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  Paolo coelho:

Paolo Coelho: „Auf dem Jakobsweg“    Paolo Coelho, von dem ich euch heute ein Buch vorstellen werde, ist einer der wenigen zeitgenössischen Autoren mit Weltruhm, was umso erstaunlicher ist, wenn man bedenkt, dass er in Rio de Janeiro geboren wurde, wo es ja lange Zeit hieß, es wäre für einen Brasilianer unmöglich, allein mit der Schriftstellerei sein Brot zu verdienen. Nach seiner Geburt im August 1947 und einer harten Kindheit war er unter anderem Dramatiker, Theaterdirektor und Hippie, er textete Songs für brasilianische Popstars wie Elis Regina und Raúl Seixas und schrieb Kolumnen für große brasilianische Tageszeitungen sowie Drehbücher fürs Fernsehen. Während dieser Zeit gründete er eine Familie und tat einen entscheidenden Schritt in seinem Leben: er trat der sogenannten „Tradition“, der Bruderschaft der R.A.M. bei.

Das ist eine 1492 gegründete streng katholische Gemeinschaft ohne einen Anführer oder Ähnliches, die aus der mündlichen Übergabe der symbolischen Sprache entstanden ist. Die Mitglieder besitzen Schwerter, mit deren Hilfe jeder auf seine Weise symbolisch den sog. Guten Kampf zur Verwirklichung seiner Träume kämpfen sollte.   1986 hat er dann eine große Prüfung zu bestehen, von der aus die Erzählung meines Buches „Auf dem Jakobsweg“ ausgeht. Coelho hat es ein Jahr danach geschrieben, und es ist im Grund ein persönliches Tagebuch der Erlebnisse und Erfahrungen auf der Wallfahrt.   Coelho soll innerhalb der Bruderschaft zu einem der Meister geweiht werden, was die höchste Entwicklungsstufe auf dem „Weg zur Erkenntnis“ ist.

Das soll im Rahmen eines der vielen Rituale der R.A.M geschehen, wozu sich er und wiederum sein Meister auf einem Berg in der Nähe seines Heimatortes befinden. Nach einigen Zeremonien erwartet Coelho sein neues Schwert als Symbol der unzähligen bestandenen Prüfungen, die er schon hinter sich hat, doch sein Meister erklärt ihn im letzten Moment für unwürdig, weil er zu sehr nach der Macht als Meister gestrebt hat, und die wahren Absichten der R.A.M.

aus den Augen verloren hat. Er hat nicht erkannt, dass der Weg zur Erkenntnis ebenso wie der Jakobsweg der Weg der gewöhnlichen Menschen ist, und nicht einigen wenigen vorenthalten ist. Seine Frau erhält den Auftrag, das Schwert an einem geheimen Ort in Spanien zu verstecken, jedoch bleibt es ihm überlassen, ob er sich der Prüfung auf die Reife zum Meister erneut stellen will - diesmal in einer Form, in der er einen 700 km langen Pilgerweg, den Jakobsweg, vom französischen Saint-Jean-Pied-de-Port bis Santiago de Compostela in Spanien zu gehen hat. Dabei soll er sein Schwert finden, was davon abhängt, ob er das Geheimnis der Bruderschaft und das seines Schwertes entdeckt. Der Jakobsweg war im Mittelalter neben den Wallfahrten nach Rom und Jerusalem der wichtigste Pilgerweg des Christentums. Der Legende zufolge sollen die Jungfrau Maria und der heilige Jacobus an der Stelle vom heutigen Santiago de Compostela, dem Ziel des Jakobsweges, nach Christi Tod das Evangelium verkündet haben.

Coelho nimmt die Herausforderung an, und macht sich auf den Weg nach Frankreich, wo er die alte Madame Savin treffen soll, eine Art Kontaktperson für die Pilger. Sie bereitet ihn auf die Reise vor, und lässt ihn auf den Gehorsam gegenüber seinem Führer schwören. Den würde er erst vor der Stadt treffen, und von ihm auf dem Weg die ersten Informationen erhalten. Gleich bei der ersten Begegnung mit seinem Führer namens„Petrus“, zeigt sich ihnen der Dämon in Paolo in Form eines Zigeuners, der verhindert hat, dass er zum Meister wurde. Petrus sagt ihm, er würde diesen Dämon auf dem Jakobsweg noch besiegen müssen, um würdig für das Schwert zu sein. Wenige Tage später treffen sie auf die Pyrenäen, in denen Petrus ihm die erste Lektion erteilt: ohne das Wissen von Paolo laufen sie tagelang in den Bergen im Kreis, um ihm seine Unaufmerksamkeit, weil er auf sein Schwert fixiert ist, vor Augen zu führen.

Er lehrt ihn die Praktiken der R.A.M.: Übungen, von denen die meisten ähnlich Meditationen sind, jedoch immer praktisch und auch für die Bewältigung dens Jakobsweges angewendet werden sollen. So zum Beispiel das Exerzitium des Schmerzes.   Leseprobe S.

73: Das Exerzitium des Schmerzes   Nach einigen Wochen erreichen die Beiden ein kleines der unzähligen Dörfer am Jakobsweg. Petrus verhält sich diesmal jedoch merkwürdig, als würde er eine dunkle Vorahnung haben. Und tatsächlich, unter einer Brücke trifft Paolo unwissend auf seinen persönlichen Dämon in der Gestalt eines Jungen. Dieser führt ihn in Versuchung, er aber widersteht ihm diesmal und hat so den wichtigsten Schritt in Richtung Schwert getan. Nach und nach lernt Paolo, seine durch Training der R.A.


M. wiederentdeckten geistigen Fähigkeiten, die in jedem von uns stecken, zu seinen Gunsten zu nutzen. So lernt er, durch Meditation seinen persönlichen sog. „Boten“ zu rufen, mit dem er über alles mögliche sprechen kann. Dieser erweist sich auch als äußerst notwendig, als der Kampf mit seinem Dämon für Coelho nach seinem Gefühl immer näher rückt. Eines Tages, als sie gerade wieder in einem der Dörfer ankommen und Unterkunft bei einer Frau suchen, trifft Coelho auf einen großen schwarzen Hund, der plötzlich die Zähne zu fletschen beginnt und ihn gefährlich anstarrt.

Coelho versinkt spontan in eine Art Trance, und spricht aus dem Unterbewusstsein heraus in einer völlig unbekannten Sprache, die ihn aber vor dem knurrenden Hund zu schützen scheint. Auf eine kleine Ablenkung hin stürzt sich der jedoch auf ihn, sieht ihn an und läuft davon. Petrus deutet diese Begegnung mit seinem Dämon als sehr gut, jedoch muss sich Paolo ihm noch weitere Male stellen. In der darauffolgenden Zeit lehrt Petrus seinen Schüler die wichtige Bedeutung der grenzenlosen Liebe, bzw. Begeisterung, sog. Agape im Leben des gewöhnlichen Menschen und wie er diese durch Konzentration erzeugen konnte.

Ohne Begeisterung ist ein Mensch nicht fähig, den guten Kampf zur Verwirklichung seiner Träume zu kämpfen. Kinder können sich für eine Sache begeistern, sodass zum Beispiel ihre Puppen lebendig werden und ihre Soldaten marschieren, Erwachsene haben das verlernt. Paolo wurde nach eigenen Angaben von dieser Lektion auf dem Jakobsweg am stärksten geprägt, und hat dadurch zu vielem eine Motivation gefunden. Sie erreichen schließlich Foncebadon, der Ruine einer einst mächtigen Stadt, die nicht mehr weit vom Ziel ihrer Reise entfernt ist, und plötzlich steht vor Paolo wieder Sein größten Feind: der schwarze Hund. Petrus flüchtet, und so steht er alleine gegen den Hund, der ihn diesmal sofort angreift. Verzweifelt versucht er sich mit einem Stein gegen die Bisse zu wehren, aber ohne Erfolg.

Durch einige Schafe wird der Hund endlich abgelenkt, doch Paolo spürt, dass er ihn nicht gehen lassen darf. Plötzlich entwickeln sich in ihm gewaltige Kräfte, und er stürzt sich auf den Hund und wirft ihn zu Boden. Ihm ist als würde er zum Hund und der Hund zum Menschen werden. Er treibt ihn in die Enge, bekommt aber das Gefühl, dass es falsch ist ihn zu töten. Er lässt von ihm ab, hat den Dämon aber besiegt. Als sie dann an einem der folgenden Abende in einer Stadt unmittelbar vor dem Ende des Weges ankommen, offenbart Petrus Paolo, dass er ihn nun verlassen werde und sie sich nur noch ein einziges mal, und zwar am darauffolgenden Tag beim Treffen mit dem Hohepriester in einer Burg, sehen würden.

Coelho erscheint voller Stolz in der Burg, in der das Treffen stattfinden soll, und findet dort auch einen anderen Anwärter auf den Meistertitel wartend vor. Petrus, die anderen Meister und der Hohepriester eröffnen die Zeremonie, nach einigen Exerzitien wird jedoch der andere vorgerufen und ihm sein Schwert überreicht. Danach ist die Feier zu Ende und Paolo ist zutiefst enttäuscht über die Niederlage, er überwindet sich jedoch weiterzugehen. Auf dem Weg versinkt er tief in Gedanken, plötzlich aber weiß er, was ihm gefehlt hat und was Petrus ihm die ganze Zeit versucht hat zu sagen: er hatte die ganze Zeit kein Ziel, das er erreichen wollte, er wusste nicht, wozu er sein Schwert verwenden sollte. Er hat das Geheimnis seines Schwertes herausgefunden, und es war ihm nun völlig egal, dass er sein Schwert nicht gefunden hat, und er wollte den Jakobsweg auf jeden Fall beenden. Nach einiger Zeit erreichte er den Berg Cebreiro, der in tiefen Nebel gehüllt war, er entschloss sich aber trotzdem, ihn noch in der Dämmerung zu besteigen.

Auf dem Gipfel traf er ein Lamm an, und er spürte, dass er ihm folgen sollte. Es führte ihn in zu einer Kapelle in einem kleinen Dorf am Fuß des Berges, wo er seinen alten Meister antraf - mit seinem Schwert.       Paolo Coelho hat seinen Führer auf dem Jakobsweg nie wieder gesehen, darum hat er ihm dieses Buch gewidmet. Heute besinnen sich erstaunlich viele religiöse Menschen auf ihre geistigen und persönlichen Wurzeln, und schlagen fern von der Hektik der Städte eine langsamere Gangart ein, und meiner Meinung nach ist das Buch eine Hilfe, bzw. ein Aufruf zu einer solchen Besinnung. Weitere Werke Coelhos waren: Der Alchimist, der eines der 10 weltweit am meisten verkauften Bücher wurde Am Ufer des Rio Pedra saß ich und weinte Der Fünfte Berg Der Wanderer + Unterwegs, die aus seinen Zeitungskolumnen bestanden Veronika beschließt zu sterben, das seiner Werke

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