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  Stefan zweig

Stefan Zweig Die Schachnovelle   Referat von A.Strathern, LK Deutsch, Khj. 12/2   Stefan Zweig: Leben und Werk   - 28.1.1881 Stefan Zweig wird als Sohn böhmischer Textilfabrikanten in Wien geboren - 1887/1892 Besuch der Volkschule - 1892/1900 Zweig besucht das Maximiliangymnasium - 1900 Beginn des Studiums der Philosophie und Literaturgeschichte - 1901 Erste Buchveröffentlichung „Silberne Saiten“ - 1903-1906 Zweig reist nach Frankreich, Spanien, Nordafrika und England - 1908 Erstaufführung der „Tersites“ in Kassel und Dresden, anschließend Reisen durch Indien, Burma und Ceylon - 1912 Zweig lernt Friderike Maria von Winternitz kennen, die er 1920 heiratet - 1920-1931 Veröffentlichung verschiedener Werke - 1933 Jahr der Wende: Nationalsozialistische Machtergreifung, Bücherverbrennung; auch Zweig zählt zu den geschmähten Schriftstellern; Umzug nach London, seine Frau bleibt in Salzburg - 1936 weitere Reisen nach Brasilien und Argentinien - 1937 Trennung von seiner Frau - 1939 Beginn des zweiten Weltkrieges; Zweig heiratet seine Sekretärin Lotte Altmann - 1940 Britische Einbürgerungsbewilligung; Reisen nach Paris, New York und Südamerika, Vorträge in Brasilien, Argentinien und Uruguay - 1941 Umzug der Zweigs nach Ossining, N.Y.

; Arbeit Zweigs an der SCHACHNOVELLE - 22.02.1942 Stefan und Lotte Zweig wählen den Freitod durch Vergiftung   Wichtigste Werke: u.a. „Sternstunden der Menschheit“, „Die Welt von Gestern“, „Balzac“, „Schachnovelle“     Bauform und Inhalt:   Die „Schachnovelle“ ist eine Rahmennovelle, die sich in einen äußeren Rahmen und eine Binnenerzählung gliedert. Sie umfasst folgende drei Teile: Rahmenhandlung – Binnenerzählung – Rahmenhandlung.

Schauplatz der Novelle ist ein großer Passagierdampfer der Linie New York – Buenos Aires, die Hauptpersonen sind der Chronist (als Ich-Erzähler), ein gewisser McConnor (Tiefbauingenieur, der in Kalifornien zu Wohlstand gekommen ist), Mirko Czentovic (legendärer Schachweltmeister), und Dr. B. (ehemaliger Vermögensverwalter eines österreichischen Klosters und Ex-Gestapohäftling).   RAHMENHANDLUNG: An Bord des Luxusdampfers wird der Chronist von einem mitreisenden Bekannten darauf aufmerksam gemacht, dass sich der legendäre Schachweltmeister Czentovic ebenfalls auf dem Schiff befindet. Er beschließt, den Schachweltmeister „näher unter die Lupe zu nehmen“, da „alle Arten von monomanischen, in eine einzige Idee verschossenen Menschen“ ihn zeitlebens angereizt haben (S.19).

Jedoch gestaltet sich das schwieriger als erwartet, da Czentovic trotz seiner „abgründigen Beschränktheit“ die „große Klugheit besitzt, sich keine Blößen zu geben“ (S.20), und somit niemanden an sich heranlässt. Schließlich gelingt es ihm mit Hilfe eines Tricks doch. Mit einigen Schachinteressierten veranstaltet er so etwas wie einen Schaukampf, und tatsächlich tritt der Schachweltmeister hinzu, beobachtet kurz das Spiel, zeigt dann aber kein weiteres Interesse, das Spiel der Dilettanten zu verfolgen und entfernt sich wieder. McConnor, einer der Mitspieler, kommt schließlich auf die Idee, ein Spiel um Geld gegen den Schachweltmeister auszuhandeln. Es gelingt ihm, Czentovic gegen eine Gage von 250 Dollar zu einer Beratungspartie zu überreden, an der auch ein knappes halbes Dutzend Schachspieler teilnehmen, Czentovic aber hoffnungslos unterlegen sind.

Der ehrgeizige McConnor ist derartig über diese Niederlage verärgert, dass er den Weltmeister zu einer Revanche-Partie herausfordert. Doch auch in der zweiten Partie scheinen die Herausforderer schon fast besiegt, bis sich ein bis dato Fremder einschaltet, der - trotz seiner offensichtlichen Ahnungslosigkeit über die Theorie des Spiels – die bereits verloren geschienene Partie noch einmal offen gestalten kann und Czentovic ein Remis abzwingt. Die Folge ist allgemeines Erstaunen und der geschlagene Weltmeister fordert einen dritte Partie, doch der Unbekannte lehnt heftig ab und zieht sich auffallend erregt zurück. Als sich herausstellt, dass der Unbekannte Österreicher ist, wird der Chronist als sein Landsmann aufgefordert, ihn zu der erneuten Revanche-Partie zu überreden. Nachdem der Chronist den Unbekannten auf dem Promenadendeck gefunden hatte, erfährt er, dass der Name des Unbekannten Dr. B.

ist, der aus einer sehr angesehenen österreichischen Familie entstammt. Angesichts der Tatsache, dass Dr. B. gerade gegen einen echten Schachweltmeister gespielt hat, zeigt er sich erfreut, und willigt ein, eine weitere Partie zu spielen, jedoch nicht ohne zu betonen, dass er seit seiner Jugend keine Schachfigur mehr berührt habe. Er räumt ein, sich theoretisch und unter „ganz besonderen, ja völlig einmaligen Umständen“ mit dem Schachspiel beschäftigt zu haben (S.48).


Er bittet den Chronisten, sich zu ihm zu setzen, um ihm eine „ziemlich komplizierte Geschichte“ zu erzählen, die „allenfalls als kleiner Beitrag zu (unserer) lieblichen großen Zeit“ gelten könnte (S.48).   BINNENERZÄHLUNG: Dr. B. hat eine unauffällige Anwaltspraxis, die in Wirklichkeit die Rechts- und Vermögensverwaltung großer Klöster übernommen hat, dies aber streng geheim tut. Denn seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten gelten Verbindungen zu Klerus und Adel, und die daraus entstehende Beziehung zur kaiserlichen Familie als sehr gefährlich.

Lange Zeit gelingt es Dr. B., diese Verbindungen geheim halten, bis bei ihm trotz aller Vorsicht ein Spitzel eingeschleust wird, und er durch diesen denunziert und schließlich von der Gestapo verhaftet wird. Dr. B. kommt, wie viele andere auch, von denen die Gestapo wichtiges Material und Geld erpressen zu können glaubte, in „Sonderbehandlung“, d.

h. in die Isolierhaft eines Hotelzimmers, abgeschlossen von der Außenwelt. Er hat nichts als sich allein und lebt „wie ein Taucher unter der Glasglocke im schwarzen Ozean des Schweigens, außerhalb der Zeit, außerhalb der Welt“ (S.57). Nach 14 Tagen beginnen die Verhöre, welche die Gefangenen ungeheuersten psychischen Belastungen aussetzen. Nach etwa 4 Monaten zeigen die Verhöre bei Dr.

B. ihre Wirkung, er verliert die geistige Klarheit und seine Widerstandskraft. Er wird bereit auszusagen. Während einer ausgedehnten Wartepause vor einem weiteren Verhör entdeckt Dr. B. in einer Manteltasche ein Buch, und er schafft es, trotz aller Gefahr das Buch zu stehlen und in sein Zimmer zu bringen.

Dort stellt sich heraus, dass das Buch ein Schachbuch, genauer ein „Schachrepetitorium, eine Sammlung von hundertfünfzig Meisterpartien“ war (S.71). Obwohl Dr. B. sehr enttäuscht darüber ist, da er nicht über die Kunst des Schachspiels verfügt, beginnt er, das Buch zu lesen und seine zunächst rätselhaften Zeichen zu entschlüsseln. Die beschriebenen Partien spielt er zunächst auf seinem karierten Bettuch (Betttuch?) nach, doch nach ca.

drei Monaten steht er erneut vor einem Vakuum – er hat alle Partien durchgespielt und kann jeden Zug, ohne vorher darüber nachzudenken. Von nun an versucht Dr. B., die Paradoxie eines „Doppeldenkens“ zu entwickeln (S.44), d.h.

er versucht, gegen sich selbst zu spielen. Durch diese Partien, die einer Art Bewusstseinsspaltung gleichkamen, spielte sich Dr. B. in einen Wahn, und er war nahe dran, den Verstand zu verlieren. Ihm war es nicht mehr möglich, an etwas als die nächste Schachpartie zu denken. In diesem Wahn griff er eines Tages einen Wärter an, verletzte sich und verlor auf dem Weg zu einem Arzt das Bewusstsein.

Als er wieder aufwachte, befand er sich in einem angenehmen Krankenzimmer, wo er sich schnell erholt. Nach schier endlosem Papierkrieg war er endlich frei und auf dem Weg, sich selbst eigentlich erst auf dem Schiff wieder näher zu kommen.   RAHMENHANDLUNG: Durch diese Geschichte wird dem Chronisten auch klar, weshalb Dr. B. im Schachspiel gegen Czentovic so glänzen konnte. Dr.

B. erklärt sich bereit, das Spiel gegen den Weltmeister anzunehmen, aber nur als „Probe“ um zu sehen, ob er überhaupt eine „normale Schachpartie, eine Partie auf einem wirklichen Schachbrett mit faktischen Figuren und einem lebendigen Partner“ spielen kann (S.94).Allerdings betont er, nur eine einzige Partie zu spielen, da er der Gefahr einer erneuten „Schachvergiftung“ aus dem Weg gehen wolle (S:95). Als es schließlich zum Spiel kommt, gibt sich Dr. B.

heiter und unbeschwert, und gewinnt das Spiel mit Leichtigkeit. Czentovic fordert eine erneute Revanche, die Dr. B. mit einer, wie dem Erzähler scheint, „unangenehmen Begeisterung“ annimmt (S.102). Er reagiert sehr heftig auf die Mahnungen seiner Mitspieler, es bei einer Partie zu belassen, und fordert Czentovic auf, schneller zu spielen.

Doch der Weltmeister bleibt ruhig und setzt seine Figuren „boshaft langsam“ (S.104). Er hat erkannt, dass diese Langsamkeit den Gegner ermüdet und irritiert. Im Verlauf des Spiels wird Dr. B.s Verhalten immer aggressiver und nervöser, er scheint sich in der Vergangenheit zu befinden und muss zu jedem Zug in die Gegenwart zurückgerufen werden.

Gedanklich offenbar ganz in eine andere Partie vertieft ruft er völlig unvermittelt: „Schach! Schach dem König!“ (107). Als sich Dr. B. seiner Verfassung bewusst wird, zieht er sich unter vielen Entschuldigungen schnell zurück. Niemand der Anwesenden, mit Ausnahme des Erzählers, kann sich die Vorgänge erklären. McConnor lässt seiner Enttäuschung mit einem kräftigen Fluch freien Lauf, und Czentovic hat seine Sicherheit wiedergewonnen und verlässt mit einer großmütigen Floskel über das Können seines Kontrahenten den Spieltisch.

  Personen:   McConnor: schottischer Tiefbauingenieur, kam durch Ölbohrungen in Kalifornien zu Vermögen „ein stämmiger Mensch, mit starken, fast quadratisch harten Kinnbacken“ „Mister McConnor gehörte zu jener Sorte selbstbesessener Erfolgsmenschen, die auch im belanglosesten Spiel eine Niederlage schon als Herabsetzung ihres Persönlichkeitsbewusstseins empfinden“ „Gewöhnt, sich im Leben rücksichtslos durchzusetzen“ (S.26) Sein Verhalten wird als rüde, seine Sprache als direkt und ungeschliffen dargestellt. Er ist der krasse Gegensatz zu Dr. B., und im Verlauf der Handlung wird die Abneigung des Chronisten gegenüber Menschen solchen Schlages stark sichtbar.  Mirko Czentovic: legendärer Schachweltmeister Ihn prägt kalter, plump zur Schau getragener Stolz und die Ahnungslosigkeit, dass es „außer Schach und Geld noch andere Werte auf unserer Erde gibt“ (S.

19). Dem einseitig Begabten bleibt jeder Zugang zur „eigentlichen“ Welt verschlossen, und der Erzähler stellt dieses Defizit geradezu emphatisch heraus. Er ist darauf angewiesen, durch das Schachspielen Geld zu verdienen Dr. B.: ehemals Vermögensverwalter eines österreichischen Klosters und Ex- Gestapohäftling der kultivierte Widerpart zu Czentovic, erscheint als sehr intelligent, aber hat einige Besonderheiten wie der „scharfgeschnittene Kopf“, die „Haltung leichter Ermüdung“, die „merkwürdige Blässe“, „die blendend weißen Haare“ und der Anschein, dass er „plötzlich gealtert“ sein muss (S.46).

Er wirkt bescheiden und leise, aber auch (während des Schachspiels) nervös, unruhig und unbeherrscht. Das erlittene Schicksal hat ihn entwurzelt, und ihm die Welt fremd gemacht.   Der Ich – Erzähler: vermutlich stellt sich Zweig im Chronisten selbst dar, als Mensch der neugierigen Anteilnahme am Außergewöhnlichen. Er ist ein gebildeter und kultivierter Geist, der unvoreingenommene Zuhörer und Psychologe aus Leidenschaft, schließlich der Chronist der Ereignisse, der letztlich aber doch die Hauptrolle in der Novelle spielt, da das Geschehen erst durch die persönlichen Empfindungen des Autors Maß und Gewicht erhält.     Leitmotiv:   Das Schachspiel   Sprache und Stil:   Es gibt kaum sprachliche Bilder und Vergleiche, der Text gleicht einer sehr konzentrierten, gleichzeitig aber auch perspektivisch und gedanklich reichentwickelten Berichterstattung, die ihrer Struktur nach dem dargestellten Sachverhalt eines Schachspiels voll entspricht. Wenn der Autor eine Spielsituation mit Czentovics unerschütterlichen Gedankengängen und Denklängen beschreibt, verwendet Zweig fast immer komplexe lange Sätze, die ineinander verschachtelt sind.

Der gesamte Text ist in einer sehr gehobenen Art und Weise geschrieben, die von der Bildung Zweigs zeugen. Zudem verblüffen die wie selbstverständlich eingebrachten fachkundigen Details, sowie das Stilmittel der erlebten Rede, mit denen Zweig sein Können unter Beweis stellt.   Erzählweise:   Die Erzählweise ist auktorial, alles wird aus der Sicht des Ich - Erzählers geschildert. Anhand seiner Beobachtungen werden die einzelnen Personen beschrieben und charakterisiert.                                           Zum Abschluss: Ich schwöa, dass ich des Referat nur mit Hilfe meines Buches (Stefan Zweig: Schachnovelle; Fischer-Verlag; 1993) und meines PCs geschrieben habe. Gut, okay, ich geb’s ja zu, ´ne Sekundärliteratur hab ich auch ab und zu benutzt, aber das zählt ja kaum.

.. (Rainer Poppe: Analysen und Reflexionen zu: Stefan Zweig – Schachnovelle; Beyer Verlag; 1990). Und jetzt ist’s gut...

das reicht!

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