Herr der Fliegen
Inhaltsangabe
Eine Gruppe englischer Schuljungen wird infolge eines Flugzeugabsturzes auf eine unbewohnte Insel im Pazifik verschlagen. Alle Erwachsenen
kommen bei dem Unfall ums Leben.
Als alle Jungen zusammen treffen wird Ralph zum Anführer gewählt. Gleichzeitig bestimmt sich Jack als Anführer seiner Jäger. Nachdem die Insel
erkundet wurde, erlaßt Ralph Vorschriften und es wird ein Signalfeuer auf den Berg der Insel entfacht.
Als Jack zunehmend nur an seine Jagd denkt, kommt es zu einem Streit zwischen Ralph und Jack, da Ralph es für wichtiger hält, Dienste für die
Gemeinschaft zu leisten.
Als eines Nachts ein toter Soldat mit seinem Fallschirm auf dem Gipfel der Insel landet, führt dies zu einer noch größeren Verunsicherung, da man
den toten Soldat für ein Untier hält. Ralph beklagt nun kein Feuer mehr auf den Berg aufrecht erhalten zu können. Jack sieht jedoch darin eine
Möglichkeit seine Jagdgelüste zu befriedigen. Es kommt dadurch erneut zu einen Streit zwischen Jack und Ralph welcher damit endet, daß sich
Jack mit seinen Jägern von Ralph loslöst. Bei Ralph verbleiben ein paar von den kleinen, Piggy, Simon und die Zwillinge Sameric.
Jack veranstaltet ein Fest um noch mehr Anhänger für sich zu gewinnen.
Während des Festes erkundet Simon alleine die Bergspitze und er löst das
Rätsel des Untieres. Simon möchte anderen so schnell wie möglich informieren. Die Jäger führen zu diesen Zeitpunkt ihren Tanz auf und geraten
durch diesen in einen Blutrausch. Als Simon bei den Jägern ankommt, wird er von ihnen erschlagen. Die Nachricht konnte er nicht mehr verbreiten.
Bei den Jägern wird die Situation immer grausamer und es werden nun Wachen bzw Fallen aufgestellt.
Als sich Ralph, Piggy und Sameric die gestohlene Brille Piggys von Jack holen möchten, wird Piggy getötet und Sameric gefangen genommen.
Schließlich wird am Tag danach eine Treibjagd auf Ralph organisiert. Ralph kann sich einige Male aus der Umzingelung lösen. Als jedoch ein
Kriegsschiff auf der Insel anlegt bedeutet dies die Rettung für Ralph und die anderen.
Interpretation
In Herr der Fliegen wird eine Gruppe englischer Jungen gezeigt, welche auf einer Insel im Pazifik verschlagen wird. Zuerst versuchen die Jungen,
trotz ihrer einfachen Lebensweise, ein Leben zu führen, welches ihnen in der Heimat anerzogen wurde.
Sie ergreifen Maßnahmen, welche auf
Rettung abgestimmt sind und hoffen, daß diese so schnell wie möglich kommt. Diese Hoffnung zeigt sich durch das Feuer auf den Berg der Insel. Es
ist auch ein Zeichen ihrer Bindung zur Außenwelt. Sie wählen einen Anführer, halten Versammlungen ab um wichtige Fragen zu diskutieren und
gemeinsam zu lösen. Weiters werden Regeln aufgestellt, welche ein Zusammenleben ermöglichen. Doch allmählich wird die Unruhe auf der Insel
immer größer und das eingebildete Untier wird zum Zeichen der abergläubischen Furcht die schließlich alles beherrscht.
Die Jäger werden mit jeder Jagd immer versessener aufs Töten. Der ursprüngliche Zweck der Jagd die Gemeinschaft mit Nahrung zu versorgen ist
nunmehr ein zweitrangiger Grund. Weiters geben sich die Jäger animalischen Tänzen hin, maskieren sich und werden zu einer Gruppe Gesetzloser.
Sie bewegen sich mit jeden Tag von den Sitten in der Heimat weiter weg. Das Feuer wird nicht mehr in Gang gehalten. Die Barbarei findet ihren
Höhepunkt, als Simon zum Opfer einer der rituellen Tänzen wird.
Kurz zuvor hatte er das Geheimnis des Untieres gelüftet.
Der gefallene Soldat ist ein Zeichen der Bedrohung, welcher der Gesellschaft in der Heimat ausgesetzt ist und den menschenfeindlichen
Verhältnissen des Krieges. Ein zusätzlicher Hinweis des Krieges in der Heimat ist die Rettung durch das Kriegsschiff. Dieser Krieg auf der Insel ist
nicht besser als jener Krieg der in der Heimat geführt wird. Der Unterschied besteht darin, daß die Jungen bemalt sind und die Soldaten eine
Uniform tragen.
Als sich Jack von Ralph loslöst, gewinnt Jack, außer seinen Jägern, die Kleinen für sich, da er ihnen Sicherheit und Fleisch bieten kann.
Die noch
zivilisiert lebenden werden ermordet oder durch Folterung fügig gemacht.
Golding zerstört auch die These, daß der Mensch ursprünglich gut oder zumindest neutral sei. Anderseits läßt er uns, durch die Wahl der Kinder
glauben, daß der Mensch durch die Erziehung und Gesellschaft noch ausreichend beeinflußbar ist und dadurch das Böse im Menschen ausgemerzt
wird.
Es werden in Herr der Fliegen keine Gründe für Jacks Gewaltbereitschaft gezeigt. Die Gründe für die Gewaltbereitschaft liegen viel mehr darin, ob
man sich dem Bösen hingibt oder so wie Ralph gegen die Leidenschaft ankämpft. Es wird auch gezeigt, daß die Masse blind den Stärkeren folgt,
obgleich es auch Durchschnittsmenschen gibt, welche sich erst durch Gewalt beugen.
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