1 das stück spielt im dreißigjährigen krieg
1 Das Stück spielt im dreißigjährigen Krieg. Anna Fierling, die von allen Mutter Courage genannt wird, ist Händlerin und zieht mit ihrem Planwagen durch Südschweden. Sie trifft, mit ihren beiden Söhnen Eilif, Schweizerkas, und mit ihrer stummen Tochter Kattrin, auf Werber, die auf der Suche nach neuen Rekruten für den Krieg sind. Sie klagen, wie schlecht die Zeit für sie sei, und erzählen dass niemand bereit sei in den Krieg zu ziehen, trotzdem, so der Feldwebel, es ohne Krieg keine Ordnung unter den Menschen gebe, und Chaos herrsche. Nach einigen Überredungsversuchen erklärt sich Eilif bereit mit den Werbern zu gehen, gegen den Willen seiner Mutter. Um ihm die Lust auf den Krieg zu nehmen, lässt Mutter Courage, die dafür bekannt ist hellseherische Fähigkeiten zu haben, ihre Kinder, sowie die Werber Lose ziehen, die ihnen die Zukunft, in allen Fällen den Tod, voraussagen.
Doch trotzdem verkauft sich Eilif an die Werber, während Mutter Courage mit dem Feldwebel um den Preis für Gürtelschnallen feilscht
2 Mutter Courage befindet sich im Lager der Schweden, wo sie mit dem Koch handelt, weil sie ihm einen Hahn verkaufen möchte. Dem Koch ist das Tier eigentlich zu teuer, doch als er erfährt, dass es einen jungen Landsknecht zu bewirten gilt, muss er das, jetzt noch höhere, Angebot der Mutter Courage annehmen. Es stellt sich heraus, das Eilif dieser Landsknecht ist, der Sohn der Mutter Courage, den sie seit zwei Jahren nicht gesehen hat. Er hat einige Bauern getötet und ihr Vieh entführt. Der Feldhauptmann belobigt ihn dafür und belohnt ihn mit einem Festessen. Mutter Courage belauscht das Gespräch zwischen dem Feldhauptmann und Eilif, der erzählt, wie schwierig es gewesen sei, die Bauern zu überlisten.
Sie hätten ihn beinahe massakriert, aber durch ein Ablenkungsmanöver habe er ihnen den Garaus machen können. Als Eilif das "Lied vom Weib und dem Soldaten" singt, hört er wie seine Mutter in der dritten Strophe mit einstimmt. Freudig umarmt er sie, doch sie gibt ihm eine Backpfeife, weil er sich nicht ergeben habe, als sie auf ihn losgegangen sind.
3 Im Feldlager, will der Zeugmeister der Mutter Courage Heeresgut verkaufen, Sie weigert sich, sagt solche Geschäfte seien ihr zu riskant, und der Preis stimme auch nicht. Sie erkennt aber, dass der Soldat auf ihr Geld angewiesen ist und kauft ihm die Ware für wenig Geld ab. Yvette Pottier, die Lagerhure, erzählt von ihrem schweren Leben, in welchem viele Lügen über sie erzählt werden.
Sie macht großen Eindruck auf Kattrin, die Yvettes Hut und ihre roten Schuhe vorübergehend entwendet. Ein Gespräch zwischen Mutter Courage, dem evangelischen Feldprediger und dem Koch über den Krieg wird von einer plötzlichen Attacke der Katholiken unterbrochen. Der Koch flieht, der Feldprediger leiht sich von Mutter Courage einen Mantel, unter dem er sein Gewand verbirgt, das ihn sonst als Evangelischen verraten hätte. Yvette schöpft aus diesem Vorfall heraus neue Hoffnung für ihr Geschäft und pudert sich, während Mutter Courage Kattrins Gesicht mit Asche einreibt, damit sie den nahenden Truppen nicht auffiele. Schweizerkas, der inzwischen Zahlmeister geworden ist, will pflichtbewusst die Regimentskasse in Sicherheit bringen und verstaut sie im Wagen, was Mutter Courage nicht gefällt, weil sie dadurch Schwierigkeiten befürchtet. Einige Tage später, die Katholiken haben das Lager unter ihrer Kontrolle, versteckt Schweizerkas die Regimentskasse an einem Fluss.
Die Katholiken sind ihm auf den Fersen. Ein Feldwebel und ein einäugiger Spitzel bringen ihn zurück ins Lager, um ihn zu verhören. Mutter Courage und Schweizerkas geben vor einander nicht zu kennen, um die Lage nicht noch gefährlicher zu machen. Schweizerkas verrät den Verwahrungsort der Schatulle nicht und wird abgeführt. Mutter Courage entschließt sich daraufhin ihren Wagen zu verkaufen um mit dem Erlös ihren Sohn freizukaufen. Yvette, die Bekanntschaft mit einem wohlhabenden Obristen gemacht hat, soll vermitteln.
Mutter Courage zögert jedoch zu lange, weil sie sich nicht sicher ist, ob sie den Wagen verkaufen oder verpfänden soll. Unsicher ist sie sich auch, zu welchem Preis sie den Wagen abgibt. Sie rechnet insgeheim damit, sich mit der Schatulle zu entschädigen, doch in der Gefangenschaft verrät Schweizerkas ihren Aufbewahrungsort und macht somit die Pläne seiner Mutter zunichte. Als sie dann doch bereit ist, auf das Angebot, des Einäugigen einzugehen, ist es bereits zu spät, da Schweizerkas bereits von einem Hinrichtungskommando erschossen worden ist. Weil die Soldaten vermuten, dass Mutter Courage in den Fall der verschwundenen Kasse verwickelt ist, tragen sie den Toten ins Lager um Mutter Courage zu testen. Doch diese gibt vor den Leichnam nicht zu kennen.
4 Nach diesem Vorfall verwüsten die Katholiken den Wagen der Mutter Courage und pressen ihr ein Bußgeld ab. Sie möchte sich beim Rittmeister darüber beschweren. Ein Schreiber rät ihr davon ab, was sie aber nicht beeinflusst. Einem jungen Soldaten, der sich ebenfalls beschweren will, weil seine Heldentat, das Pferd des Obristen aus dem Fluss zu retten von diesem nicht geehrt und belohnt wird, singt sie das <> vor. Der Soldat zieht ab, und mit ihm auch die Mutter Courage, die beim Singen des Liedes selbst zur Einsicht gekommen ist, dass es manchmal besser ist sich nicht zu beschweren.
5 In einem zerschossenen Dorf handelt Mutter Courage mit einem Soldaten um den Preis für Schnaps, als der Feldprediger die Nachricht von einem verwüsteten Hof bringt, wo verwundete Bauersleute lägen.
Mutter Courage will sich nicht von ihren wertvollen Leinenhemden trennen, die zum Verbinden der Opfer nötig wären. Kattrin ist darüber empört und geht mit einer Holzplanke auf ihre Mutter los. Währenddessen ist der Feldprediger in der Lage, sich einige Leinenhemden zu nehmen und reißt sie in Streifen. Kattrin holt indessen unter Einsatz ihres Lebens einen Säugling aus den Trümmern. Mutter Courage lässt ihre Wut an einem Soldaten aus, der sich gerade mit einer Flasche davonstehlen will.
6 Der kaiserliche Feldhauptmann Tilly ist gefallen, und die Menschen fragen sich ob jetzt die Zeit des Friedens gekommen sei.
Mutter Courage macht von dieser Frage abhängig, was und vor allem wieviel sie für ihren Handel einkauft. Der Feldprediger meint, die gekrönten Häupter sorgten schon dafür, dass der Krieg weitergeht. Er äußert sich so, dass der Krieg mit kleinen Pausen ewig weitergehe und ihm ein langes Leben bevorstehe. Kattrin ist auf Grund dieser Aussage des Feldpredigers verzweifelt, weil Mutter Courage ihr versprochen hat, dass sie einen Mann bekommen wird, wenn der Krieg vorbei ist. Sie wird fortgeschickt um in der Stadt Einkäufe zu machen. Dem Feldprediger trägt Mutter Courage auf Holz zu hacken, worüber dieser nicht sehr erfreut ist, weil diese Arbeit nicht seinen Fähigkeiten entspreche.
Der Feldprediger macht ihr jetzt einen Heiratsantrag, den Mutter Courage allerdings ablehnt, weil sie, wie sie sagt, nur darauf aus ist ihren Wagen und ihre Kinder durch den Krieg zu bringen. Das Gespräch wird von Kattrins Rückkehr unterbrochen. Sie ist überfallen und verletzt worden. Die Ware hat sie retten können. Mutter Courage versorgt ihre Wunde und schenkt ihr zum Trost die roten Schuhe Yvettes. Weil Mutter Courage jetzt weis, dass Kattrin auch im Frieden keinen Mann mehr finden wird, verflucht sie den Krieg.
7 Diese Einsicht hält aber nicht lange vor, denn in der nächsten Szene erwähnt Mutter Courage, dass sie wieder Gewinne erzielt habe, die ohne den Krieg nicht möglich gewesen wären. Sie deutet an, dass sie die Schwachen immer die Schwachen seien, im Krieg wie im Frieden, nur würde der Krieg die anderen besser ernähren.
8 Der Schwedenkönig Gustav Adolf fällt vor Lützen und die Nachricht, es gebe Frieden zieht über das ganze Land. Eine alte Frau und ihr Sohn, die gerade ihr letztes Bettzeug an Mutter Courage verkaufen wollen, schöpfen neue Hoffnung und gehen nach Hause. Der Friede führt auch dazu, dass der Koch wieder Kontakt mit Mutter Courage aufnimmt. Während der Feldprediger sich sein Gewand wieder anzieht beginnt der Koch ihn anzuschwärzen um sich bei Mutter Courage einzuschmeicheln.
Ein Streit zwischen dem Koch und dem Feldprediger entsteht, bei welchem sich die Courage auf die Seite des Kochs stellt, weil ihr sein Vorschlag, die Waren angesichts der veränderten Lage möglichst günstig abzustoßen, gefällt. Auch Yvette, mittlerweile verwitwete Obristin Starhemberg führt der Weg hierher. Nun beginnt sie über den Koch herzuziehen, der früher einmal ihr Liebhaber gewesen ist. Da Yvette es im Regiment zu einem gewissen Ansehen gebracht hat, soll sie der Courage helfen ihre Waren zu verkaufen. Während Yvette und die Courage auf dem Markt sind, wird Eilif von bewaffneten Soldaten in das Lager geführt. Er hat einen Bauernhof überfallen, und da Friede ist wird dies streng bestraft.
Ohne seine Mutter noch einmal gesehen zu haben, wird er zur Hinrichtung geführt. Allerdings herrscht schon seit drei Tagen wieder Krieg, die Nachricht hat das Lager aber bis dahin noch nicht erreicht. Der Feldwebel und der Koch beschließen der Courage nichts über diesen Vorfall zu erzählen. Als Mutter Courage erfährt das wieder Krieg herrscht, entschließt sie sich kurzfristig doch, ihre Waren zu behalten. Der Koch beschließt, sich anwerben zu lassen, doch Mutter Courage kann ihn überreden, anstatt des Feldpredigers mit ihr und Kattrin weiterzuziehen.
9 Der Koch erhält einen Brief aus Utrecht, indem er erfährt, dass er ein Wirtshaus geerbt hat.
Er bietet der Courage an mit ihm dort sesshaft zu werden, doch diese entscheidet sich dagegen, weil Kattrin nicht mit nach Utrecht gehen könnte. Der Koch meint es sei kein Platz und sie würde die Gäste verscheuchen, weil sie so viele Narben hat. Kattrin belauscht das Gespräch und möchte weglaufen, aber Mutter Courage entdeckt sie und redet ihr gut zu, dass sie sie nicht im Stich lassen würde. Die beiden ziehen weiter.
10 Sie halten kurz vor einem Bauernhaus an und hören, wie jemand ein Lied zum Lob der Sesshaftigkeit anstimmt, das "Lied von der Bleibe".
11 Nahe der Stadt Halle haben Mutter Courage und Kattrin ihren Wagen abgestellt, neben einem Bauernhof.
Mutter Courage ist in der Stadt, um den fliehenden ihre Waren anzupreisen. Kaiserliche Truppen, die einen Überraschungsangriff planen, nähern sich dem Bauernhof und zwingen einen jungen Bauern ihnen als Führer zu dienen. Kattrin hört dies und bemächtigt sich einer Trommel, mit der sie auf das Dach des Bauernhauses steigt, um die Bewohner der Stadt zu warnen. Die Soldaten kommen zurück und drohen Kattrin. Weil diese keine Anstalten macht aufzuhören, erschießen sie sie. Doch die Stadt hat sie warnen können, man hört das Läuten der Sturmglocke und das Donnern der Geschütze.
12 Mutter Courage, inzwischen aus der Stadt zurück, singt der toten Kattrin ein Wiegenlied. Die Bauersleute bieten ihr an, den Leichnam zu begraben. Mutter Courage muss weiter. Sie zieht mit ihrem Wagen den Truppen nach, in der Hoffnung, auf Eilif zu treffen (von dessen Tod sie nach wie vor nichts weiß) und wieder gute Geschäfte zu machen.
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