4. februar 1996
1. Biographie 1.1 Brechts Leben
Bertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Sein vollständiger Name ist Eugen Bertholt Friedrich Brecht.
Sein Vater war Bertold Friedrich Brecht und seine Mutter Sofie Brecht, geborene Brezing.
Bertolt besuchte nach der Volksschule ab 1908 das Realgymnasium Augsburg bis 1917, als er das Notabitur bekam, da er in einen Schulskandal verwickelt war. Zu seinem Glück tritt ein Lehrer für ihn ein. Sein unsystematisches Studium der Naturwissenschaften, der Medizin und vor allem der Literatur wurde 1918 durch seinen Dienst als Sanitätssoldat in einem Lazarett unterbrochen, eine Zeit, die ihn zum erbitterten Kriegsgegner machte.
In diesem Jahr schrieb er sein erstes, anarchistisch-nihilistisches und expressionistisches Drama "Baal", dem neben Theaterkritiken und Kurzgeschichten "Trommeln in der Nacht" folgten.
Ausserdem lernt er zu dieser Zeit Paula Banholzer kennen, die 1919 ein Kind von ihm zur Welt bringt.
Frank fällt allerdings 1943 als deutscher Soldat in Rußland.
Ab 1920 reist Brecht oft nach Berlin, da er dort Beziehungen zu Personen aus dem Theater und zur literarischen Szene aufbaut, wie er es auch schon vorher in München tat.
"Baal" wurde 1922 an den Münchner Kammerspielen - wo Brecht als Dramaturg wirkte - uraufgeführt und begründete seinen Ruf als Dramatiker.
Zwei Jahre später zieht er ganz nach Berlin. Im Jahr 1922 heiratet er die Schauspielerin Marianne Zoff.
Von nun an spielt der junge Künstler auch selber in den Münchner Kammerspielen und im Deutschen Theater Berlin.
Ein Jahr später bekommen sie eine gemeinsame Tochter mit Namen Hanne.
Kurz danach aber lernt er seine spätere Frau Helene Weigel kennen.
1924 wird sein zweiter Sohn Stefan geboren, drei Jahre später läßt er sich von Marianne Zoff scheiden.
1924-26 war Brecht Dramaturg bei Max Reinhardt in Berlin und studierte gleichzeitig intensiv den Marxismus.
Ein Jahr später errang er mit der von Kurt Weill vertonten "Dreigroschenoper" einen Welterfolg.
Mit den "Anmerkungen zu Mahagonny" formulierte Brecht 1928 erstmals seine Vorstellungen vom "epischen Theater", in dem den Zuschauern keine Illusionen geboten werden, sondern echte Konflikte, die sie aktiv mit durchdenken und entscheiden sollen.
1929 heiratet er Helene Weigel, darauf kommt Tochter Barbara zur Welt.
Weniger theoretisch als die sozialistischen Lehrstücke, darunter "Der Jasager" und "Der Neinsager" (1930) und "Kleines Organon für das Theater" (1948), waren seine Dramen, die politische Verhaltensweisen behandelten wie "Die hl. Johanna der Schlachthöfe" (1929-31) und "Die Mutter" (1931-32).
1933 flüchtete Brecht, inzwischen überzeugter Sozialist, mit seiner Frau Helene Weigel durch viele Länder (u.a. Finnland für 5 Jahre; Schweden, UdSSR), bis sie 1941 in die USA gelangten.
Sie wohnten dort direkt in Hollywood, wo sich Brecht eine Filmrolle erhoffte. Er blieb aber weitgehend erfolglos und bekam nur Rollen auf Emigrantenbühnen.
Die USA vermutete in ihm eine kommunistische Einstellung, weshalb er am 30. Oktober 1947 vom “Commitee of Unamerican Activities” verhört wird.
Einen Tag später flüchtet er - während “Das Leben des Galilei” in New York seine Premiere hat - nach Paris, hält sich ein Jahr in Zürich auf, da Österreich das einzige Land ist, in das er noch einreisen darf.
Drei Jahre darauf erlangt er die Österreichische Staatsbürgerschaft.
Die Zeit der Emigration war Brechts fruchtbarste Schaffensperiode. So entstanden neben anderen Meisterdramen "Leben des Galilei" (1938), "Mutter Courage und ihre Kinder" (1939) und "Der kaukasische Kreidekreis" (1944/45).
Nach dem Krieg ging Brecht, dem die Alliierten die Einreise in die Westzonen verweigerten, nach Ost-Berlin.
Mit seiner Frau gründete er 1949 das "Berliner Ensemble", das zur eigenständigsten und wichtigsten Experimentierbühne Europas heranwuchs.
Seine teils realistischen, teils grotesken und satirischen Erzählungen, Gedichte, Balladen und Moritaten machten ihn trotz seiner Bejahung der kommunistischen Weltanschauung zu einem der einflußreichsten Autoren des 20. Jahrhunderts.
Aber die Resignation in Brechts Werken aus der Zeit nach dem Bau der Berliner Mauer ist unverkennbar.
Zu Brechts Werken gehören u. a. Romane, Hörspiele, Dialoge, Pamphlete, Prosa und das Ballett "Die sieben Todsünden (der Kleinbürger)" (1933) mit Vorlagen aus der gesamten Weltliteratur. Posthum veröffentlicht wurden seine Schriften über Literatur, Kunst, Politik und Gesellschaft.
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