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  Literaturkritik

  Literaturkritik     1.) Geschichte der Literaturkritik : allgemein : - kritike (griech.) à Kunst der Beurteilung à sie gibt es bereits seit den Anfängen des Schrifttums - Unter Kritik kann jede wertende Äußerung verstanden werden. - Literaturkritik ist also die Auseinandersetzung und die Beurteilung eines literarischen Werkes.   geschichtliche Entwicklung der deutschen Literaturkritik: Die deutsche Literaturkritik (in Schriftform) beginnt im Mittelalter (1200 n. Chr.

). Sie kommt aber erst in der Zeit der Aufklärung zur allgemeinen Bedeutung, aufgrund der Beeinflussung durch die Philosophie und aufgrund der Anwendung durch die Philosophie (Vertreter : Johann Christoph Gottsched (Critischen Dichtkunst) und Gotthold Ephraim Lessing (Hamburgische Dramaturgie). Dabei wurde die Literaturkritik als Wissenschaft (Literaturwissenschaft) mit praktischen Teil (Kritik) aufgefaßt. Seit der Zeit der Aufklärung hat sich die Literaturkritik den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situationen angepaßt und trieb gleichzeitig die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen, aber auch die der Literatur, voran. In der Neuzeit wird der Literaturkritik erst dann einen wissenschaftlichen Charakter zu gesprochen, wenn sie sich an nachprüfbare Beurteilungskriterien und -methoden hält.   2.

) Aufgaben der Literaturkritik : (Literaturkritik = Kritiker, Rezensent) Die Literaturkritik soll, in Diskussionen, als Vermittler zwischen Buch und Leser, also zwischen Literatur und Gesellschaft fungieren. Dabei soll sie auf wichtige Neuerscheinungen und gute Bücher hinweisen, dem Leser Hilfestellungen bei neuartigen Büchern geben und somit einerseits die Qualität der Literatur zu verbessern und andererseits einen Fortschritt zu gewährleisten. Eine Buchbesprechung sollte das Publikum belehren und vor allem unterhalten. Zur Erstellung von Kritiken stehen dem Rezensenten bestimmte Kriterien zur Verfügung, die genauso umstritten sind wie die Literaturkritik selbst : (1) es muß ein aktuelles, wichtiges Thema behandelt sein (2) die richtige Botschaft muß durch das Werk vermittelt werden (3) die Punkte (1) und (2) müssen literarisch (also sprachlich) gut verpackt sein. Trotzdem ist es natürlich, daß der Kritiker auch mit seinen „Gefühlen“ beurteilt, weil er durch sein Wissen, seine Erfahrung, seine Erlebnisse, seine Gemütslage und durch seine Vorstellung über ein Werk zu diesem Urteil gelangt ist. Die Aufgaben der Literaturkritik müssen sich verändern und den veränderten gesellschaftlichen wie politischen und sozialen Bedingungen anpassen, genauso wie sich die Beurteilungskriterien und -methoden verändern müssen.

  3.) Probleme der Literaturkritik : Aufgrund der nicht meßbaren Erfahrungen eines Kritikers und der unterschiedlichen Auslegung der Beurteilungskriterien und -methoden, ist die Nachvollziehbarkeit der Urteilsfindung bzgl. eines literarischen Werkes nur eingeschränkt möglich, d.h. es fehlt ihr an Objektivität. Des weiteren kann es zu einer ungewollten Beeinflussung des Buchmarktes durch Kritiken kommen und somit der Geschmack des Rezensenten vermittelt werden.

  Kritik an der Literaturkritik : Die Gegner behaupten, daß sie ihre Funktion und Wirkung verloren habe, weil sie sich an dem Buchmarkt und an den Wünschen der Leserschaft orientiert, die nur noch mit Trivialliteratur erfüllt werden können. Dem zu Folge, wird die Vermittlerfunktion der Literaturkritik bzw. des Rezensenten eingebüßt. Des weiteren sollen die Beurteilungskriterien nicht mehr der zeitgenössischen Literatur angemessen sein, was zur Hemmung einer neuen Literatur und somit zur Hemmung des Fortschritts führe. Davon abgesehen, nehme Literatur Schaden durch eine übertrieben Selbstüberschätzung des Kritikers, wobei er sich selbst zum Genie der Diskussion empor stilisiere.                         Literaturangaben : - Text + Kritik, Zeitschrift für Literatur, Ausgabe 100 über Literaturkritik, Hrsg.

: Heinz Ludwig Arnold, Verlag: Edition Text + Kritik GmbH, 1988 - Die Literatur der Bundesrepublik, Autor: Ralf Schnell, Verlag: J.B.Metzler, 1986 - Text und Methode 13, Hrsg.: Hermann Stadler, Cornelsen Verlag Berlin, 1995 - Verstehen und Gestalten 8, Oldenbourg Verlag München, 1986 - Grundkurs Deutsch, Roman und Literarisches Leben, Autor: Rüdiger Wagner, Bayerischer Schulbuch Verlag, 1979 - Sachwörterbuch der Literatur; Autor: Gero von Wilpert, Kröner Verlag Stuttgart, 1969 - Allgäuer Zeitung vom 20.12.1997, Artikel: „Hohes Lob für Gernhardt“ - Spiegel Special Nr.


10/1996, Artikel: „Das Fernsehen als Café“ von Hellmuth Karasek - „Cross the Border ? Close the gap ?“, Zum Verhältnis von Literatur- Kritik und Literatur- Wissenschaft, Autorin: Christine Rigler; https://gewi.kfunigraz.ac.at/~forum/cult.stud/Literatur.html         ã1997 Martin Röttgen      

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