Friedrich schiller
Friedrich Schiller 1998 by RonnyB & MichaelG
Biographie:
Geboren am 10.11.1759 in Marbach(Württ.). Sohn des Militärwundarztes J.C.
Schiller. Kindheit und Jugend in ärmlichen Verhältnissen. Dorfschule, Lateinschule, Eintritt in die Karlsschule, dort Medizinstudium ab 1776. 1780 Regimentsmedicus in Stuttgart. Arrest und Schreibverbot wegen Aufführung der "Räuber" in Mannheim. Flucht nach Weimar (1787).
1789 Ernennung zum Prof. der Geschichte u. Philosophie in Jena. 1799 erneute Übersiedelung nach Weimar. Schiller starb am 9.5.
1805 in Weimar.
Werke u.a. :
1781, Die Räuber 1784, Kabale und Liebe
1787, Don Carlos, Infant v. Spanien 1800, Wallenstein
1801, Die Jungfrau von Orleans 1801, Maria Stuart
1803, Die Braut von Messina 1804, Wilhelm Tell
Die Räuber
Personen:
Maximilian von Moor Graf Franz und Karl dessen Söhne
Amalia von Edelreich Karls Geliebte Herrman Bastard von einem Edelmann
Daniel Angestellter derer von Moor Pastor Moser ein Pater
Roller, Spiegelberg, Schweizer Räuber
Zusammenfassung:
Franz Moor, der zweitgeborene, auch durch sein Äußeres benachteiligte Sohn des Maximilian von Moor ersinnt eine Intrige, um seinem Bruder das Erstgeborenenrecht zu nehmen. Karl hat von Leipzig aus an seinen Vater einen Brief geschrieben, in dem er sein lockeres, allerdings harmloses Studentenleben bereut.
Franz ersetzt den Brief durch ein angebliches Schreiben eines Dritten, das Karl als Verführer einer Frau, deren Verlobten er im Duell getötet haben soll, und polizeilich verfolgten Banditen darstellt. Der Vater glaubt es und bittet Franz, Karl zur Rede zu stellen. Dieser schreibt – angeblich vom Vater beauftragt – einen Brief, der den Bruch bedeutet. Karl ist zerschmettert und beschließt, nun wirklich der Räuberhauptmann zu werden, für den er gehalten wird; wie ein zweiter Robin Hood tritt er mit seinen Leuten in den Wäldern als Rächer der Unterdrückten auf, wobei einige seiner Männer, allen voran Spiegelberg, keinerlei Idealismus, sondern reine Raub- und Mordlust an den Tag legen. Karls tragische Position verschärft sich, als er seinen Freund Roller rettet und dafür eine Stadt in Brand setzt, so daß Unschuldige, auch Kinder und Greise, ums Leben kommen. Er will das Räuberdasein lassen, doch schwört er seiner Bande Treue und begibt sich zum väterlichen Schloß, um den Vater und Amalia, seine Verlobte, noch einmal zu sehen.
Mittlerweile regiert dort sein Bruder Franz; der Vater ist im Hungerturm, nur Amalia entzieht sich seiner Annäherung. Karl verkleidet sich und tritt ins Schloß, aber Franz erkennt ihn und fürchtet um sein Leben. Als Karls Räuber das Schloß stürmen, begeht er Selbstmord. Nun entdeckt Karl die Ränke des Bruders, befreit den Vater aus dem Turm, dieser stirbt jedoch, als Karl seinen wirklichen Lebenswandel offenbart. Amalia erkennt ihn, ist von seiner tragischen Schuld entsetzt und sehnt sich nach dem Tod; Karl, durch seinen Treueeid an seine Leute gebunden, muß sie töten und läßt sich schließlich durch einen notleidenden Tagelöhner an die Behörden ausliefern, um diesem durch die ausgesetzte Belohnung ein besseres Leben zu ermöglichen. Das Drama in Bezug auf "Sturm-und-Drang":
"Die Räuber" weist sicherlich manche Merkmale auf, die als typisch für die Zeit des "Sturm-und-Drang" bezeichnet werden können.
Schiller wahrt weder die Einheit der Zeit ( die Handlung erstreckt sich über 15 Monate, statt der geforderten 24 Stunden), noch die des Ortes. An die Stelle der Einheit des Ortes ist ausserdem ein Wechsel zwischen Innenraumszenen und in der "freien" Natur spielenden getreten. Zudem lässt Schiller die Szenen ab IV, 5 in der Nacht spielen lässt, ist eine weitere Ausführung der ausgeklügelten theatralischen Schauereffekte, die wichtig für die Sturm-und-Drang-Dramatik sind. Weiter ist nicht einmal von einer Einheit der Handlung im klassischen Sinne zu sprechen. Das Faktum, dass beide Brüder einander nie begegnen, zeigt die Zweisträngigkeit der Handlungsführung (es wird sogar von einer Doppeltragödie gesprochen). Ein weiteres Merkmal der "Räuber ", die das Drama in die Sturm-und-Drang-Dramen einfügen lässt, ist das häufige stumme Spiel und hier insbesondere die Exzentrik und Mimik.
Die Sprache ist leidenschaftlich, durchsetzt mit "Macht"- und "Kraftwörtern". Inhaltlich können folgende Motive dem Sturm-und-Drang zugeordnet werden: die Problematisierung der Vaterautorität sowie das Motiv vom verlorenen Sohn und den feindlichen Brüdern.
Literaturhinweise: Hg. Chr. Grawe, F.S "Die Räuber".
Erläuterungen und Dokumente, Stuttgart 1984
Rudolf Ibel, "Grundlagen und Gedanken zum Verständniss des Dramas", Diesterweg, Berlin,
München 1982
Wilhelm Grosse, "Grundlagen und Gedanken zum Verständniss des Dramas", Diesterweg, 1986
Internet:
https://gutenberg.aol.de https://www.uni-freiburg.de/theater/programme/rauber.html
https://www.
xlibris.de/Autoren/Schiller/ScKurzin/ScKI01.htm https://www.bboxbbs.ch/home/rich/buecher/raeuber.htm
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