Der fänger im roggen
Salinger: Der Fänger im Roggen
Charakterisierung der Hauptperson:
Holden Caulfield kommt aus einer wohlhabenden Familie, jedoch hat er keine besonders enge Beziehung zu seinen Eltern. Er ist 16 Jahre alt , und 1,89 m groß. Er ist sehr mager und viele graue Haare auf dem Kopf. Er behauptet von sich selbst Kettenraucher zu sein, und verträgt auch viel Alkohol. Er verehrt seine jüngere Schwester Phoebe, so wie seinen verstorbenen Bruder Allie. Zu Phoebe pflegt er eine sehr gute Beziehung .
Sie gehören zu den wenigen Leuten, die Holden als nicht verlogen und falsch bezeichnen würde.
Ebenfalls scheinen sie die einzigen zu sein, mit denen Holden gerne redet.
Mit Allie redet er in seiner Phantasie, und meist wenn es ihm schlecht geht, das gibt ihm Kraft um durchzuhalten. Er bewundert auch seinen älteren Bruder D. B., ein talentierter Autor, den er auch nicht oft sieht, da er in Hollywood ist und sich prostituiert.
Er mag es jedoch nicht, daß er in
Hollywood ist, und Filme schreibt. Er mag überhaupt keine Filme. Er bezeichnet sie als unecht, verlogen und falsch, genauso wie sehr viele andere Dinge. Fast seine ganze Umwelt scheint ihm so zu sein. Es ist klar festzustellen, daß Holden in seiner eigenen Welt lebt. Er hat Anpassungsschwierigkeiten, die es ihm nicht erlauben sich auch nur der ,,Außenwelt" zu nähern.
Er sieht sich selbst als ein Außenseiter in der Welt. Holden hat eine sehr komplizierte Persönlichkeit. Es besteht immer ein großer Unterschied, zwischen dem was er macht, und dem was er denkt. Z.B. hält er sich selber für einen schlechten Schüler, schreibt in Wirklichkeit aber gute Aufsätze.
Er möchte mit niemandem reden, versucht aber mit vielen Leuten Kontakt aufzunehmen, um sich mit ihnen zu treffen. Er freut sich über Kleinigkeiten, und doch ist er die meiste deprimiert. Er haßt Leute die verlogen sind, gibt aber gleichzeitig zu, der größte Lügner der Welt zu sein.
Er befindet sich in einer Entwicklung, und hat deutliche
Schwierigkeiten mit dem Erwachsen werden.
Inhaltsangabe:
In dem Roman ,,Der Fänger im Roggen" von J. D.
Salinger spielt Holden Caulfield, ein 17 jähriger Junge aus gutem Hause die Hauptrolle. Während der Erzählung hält er sich in einem Sanatorium auf, um sich von seinem Zusammenbruch zu erholen, als Folge seiner mehrfach verpatzten Schullaufbahn deren vorläufig letzte Station das Internat Pencey/Agerstown in Pensylvaia war. Unzureichende Leistungen, Widersetzlichkeit und
Anpassungsschwierigkeiten führten zu diesem erneuten, dem vierten Scheitern. Holden durchleidet ein demütigendes Gespräch bei seinem Geschichtslehrer Mr. Spencer, der ihn wegen unzugänglicher Leistungen hat durchfallen lassen
müssen. Holden ist sehr deprimiert.
Als er in sein Internatszimmer zurück kommt unterhält er sich mit seinem Zimmernachbarn Ackley, ehe Stradlater kommt, mit dem sich Holden das Zimmer teilt. Stradlater hat eine Verabredung mit einem Mädchen. Während er sich wäscht und rasiert, bittet er Holden, ihm einen Aufsatz zu schreiben, den er für die Schule benötigt. Die beiden
unterhalten sich über Mädchen, auch über eine gewisse Jane Gallagher, mit der Sradlater verabredet ist, und auf die Holden selbst ein Auge geworfen hat. Holden fiel nichts besseres ein, als über den Baseballhandschuh seines
verstorbenen Bruders Allie zu schreiben. Stradlater ist über das primitive Thema, daß Holden bearbeitet hat, sehr verärgert.
Nach einigem Hin und Her, (Holden ist auch eifersüchtig auf Stradlater) kommt es zu einer
handgreiflichen Auseinandersetzung, bei der Holden den Kürzeren zieht.
Enttäuscht und grenzenlos entmutigt, verlässt er mitten in der Nacht das Internat. Caulfield nimmt den Zug nach New York, wo er erfolglos versucht telefonische Verbindung zu Freunden aufzunehmen. Daraufhin quartiert er sich
in ein Hotel ein. Von seinem Zimmer aus kann die z.T.
abstoßenden und perversen Aktivitäten in anderen Zimmern beobachten. Aus Angst, seine Eltern könnten am Apparat sein, verzichtet Holden auch darauf seine jüngere Schwester Phoebe anzurufen, die er als einzige wirklich liebt und
akzeptiert. Er geht in die Hotelbar, wo sein Verlangen nach Unterhaltung nicht befriedigt wird. Holden möchte sich mit Jane Gallagher in Verbindung setzten, weiß aber nicht wie. Da ihm langweilig wird, verlässt er sein Hotelzimmer, um in irgendein Nachtlokal zu gehen. Mit dem Taxi lässt er sich
nach Greenwich Village fahren, um dort im Club ,,Ernie" etwas Zeit zu vertreiben.
Doch nach kurzer Zeit kehrt er angewidert ins Hotel zurück. Dort überrascht ihn der ,,Liftboy" mit einem Angebot. Er schlägt ihm vor, ihm
eine Prostituierte ins Zimmer zu schicken. Holden ist bereit das ,,Abenteuer" einzugehen. Doch als sie in seinem Zimmer ist, und anfängt sich auszuziehen, und Holden bewusst wird, daß es sich nur um Sex handelt,
überlegt er sich es anders. Obwohl es zu keinerlei Intimität zwischen den beiden kommt bezahlt Holden die vereinbarten fünf Dollar.
Doch leider bleibt
es nicht bei der vereinbarten Summe. Der Hotelangestellte und die Prostituierte verlangen weitere fünf Dollar, die ihnen Holden aber verweigert. Daraufhin wird er zusammengeschlagen, und die beiden nehmen die
fünf Dollar, die das Mädchen aus Holdens Brieftasche klaut mit. Caulfield verlässt am nächsten Morgen das Hotel. Er will sich mit einer gewissen Sally Hayes treffen. In einem Frühstücksrestaurant macht er die Bekanntschaft von
zwei Nonne, denen er zehn Dollar für wohltätige Zwecke spendet.
Für seine Schwester Phoebe kauft er dann eine seltene Schalplatte, und vertreibt die restliche Zeit, damit in der Stadt zu spazieren. Schließlich geht er zum Biltmore, um dort Sally Hayes zu treffen. Beide sehen sich ein
Boulevardstück an und gehen anschließend auf einen Eisplatz, um Schlittschuh zu laufen. Holden vertraut dem Mädchen seine Probleme an, muss aber erkennen, daß sie sich eigentlich gar nicht dafür interessiert und kein
Verständnis für sein Verhalten aufbringt. Als er ihr daraufhin einige Unfreundlichkeiten sagt, zieht Sally sich beleidigt zurück. Für den Abend verabredet sich Holden mit seinem Freund Carl Luce.
Weil er noch Zeit hat, geht er in ein Kino. Er ist enttäuscht von dem Film und über die
Oberflächlichkeit der Unterhaltungsindustrie, auf die so viele Menschen unkritisch hereinfallen. Nach dem Kinobesuch trifft er Luce in der ,,Wicker Bar".
Holden ist gerade in der richtigen Stimmung, um Luce, den
Perversitäten anregen, zu attackieren. Der wird wütend und rät Holden zum Psychiater zu gehen, dann geht er. Wieder allein, und mit dem Gefühl absolut missverstanden zu werden, betrinkt sich Holden in der Bar.
Mitten in der
Nacht ruft er Sally Hayes an, die ihn aber abblitzen lässt. Anschließend hängt er im Central Park herum, zitternd vor Kälte, und landet schließlich auf einem Friedhof. Der Gedanke an Phoebe bringt ihn schließlich wieder
halbwegs zur Vernunft, und er macht sich auf den Weg zu seinem Elternhaus.
Holden schleicht sich in das Haus zu seiner schlafenden Schwester. Er weckt sie behutsam auf, und ist sehr glücklich, sich mit ihr unterhalten zu können. Die Eltern erwarten Holden erst am Mittwoch, zu den Weihnachtsferien zurück, aber Phoebe ahnt weshalb Holden früher und auch mitten in der Nacht aufkreuzt.
Holden erzählt Phoebe, was vorgefallen ist, und sie hört ihm
aufmerksam zu. Holden setzt sich mit seinem früheren Geschichtslehrer, Mr. Antolini in Verbindung, um die Zeit bis Mittwoch zu überbrücken. Bevor er geht, gibt Phoebe ihm noch etwas Geld, damit er über die Runden kommt. Er
berichtet Mr. Antolini über Pencey und über seine Fehlschläge.
Antolini versucht, Holden die Vorzüge akademischer Bildung aufzuzeigen, die auch
Holden zukünftig Vorteile bringen könnten. Holden darf die Nacht bei den Antolinis verbringen.
Während der Nacht wehrt er einen sexuellen
Annäherungsversuch von Mr. Antolini ab, und verlässt seine Wohnung . Holden will das Geld, daß ihm Phoebe geliehen hat sparen, und verbringt deshalb den Rest der Nacht im Wartesaal einer U-bahn-Station. Am nächsten Morgen wandert er ziellos durch die Strassen.
Er überlegt über vieles nach, und entschließt sich ganz von Zuhause fort zu gehen. Auf einem Zettel, den er Phoebe zukommen lässt, teilt er mit, dass er sie vorher noch mal sehen möchte. Er
schlägt ihr vor, nach der Schule ins Kunstmuseum zu kommen. Sie erscheint dort tatsächlich, bringt aber einen großen Koffer mit, und sagt ihrem Bruder, dass sie ihn begleiten möchte. Daraufhin beschließt sich Holden
seinen Plan aufzugeben, denn er möchte seine kleine Schwester nicht noch tiefer in seine Schwierigkeiten hineinziehen. Im letzten Kapitel geht Holden nach Hause zurück, und wird zur seelischen Gesundung in ein Sanatorium gebracht.
Dort verfaßt er seinen
Erinnerungsbericht. .
Interpretation:
Der Kernpunkt der Erzählung, ist die Beschreibung Holdens emotionaler Entwicklung, seiner Bewältigung von psychologischen Problemen, und seine weiterhin bestehenden Schwierigkeiten. Diese Darstellung seiner seelischen Probleme ist von größter Bedeutung. Zwar muss man beachten, das es sich hierbei um das Jahr 1951 handelt, und es vielen Jugendlichen heute etwas schwer fallen könnte, solchen Situationen zu begegnen, doch fängt man früh an sich mit damit zu identifizieren. Der Roman offenbart für den Leser interessante Einblicke in Zeit -und Gesellschaftsprobleme, die immer gültig sind.
Die Absicht Salingers war es auch, den Leser dazu zu bringen sich mit
Holden Caulfield zu identifizieren. Salinger möchte damit sagen, das die Welt nicht immer so ist wie man sie sieht, sondern das es hinter den Kulissen ganz anders aussieht. Fast während der gesamten Erzählung ist es Holdens Ziel, weg, in den Norden zu gehen, um dort zurückgezogen und allein als Durchschnittsverdienender Bürger sein Leben zu leben.
Er möchte allein sein. Der Titel lässt sich davon assoziieren. Währen seinem Treffen mit Phoebe, erzählt er von einen seiner Phantasien.
In der er in einem abgelegenem Ort lebt, wo er auf dem Feld arbeitet. Und auf kleine Kinder
aufpassen muss, damit sie nicht von der Klippe stürzen. Er bezeichnet sich selbst al den Fänger im Roggen. Die ist auch der einzige Zusammenhang, zwischen dem Titel, und dem Inhalt.
Aufbau:
Die eigentliche Handlung des ,,Fänger im Roggen", ist auf eine Zeitspanne von vier Tagen beschränkt und denkbar unkompliziert. Der Erzähler Holden Caulfield berichtet von seiner Flucht von seiner Schule, seiner Fahrt nach New York kurz vor den Weihnachtsferien und die Erfahrungen, die er während dieser Zeit macht.
Eingeblendet in diesen äußeren Rahmen sind Holdens Erinnerungen an Schulen, die er früher besuchte, an seinen verstorbenen Bruder Allie, an seine ehemalige Freundin Jane Gallagher und an verschiedene andere Personen und Situationen. Die Technik der Abschweifungen und Kommentare, die der Erzähler verwendet, erschweren zwar die Übersichtlichkeit einer Kurzzusammenfassung, verleihen dieser Erzählung
jedoch ihren besonderen Charakter.
Der Roman besteht aus 26 Kapiteln, die in der Länge von wenigen Zeilen bis hin zu fünfzehn Seiten variieren. Die Geschichte wird in der Retroperspektive erzählt. Während des Handlungsverlaufs war der Erzähler sechzehn, und zum Zeitpunkt der Berichterstattung ist er siebzehn Jahre alt.
Er befindet sich in einem Sanatorium, in dem er sich einer Therapie unterziehen soll.
Bereits der erste Satz im Buch, zeigt , daß der Leser direkt angesprochen wird. Er wird unmittelbar in das Geschehen einbezogen, und übernimmt die Sichtweise des Helden. ,,Falls sie wirklich meine
Geschichte hören wollen, so möchten sie wahrscheinlich vor allem wissen, wo ich geboren wurde, und wie ich meine verflixte Kindheit verbrachte und was meine Eltern taten bevor sie mit mir beschäftigt waren, und was es sonst
noch an David-Copperfield-Zeug zu erzählen gäbe, aber ich habe keine Lust das alles zu erzählen" (s. S.7, Z. 1-6).
Gleichzeit verdeutlicht das Zitat den Unwillen des Erzählers, sich auf Einzelheiten seines persönlichen Lebens
einzulassen. Es bleiben also schon am Anfang des Buches mehrere Fragen über seine Vergangenheit offen. Holden findet diese Erzählweise zu langweilig, und befürchtet außerdem, seine Eltern könnten sich über allzu private
Details zu sehr aufregen. (s. S. 1, Z.
8-11). Deshalb beschränkt er sich, auf die Ereignisse, die ihm während der Weihnachtszeit passiert sind, bevor er sich ,,erholen" mußte (s. S. 1, Z. 15). Ebenfalls führt Holden eine Art
Konversation mit dem Leser, das durch Zitate wie: ,,Falls sie wirklich meine Geschichte hören wollen .
..", ,,Ich schwöre bei Gott ...", oder ,, .
.. falls sich jemand für die Wahrheit interessiert ..." (s.
S.93, Z. 19) verdeutlicht wird.
Vom Leser kann das Buch nicht als Werk eines Autors bezeichnet werden, der das Buch so spannend
wie möglich machen wollte. Zumeist erzeugt sich die Spannung, wenn Holden mit anderen Personen zu tun hat. Das Verlangen zu erfahren wie die Unterhaltung ausgeht, zwingt den Leser nicht aufzuhören, denn die Fragen die
sich im Hinterkopf des Lesers stellen, wie z.
B. ob Holden sein Ziel durchsetzten wird, müssen beantwortet werden. Eines der spannendsten Momente des Romans, ist die Begegnung mit der Prostituierten (s. S.93-98).
Sie entsteht, mit Holdens Zusage, sie auf sein Zimmer kommen zu lassen, steigert sich während ihres Aufenthaltes in seinem Zimmer, und löst sich schließlich kurz vor dem Ende des Kapitels auf, als klar wird, das es zu keinerlei sexueller Beziehung mit ihr kommt, sondern zu einer Schlägerei, mit dem ,,Zuhälter".
Hierbei wird der Leser oft enttäuscht, da es fast immer anders kommt, als Holden es vorher plant.
Am Ende des Romans bleiben Fragen offen, deren Antworten bereits am Anfang vom Erzähler verweigert werden.
+: Inhaltsangabe ist sehr detailliert, gute Interpretation.
-: Keine Kurzbiografie des Autors. Sprachlich eher schwach.
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