Leben des galilei
NARZIß UND GOLDMUND
von Hermann Hesse
erschienen 1998 im Suhrkamp – Verlag, Frankfurt am Main, Taschenbuch 2961 EINLEITUNG
AutorHermann Hesse wird am 02.07.1877 in Württemberg als Sohn eines Missionars und einer Missionstochter geboren. Ende der 20er bis Anfang der 30er – Jahre schreibt er „Narziß und Goldmund“. 1946 wird ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Hesse stirbt am 09.
08.1962 in Montagnola bei Lugano.
Weiter Informationen zum Autor: siehe è Hermann Hesse, „Unterm Rad“, Klasse 5AIG, bzw. Anhang
HAUPTTEIL
Textgattung:ErzählungAblauf des Geschehens / Handlungsschritte:Narziß ist ein junger Mönch auf Probezeit vor der Aufnahme ins Kloster. Er darf dieses Amt jedoch schon ausüben. Nach einiger Zeit tritt ein neuer Schüler ins Kloster Mariabronn ein.
Er tut dies auf Wunsch seines Vaters. Sein Name ist Goldmund. Er hat im Kloster 2 Vorbilder: Abt Daniel und Narziß. Nach über einem Jahr nimmt Goldmund an einem Ausflug ins Dorf teil, wo er von einem Mädchen geküsst wird, worauf er zurück im Kloster zusammenbricht. Dies ist der erste Kontakt zwischen den beiden. Nach einiger Zeit besteht zwischen den beiden eine tolle Freundschaft, und Goldmund erzählt Narziß davon, was einst im Dorf geschehen war.
Narziß erklärt ihm in einem Dialog, dass man auf die eigenen Gedanken und Wünsche achten soll. Kurz darauf verlässt Goldmund das Kloster. Goldmund geht auf eine jahrelange Wanderschaft, von Dorf zu Dorf, von Frau zu Frau. Nach einigen Jahren erlernt er den Beruf des Bildschnitzens bei Meister Niklaus. Goldmund ist zwar sehr begabt, legt die Meisterprüfung aber nicht ab, sondern zieht nach einigen weiteren Jahren weiter. Er kommt in ein Gebiet in dem die Pest wütet und will nach dem Tod seiner Begleiterin zu Meister Niklaus zurückkehren, der allerdings bereits an der Pest gestorben war.
Eines Tages wird er mit einer verheirateten Frau erwischt und zum Tode verurteilt. Er kann aber mit Hilfe eines Mordes entkommen. Er trifft Narziß, jetzt Bruder Johannes, wieder und arbeitet von da an für das Kloster. Nach 2 Jahren will er wieder weiterziehen, stirbt bei einem Sturz in einen Bach fast. Todkrank kehrt er zu Narziß zurück, der ihn bis zum Tod pflegt. Goldmund letzte Worte sind: „Ohne Mutter kann man nicht sterben.
“ Denn er wollte immer eine Figur der Eva-Mutter schnitzen, hatte aber nie Gelegenheit dazu.Personen:Der Haupthandlungsträger in diesem Werk sind natürlich Goldmund und auch Narziß.Erzählte Zeit:Die erzählte Zeit beträgt fast ein ganzes Menschenleben, nämlich von Goldmunds eintritt ins Kloster bis zu seinem Tode.
SCHLUSSTEIL
Bedeutung des Textes:„In Narziß und Goldmund bekommen die zwei Grundformen des schöfperischen Menschen Gestalt: der Denker und der Träumer, der Herbe und der Blühende, der Klare und der Kindliche. Beide verwandt, obwohl in allem ihr Gegenspiel, beide vereinsamt, beide von Hesse gleich gerecht in ihren Vorzügen und Schwächen erkannt, gleich exakt wiedergegeben.“ (Max Hermann – Heiße)
Dies ist, wie auch ich denke, die Hauptaussage, die Hesse mit seinem Werk machen will.
Sowohl das absolut kirchliche als auch weltliche Leben haben Vor- und Nachteile. Bei dem einen läuft man geringer Gefahr, Sünden zu begehen, bei dem anderen bekommt man etwas vom Leben mit. Sowohl die eine als auch die andere Lebensform sollte akzeptiert werden.
HERMANN HESSE Hermann Hesse verwendet für sein Werk “Narziß und Goldmund” einige starke biographische Bezüge, speziell in den Namenzusammenhänge der Orte. Es ist also ratsam seinen Blick auf Hermanns Lebenslauf zu richten, um Sinnzusammenhänge besser verstehen zu können. Geboren wurde der kleine Hermann am 2.
Juli 1877 in Claw / Württemberg als Sohn des aus Estland stammenden Missionars Johann Hesse (1847-1916), der in naher Zukunft den Clawer Verlagsverein leiten würde. Seine Mutter ist Marie Hesse(1842-1902), eine geborene Gundert. Für Marie Hesse, war es bereits ihre zweite Ehe, nachdem ihr erster Mann ein Isenberg ( nicht zu verwechseln mit dem Gründer des gleichnamigen Modehauses “Isenberg”) verstarb. Von 1881 bis 1886 lebt die Familie in Basel. In diesem Zeitraum erwirbt Johann Hesse die Schweizer Staatsangehörigkeit. Nach der Rückkehr nach Claw besucht Hermann das Reallyzeum.
Von 1890 bis 1891 lernt er an der Göppinger Lateinschule und legt das Württembergische Landesexamen ab, um eine theologische Laufbahn einzuschlagen. Sein Vater erwirbt für ihn daher die württembergische Staatsbürgerschaft. Im September 1891 tritt Hesse in das evangelische Klosterseminar Maulbronn ein, ein Bezug zu Mariabronn ist mit Sicherheit kein Zufall. Anfang 1892 ergreift er die Flucht, um “Dichter oder gar nichts” zu werden. Im Mai bricht er das Seminar endgültig ab. Mit Verdacht auf Satanismus wird er zu Christoph Blumhardt gebracht, um an “Teufelsaustreibungen teilnehmen zu können”.
Von dort aus wird er auf direktem Wege in eine Nervenheilanstalt in Stetten gebracht. Dies erklärt das, was eingangs als bewegte Jugend beschrieben worden ist. Wieder erholt, besucht er ab November das Gymnasium in Cannstadt, er besteht dort im Juli 1893 ein Einjährig-Freiwillig-Examen. Im Oktober verläßt er das Gymnasium und beginnt eine Buchhändlerlehre in Eßlingen, bricht sie aber nach zwei Tagen wieder ab. Von Juni 1894 bis 1895 ist er Praktikant bei einer Firma in Claw Namens Perrot, einer Turmuhrenfabrik. Die Jahre 1895/1896 verbringt er als Lehrling in der Buchhandlung J.
J. Heckenhauer in Tübingen. Im Jahre 1899 veröffentlicht Hesse seine ersten Werke, hierbei handelt es sich um ein Gedichtband: “romantische Lieder” und das Prosawerk: “Eine Stunde hinter Mitternacht”. Im Herbst wechselt Hermann Hesse als Buchhandlungsgehilfe nach Basel zu R. Reich. 1901 unternimmt er von dort aus seine erste Italienreise.
Nebenbei veröffentlicht Hesse “Hinterlassene Schriften von Hermann Lauscher” und seinen eigenen Band “Gedichte”, die seiner kürzlich verstorbenen gewidmet sind. Ein Jahr später (1903) reist er ein zweites Mal nach Italien, nachdem er seinen Beruf als Buchhändler aufgegeben hat. Auf den Wunsch eines Freundes wird Hesse vom Fischerverlag ( der , bei der vorübergehenden Übernahme durch den Chefverleger Suhrkamp im zweiten Weltkrieg, einen harten Schlag durch die Arisierung hinnehmen mußte) gebeten, gelegentlich Werke einzureichen. Schon 1904 erscheint im Fischerverlag sein erster Roman “Peter Camenzind”, der für Hesse den Durchbruch bedeutet. Der preisgekrönte Roman scheint ihm einen großen Auftrieb zu geben, noch im selben Jahr heiratet er die Baslerin Maria Bernoulli und bezieht mit ihr ein leerstehendes Bauernhaus am Bodensee. 1906 erscheinen seine Werke “Bocaccio/Franz von Assisi/Unterm Rad”.
1907 zieht er in ein eigenes Haus am Bodensee. Von 1907 bis 1911 erscheinen zwar einige Romane, die jedoch bis auf den Erzählungsband “Diesseits”, nicht alle der Erwähnung bedürfen. Erwähnt werden muß jedoch seine Reise nach Indien mit seinem Freund dem Maler Sturzenegger, bei der er viele Impressionen aufnimmt. 1912 verläßt Hesse Deutschland und zieht mit seiner Familie, seinen Kindern Bruno, Heiner und Martin in die Schweiz in ein Landhaus. Zu Beginn des Krieges meldet sich Hesse freiwillig, wird jedoch als untauglich in die deutsche Gesandtschaft in Bern abkommandiert. Dort kann er Kriegsgefangene mit Lektüren versorgen.
1916 ist ein schlimmes Jahr für Hesse, nach Nervenzusammenbrüchen wegen der Krankheiten von seiner Frau und seinem jüngstem Sohn, so wie der Tod des Vaters, muß er von Tiefenpsychologe J.B. Lang (ein Schüler von C.G.Jung) behandelt werden. Nach seiner Genesung warten bessere Zeiten auf ihn, 1919 bekommt er den Fontanepreis für sein Werk: “Demain”.
Der Preis galt ursprünglich einem Emil Sinclair, der dieses Werk verfaßt hat, doch Sinclair und Hesse sind eine Person, da “Demain” unter Hesses Pseudonym Emil Sinclair geschrieben wurde. Lächelnd gab Hesse den Preis zurück, da der Fontanepreis nur für Anfänger gedacht war. 1920 trennt sich Hesse nun endgültig von seiner Familie und lebt bis zu seinem Tode in Tessin.1922 wird seine Ehe aufgelöst 1923 heiratet er erneut, seine Frau heißt Ruth Wegener. 1924 erwirbt auch Hermann Hesse, wie ca.40 Jahre vorher sein Vater, die Schweizer Staatsangehörigkeit.
In der Zwischenzeit veröffentlicht Hesse einige Werke, wovon in diesem Text, wegen des begrenzten Platzes nur die Bedeutendsten erwähnt werden können.1927 läßt sich Hesse erneut scheiden. Ebenfalls1927 erscheint eines seiner bedeutendsten Werke mit Namen: “Der Steppenwolf”. Drei Jahre später erscheint die Erzählung: “Narziß und Goldmund” datiert auf 1930. 1931 heiratet er zum letzen Mal. Von 1939-45 gelten Hesses Werke in Deutschland als unerwünschte Literatur, folglich hat Hesse nicht die besten Chancen einem Boykott durch den arisch umstrukturierten Fischerverlag, unter dem neuen Namen Suhrkamp zu entgehen.
Nach Beendigung des Krieges 1946 erhält Hesse den “Goethepreis” und den “Nobelpreis für Literatur”. 1947 wurde er Ehrendoktor der Philosophie. Schon 1945 erklärte Suhrkamp seine Vorjahreshaltung für nichtig und weitere Ausgaben Hesses erscheinen bei Suhrkamp (dem überhaupt nicht in den Sinn kam, sein Versprechen den, Verlag nur über die Kriegszeiten zu leiten, zu halten und eine Rückgabe zu inszenieren).1954 wird Hesse in die Friedensklasse des Ordens “Pour le Mérite” aufgenommen. Ein Jahr später erhält Hesse den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.1962 wird er kurz vor seinem Tode zum Ehrenbürger von Montagnola ernannt.
Wenige Tage später stirbt er an einem Gehirnschlag.
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