Marie freifrau von ebner-eschenbach
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach
Geboren am 13.9.1830 auf Schloß Zdislawic/Mähren
Gestorben am 12.3.1916 in Wien.
Marie von Ebner-Eschenbach stammte väterlicherseits aus altösterreichischem, mütterlicherseits aus norddeutsch-protestantischem Geschlecht.
Sie heiratete 1848 ihren Vetter Moritz, Professor an der Ingenieur-Akademie in Wien, später Feldmarschalleutnant und Mitglied der Akademie der Wissenschaften; die Ehe blieb kinderlos.
Sie lebten 1848-1850 in Wien, bis 1856 in Klosterbruck bei Znaim, danach in Wien und Zdislawic. 1879 machte sie eine Uhrmacher-Ausbildung. 1898 wurde sie mit dem höchsten Zivilorden Österreichs, dem Ehrenkreuz für Kunst und Literatur, ausgezeichnet und war 1900 erster weiblicher Ehrendoktor der Wiener Universität.
Werke u.a.
:
1858 Aus Franzensbad
1860 Maria Stuart in Schottland
1869 Doctor Ritter
1872 Die Prinzessin von Banalien
1873 Das Waldfräulein
1875 Bozena
1880 Lotti, die Uhrmacherin
1880 Aphorismen
1883 Dorf- und Schloßgeschichten
1885 Zwei Comtessen
1886 Neue Dorf- und Schloßgeschichten
1887 Das Gemeindekind
1890 Unsühnbar
1893 Glaubenslos?
1901 Aus Spätherbsttagen
1906 Meine Kinderjahre
Das Schädliche ,Der gute Mond, Der Säger, Die Freiherren von Gemperlein, Die Resel, Die Spitzin, Die Sünderin, Die Totenwacht, Er lasst die Hand küssen ,Oversberg, Unverbesserlich und viele Gedichte
Inhalt: Krambambuli (1883)
Krambambuli ist ein nach dem Lieblingsschnaps seines Herrn, eines Trinkers und Wilddiebs, benannter Hund, der für 12 Flaschen des begehrten Getränkes an den Revierforster Hopp verkauft wird. Nach zwei Monaten strenger Erziehung akzeptiert der Hund schließlich seinen neuen Herren, für den das Tier zum Mittelpunkt seines Lebens wird.
Zur gleichen Zeit erhält Hopp vom gräflichen Oberförster den Auftrag, den Wilddieb zur Strecke zu bringen. Zur Abschreckung werden auch kleinere, aus Not begangene Holzdiebstähle mit äußerster Härte bestraft. Nachdem der Oberförster die mutmaßliche Geliebte wegen eines Holzraubes brutal verprügelt hat, wird er bald darauf ermordet aufgefunden. Aus dem Verhalten Krambambulis an der Leiche schließt Hopp, daß der frühere Besitzer seines Hundes der Mörder sein müsse.
Als Hopp den Wilddieb stellt, gerät Krambambuli in einen inneren Konflikt. Er entscheidet sich schließlich für seinen alten Herrn, den er im Moment des Schießens freudig anspringt, wodurch sein Schuß das Ziel verfehlt und er von Hopp getötet wird. Hopp kann dem Hund seinen "Verrat" nicht verzeihen. Krambambuli streunt von nun an wild umher, bis er endlich auf der Schwelle des Försterhauses verhungert und erfroren aufgefunden wird.
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