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  1. eigenarten (besonderheiten des szenischen gestaltens)

Bertold Brecht - Leben des Galilei [Auszug]      1. Eigenarten (Besonderheiten des szenischen Gestaltens)     Der Auszug beschreibt einen Dialog zwischen Galilei und Andrea. Der Dialog ist so geschrieben, daß man annimmt, daß Galilei der Lehrer und Andrea der Schüler ist (Galilei lehrt Andrea). Durch die Kommentare, die die Handlungen der Personen betreffen, scheint es, als wenn man das Gespräch unmittelbar miterlebt. Innerhalb des Dialoges zwischen Galilei und Andrea hält Galilei einen Monolog.   2.

Situation     Der Dialog spielt sich in dem ärmlichen Studierzimmer von Galilei in Padua ab. Nachdem Andrea Galilei Milch und ein Wecken bringt, läßt Galilei Andrea ein Modell des Ptolemäischen Systems holen, an dem er Andrea zeigt, daß sich nach diesem Modell die Sonne um die Erde dreht. Danach zeigt er ihm an einem Bsp., daß diese Annahme falsch ist und sich die Erde um die Sonne dreht und nicht anders. Als dann Andreas Mutter hereinkommt, erwähnt sie, daß der Milchmann Geld will und das Galileis Annahme (falsch sei und) ihr Probleme mit der Kirche macht (ihr Sohn erzählt diese “Lügen” in der Schule ..

.). Anschließend erklärt Galilei “seinem Schüler” Andrea, warum man nicht von der Erde herunter fällt, wenn sich diese dreht.   3. Thema / Thematik     Die Thematik des Dialoges ist das heliozentrische Weltsystem des Kopernikus (Die Erde dreht sich um die Sonne und nicht anders). Galilei verstößt damit gegen das Welstsystem, welches die Kirche vertritt.

  4. Analyse des Dialoges     Im folgenden möchte ich den Dialog analysieren und u.a. auf folgende Punkte eingehen: Verhältnis der Personen zueinander, Interessen der Gesprächspartner ...

  Der Dialog spielt sich in dem ärmlichen Studierzimmer von Galilei in Padua ab. Nachdem Andrea Galilei Milch und ein Wecken bringt, läßt Galilei Andrea ein Modell des Ptolemäischen Systems holen, an dem er Andrea zeigt, daß sich nach diesem Modell die Sonne um die Erde dreht. Danach zeigt er ihm an einem Bsp., daß diese Annahme falsch ist und sich die Erde um die Sonne dreht und nicht anders. Als dann Andreas Mutter hereinkommt, erwähnt sie, daß der Milchmann Geld will und das Galileis Annahme (falsch sei und) ihr Probleme mit der Kirche macht (ihr Sohn erzählt diese “Lügen” in der Schule ..

.). Anschließend erklärt Galilei “seinem Schüler” Andrea, warum man nicht von der Erde herunter fällt, wenn sich diese dreht.     Die Thematik des Dialoges ist das heliozentrische Weltsystem des Kopernikus (das neue Kopernikanische Welstsystem).   Als erstes werde ich über das Verhältnis der Personen zueinander analysieren. Aus dem Vorwort erfährt man, daß Andrea der Sohn der Haushälterin ist.

Daraus kann man schließen, daß er von seiner sozialen Herkunft her unter Galilei stehen. Außerdem sprechen Galilei und Andrea wie Lehrer und Schüler zueinander. Galilei und Andrea unterhalten sich zwanglos und “normal”, keiner von beiden nutzt seine soziale Stellung aus und / oder stellt sich über den anderen. Beim Lesen des Dialoges erkennt man, daß Galilei seinem “Schüler” das neue Kopernikanische Weltsystem erklären und beweisen will, wozu Galilei einige Experimente nutzt. Andrea möchte, daß Galilei das Kopernikanische Welstsystem so erklärt, daß auch seine Mutter es verstehen würde. Andreas Mutter hingegen hält dies alles für Unsinn und möchte, daß Galilei ihrem Sohn nicht solche “Lügen” in den Kopf setzen soll.

Galilei ist in dem Sinne erfolgreich, daß er seine Lehren versteht und für richtig hält. Aufgrund dessen, daß Andrea von Galilei lernt, befürchtet Andreas Mutter, daß sie durch Galileis (Andreas) “Lügen” Probleme mit der Kirche bekommt. Beide Gesprächspartner (Galilei und Andrea) haben in etwa gleiche Gesprächsanteile. Die Haushälterin (Andreas Mutter) hat den kleinsten Gesrächsanteil im Dialog. Daraus kann man schließen, daß Galilei und Andrea gleichberechtigt dargestellt sind. Andreas Mutter hingegen ist völlig anders eingestellt als Andrea, denn sie ist “nicht” bereit, Galileis Lehren zu akzeptieren und anzuerkennen.

Ich würde auch nicht sagen, daß Galilei seine überlegendere Stellung im Dialog behauptet, sondern er teilt seine Ansichten und sein Wissen mit Andrea. Das die Sprächspartner aufeinander eingehen, sieht man z.B. daran, daß Galilei und Andreas sich gegenseitig Fragen stellen, auf diese eingehen und sie beantworten. Aber Galilei geht nicht darauf ein, daß er dem Milchmann Geld geben soll, damit dieser in Zukunft keinen Kreis um das Haus macht. Ich finde, daß das Gespräch durch gegenseitige Offenheit bestimmt ist und das ein taktisches Gesprächsverhalten nicht überwiegt.


Der Dialog führt dem Ergebnis, daß Andrea das Kopernikanische Weltsystem versteht. Aber das Problem mit dem Milch-Geld bleibt bis zum Ende des Dialoges unbeantwortet. Außerdem bleibt das Geschehen da stehen, wo Ludovico auftritt. Zu den Besonderheiten der szenischen Gestaltung läßt sich folgendes sagen: Der Auszug beschreibt einen Dialog zwischen Galilei und Andrea. Der Dialog ist so geschrieben, daß man annimmt, daß Galilei der Lehrer und Andrea der Schüler ist (Galilei lehrt Andrea). Durch die Kommentare, die die Handlungen der Personen betreffen, scheint es, als wenn man das Gespräch unmittelbar miterlebt.

Innerhalb des Dialoges zwischen Galilei und Andrea hält Galilei einen Monolog.   Zum Abschluß möchte ich sagen, daß meiner Meinung nach Andreas Mutter die Kirche repräsentiert, da sie ohne wissenschaftliche Kenntnisse Galileis Ansichten als Falsch ansieht und nicht gewillt ist, ihre Meinung zu ändern. Zu den Zeiten, wo Galilei lebte, war die Kirche davon überzeugt, daß die Erde der Mittelpunkt des Universums ist und sich die Sonne um die Erde dreht und nicht anders. Der Auszug gefiel mir gut, denn ich konnte mir den Dialog sehr leicht bildlich vorstellen, was u.a. durch die Kommentaren bedingt ist.

     

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