Umberto eco, trennung von tat und wirkung (essay)
Quelle: Umberto Eco, Trennung von Tat und Wirkung (Essay)
Mir liegt eine Primärquelle vor.
Der Autor dieses Textes ist Umberto Eco. Er wurde am 5. Januar 1932 in Alessandria geboren und hatte sich zunächst mit der Philosophie des Mittelalters und mit Problemen der Ästhetik beschäftigt, bevor er sich mehr und mehr der semiotischen (Semiotik = Lehre von Zeichen aller Art) Forschung zuwandte.
Die Empfänger dieser Quelle sind Wir, alle die das Schulbuch lesen, in der diese Quelle vorzufinden ist.
Die Textart dieser Quelle ist ein Essay, also eine kurze Abhandlung.
Der Titel dieses Textes ist „Trennung von Tat und Wirkung“.
In dieser Quelle geht es um die Folgen des Prozesses der Industrialisierung und es wird beschrieben, wie die Technisierung die Welt verändert und es den Menschen einfacher gemacht wird, sich der Verantwortung zu entziehen und viele ihr Leben lassen mussten, da man die technischen Hilfsmittel dazu nutzte, andere zu schädigen.
Eco beginnt damit einen Anfangspunkt der Technisierung festzulegen. Er wählte Guglielmo Marconis Radiowellen, welche 1895 entdeckt wurden.
Im nächsten Teil der Quelle geht Eco darauf ein, dass man alles per Knopfdruck steuern kann. Zum Beispiel wenn man einen Knopf drückt, ist man mit Peking verbunden und wenn man einen anderen drückt, hat man ein ganzes Land zerstört.
Er erwähnt weiterhin Raketen, welche man ebenfalls per Knopfdruck startet.
Aber dadurch, dass man alles durch den Druck auf einen Knopf steuern kann, entzieht man sich allzu leicht der Verantwortung. Denn es ist um einiges leichter auf einen Knopf zu drücken, als jemanden, wie in den Jahrhunderten davor, den Kopf abzuschlagen und dabei das Blut fließen zu sehen und unmittelbar neben dem Opfer zu stehen.
Jetzt erwähnt er ein weiteres schreckliches Ereignis unseres Jahrhunderts: Holocaust. Jenes wurde ebenfalls erst durch die Wissenschaft, Technik, Kommunikation, Trennung von Tat und Wirkung, aber auch durch das Fließbandprinzip möglich gemacht. Eco sagt, dass es zwar Rassenverfolgungen, Ketzereien und dergleichen schon früher gegeben hat, jedoch waren diese nicht so grausam, da man jede Handlung ohne Technik vollführen musste.
Die Zeit des Nationalsozialismus erschien und war jedoch besonders grausam, da es zu dieser Zeit schon die Unterstützung der Technik gab. Die Nazis bedienten sich auch mit Hilfe moderner Technologie der Massenkommunikationsmittel, um ihre Anhänger zu finden und propagandistisches Material zu verbreiten. Sie nutzten also die Technik und Wissenschaft für sich und ihre Zwecke.
Durch das fortschreiten der Technik, entwickelten auch Chemiker neue Gase, Erstickungsgase, und man hielt es nicht für nötig sich ein Bild über das, was man erschuf, zu machen oder sich eine eigene Meinung über die Folgen der eigenen Arbeit zu bilden, denn man hat ja direkt nichts mit den Opfern zu tun und man braucht sich daher auch keine Vorwürfe zu machen.
Holocaust konnte gerechtfertigt und akzeptiert werden, da niemand sich die Opfer anzuschauen brauchte und man damit das grausame Bild der Toten aus dem Wege gehen konnte und das Ausmaß nicht vor Augen hatte. Nur eine kleine Zahl von Menschen waren dafür direkt verantwortlich, aber der Rest, welcher nichts dagegen unternahm, Deportationsformulare ausfüllte, Technik entwickelte, die es möglich machte per Knopfdruck zu töten, um sich der Verantwortung zu entziehen, tat zwar jene Dinge die nichts Grauenhaftes zu bargen schienen, jedoch aber ausgenutzt wurden, um Grauenhaftes zu verrichten.
Ich denke, dass die Meinung des Herausgebers dieses Textes relativ deutlich dieser Quelle zu entnehmen ist. Der Autor scheint darstellen zu wollen, dass durch den Fortschritt und durch die Technisierung sich eine Trennung von Tat und Wirkung breit macht, da man durch den Fortschritt sich jeglicher Verantwortung entziehen kann, indem man nicht mehr manuell, mit Beil jemanden den Kopf abschlagen muss, sondern sich per Knopfdruck dem Erstickungsgas, welches ein Chemiker entdeckte, bedienen kann. Eco scheint dem Fortschritt kritisch entgegen zu sehen. In gewisser Weise macht er die Technik für den Nationalsozialismus verantwortlich, da ohne Massenmedien, Giftgase und dergleichen, keine derartig grausamen Taten vollbracht worden wären, wie es die vorherigen Jahrhunderte bewiesen.
Das Ziel des Autors ist mit dieser Quelle zu erreichen, dass man sich der Trennung von Tat und Wirkung bewusst wird und man erkennt, dass es sehr einfach ist Menschen zu töten durch den Fortschritt der Technik ohne dabei Verantwortungsgefühl zu übernehmen.
Meine Meinung zu Umberto Eco’s Essay ist, dass er die Industrialisierung viel zu sehr dafür verantwortlich macht, dass die Menschen grausamer werden und dass man das Verantwortungsgefühl verliert, da man nicht mehr mit Hand sondern per Knopfdruck töten kann, was die ganze Sache vereinfacht, da man nicht direkt mit dem Opfer in Kontakt tritt.
Ich denke, dass nicht nur unser Jahrhundert besonders grausam war, sondern die vorherigen auch. Es änderten sich durch die Technisierung der Welt lediglich die Tötungsmethoden, aber nicht die Grausamkeit mit der gemordet wurde. Zum Beispiel wurden früher zwar keine Giftspritzen oder Bomben genutzt, jedoch gab es andere Möglichkeiten, die weder humaner noch besser waren. Ich würde nicht sagen, dass der 30-jährige Krieg weniger grausam als der 2. Weltkrieg war.
Die Nationalsozialisten nutzten die Technik und Wissenschaft, wie jedes andere System meiner Meinung nach auch, für sich und ihre Zwecke.
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