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Dieses Buch, das Günter Grass 1959 geschrieben hatte, enthält sehr viele einzelne Details. Ich konnte mich am Anfang nur schwer in das Buch hineinlesen, da Grass` Schreibstil und seine Art Dinge zu beschreiben ein wenig zu hoch für mich waren. Nach einigen Seiten konnte ich mich aber einigermaßen an die recht schwere Lyrik gewöhnen und begann damit, immer mehr erfahren zu wollen.
Oskar Matzerath, die Hauptfigur dieses Buches, beschloss mit drei Jahren mit dem Wachsen aufzuhören. Er beschreibt sein ganzes Leben, als Insasse einer Heil- und Pflegeanstalt. Er bekam schon von seiner Geburt an alles mit, somit auch das Erwachsenenleben und die Streitigkeiten.
Er selbst behauptete von sich, „Ich gehöre den hellhörigen Säuglingen an, deren geistige Entwicklung schon bei der Geburt abgeschlossen ist und sich fortan nur noch bestätigen muss.“ (Zitat: S.35 Z.22). Als Oskar, erst kurze Zeit auf der Welt, hörte wie seine Mutter zu ihm sagte, dass er mit drei Jahren eine Blechtrommel bekommen würde, konnte er an nichts anderes mehr denken. Er konnte seinen 3.
Geburtstag kaum erwarten und als es soweit war, beschloss er von jetzt an nie mehr zu wachsen um sich nicht dem „bürgerlichen Bravheitsschema“ fügen zu müssen. Mit Hilfe seiner Blechtrommel konnte er sich an alle Dinge, die in seinem Leben passiert sind, erinnern und durch ständiges und sehr lang andauerndes Trommeln, in sein Gedächtnis zurückrufen. Angefangen mit seiner Großmutter Anna Bronski, die einem Zündler, namens Alfred Koljaiczek, bei einer Verfolgungsjagd durch einen Kartoffelacker Unterschlupf in ihren vier Röcken bot. Durch diese Bekanntschaft entstand Agnes, die Mutter von Oskar. Alfred Koljaiczek verschwand gleich nach dem Schwängern Annas und tauchte jahrelang als Flößer unter. Er ertrank aber nach einer Verfolgungsjagd in der Weichsel.
Seine Großmutter heiratete Gregor Koljaiczek, der Bruder des verstorbenen Alfred, um ihrer Tochter eine Familie zu geben. Nach einigen Jahren heiratete Agnes den Rheinländer Alfred Matzerath und hatte gleichzeitig ein Verhältnis mit dem Vetter Jan Bronski, so dass der 1924 geborene Oskar zwei Väter hat. Erwird Zeuge der Seitensprünge seiner Mutter und interessiert sich schon so sehr früh für das andere Geschlecht.
Im Alter von 6 Jahren, bekam Oskar die Fähigkeit mit seiner Stimme alles aus Glas bestehende zerspringen zu lassen. An seinem ersten Schultag hatte er sein liebstes Spielzeug mitgenommen, und er begann während des Unterrichts den Takt der Worte seiner Lehrerin frech mitzutrommeln. Als er dann von ihr aufgefordert wurde das Trommeln zu unterlassen und er trotzdem weiterspielte, ging sie zu ihm hin und nahm seine Trommel weg.
Daraufhin fing Oskar vor lauter Zorn so laut an zu Schreien, dass die Brillengläser der Lehrerin zerplatzten. Das war der Beginn von Oskars „Glaszerstörerlaufbahn“. Er sprengte jedes Glas das er in der Stadt sah und verführte so auch einige zu einem Diebstahl, da er durch seine Stimme, die er gezielt einsetzen konnte, Fenster von Juwelieren zersang.
Den Reiz der Frauen lernte Oskar schon sehr früh kennen. Als seine Mutter feststellte dass sie wieder schwanger ist, bekam sie es mit der Angst zu tun wieder ein verkrüppeltes Kind zu bekommen. Daraufhin nahm sie sich das Leben.
Oskar lernte die 17 jährige Maria kennen, die nach dem Tod seiner Mutter als eine Art Hausmädchen bei den Matzeraths angestellt wurde. Oskar, empfand nach längerem, gründlichen Beobachten Marias, ein immer stärker werdendes Verlangen nach ihr. Das Interesse, ihren Körper zu „erforschen“, wuchs von Tag zu Tag und so nutzte er eines Nachts die Gelegenheit. Er kroch unter ihre Bettdecke und atmete ihren süßlichen Duft ein. Jetzt konnte er endlich sein geringes Gewicht nutzen und sich unbemerkt auf sie legen.
Maria, die sich dann aber an Matzerat heranmachte, merkte schon bald, dass sie schwanger war.
Jeder nahm natürlich an, dass das Kind vom Matzerath gezeugt wurde, aber Oskar wusste es besser, denn er war derjenige, der Maria ihre Jungfräulichkeit nahm.
Noch einige Frauengeschichten folgten noch in seinem Leben, wie etwa mit der kleinwüchsigen Roswitha, oder mit seiner Nachbarin Lina Greff. Sein Vater Alfred, starb in der Nacht in der die Russen kamen, da er seinen Naziabzeichen verschluckte und so daran erstickte. Sein Onkel Jan Bronski, der jahrelang heimlich ein Verhältnis mit seiner Mutter führte, wurde bei der Verteidigung der Hauptpost, bei der er angestellt war, von den Russen getötet.
Auf einer Internetseite zu diesem Buch habe ich einige Worte gefunden, die wie ich finde, verändert lange nicht so passend klingen wie folgend:
„Der Dreijährige, der Gnom, der Däumling, der nicht aufzustockende Dreikäsehoch ist eine brillant erfundene Kunstfigur, mit der die Welt auf satirische Weise von unten, aus der tückischen Scheinnaivität gemustert wird. Ausgestattet mit der Gabe einer durchdringenden Stimme und der Fähigkeit, Glas zerspringen zu lassen, ist er ein raffinierter Simplicius, ein buckliger Zwerg und priapischer Vorwärtsdränger, ein Kind und Ausbund überblickenden Verstandes, der Winzling und der Frauenheld, ein zweiwertiger Außenseiter voller Protest und erotischer Fluchtphantasien.
“
Mit dieser Zusammenfassung habe ich versucht, den Inhalt dieses Buches und das Leben von Oskar etwas zu verdeutlichen. Ich hörte von diesem Roman durch meine Cousine die dieses Buch ebenfalls gelesen hat und kann es nur weiterempfehlen. Mit ein wenig Durchhaltevermögen und ein wenig Interesse findet man schnell Gefallen an diesem Buch.
A. Schnitzius 06.06.
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