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  Hausübung, 12

Gottfried Keller: “Kleider machen Leute”  Der arme Schneider Wenzel Strapinsky wandert von Seldwyla nach Goldach, um dort eine neue Arbeit zu finden. Plötzlich hält eine prächtige Kutsche neben ihm und der Lenker bietet Wenzel an, ihn mitzunehmen. Dort im Gasthaus wird der Schneider sofort in den Speisesaal gebracht und bedient, weil man ihn wegen seines Aussehens für einen polnischen Grafen hält. Egal was er tut oder sagt, es wird ihm als besonders vornehm ausgelegt. Als der Kutscher wieder abreist, sagt er dem Wirten noch, dass der polnische Schneider Graf Strapinsky sei. Dies sollte ein Scherz sein, weil sich der Schneider nicht einmal bei ihm bedankt hat.

Bald kommen noch in Goldach angesehene Männer ins Gasthaus und am Abend fahren sie gemeinsam zu einem Gut. Dieses gehört ihrem Freund, einem Amtsrat. Dort lernt der “Graf” Nettchen kennen und die beiden verlieben sich. Einer der Männer, Melchior Böhni, schöpft aber schon Verdacht über die wirkliche Identität von Strapinsky. Zur Feier der Verlobung von Wenzel und Nettchen veranstalten die Goldacher eine prächtige Schlittenfahrt. Genau an diesem Tag haben auch die Seldwyler eine Schlittenfahrt geplant, deren Ziel derselbe Gasthof ist wie der der Goldacher.

Die beiden Gesellschaften sitzen in verschiedenen Räumen, aber dann zeigen die Seldwyler einen Schautanz. Zuerst wird der Spruch “Leute machen Kleider” vorgetanzt, in dem die Seldwyler die Bewegungen eines Schneiders nachahmen. Darauf wird das Sprichwort “Kleider machen Leute” dargestellt, wobei Strapinsky verhöhnt und von seinem früheren Arbeitgeber erkannt wird. Beschämt geht er aus dem Gasthaus, wandert in Richtung Seldwyla und schläft schließlich im Schnee ein. Melchior Böhni will Nettchen nach Hause bringen, doch sie fährt ihm mit einem Schlitten davon. Sie nimmt ebenfalls die Straße nach Seldwyla und findet den Schneider bewusstlos im Schnee liegen.

Bald bekommt sie ihn auf die Beine und die beiden fahren zu einem nahe gelegenen Bauernhaus, wo sie sich aussprechen. Auch als Nettchen den wahren Wenzel Strapinsky kennt, will sie ihn heiraten. Dies geschieht auch trotz der anfänglichen Einwände des Amtsrates. Das Paar lebt nach der Hochzeit in Seldwyla und Wenzel wird ein sehr angesehener und geschäftstüchtiger Kaufmann.

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