Literatur des vormärz (1830-1848)
Andreas JahnLiteratur des Vormärz (1830-1848) mit Vormärz wird die Zeit vor der Märzrevolution 1848 bezeichnet der endgültige Sieg über Napoleon 1815 wird als Beginn dieser Epoche bezeichnet die Dichter des Vormärz bereiteten durch ihre Literatur und politische Lyrik die Revolution von 1848 vor sie forderten einen einheitlichen Nationalstaat des durch Fürstentümer zerstückelten Deutschlands Gedankenfreiheit und Abschaffung der Pressezensur auf Grund der Karlsbader und Wiener Beschlüsse wurden die meisten von ihnen verfolgt und ihre Schriften verboten, viele wurden gezwungen ins Exil zu gehen einige Literaturwissenschaftler nennen diese Epoche auch Biedermaier und unterstreichen damit die strenge Zensur und den literarischen Rückzug aus dem politischen Leben der Zeitraum 1830 - 1835 wird auch “ junges Deutschland ” genannt , damit ist eine Gruppe junger Dichter gemeint, deren Schriften 1835 durch die Wiener Bundesbeschlüsse verboten wurden ( z.B. Heine und Gutzkow) Unterteilung in 3 Phasen erste Phase zwischen 1815 und 1820 charakterisiert durch Geist der enttäuschten Befreiungskrieger und Burschenschafter ihre Aktionen waren : Wartburgfest 1817 und die Ermordung Kotzebues 1819 diese führten zu den Karlsbader Beschlüssen und letztlich zur Wiener Schlußakte 1820 Unterdrückung jeder nationalen Bewegung wurde sogar in der Verfassung verankert zweite Phase zwischen 1820 und 1830 ruhige Zeit - ein Jahrzehnt strenger Zensur erste Ausbreitung biedermeierlichen Geistes dritte Phase zwischen 1830 und 1835 ausgelöst durch französische Julirevolution beginnt die jungdeutsche Periode Merkmal ist wesentlich liberalerer Ton reduziert durch -à 1835 wurde vom Frankfurter Bundestag ein Verbot jeder Form von Tendenzpoesie ausgesprochen vierte Phase zwischen 1835 und 1840 rein äußerlich betrachtet biedermeierlich wie die 20-er Jahre trotz aller Zensur wesentlich gespannterer Eindruck , da zu nationalen Gruppierungen gegen die Metternichsche Restauration noch in steigendem Maße politisch liberale Widerstände hinzukommen fünfte Phase zwischen 1840 und 1848 unmittelbare Vorbereitung der Märzrevolution und der Wahlen zum Frankfurter Paulskirchen-Parlament Autoren des Vormärz Georg Herwegh ( 1817 - 1875) Sohn eines Stuttgarter Gastwirts mußte nach unehrerbietigem Verhalten Theologiestudium abbrechen arbeitete dann als Journalist und Übersetzer 1839 Flucht in die Schweiz nach Beleidigung eines Offiziers dort schrieb er Aufsätze zu Literatur und Politik für die liberale “ Deutsche Volkshalle” 1841 bis 1843 erschienen seine “Gedichte eines Lebendigen”, die in Preußen sofort verboten wurden ( sehr großer Verkaufserfolg ) nach einer Audienz beim preußischen König wurde er des Landes verwiesen 1843 Veröffentlichung des zweiten Teils seiner Gedichte und Umzug nach Paris Niederlage seines Freiwilligencorps im Revolutionsjahr und Flucht in die Schweiz weiteres Leben in Zürich und nach einer Amnesie in Baden-Baden gegen ende seines Lebens schrieb er auch Lieder für Lassalles Arbeiterverein und die Sozialdemokratische Arbeiterpartei die Gedichte der Spätzeit erschienen gesammelt erst nach seinem Tode unter dem Titel “ Neue Gedichte” Wesen: Zeit seines Lebens Radikaldemokrat zunehmends illusionsloser kritisiert Nationalsozialismus des Bismarkschen Preußens und die Annexion Elsaß-Lothringens definiert Poesie als künstlerische Vorläuferin der politischen Tat gegen kunstlose Tendenzpoesie Georg Weerth (1822 - 1856) Sohn eines Generalsuperintendenten zunächst Buchhalter und Journalist in Köln ging 1843 nach Bradford (Yorkshire) wo er Friedrich Engels zum Freund gewann in dieser Zeit entstanden “ Skizzen aus dem sozialen und politischen Leben der Briten” ,”Das Blumenfest der englischen Arbeiter” 1845 sowie “Die Lieder aus Lancashire” 1845 und andere Gedichte Umzug nach Brüssel und Zusammenarbeit mit Karl Marx dort schrieb er einen unvollendeten Roman der als “Fragment eines Romans” erst1956 veröffentlicht wurde ( zum ersten mal in der deutschen Literatur ein Arbeiter als Hauptgestalt ) Feuilletonchef der kommunistischen “Neuen Rheinischen Zeitung” in ihr seine “Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben” 1845 -1848 erschienen seine ersten Kapitel in der “Kölnischen Zeitung” und “Leben und Taten des berühmten Ritters Schnapphanski” wegen letzterer erhielt er drei Monate Gefängnis Arbeit als reisender Kaufmann Tod in Havanna Wesen: Verspottung ganz bestimmter Personen um in ihnen das sozialtypische zu treffen geht von der grundsätzlichen marxistischen Gesellschaftskritik aus
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