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“NACHTASYL”    Im Elendsquartier des Ehepaars KOSTYLEW, das auch gelegentlich als Nachtherberge benutzt wird, sind feste Plätze: Betten und Pritschen an eine buntgewürfelte Gesellschaft von Leuten vermietet, die vormals was anderes waren, nunmehr aber “unten in der Tiefe” angelangt sind. Da ist der Schlosser KLETSCH nebst seiner sterbenden Frau, das Strichmädchen NASTJA, die Pastetenverkäuferin KWASCHNJA, der Mützenmacher BUBNOV, der Herumtreiber und ehemalige Dieb WASSKA PEPEL, der ein Verhältnis mit WASSILISSA, der Frau des Besitzers hat, der aber in Wahrheit in deren Schwester NATASCHA verliebt ist. Weiters leben dort der Schau- und Falschspieler SSATJIN, der Schuster ALJOSCHKA, ein nicht näher qualifizierte BARON, der Lastenträger SCHIEFERKROPF und der TARTAR.   Die Atmosphäre in dem Elendsquartier, in dem viele nah aufeinanderhocken, ist allgemein gereizt und zudem voll von Sonderspannungen.   Der Herbergswirt ist seiner Frau wegen auf WASSKA PEPEL eifersüchtig, er spioniert beiden nach. Die Frau ist auf ihre eigene Schwester eifersüchtig, mit der es täglich Schimpfereien und Schlägereien gibt.

Ein ständiger Besucher des Elendsquartiers ist der Onkel dieser beiden, der Polizist MEDWEDJEW, der ein Auge auf die Pastetenverkäuferin geworfen hat. Diese, das Strichmädchen und der sog. Baron hausen in einer besonderen Kammer. Er hilft ihr, ihre Waren zum Markt zu bringen, und außerdem steht er ihr sehr nahe.   In diese Gesellschaft hinein schneit nun der alte Pilgersmann LUKA, halb weltklug, halb fromm. Er tröstet die sterbende Frau des Schlossers, er verlockt WASKA, den Dieb, mit dem freien und goldenen Land Sibirien, er gibt dem heruntergekommenen Schauspieler Hoffnung, kurz, mit seiner nicht restlos glaubhaften frommen Güte hilft er gleichzeitig und bringt dennoch alles durcheinander, so daß die Fiebertemperatur im Elendsquartier bedrohlich zu steigen beginnt.

  Ohnehin geht der Tod um: Die Frau des Schlossers stirbt, PEPEL nähert sich NATASCHA noch mehr als zuvor. Er wolle ein anderer Mensch werden und sie sollte mit ihm gehen, sie könnte ihn retten. Doch er reizt       hierdurch die Eifersucht und alle dunklen Instinkte des Raubtiers WASSILISSA, der Frau des Herbergswirts, die ihn ja liebt, so daß ein allgemeines Durcheinander entsteht. Es entsteht eine übliche Familienprügelei, außer daß diesmal WASSKA PEPEL für seine Braut eintritt und mehr oder weniger unverhofft den Wirt erschlägt. Die Frau des Getöteten, seine vormalige Geliebte, gibt ihn der Polizei an, auch NATASCHA läßt von ihm in aufschießenden Mißtrauen. Er entkommt.

  Die PASTETENVERKÄUFERIN übernimmt das Elendsquartier und der Polizist schließt sich ihr an. NATASCHA liegt in der Heilanstalt, PEPEL ist verschwunden, und so unterhalten sich die Übriggebliebenen über den ebenfalls beim Auftauchen der Polizei verschwundenen Pilgersmann. Der Falschspieler SSATJIN verteidigt ihn. Nur der skeptische BARON und der meuterisch eingestellte SCHLOSSER schließen sich ihm nicht an. Der schwächste aber, der völlig zusammengebrochene SCHAUSPIELER, dem seine Hoffnungen auf die wunderbare Heilanstalt für Trinker entschwunden ist, geht hin und erhängt sich. Diese Nachricht stört ein kleines Gelage, das sich gerade zu entwickeln beginnt.

Der falschspielende Philosoph quittiert die Nachricht mit dem gleichmütigen: “O weh ... hat uns das Lied verdorben ...

Dieser Dummkopf!” - die letzten Worte des Stücks.   Wenn Du diesen Text verwendest schick mir eine E-Mail! (matrox@sbox.tu-graz.ac.at)

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