Kalkstein
Kalkstein
Adalbert Stifter
Allgemeines
1. Titel:
Der Titel dieser Novelle zeigt uns das vorkommende Gestein dieser Umgebung, wo die beiden Männer aufeinandertreffen und zu sehr guten Freunden werden.
2. Ort der Handlung:
Die Novelle spielt anfangs im Pfarrhof von Soleschau, dann beim Pfarrer im Steinkar und in freier Natur
3. Zeit der Handlung:
Das Werk spielt im 18 Jahrhundert. Es beginnt wahrscheinlich im Frühling, danach erfolgt ein Zeitsprung.
Später bildet sich die Freundschaft zwischen dem Pfarrer und dem Vermesser. Erneuter Zeitsprung. Nach dem kehrt der Vermesser um das Erbe zu regeln.
4. Entstehung:
Es wurde ein Mal in einer Zeitschrift abgedruckt, aber auch in einem Kalender, namens „Kalender Austria“ für 1848, unter dem Titel „Der arme Wohltäter“ und in der Novellensammlung „Bunte Steine“.
5.
Quellen:
Verwendete Textausgabe: Stifter, Adalbert: Kalkstein
Hamburg o.f., (Hamburger Leseheft 74)
Inhalt
Inhaltsangabe:
Der Vermesser lernt einen sehr ruhigen, zurückgezogenen Mann beim Essen des Pfarrers von Soleschau kennen. Nach einiger Zeit kommt der Arbeiter ins Steinkar, wo er den Herrn, der auch Pfarrer ist, wiedertrifft. Auf Grund eines Gewitters übernachtet er im Pfarrhaus. Der Vermesser beobachtet ihn, als er den Kindern über den hochwasserführenden Fluss hilft, damit diese unversehrt zur Schule kommen.
Die beiden lernen sich immer näher kennen und werden mit der Zeit zu guten Freunden. Als der sparsame plötzlich schwer erkrankt erzählt, er dem Vermesser über seine Jugend bzw. Vergangenheit. Dass er mit seinem Bruder in einem großem Haus aufgewachsen ist. Der Vater befahl den Beiden alles zu erlernen, damit sie sein Geschäft übernehmen konnten. Der Bruder konnte immer besser und schneller lernen als der Pfarrer, deshalb übernahm auch er das Geschäft nach dem Tod des Vaters.
Der Pfarrer begann von neuem alles zu lernen und obwohl es einige Zeit in Anspruch nahm, holte er alles nach. Als sein Bruder viele finanziellen Probleme hatte und er schlussendlich starb, beschloss er Pfarrer zu werden. Er bittet den Vermesser eine Abschrift seines Testamentes zu übernehmen und dieses, wenn der Pfarrer stirbt, nach Karsberg zu bringen. Nach einiger Zeit wird der Pfarrer wieder gesund. Sie schreiben sich einige Briefe; doch nach einiger Zeit schreibt der Schullehrer des Kars, dass der Pfarrer krank sei. Kurz darauf stirbt dieser.
Der Ingenieur bringt, wie versprochen, die Abschrift nach Karsberg. Im Testament steht, dass man alles was der Pfarrer besessen hatte, verkaufen und mit dem Erlös eine Schule im Dorf errichten soll, damit die Kinder nicht mehr in Gefahr wären, ertrinken zu können.
Hauptgedanken
1. Ideen:
Wir sollen unsere Ziele und uns selbst nicht aufgeben (siehe Pfarrers Schulzeit), vor allem nicht aus Schmerz verzweifeln, sondern an uns glauben und das Leben selbst in die Hand nehmen. Die Gastfreundschaft nicht ausnützen, Mitmenschen helfen und rücksichtig auf sie nehmen. Es zeigt uns, dass wir Freundschaften pflegen, Vertrauen nicht enttäuschen und keine Vorurteile haben, sollen.
Und nicht zu vergessen, dass man auch im Alter etwas lernen kann.
2. Konflikte und Motive:
Am Weg zur Schule befindet sich ein Fluss, der zahlreiche Gruben aufweist. Diese Gefahr erkennt der Pfarrer.
Motiv: Aus Führsorge für die Kinder will er sich kein Gewand kaufen, um Geld zu sparen für eine neue Schule.
Motiv: Genügsamkeit.
Er nimmt sich sehr viel Zeit um nachzulernen
Motiv. Erkenntnis, dass lernen für das Leben sehr wichtig ist.
Vermesser handelt aus Freundschaft zum Pfarrer.
Motiv: Erkennt durch den Pfarrer die Schönheit der Landschaft.
Der Bruder des Vermessers übernimmt alleine das Geschäft.
Motiv: Liebe zum Bruder, Unterstützung
3.
Thema:
Das Thema ist die Frage nach der Fähigkeit eines Menschen.
4. Werte:
Die vorkommenden Werte sind Freundlichkeit, Fleiß, Hilfsbereitschaft und Verantwortung
5. Gemeinsamkeiten oder Unterschiede von Gemeindekind und Kalkstein:
Gemeindekind Kalkstein
Roman Novelle
schildert die Entwicklung von Kindern Zeitsprünge
ohne Zeitsprung
Titel: Umgebung Titel: Person
Man soll nicht aufgeben.
Man soll das Leben selbst in die Hand nehmen
Charakteristik
1. Charakteristik der Hauptpersonen:
Pfarrer:
Der Pfarrer lebt im Steinkar und hat einen Zwillingsbruder, der sehr viel Verständnis für ihn hat.
Er war nie sehr gut in der Schule, darum nimmt er im nachhinein Privatunterricht und lernt alles nach. Der Mann gewinnt den Vermesser als neuen Freund. Sparsamkeit und Ordentlichkeit sind unter anderen seine Eigenschaften. Aber er ist auch anspruchslos und zurückgezogen. Er trägt immer die gleiche Kleidung und schläft auf einer Holzbank. Sein großes Ziel ist den Kindern eine neue Schule zu bauen.
Der Pfarrer kümmert sich sehr um seine Gemeinde und hilft den Kindern beim Hochwasserführenden Fluss. Er setzt sich sehr für andere ein, ist hilfsbereit, gastfreundlich und kinderlieb. Im Alter wird er krank und stirbt schlussendlich.
Vermesser (Erzähler):
Der Vermesser ist nicht verheiratet, hat keine Kinder und verrichtet seine Arbeit zu dieser Zeit im Steinkar. Er besitzt ein bestimmtes und korrektes Verhalten seinen Kollegen gegenüber und ist selbst sehr fleißig. Im Pfarrer findet er mit der Zeit einen wahren Freund.
Der Mann ist sehr kontaktfreudig und pflichtbewusst. Seine Begabungen sind Vorstellungs- und Beobachtungsvermögen.
2. Charakteristik der Nebenpersonen:
Bruder des Pfarrers:
Der Zwillingsbruder des Pfarrers ist ledig und war immer ein guter Schüler. Er unterstützt den Pfarrer später beim Studium. Nachdem er das Geschäft seines Vaters alleine übernimmt, gerät er in große finanzielle Schwierigkeiten und muss schlussendlich das Haus verkaufen.
Sabine:
Sabine wohnt beim Pfarrer und pflegt ihn. Sie ist sehr gütig und sorgsam.
Pfarrer von Schauendorf:
Der Mann, der die Obstbaumzucht einführte, ist sehr gastfreundlich, weil er den Pfarrer zu einem großen Fest einlädt.
Arbeiter des Landvermessers:
Die fleißigen und schnellen Arbeiter wohnen zum Teil in Gasthöfen und in selbstgebauten Hütten.
3. Gruppierung:
Der Pfarrer ist befreundet mit dem Vermesser, seinem Bruder, Sabine, Kinder.
..
4. Milieu:
Es spielt in einem bäuerlichen Milieu, aber auch in einem kirchlichen (Pfarrer) und bürgerlichen (Vermesser und Pfarrer) Umfeld.
Form des Werkes
Kalkstein ist eine Rahmennovelle. In der Rahmenhandlung geht es um die ungerechte Verteilung der Begabungen und wird von einem Freund (= allwissender Erzähler) des Vermessers erzählt.
In der Kerngeschichte, die vom Vermesser geschildert wird(= Ich-Erzählung), sehen wir diese Verteilung. In der Haupthandlung geht es um den Pfarrer und in der Nebenhandlung um den Vermesser. Keine Kapiteleinteilung.
Stil
Es kommen zwei Zeitsprünge von mehreren Jahren vor, ebenso eine Rückblende in die Kindheit des Pfarrers. Besonderheiten sind der Titel, Zeitsprünge, Rückblendungen, die Einleitung, aber auch die Zeichensetzung. Kalkstein ist ein Werk der österreichischen Klassik.
Die literarische Strömung ist die realistische Schreibweise. Die Klassik will uns zeigen wie wir handeln sollen z.B. Pfarrer, aber die Hauptperson hat ebenso Makel.
1. Sprachstil:
Stifter hält sich nicht an andere Regeln.
Er besitzt eine sehr bildhafte und alte Ausdrucksweise. Er verwendet lange und ausführliche Beschreibungen von Orten und Personen. Seine Ortsnamen sind völlig erfunden. Der Schriftsteller übertrug Fremdwörter ins Deutsche (Quittung) und erschuf Sonderbedeutungen einzelner Wörter (siehe Anmerkungen im Text). Für ihn gelten Beistriche als Pausenzeichen. Er verwendet lange Sätze, Satzgefüge (Gliedsätze), überwiegend Verben und viele Adjektive.
Seine Eigenheit ist der Beginn der Novelle mit der allgemeinen Betrachtung.
Persönliche Stellungnahme
Mir gefällt dieses Werk sehr gut, weil es von einem Menschen schildert, der sein Leben total im Hintergrund lässt und alles tut um das Leben anderer Leute zu verbessern. Ich denke, dass viele Leute dieser Zeit diese Novelle lesen sollten, um zu zeigen, dass wir nicht zu schaden kommen, wenn wir anderen helfen und, dass wir dabei trotzdem auch ohne Luxus glücklich sein können
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