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  schachnovelle

SCHACHNOVELLE Steinberger 17   Stefan Zweig        Die Geschichte spielt auf einem Passagierdampfer auf der Fahrt von New York nach Buenos Aires wo auch der Weltschachmeister “Mirko Czentovic” zu neuen Triumphen nach Argentinien fährt. Mirko Czentovic ist der Sohn eines südslavischen Donauschiffers. Nach dessen Tod bei einem Schiffsunfall ist der damals Zwölfjährige von einem Pfarrer aus Mitleid aufgenommen worden.Mirko ist ein Junge, der jede Arbeit macht,die man ihm ansagt. Er ist maulfaul und schüchtern. Während der Pfarrer abends mit dem Gendarmeriewachtmeister seine üblichen drei Schachpartien spielt,hockt der Junge stumm daneben und starrt auf das Schachbrett.

Eines abends wird der Pfarrer zur letzten Ölung einer alten Frau gerufen. Nun setzt sich der Junge an den Platz des Pfarrers und spielt die Schachpartie weiter. Nach vierzehn Zügen gewinnt der Junge Czentovic die Partie. Weitere Partien fallen nicht anders aus. Nachdem der Gendarmeriewachtmeister dem Pfarrer von seinem Wunderkind erzählt hat, bringt er den Jungen in das Café am Hauptplatz, wo er gegen einige Leute vom Schachclub spielt, und nach der 1. verlorenen Partie jede weitere gewinnt.

Sie behalten den Jungen in der Stadt, um einige stärkere Mitglieder des Schachclubs gegen Czentovic antreten zu lassen. Er besiegt sie alle mit Leichtigkeit. Nach einem halben Jahr beherrscht Mirko sämtliche Geheimnisse der Schachtechnik. Mit siebzehn Jahren hat er Dutzend Schachpreise gewonnen. Mit achtzehn Jahren holte er sich die ungarische- und die Weltmeisterschaft. Der “Ich-Erzähler” in dem Buch, will die Aufmerksamkeit des Schachmeisters auf sich ziehen, indem er selber Schach spielt.

Er spielt zuerst eine Partie mit seiner Frau, nach kurzer Zeit fordert ihn ein ehrgeiziger Mann namens Mc Connor heraus, eine Partie zu bestreiten. Er spielt gerade eine Partie mit Mc Connor, als sich Czentovic nähert,einen verächtlichen Blick auf das Schachbrett wirft und wieder geht. Als Mc Connor erfährt, daß diese Person eben der Weltmeister Czentovic gewesen ist, will er unbedingt eine Partie gegen ihn spielen. Zuerst verneint Czentovic auf die höfliche Frage Mc Connors. Doch als er ihm 250 Dollar anbietet, will er gegen ihn spielen. Am nächsten Tag spielen einige Personen zusammen gegen Czentovic.

Nach dem 24. Zug war die Partie für Mc Connor und seine Anhänger gelaufen. Mc Connor fordert Czentovic noch einmal heraus. Nach einigen Zügen sieht es nach Mc Connors Meinung nicht so schlecht aus. Er könne mit einem Zug eine neue Dame gewinnen. Nach längerer Beratung entschließen sie sich den Zug zu wagen, doch als Mc Connor nach der Figur greift wird er von einem Fremden festgehalten.

Er flüsterte ihm zu, daß er, wenn er diesen Zug mache, nach etwa 9-10 Zügen Schachmatt sei. Mit Hilfe des Fremden können sie die Partie noch auf ein Remis “hinbiegen”. Bei der Frage eine dritte Partie zu spielen, schaute Czentovic nur den Fremden an. Doch der verneinte seine Frage zur Verwunderung der Anwesende mit der Begründung, daß er seit 25 Jahren kein Schach mehr gespielt habe. Der Erzähler folgt dem Fremden, um ihn vielleicht doch zu einer Schachpartie gegen Czentovic zu überreden. Als er ihn gefunden hat findet er heraus, daß der Name des Fremden Dr.

B. lautet. Dr.B. erzählt dem Reporter daß er früher ein Rechtsanwalt gewesen sei und später von der Gestapo festgenommen worden ist. Er ist nicht wie alle anderen in ein Konzentrationslager gesteckt worden, sondern er hat in einem Hotel ein eigenes Zimmer bekommen.

Dort ist er in Isolationshaft gehalten worden. Kurz vor dem geistigen Zusammenbruch ist ihm durch Zufall ein Buch mit 150 Meisterpartien in die Hände gefallen. Er hat sich, um seine Widerstandskraft zu erhalten aus den Brotkrümeln Figuren hergestellt um die Meisterpartien nachzuspielen. Er hat so einige Monate gespielt doch langsam aber doch konnte er sie alle auswendig und sie haben an Reiz verloren. Nun hat er gegen sich selbst zu spielen begonnen, was nach einiger Zeit eine sogenannte “Schachvergiftung” hervorgerufen hat. Er ist entlassen worden.

Er kann Dr.B. überreden, daß er nur “eine” Partie gegen Czentovic spielt, welche er auch souverän gewinnt. Als Czentovic ihm eine Revanche anbietet stimmt ihm Dr.B. mit Eifer sofort zu.

Der Erzähler erkennt die Gefahr und will Dr.B. vergeblich zurückhalten. Bei der neuen Partie wendet Czentovic eine gemeine Verzögerungstaktik an, welche Dr.B zum “Rasen” bringt. Er verfällt wieder in seine sogenannte “Schachvergiftung”.


Er ist mit seinen Gedanken bei einer anderen Schachpartie. So muß er diese Partie abbrechen. Er schwört, daß er nie wieder eine Schachpartie anrühren wird.                                                                                                     KRITIK     Durch dieses Buch merkt man, daß auch das sonst so beruhigende Spiel Schach einen Menschen in den Wahnsinn treiben kann. Das kann aber nur bei einer zu intensiven Betreibung des Spieles passieren. In diesem Buch liest man auch, daß es höher angesehene Personen, in diesem Buch der Weltmeister Mirko Czentovic nicht immer leicht haben.

Sie müssen oft in jeder Situation ihren Titel verteidigen. Die Isolationshaft hat in Dr. B´s Augen zuerst gut ausgesehen, doch mit der Zeit würde er lieber mit den Leuten in den Konzentrationslagern tauschen. Diese Isolationshaft zerstört das Empfinden und das normale Denken des Menschen. Mit der Zeit fällt dem Menschen die sogenannte “Decke” auf den Kopf. Der Mensch braucht die Abwechslung und den Kontakt zu anderen Menschen.

Die Taktik von Hitler war, daß man den Menschen solange ihm selbst überläßt und er nach einiger Zeit, der Eine früher, der Andere später, mit der Wahrheit herausrücken wird. Man merkt in diesem Buch auch, daß wen man auch noch so einen starken Gegner vor sich hat, ihn mit seinen eigenen Schwächen am leichtesten besiegt. Man soll sich bei solch einem Spiel wie Schach nur nicht aus der Ruhe bringen lassen. Mirko Czentovic´s Spieltechnik, die ihm viel in seinem Leben zu verdanken hat, beruht auf den vorigen Satz. Der hektische Spieler wie Dr. B.

ist durch seine hektische Spielweise leicht aus der Fassung zu bringen. Das Buch ist durch manche Begriffe etwas schwierig und langweilig zu lesen. Doch es ist zwischendurch immerwieder spannend.                                                                    CHARAKTERISTIK        Mirko Czentovic : Mirko Czentovic ist ein schüchterner, maulfauler Mann. Er ist teilnahmslos und tut nur das, was man ihm anschafft. Er spielt nicht mit anderen Burschen in seinem Alter und sucht von selbst keine Beschäftigung.

Alles was er beherrscht ist Schach, nicht mehr und nicht weniger. Worin er auch noch gut ist, ist daß er mit seiner Zurückgezogenheit und seiner Maulfaulheit alle Reporter zum Wahnsinn treibt, und so keinen Spott über ihn ergehen lassen muß, denn kein Reporter hat je ein böses Wort über seine schlechte Bildung schreiben können. Mirko lernt aber auch schnell. Zum Beispiel hat er die Kunst des Schachspieles alleine durch das Zusehen bei den täglichen Partien des Pfarrers und des Gendarmeriewachtmeisters erlernt. Oder er hat auch sofort gemerkt, daß er mit der geschickten Verzögerungstaktik die große Sicherheit des Dr.B brechen kann.

Durch seine hochnäsige und verzogene Art schafft er sich aber auch keine Freunde.       Dr. B.: Dr. B. ist ein scheinbar kranker Mann, der die Kunst des Schachspielens gezwungenermaßen erlernen mußte.

Er hatte keine andere Wahl. Entweder mußte er sich mit dem für ihn zuerst langweiligen Schachbuch geistig auseinandersetzen oder er hätte an Ort und Stelle mit der Wahrheit über seine Anwaltspraxis und seine Machenschaften herausrücken müssen. Nun will er, obwohl er sich geschworen hat, daß er nie wieder eine Schachfigur anrühren würde, davon überzeugen ob dieses Schach was er damals in seinem Zimmer mit seinen Gedanken gespielt hat etwas mit dem realen Schach zu tun hat. Daß, wie es sich später herausstellt nicht gerade gut für seine Gesundheit war.       Mc Connor : Mc Connor ist ein ehrgeiziger und verbissener Mensch, das man auch daran sieht, daß er jeden Preis bezahlt hätte um mit Czentovic eine Schachpartie zu spielen. Und obwohl er nicht die geringste Chance gegen Czentovic hat will er noch eine Partie gegen ihn spielen.

Er will Verlierer, den gibt nach jeder verlorenen Partie etwas Anderen die Schult. Mc Connor will unbedingt einen Weltmeister wie Czentovic es ist einmal als Verlierer sehen. Mc Connor ist schon fast krankhaft ehrgeizig.      

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