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  Kurt schwitters - anna blume

Kurt Schwitters – Anna Blume  Biographisches   20.Juni 1887: Kurt Schwitters wird in Hannover geboren 1894 Schüler des Realgymnasiums 1, Hannover ab 1901 epileptische Anfälle 1908 Abitur zwei Semester an der Kunstgewerbeschule in Hannover 1909-14 studiert freie Kunst an der Akademie der Künste in Dresden 1911 Ausstellungsbeteiligung an der August-Ausstellung in Hannover 1915 heiratet Helma Fischer 1917 Militärdienst in der Schreibstube in Hannover, dann als hilfsdienstpflichtiger technischer Zeichner ab 1919: Ausstellungen in Hannover, Dresden, München, Jena, Kölln, Prag, Paris, New York Veröffentlichungen: zahlreiche Gedichte, Prosawerke, polemische Artikel und Ideen außerdem: Vorlesungen und Auftritte 1936 – Auswirkungen des Nationalsozialismus: Freunde erhalten Arbeitsverbot, oder werden verhaftet, Bücherverbrennungen, fortschrittliche Kunstvereine werden geswchlossen, Kunstwerke werden zerstört oder beschlagnahmt Austellung „Entartete Kunst“ in München: vier von Schwitters Werken sind vertreten > diese Diffamierung ist der Anlass für Schwitters nach Norwegen zu emigrieren bis 1940 Exil in Norwegen: S. Lebt hier isoliert und leidet unter dem Verlust seiner künstlerischen Verbindungen. Helma bleibt in Hannnover nach der Invasion der Deutschen in Norwegen Flucht nach England wiederum Isolierung, seine abstrakte Ausdrucksweise stößt auf Unverständniss 1944 Tod seiner Frau Helma Krankheiten setzen Schwitters zu, vergebliche Versuch nach Deutschland zurückzukehren oder in die USA zu gelangen 8.1.1948 Tod in Amleside   Schwitters Kunstauffassung: Merz Schwitters Werk umfasste ein breites Spektrum künstlerischer Arbeit: Er war bildender Künstler, Literat, Rezitator, Aktionskünstler, kritischer Kommentator, Theoretiker von Architektur und Bühnenreform, Werbegrafiker, Typograf, Verleger und Publizist > Kunst ist gattungsübergreifend : nicht Spezialisierung und Meisterschaft in einer Gattung, sondern Gestaltung mit allen sinnlich wahrnehmbaren Mitteln > Tendenz zur Abstraktion : nicht mehr die Gegenstände selbst, sondern ihre Beziehungen zueinander und zu ihrer Umwelt stehen im Mittelpunkt des Interesses.

Die Aufgabe des Künstlers ist es, diese Verbindungen zu schaffen und sie dem Publikum zu vermitteln > Aufmerksamkeit erregen : den in Konventionen gefangenen Zeitgenossen ungefilterte emotionale Reaktionen entlocken, um sie merken zu lassen, „dass sie menschliche Wesen sind“ > Kunst muss zweckfrei aber nicht sinnlos sein : nur wenn Kunst frei von allen anderen Funktionen ist, kann sie gewissermaßen in Reinform gestalterische Prinzipien entwickeln. Ihre Aufgabe ist es, den Menschen zu erfüllen, ihn zu befreien von den Zwängen und Gewohnheiten alles zweckgerichteten Lebens Der Dadaismus Gründung des Dadaismus und Herkunft des Namen: siehe Blatt von Frau Bucher Was ist Dada? Die Frage, was eigentlich Dada sei, wurde von den Dadaisten gewöhnlich als ,,undadaistisch" bezeichnet. ,,Dada ist man, wenn man lebt" oder ,,Dada ist ein Geisteszustand“ waren Feststellungen, wenn man nicht gar andere Erklärungen bekam, die vollkommen sinnlos erschienen und nur schockieren sollten. Was sagt der Dadaismus? Der Dadaismus stellt die gesamte bisherige Kunst in Frage, indem er ihre Abstraktionen durch satirische Übertreibung zu sinnlosen Unsinnsansammlungen macht. Tatsächlich war es damals oft schwer die „echten“ Kunstwerke von den eher sinnlosen „Anti-Kunstwerken“ des Dadaismus zu unterscheiden. Der Zufall war vielleicht das Einzige, zu dem sich alle Dadaisten bekannten.

Schwitters z.B. (Hannover) machte ihn zur Norm bei seinen Montagen. Dadaismus wollte die Provokation! Einen Ausweg aus der zur der damaligen Zeit bestehenden Kunstkrise sahen die Dadaisten in der Rückkehr zum Ursprünglichen. Man wollte zurück zu den elementaren Wahrheiten, zur Kindheit, Instinkt, wollte die primitive, nicht-zivilisierte Kunst, das Gestammel von Irren und Kindern. Hauptakteure Hauptakteuren: Hugo Ball, Tristan Tzara und Hans Arp Ball ging vom Prinzip der absoluten Anarchie aus, vom negativen Denken.

Tzara formuliert den Nihilismus auf eher heitere und mitteilsamere Weise. Hans Arp entdeckte (und andere Dadaisten auch) den Zufall als schöpferisches Prinzip. Wo findet man den Dadaismus? Im Laufe des 1. Weltkrieges breitet sich der Dadaismus weiter in ganz Europa aus. Überall protestierten Künstler durch gezielte Banalität und Unlogik gegen das Bürger- und Künstlertum. Ende des Dadaismus Der Dadaismus war ein Bewegung der Negation, des Protestes und der experimentellen Spontanität.


Aber die Künstler wollten wieder eine Kunst, die dem Menschen hilft die Wirklichkeit zu erkennen, zu durchschauen und ihn bestärkt, sie menschenwürdiger zu gestalten. In Frankreich wandte sich der größte Teil der Dadaisten um 1924 dem Surrealismus zu, zu dessen Begründer sie zählten. Einige Vertreter des Dadaismus, besonders die deutschen Dadaisten, traten in Beziehung zur revolutionären Arbeiterklasse und überwanden dadurch den Dadaismus. Einfluss heute Wird heute besonders im Kabarett wiedergefunden. Der Surrealismus gilt oft als Nachfahre des Dadaismus. Der Einfluss auf die heutige bildend Kunst stellt zugleich das Problem der modernen Kunst dar: die Frage nach dem Sinn hinter dem Kunstwerk.

 Kurt Schwitters: An Anna Blume!    Oh Du, Geliebte meiner 27 Sinne, ich liebe Dir! Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, - - - - wir? Das gehört beiläufig nicht hierher! Wer bist Du, ungezähltes Frauenzimmer, Du bist, bist Du? Die Leute sagen, Du wärest. Laß sie sagen, sie wissen nicht, wie der Kirchturm steht. Du trägst den Hut auf Deinen Füßen und wanderst auf die Hände, Auf den Händen wanderst Du. Halloh, Deine roten Kleider, in weiße Falten zersägt, Rot liebe ich Anna Blume, rot liebe ich Dir. Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, - - - - wir? Das gehört beiläufig in die kalte Glut! Anna Blume, rote Anna Blume, wie sagen die Leute? Preisfrage: 1.) Anna Blume hat ein Vogel.

2.) Anna Blume ist rot. 3.) Welche Farbe hat der Vogel? Blau ist die Farbe Deines gelben Haares, Rot ist die Farbe Deines grünen Vogels. Du schlichtes Mädchen im Alltagskleid, Du liebes grünes Tier, ich liebe Dir! Du Deiner Dich Dir, ich Dir, Du mir, - - - - wir! Das gehört beiläufig in die - - - Glutenkiste. Anna Blume, Anna, A- - - -N- - - -N- - - -A! Ich träufle Deinen Namen.

Dein Name tropft wie weiches Rindertalg. Weißt Du es Anna, weißt Du es schon, Man kann Dich auch von hinten lesen. Und Du, Du herrlichste von Allen, Du bist von hinten wie von vorne: A- - - - - -N- - - - - - N- - - - - -A. Rindertalg träufelt Streicheln über meinen Rücken. Anna Blume, Du tropfes Tier, Ich - - - - - - - liebe - - - - - - - Dir! Analyse: Dreiteilung durch die Frage nach dem „Wir?“ 1. Strophe: Die Welt der Anna Blume: Eine dadaistische Kunstwelt 2.

Strophe: Farben in der Welt der Anna Blume (Komplementärfarben) 3. Strophe: Der Vorname ANNA „An Anna Blume“ ist ein Lautgedicht, d.h. die Worte sollen wenn möglich von ihrer Bedeutung getrennt und nur noch ihr Klang empfunden werden. Traditionelle, begriffliche Logik wird durch semantische (klanglische) Logik ersetzt.   Die Wahl und Verwendung der Stilmittel ist typisch dadaistisch : Hyperbel - Übertreibung: „siebenundzwanzig“ Neologismus: „tropf, Glutenkiste“ Oxymoron: „kalte Glut“ Paradox: „Blau ist die Farbe deines gelben Haares“   Der Name „Anna Blume“ zieht sich durch alle Sparten von Schwitters künstlerischem Werk, nachdem er auf einem Bauzaun die Aufschrift „Anna Blume hat ein Vogel“ entdeckt hatte.

Der Gedichtband, den „An Anna Blume“ einleitet, war ein großer Erfolg, allerdings musste sich Schwitters auch von einigen Kritikern vorwerfen lassen, er sei verrückt.

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