Sandy haubold
Sandy Haubold FOS/001
Aufgabe:
Interpretation eines dramatischen Textes
Friedrich Dürrenmatt (1921 - 1990) Der Besuch der alten Dame interpretieren Sie den Dramenauszug
„ Du hast dein Leben gewählt und mich in das meine gezwungen. Du wolltest, dass die Zeit aufgehoben würde, eben im Wald unserer Jugend, voll von Vergänglichkeit. Nun habe ich sie aufgehoben und nun will ich Gerechtigkeit, Gerechtigkeit für eine Milliarde.“ Dieses Zitat von Claire hat mich berührt, da es die verzweifelte Lage Claire Z. von damals zum Ausdruck bringt, aber gleichzeitig wirkt es fordernd, überzeugend und erleichternd zugleich. Als ob Claire eine Last abgenommen wird, welches sie schon Jahre mit sich herumgetragen hat.
Allerdings die Aussage „Gerechtigkeit für eine Milliarde“ bringt für mich eine Kälte zum Ausdruck, welche eine erzwungene Genugtuung durchscheinen lässt. Claire Zachanassian kehrt nach Jahren in ihre Heimatstadt Güllen zurück. Man erinnert sich in der Stadt an die alte Liebesgeschichte zwischen Claire Zachanassian und Alfred Ill. Die Stadt Güllen ist hochverschuldete und Claire Z. macht den Güllnern ein verlockendes Angebot. Sie will der Stadt Güllen eine Milliarde schenken und stellt die Bedingung sich die „Gerechtigkeit zu kaufen“.
Sie fordert Ill’s Tod. Alfred Ill hatte damals gegen sie einen Vaterschaftsprozess gewonnen, weil er Zeugen bestochen hatte. Claire hatte diese Zeugen und den damaligen Oberrichter Hofer in der ganzen Welt suchen lassen und hatte bereits Rache genommen. Der Oberrichter Hofer wurde zu Ihrem Butler und die Zeugen Koby und Loby wurden Kastriert und geblendet. Claire’s Kind verstarb nach dem 1. Lebensjahr und sie wurde zur Dirne durch die damalige Ungerechtigkeit.
Der Vorschlag von der Milliarde wird von den Güllnern entsetzt abgelehnt doch Claire Z. „kann warten“. Claire Zachanassian hat eine Gottähnliche Funktion, sie will ihre Gerechtigkeit ausüben und will über das Schicksal von Alfred Ill entscheiden, als Herrscherin über Leben und Tod. Der Spruch „Geld ist Macht“ wird eine tragische Realität. Sie ist eine selbstbewusste, fordernde Persönlichkeit welches der Autor durch kurze sachliche Aussagesätze zum Ausdruck bringt. Claire hat durch die damaligen Ereignisse einen Hass auf Männer entwickelt, denn ihre Butler nennen sie nicht ohne Grund „Koby und Loby“, welche Tiernamen bzw.
Hundenamen ähneln. Sie verwendet die Butler als Mittel zum Zweck, sie sind die Instrumente, durch die Gerechtigkeit geschaffen werden soll. Ihr ist jedes Mittel recht um ihren Racheplan durchzuführen. Ihr Leben wurde zerstört durch Alfred Ill, sie ist tief verletzt und lebt ihre jetzige Position aus. Es ist ihre einzige Möglichkeit mit ihrem Geld sich die Gerechtigkeit zu kaufen, dass heißt, die damalige Ungerechtigkeit wieder gut zu machen. Nur Alfreds Tod erfüllt ihre Genugtuung.
Claire rechnet auf ihre weise ab, da der legale Gesetzliche Weg sie im Stich ließ. Typisch für die Dominante Person Claire Z. ist, dass die den Dialog beginnt und auch beendet. Alfred Ill ihr Gegenspieler verhält sich Claire Z. gegenüber als sei nichts passiert. Er besitzt sogar die Frechheit sie als „Zauberhexchen“ zu betiteln und sie zu küssen.
Alfred ist falsch und egoistisch er zeigt kein bisschen Reue ihn interessiert es nicht was damals aus Claire Z. geworden ist. Er sieht nur ihr Geld. Erst als der Butler seine Identität aufklärt und die Ereignisse von damals schildert, ist Ill etwas verwundert. Er sucht die Vergangenheit von sich zu schieben (alte Geschichten, ich war jung und unbesonnen Z. 67 oder verjährt, alles verjährt, eine alte verrückte Geschickte Z.
120). Er will nicht begreifen, dass ihn die Vergangenheit nun eingeholt hat. Ill hat als 2. Hauptperson den wenigsten Anteil am Gesagtem. Es ist ganz eindeutig, Claire hat das Geld und die Macht. Koby und Loby die beiden Butler sind Claire sehr unterwürfig, sie sprechen nur, wenn sie aufgefordert werden und dabei wiederholen sie sich jeweils.
Das beide Kastriert und geblendet wurden, soll abschreckend wirken. Dieses radikale Vorgehen soll eine Warnung für die Güllner sein. Claire scherzt nicht, für sie ist alles purer ernst und dieses soll den Güllnern damit klar gemacht werden. Der Bürgermeister lehnt im Namen der „Menschlichkeit“ das Angebot ab. Er könnte es auch nicht verantworten, gegen das Gesetz zu handeln und ein Menschenleben zu vernichten. Er versucht die Lage noch zu retten, doch da ich das ganze Werk gelesen habe weiß ich, dass es für die Güllner kein Kompromiss gibt, denn die Stadt Güllen ist schon längst verkauft an Claire Z.
. Deshalb auch die schlechte finanzielle Lage dar Stadt. Es ist von Claire strategisch geplant und deshalb kann sie auch warten. Sie musste ihr ganzes Leben auf die Gerechtigkeit warten, die Gerechtigkeit für eine Milliarde. Die Regieanweisung bringen die Gefühle der Güllner Bürger bildlich zum Ausdruck. (Alle immer noch in Erstarrung Z.
17, lacht verlegen Z.58, steht auf Bleich Z55) Der Autor verwendet z.B. den Begriff „Totenstille“ im Vordergrund steht der Tod welches bekräftigt, dass die Entscheidung der Güllner jetzt schon getroffen wird ein großes Opfer zu bringen, Ill’s Tod. Dieser Textauszug, ist wie eine Gerichtsverhandlung strukturiert. Mit einem Richter (der Butler), einer Klägerin (Claire Z.
), ein Angeklagter (Alfred Ill), zwei Zeugen (Koby und Loby) und einem Verteidiger (der Bürgermeister). Alles ist wie damals als Claire aus ihrer Heimatstadt verstoßen wurde, nur die Rollen sind vertauscht. Die Verliererin kommt mit Geld bewaffnet zurück um Gerechtigkeit auszuüben. Es ist kein Zufall, dass sie zurückkehrt. Alles wird dort beendet, wo es angefangen hat und Claire wird der Gewinner sein. „Du hast dein Leben gewählt und mich in das meine gezwungen.
Du wolltest, dass die Zeit aufgehoben wurde, eben im Wald unserer Jugend, voll von Vergänglichkeit. Nun habe ich sie aufgehoben, und nun will ich Gerechtigkeit. Gerechtigkeit für eine Milliarde“.
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