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  S i b i r i e n

S i b i r i e n   Autor: Felix Mitterer wurde am 6.2.1948 in Achenkirch in Tirol geboren. Sein Vater war wahrscheinlich rumänischer Flüchtling, seine Mutter war Landarbeiterin. Seine Kindheit verbrachte er in Kitzbühel, wo er sich besonders phantasievolle Aufsätze auf sich aufmerksam machte. Zuerst wollte er Lehrer oder Pfarrer werden, später gehörte seine Leidenschaft der Schauspielerei.

Als er vor der Entscheidung zwischen Schauspieler und Dichter / Autor entscheiden musste, entschied er sich für letzteres. Weitere Werke: „Besuchszeit“, „Munde“, „Erdsegen“, sowie Drehbücher (z.B. Krambambulli)   Inhaltsangabe: „Sibirien“ behandelt das Schicksal eines alten Mannes, der von seiner Familien auf Grund eines Autounfalls ins Altersheim abgeschoben wurde, in Form eines Selbstgespräches. Da er keine Pflegefall ist, akzeptiert er diese Entscheidung nicht, doch auch seine Versprechen kein Querulant mehr zu sein, hilft nichts. Solange er ein Sparbuch hat, wird er im Altersheim verhältnismäßig gut behandelt, doch als er es seiner Familie überlässt, in der Hoffnung sie würde ihn wieder aufnehmen, wird er systematisch seiner Selbstständigkeit beraubt.

Statt Krücken bekommt er einen Rollstuhl, später darf er nicht mehr selbst auf die Toilette gehen, wird ans Bett gefesselt und bekommt Windeln. Er vergleicht seine Abschiebung ins Heim mit seiner Gefangenschaft in Sibirien. Doch in Sibirien war er glücklicher: dort lernte er Russisch und Schach, und die Kälte dort war leichter zu ertragen als die Gefühlskälte der Pfleger im Heim. Er will nach Hause und sich bemühen, keinem zur Last zu fallen. Obwohl er die Ansichten seiner Familien nicht versteht, will er sich nicht einmischen. Doch er muss im Heim bleiben.

In seiner Verzweiflung schreibt er einen Brief an den Bundespräsidenten und schildert ihm seine aussichtslose Lage, und glaubt dann auch, dass er ihn im Heim besucht. Seine Hoffnung schwindet mehr und mehr, und schließlich wartet er nur noch auf den Tod. Er fürchtet sich nicht davor, doch er wäre gerne in Würde gestorben.   Interpretation: „Sibirien“ hat sehr viele Gemeinsamkeiten mit „Besuchszeit“. Die Details mit dem alten Hund, dem Nazi als Zimmerkameraden, das Kompott, kommen auch hier vor.   Felix Mitterer beschäftigt sich sehr viel mit Aussätzigen und Ausgestoßenen, kurz gesagt mit zweitrangigen Menschen.

Der Monolog ist zwar nicht sehr lang, jedoch kommt es oft zu Verwirrungen, da er sich z.B. einbildet, dass ihn seine Familie, Schwiegertochter, Enkel ... besuchen.

Auch die Sache mit dem Brief an den Bundespräsidenten ist für mich nicht eindeutig. Den Besuch des Bundespräsidenten bildet er sich jedoch ein. Auch wenn er von seiner Frau oder seinem Hund spricht könnte man glauben, dass sie wirklich da wären. Da die ganze Zeit immer nur eine Person spricht, ist das Buch spannender zu lesen als der Film.

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