Maria stuart
Maria Stuart
Trauerspiel
von
Friedrich Schiller
InhaltsverzeichnisDer Historische Hintergrund 3
Das Leben Schillers 4
Die Hauptfiguren 5
Maria Stuart, Königin von Schottland 5
Elisabeth, Königin von England 6
Mortimer, der Neffe Amias Paulets 6
Robert Dudley, Graf von Leicester 6
Wilhelm Cecil, Baron von Burliegh, Großschatzmeister 6
Amias Paulet, Ritter und Hüter der Maria 7
Inhaltsangabe 7
Zum Werk 8
Die Entstehung 8
Der Stoff 8
Der Aufbau 8
Maria Stuart und die Epoche der Klassik 9
Weitere Werke 9
Dramen 9
Lyrik 10
Die wissenschaftlichen Werke 10
Der Historische Hintergrund
Die Schottische Politik wurde im 16. Jahrhundert von folgenden Faktoren beeinflußt:
England unternahm immer wieder neue Versuche Schottland in seine Abhängigkeit zu drängen. Schottland versuchte deswegen die alte Allianz mit dem englischen Erbfeind Frankreich wiederzugewinnen.
Der Adel versuchte diese Situation auszunutzen, um für sich Vorteile zu gewinnen. Dies schwächte das Königshaus zusätzlich.
Diese beiden Faktoren beeinflußten Schottland verstärkt, als England und Frankreich Exponenten religiöser Kräfte wurden.
Maria Stuart wurde am 8. Dezember 1542 auf dem Schloß Linithgow bei Edingurg geboren. Ihr Vater war der schottische König Jakob V., ihre Mutter Maria von Guise. Maria Stuart wurde in der Heimat ihrer Mutter am französischen Hof erzogen. Als 16jähriges Mädchen heiratete sie 1558 Dauphin, der 1559 als Franz II.
König wurde und 1560 starb. Sie wurde zur überzeugten Katholikin.
Nach dem Tod von Maria von England wurde ihre Halbschwester Elisabeth, 1558 Königin von England. Unter französischen Druck erkannte Maria Stuart Elisabeth nicht als englische Königin an, sondern erhob selbst den Anspruch auf den Thron, da Elisabeth aus katholischer Sicht nur die illegitime Tochter Heinrichs war.
Elisabeth stellte nach der kurzen katholischen Herrschaft Marias den Protestantismus wieder her. Schottland erkannte Elisabeth als Königin Englands an und wurde protestantisch.
Im August 1561 traf die französich-katholische Maria Stuart wieder in Schottland ein und wurde dort Königin. So wurde sie für Elisabeth ein politischer Unruheherd. 1565 heiratete sie ihren Vetter Henry Darnley, Enkel der Schwester Heinrichs VIII. Durch diese Heirat, die auch durch Liebe bestimmt wurde schaltete sie diesen als Konkurrenten um den englischen Thron aus und konnten gemeinsam mit ihn den Anspruch auf den Thron verstärken. Die Ehe stellte sich jedoch rasch als Katastrophe heraus.
Im Februar 1567 wurde Darnley ermordet, wofür Maria verdächtigt wurde.
Bereits im Mai 1567 heiratete Maria den Grafen von Bothwell, der sie Ende April entführte, was mit Einverständnis von Maria Stuart geschehen sein könnte. Dies hatte einen Skandal zufolge, was zu einer Scheidung im Eilverfahren führte.
Nach Marias dritter Heirat erhob sich der schottische Adel unter Morays Anführung gegen Maria. Nach zwei verlorenen Schlachten floh Maria nach England mit der Hoffnung Elisabeth würde sie unterstützen. Doch Elisabeth unterstützte die protestantische Linie Morays und ließ Maria Stuart nicht zurück nach Schottland. Ebenso schrak Elisabeth zurück Maria nach Frankreich zu lassen, da diese dort vielleicht anti-englische Politik aktiviert hätte.
Doch auch im eigenen Land konnte Maria zu einem Problem werden, da sie angemaßte englische Königin war, die beabsichtigte, den Katholizismus wieder einzuführen.
Thomas Howard, Herzog von Norfolk, ranghöchster Aristokrat Englands und Haupt des katholischen Adels im Norden, plante 1568 Maria zu heiraten. Dies ließ Elisabeth jedoch nicht zu, weil dies Marias Macht gestärkt hätte. Norfolk verfolgte seine Pläne jedoch weiter und wurde gefangengenommen. Daraufhin erhob sich der Adel des Nordens um Maria zu befreien, doch der Aufstand schlug fehl. Norfolk wurde 1570 wieder entlassen, aber nach einem weiteren Befreiungsversuch Marias 1571 wieder gefangengenommen und 1572 hingerichtet.
1586 wurde Maria vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt. Diplomatische gründe hielten Elisabeth davon ab, das Urteil nicht sofort vollstrecken zu lassen. Erst am 8. Februar 1587 wurde die Königin von Schottland nach neunzehnjähriger Gefangenschaft geköpft. Sie starb voll Würde und Fassung.
Das Leben Schillers
Johann Christoph Friedrich Schiller wurde am 10.
November 1759 in Marbach am Neckar geboren. Sein Vater war Offizier und Beamter, seine Mutter die Tochter eines Wirts.
Schon als Kind stand fest, daß er einmal Geistlicher werden würde. Deshalb besuchte er 1766 in Ludwigsburg die Lateinschule. Doch auf Befehl des Herzogs Karl Eugen von Wüttemberg trat er in die neu gegründete Militärpflanzschule ein, die Offiziere und Beamte ausbildete. Dort studierte Schiller zuerst Rechtswissenschaft und dann Medizin.
Er litt sehr unter dem strengen Kasernenleben. Nur heimlich konnte er die von ihm geschätzte moderne Literatur lesen.
Nach bestandener Prüfung wurde Schiller Regimentsmedikus im Stuttgarter Millitärlazarett. Er widmete sich aber mehr seinen ersten Dichtungen. Als aus dem Schweizer Kanton Graubünden eine Beschwerde wegen Schillers Erfolgsstück „Die Räuber“, eintraf, verhing der verärgerte Karl Eugen das Verbot über Schiller sich mit poetischer Dichtung zu befassen. Daraufhin floh Schiller 1782 mit seinem Freund Andreas Streicher nach Mannheim.
Noch im selben Jahr flohen beide aus Angst vor der Verfolgung des Herzogs weiter nach Oggersheim.
1783 kehrte Schiller zurück nach Mannheim, wo er die Stelle eines Theaterdichters am Mannheimer Nationaltheater annahm. Ein Jahr später wurde der Vertrag am Theater jedoch nicht verlängert. Schiller versuchte sich als freier Schriftsteller. Er geriet immer weiter in finanzielle Bedrängnis, bis er von seinen beiden Leipziger Verehrern, Ferdinand Huber und Christian Gottfried Körner, Hilfe bekam. Körner und Schiller wurden bald gute Freunde.
Als Schiller Körner nicht mehr zur Last fallen wollte, versuchte er sich durch Goethe in Weimar eine Existenz aufzubauen. Dieser befand sich zur Zeit jedoch noch in Italien. Schiller beschloß auf Goethe zu warten und lebte wieder von seiner Arbeit als Schriftsteller.
1790 heiratete Schiller die bescheidene und häusliche Charlotte von Lengfeld, welche ihm zeitlebens eine treue Gefährtin blieb. Sie schenkte ihrem Mann zwei Knaben und zwei Mädchen.
Als Goethe aus Italien zurückkam vermied dieser zuerst bewußt den persönlichen Verkehr mit Schiller, weil er ihm noch im Bann des längst überwundenen Sturmes und Dranges glaubte.
Doch Charlotte von Langfeld zuliebe veranlaßte er 1789 Schillers Berufung als Professor der Geschichte an der Universität in Jena.
1790 erkrankte Schiller an Lungenentzündung, die ihn 1791 fast den Tod brachte. Dem Dichter fehlte es bald am Nötigsten, weil Apotheke und Arzt nahezu alle Einkünfte verzehrten. Der junge dänische Dichter Jens Baggesen gewann den Erbprinzen Friedrich Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg dafür Schiller für drei Jahre eine jährliche Pension von 1000 Talern zu bewilligen. Dadurch wurde es dem Dichter möglich, sich wieder zu erholen.
Nach seiner Genesung wandte sich Schiller von seinen geschichtlichen Studien ab und der Philosophie Kants zu.
Wieder versuchte er eine Freundschaft mit Goethe aufzubauen, was ihm diesmal gelang. Im Freundschaftsbund mit Goethe kam es zu Schillers reichster Periode in seinem dichterischen Schaffen 1803 wurde Schiller vom Deutschen Kaiser in Wien in den erblichen Adelsstand erhoben . Er wurde Friedrich von Schiller.
Schillers letzten fünf Lebensjahre verbrachte er in Goethes Haus. 46 Jahre alt, starb Schiller am 9. Mai 1805.
Bei der Sektion seiner Leiche fand man den linken Lungenflügel zerstört und die Herzkammern fast verwachsen. Er wurde auf dem alten Friedhof der St.-Jakobs-Kirche beerdigt. Erst 1827 wurden die Gebeine in der Gruft des Weimarer Fürstenhauses beigesetzt.
Die Hauptfiguren Maria Stuart, Königin von SchottlandMaria ist eine für ihr alter (Schiller schrieb an August Wilhelm Iffland, daß sie etwa 25 sei.) eine reife und streng katholische Frau.
Sie nimmt ihren Gegnern das rohe und unfreundliche Benehmen nicht übel, leidet jedoch sehr unter der Gefangenschaft.
Sie hat ihren Mann töten lassen und leidet unter dieser Schuld, hängt jedoch sehr an ihrem Leben.
Elisabeth, Königin von EnglandSie ist nicht nur die politische und religiöse Gegenspielerin Maria Stuarts, sondern auch eifersüchtig auf die Schönheit und den Einfluß Marias.
Elisabeth hat Angst vor Entscheidungen. Sie regiert auf einer hinterlistigen und niederträchtigen Art, indem sie keine eindeutigen Anweisungen gibt, sondern den anderen nur erahnen läßt, was sie will. Dies tut sie, um im Falle einer falschen Entscheidung die Schuld von sich weisen zu können.
Mortimer, der Neffe Amias PauletsMortimer ist ein junger übereifriger Mann. Er plant Maria zu befreien. Dies jedoch nicht aus politischen oder religiösen Gründen, sondern weil er sich in Maria verliebt hat.
Um sein Ziel zu erreichen, schreckt er nicht vor List und Gewalt zurück. Durch Täuschung schleicht er sich in Elisabeths Vertrauen ein, und schreckt auch nicht davor zurück, diese nötigenfalls zu töten.
Robert Dudley, Graf von LeicesterAuch er ist ein Geliebter Marias und als Verehrer und Berater an Elisabeths Hof eingeschlichen.
Im Gegensatz zu Mortimer ist er erbärmlich feige und handelt aus Angst entlarvt zu werden immer wieder zu seinem Vorteil. Vor Gericht gibt er sogar seine Stimme zur Hinrichtung Marias und nach dem Mordanschlag an Elisabeth verrät er Mortimer um den Verdacht von sich zu wälzen.
Wilhelm Cecil, Baron von Burliegh, GroßschatzmeisterEr ist Politiker und Berater Elisabeths. Sie genießt seine volle Loyalität. Er stimmt für Marias Tot und hat veranlaßt, daß ihre Gerichtsverhandlung ohne Zeugen durchgeführt wurde. Er will sogar nach dem geheimen Willen Elisabeths Paulet dazu bewegen Maria zu ermorden.
Nachdem er erfährt, daß seine Königin das Urteil schon unterschrieben hat, sorgt er für sofortige Vollstreckung, um weitere mögliche Wendungen zu verhindern. Amias Paulet, Ritter und Hüter der MariaIm Dienste Elisabeths geht er mit aller Strenge gegen Maria vor, läßt sich jedoch nicht zu ihrem Mord anstiften. Er glaubt an die Gerechtigkeit und handelt danach, erkennt aber die Ungerechtigkeit nicht, die Maria widerfährt.
Inhaltsangabe
Maria Stuart, Königin von Schottland, hat sich auf die Flucht vor einem Aufstand nach England begeben, weil sie von Königin Elisabeth Schutz und Hilfe erhofft. Die protestantische Elisabeth läßt sie jedoch gefangennehmen, weil sie Nebenbuhlerin um den englischen Thron und Stütze der katholischen Partei ist.
Maria wird wegen Mord an ihren Gatten angeklagt und zum Tode verurteilt.
Ihren guten Rufes Willen unterschreibt Elisabeth das ungerechte Urteil nicht, versucht aber Marias Bewacher Paulet über Baron Burleigh zu einen Meuchelmord an Maria zu bringen. Dieser Versuch scheitert jedoch an der strengen Rechtlichkeit Paulets
Maria hat jedoch zwei Günstlinge an Elisabeths Hofe. Graf Leicester, der angebliche Anbeter Elisabeths und heimliche Geliebte Marias, und Mortimer, der Neffe Paulets. Der junge leidenschaftliche Mortimer wurde aus Rom geschickt, und tritt scheinbar in Elisabeths Dienste ein, um Maria zu befreien.
Wieder versucht Elisabeth, diesmal in Mortimer, einen Mörder für Maria zu gewinnen. Dieser nimmt den blutigen Auftrag zum Schein an und vertraut sich Graf Leicester an.
Enttäuscht von der Grausamkeit Elisabeths schwingt sich Leicester nun gänzlich auf die Seite Marias.
Er versteht es, Elisabeth für die von Maria gewünschte Begegnung zu gewinnen, die sie zu einem Gnadenakt bewegen soll. Doch bei der entscheidenden Unterredung kommt es zum Streit, weil Maria auf den Hochmut Elisabeths mit Hohn reagiert.
Mortimer überzeugt nun Maria, daß von Leicester keine Hilfe mehr zu erwarten ist und daß sie nach dem Streit keine Gnade von Elisabeth mehr erlangen würde. Er schlägt einen neuen gewalttätigen und blutigen Rettungsplan vor, der für die katholische Maria unannehmbar ist.
Als kurz darauf ein Attentat auf Elisabeth fehlschlägt, welches das Volk in Aufruhr versetzt, nimmt Elisabeth dies zum Vorwand, das Todesurteil nun doch zu unterschreiben.
Den Zeitpunkt der Vollstreckung setzt sie jedoch noch nicht fest. Der feige Leicester stimmt dem Urteil zu, um sich vom Verdacht zu reinigen. Damit nicht genug, verrät er auch noch Mortimer, der sich der Verhaftung widersetzt und sich selbst tötet.
Das unterzeichnete Todesurteil übergibt Elisabeth ohne weitere Anweisungen dem Staatssekretär Davison. Baron Burleigh nimmt es diesem ab, um die Vollstreckung sofort zu veranlassen.
Angesichts des Todes zeigt Maria wahrhaft königliche Haltung.
Sie verabschiedet sich von ihren und geht ruhig und ohne Groll gegen ihre Feinde in den Tod.
Burleigh meldet die vollzogene Hinrichtung. Nun will Elisabeth die Schuld von sich weisen, verbannt Burleigh und läßt Davison vor Gericht stellen. Leicester, der letzte ihrer Getreuen flieht von Gewissensskrupel gepeinigt nach Frankreich.
Zum Werk
Die Entstehung
Schon 1783 plante Schiller im Anschluß an „Kabale und Liebe“ ein Maria-Stuart-Stück und begann historisches Material dafür zu sammeln. Bald darauf gab er jedoch das Stück zwischenzeitlich auf.
Erst 1799, nach der Vollendung der „Wallenstein“ - Trilogie, wandte er sich dem Stoff wieder zu.
Schiller arbeitete das Drama in etwa einem Jahr aus, wobei er allerdings auch noch Shakespeares „Macbeth“ übersetzte.
Der Stoff
Der Stoff für das in Blankversen geschriebene Trauerspiel ist der Geschichte Schottlands entnommen. Es wird jedoch weniger das politische Geschehen dargestellt als vielmehr ein menschlicher Charakter im Kampf um innere Befriedigung.
Schiller unterläßt es aus poetischer Berechnung die zweifelhaften frühen Lebensjahre der Maria auf die Bühne zu bringen. So kann er sie als die unschuldige Verfolgte, die er als Heldin für sein Drama braucht, darstellen.
Der Aufbau
In Maria Stuart zeigt sich die hohe baumeisterliche Kunst des Dichters. Das Dramageschehen ist streng symmetrisch aufgebaut: Dabei stehen Marias und Elisabeths Welten gegenüber. Der 1. Akt gehört Maria, der 2. Akt Elisabeth. Der Mittelakt bringt die Begegnung der Königinnen.
Wieder gehört der 4. Akt Elisabeth, der Schlußakt Maria, im Tode siegend. Im Nachspiel vereinsamt Elisabeth und scheint letztendlich doch besiegt.
Auch die Personengruppen weisen ein streng ausgewogenes Gleichgewicht auf:
Shrewsbury
Paulet
Elisabeth
Leicester
Maria
Burleigh
Mortimer
Maria Stuart und die Epoche der Klassik
Der Begriff „Klassik“ weist auf die literaturgeschichtliche Periode von 1786 bis 1805 in Deutschland hin. Die genaue zeitliche Einteilung der Klassik ist jedoch schwierig, da sich die einzelnen Perioden wie Sturm und Drang, Klassik und Romantik aus einer geschichtlichen Folge entwickelt haben und somit miteinander verknüpft sind.
In der Klassik war man darum bemüht, etwas vollendet Musterhaftes oder Vorbildliches dichterisch darzustellen.
Im Mittelpunkt stand der Mensch, dargestellt mit viel Gefühl, Sinnlichkeit, Sittlichkeit und auch mit vielen Trieben.
Eingeleitet wurde die Klassik in Deutschland durch Schiller und Goethe, warum sie auch als Goethezeit bezeichnet wird. Dabei haben die beiden Dichter unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Dies geschah wahrscheinlich weil Schiller im Gegensatz zu Goethe immer knapp am finanziellen Abgrund stand.
Weitere Werke
Schiller ist nicht nur für seine Dramen bekannt. Er war auch im Bereich der Lyrik, Epik und Wissenschaft tätig.
Nebenbei schrieb er auch noch Artikel für Zeitschriften.
Dramen Schillers größter Erfolg war das im Sturm und Drang geschriebene Werk „Die Räuber“. Die Dichter der Sturm und Drang Zeit kämpften für die Freiheit jedes einzelnen Menschen. Schiller machte sich den Kampf gegen die absolute Macht der Obrigkeit zur Aufgabe, weil er die Macht eines solchen Alleinherrschers in seiner Jugend am eigenen Leibe erfahren mußte.Schiller schrieb das Schauspiel „Die Räuber“ zur Zeit seiner Ausbildung in der Militärpflanzschule. Die Uraufführung am 13.
Januar 1782 wurde eine Sensation. Die Zuschauer waren emotional so bewegt, daß manche weinten und andere handgreiflich wurden. Sie begangen sich Gedanken über die politischen Zustände zu machen. Damit hatte Schiller sein Ziel erreicht.
Weitere Jugenddramen Schillers sind die Trauerspiele „Die Verschwörung des Fiesko zu Genua“ (1782) und „Kabale und Liebe“ (1783), sowie das dramatische Gedicht „Don Carlos, Infant von ‘Spanien“ (1787). Während dieser Zeit löste sich Schiller vom Sturm und Drang.
Geht es in den Jugenddramen Schillers um eine äußere Freiheit, d. h. um die Befreiung von den von außen her wirkenden Kräften, so handelt es sich in den Meisterdramen des Dichters um die innere Freiheit, um die Befreiung des Menschen von sich selbst. Schillers Meisterdramen sind die „Wallenstein“ - Trilogie (1800), „Maria Stuart“ (1801), „Die Jungfrau von Orleans“ (1802), „Die Braut von Messina“ und „Wilhelm Tell“.
Lyrik
Die Gedichte Schillers sind selten Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen, sondern vielmehr der seiner idealen Weltanschauung. Seine philosophischen Gedichte sind der dichterische Ausruck jener Ideen, die er in seinem ästhetischen Aufsätzen dargelegt hat, und stellen Maß und Würde, Freiheit und Schönheit als Ziele des Menschen auf.
In „Das Lied von der Glocke“ (1799), eines seiner Geschichts- und kulturphilosophischen Gedichten, stellt Schiller an den einzelnen Phasen des Glockengusses das menschliche Leben von Geburt bis zum Tod dar.
In Zusammenarbeit mit Goethe gab Schiller über 400 Distichen unter der Überschrift „Xenien“ heraus. Sie sind eine Kritik der gesamten zeitgenössischen Literatur.
Schillers Balladen veranschaulichen in dramatisch gestalteten Bildern sittliche Ideen.
Die wissenschaftlichen Werke
Sie enthalten Schillers Wissen über Teilbereiche der Geschichte, seine philosophischen Erkenntnisse und seine Ansichten über die Kunst. Schillers erfolgreichsten wissenschaftlichen Werke sind „Geschichte des Abfalles der Niederlande von der spanischen Regierung“ (1788) und die „Geschichte des Dreißigjährigen Krieges“ (1791 – 1793).
Seine philosophischen Schriften sind aufbauend auf die Philosophie Kants und beinhalten Grundgedanken wie zum Beispiel „Das natürliche ich“ und „Das geistige ich“.
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