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  Sexismus

Sexismus Chaumette (Jakobiner) über Frauen und Politik (1973)  „Seit wann ist es Frauen gestattet, ihrem Geschlecht abzuschwören und sich zu Männern zu machen? [...] Aufgaben zu übernehmen, welche die Natur allein dem Mann zugeteilt hat? Die Natur hat zum Mann gesagt: Sei Mann! [...

] Sie hat zum Weib gesagt: Sei Weib! [...] Unkluge Frauen, warum wollt ihr Männer werden? Sind die Menschen nicht genug geteilt? Was braucht ihr mehr? Im Namen der Natur, bleibt, was ihr seid; und weit entfernt, uns in Gedanken um die Gefahren eines so stürmischen Lebens zu beneiden, begnügt euch damit, sie uns im Schoße der Familie vergessen zu machen, indem ihr unsere Augen auf dem entzückenden Schauspiel unserer durch eure zärtliche Fürsorge glücklichen Kinder ruhen laßt.“   Daß dieser Text immer noch eine gewisse Gültigkeit hat, ist bekannt. Jeder spricht heute über Sexismus, Feminismus, Antisexismus.

Aber weniger bekannt ist, daß es nicht nur Studien über die unterschiedliche Erziehung von Mädchen und Burschen – die wir auch erwähnen werden- , sondern auch bedeutende Männer gibt, die sich gegen Sexismus und für das Anliegen vieler Frauen – Gleichberechtigung- aussprechen, oder zumindest dieses Thema aufarbeiten. Deshalb ist es interessant die Thematik so zu sehen, daß Antisexismus nicht als Kampf der Geschlechter gegeneinander, sondern als ein gemeinsames Einsetzen für Gleichberechtigung.   Eine kurze Begriffserklärung: Sexismus: Diskriminierung und Abwertung einer Person aufgrund ihres Geschlechts. Dem Wort Rassismus nachempfunden Basis: Männer denken aufgrund ihrer biologischen Unterschiede anders als Frauen und diese sind deshalb ungeeignet für bestimmte Tätigkeiten. Antisexismus: Geht davon aus, daß Männer und Frauen von Natur aus gleich handeln. Sämtliche Unterschiede entstehen nur aus Erziehung und Erfahrungen.

Das Ziel besteht darin, daß Frauen und Männer gleich behandelt werden.   Wie oben bereits erwähnt, beschäftigen sich auch männliche Philosophen mit dieser Problematik. Ich möchte zwei Beispiele anführen: Platon: Er glaubte schon vor zweieinhalbtausend Jahren an die Gleichstellung. Keine öffentliche Beschäftigung ist speziell Frauen oder Männern zugeordnet, da die natürlichen Eigenschaften gleich verteilt wurden. Er fordert gleiche Erziehung da die Natur der Kinder die gleiche ist. Frauen sollten auch zum Heer gehen dürfen, da er darin absolut nichts unweibliches fand.

  John Stuart Mill: Geschlechtliche Unterschiede beeinflussen nicht den Intellekt. Frauen sind keine untergeordnete Spezies, aber eine eigene Klasse oder Kaste, gemacht und kontrolliert von Männern. Die Unterwerfung ist eine universelle Sitte. Verstöße dagegen werden als unnatürlich empfunden. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum sich viele Frauen nicht wehren. Männer verlangen nicht nur Gehorsam, sondern auch noch Zuneigung.

Im Unterschied zu einem „herkömmlichen“ Angestellten. Die Erziehung lehrt den Mädchen, daß sich ihr idealer Charakter gänzlich von dem der Burschen unterscheidet. Sie hat sich völlig aufzugeben zum Wohle der Gemeinschaft. Der halben menschlichen Rasse ist aufgrund des Zufalls weiblich geboren worden zu sein Zugang zu höheren Funktionen verwehrt.   Die Ansichten von Stuart Mill klingen etwas überzogen, wenn man aber eine Studie, die bei Kindern durchgeführt wurde, betrachtet, rettet sich die oben angeprangerte Erziehung in moderaterer Form bis zum heutigen Tag. Bereits im Kindergarten unterschätzen die Mädchen ihre Fähigkeiten, während die Burschen eine gesunde, bis etwas überschätzte Einstellung zu sich selbst haben.

Das Selbstbewußtsein steigt bei Burschen besonders zwischen 7,5 und 13 Jahren. Das von Mädchen bleibt in der gleichen Zeitspanne gleich, oder es sinkt sogar. Der Grund dafür liegt auf der Hand: für Mädchen ist Erfolg Glückssache, Versagen aber ein Mangel an Können. Für die Burschen ist es genau das Gegenteil. Die fünf Hauptgründe kein Mädchen sein zu wollen lauten wie folgt (es wurden Mädchen und Burschen befragt: Anforderungen an Aussehen und Kleidung Weniger Freiheiten Hausarbeit und Kinderkriegen Schlechtere Berufschancen und Verdienstmöglichkeiten Gewalttätigkeiten und Belästigung von Männern ausgesetzt sein (es wurden 4 –10jährige befragt!)   Wenn man sich in seiner Umgebung umhört, fallen diese Argumente wirklich immer öfter. Doch diese Probleme kann man doch nicht lösen, indem man sich wünscht, keine Mädchen in die Welt zu setzen, oder sie dann regelrecht zu bewachen.


Es gibt natürlich Lösungsansätze – besonders in der Politik, und da sie hauptsächlich von Männern gemacht wird, gibt es auch hier Männer, die sich für Gleichberechtigung aussprechen müssen.   Als Beispiel erörtere ich kurz die EU-Politik mit Schwerpunkt auf die Lohngleichheit: Die Bedeutung dieses Rechts wurde mehrmals durch Urteile des Europäischen Gerichtshofs bestätigt, aber nicht alle Mitgliedstaaten bestätigen dies. Aus diesem Grund legt die Kommission einen Verhaltenskodex vor. 1976 Begann die Erweiterung der Aktionsfelder auf besseren Zugang zum Beruf, der beruflichen Weiterbildung und besseren Arbeitsbedingungen. Ab 1982 – 1996 schreiten diese Verbesserungen fort. Insbesondere jene für schwangere Frauen und im Kinderbetreuungssektor.

Wegen der wirtschaftlichen Krise werden die Programme verstärkt, um die besonders hohe Frauenarbeitslosigkeit zu senken. Als wichtigstes Strategische Ziel wird angegeben die Erfahrungen und Fähigkeiten von Frauen für die Gesellschaft nutzbar zu machen und zwar aus einer Gleichberechtigung eine Gleichbehandlung zu machen.   Diese Gleichbehandlung wurde nicht geschafft, da immer noch Frauen ein Drittel weniger verdienen als Männer. Um zu dieser Gleichbehandlung zu kommen, darf auch mit positiver Diskriminierung gehandelt werden (Maastrichter Vertrag). Diese wirft allerdings ein Problem auf: alle anderen positiven Aktionsprogramme könnten dadurch in ein schlechtes Licht geraten. Die Kommission versucht trotzdem mit positivem Beispiel voranzugehen: Sie fördert Frauenkandidaturen, da die Frauenquote hier besonders gering ist.

  Diese Absichten sind zwar lobenswert, doch die Politik für Chancengleichheit ist keine Priorität der EU, was sich mit dem niedrigen zur Verfügung stehenden Geldmitteln am besten verdeutlichen läßt.   Bevor ich eine literarische Aufarbeitung mit diesem Thema beginne, möchte ich noch ein paar Aussagen in den Raum stellen:   „Die Frauen sind so mächtig geworden, daß unsere Unabhängigkeit im eigenen Haus verlorenging und jetzt in der Öffentlichkeit mit Füßen getreten wird. (Cato 195 v. Chr. Weil Frauen ein Gesetz verabschieden wollten, das ihnen verbieten einen Wagen zu fahren und bunte Kleidung zu tragen) Frauen verrichten zwei Drittel aller Arbeit der Welt und erhalten dafür nur ein Zehntel des Geldes und besitzen nur 1% der Produktionsmittel. In Frankreich sind sexistische Aussagen nicht strafbar im Gegensatz zu rassistischen.

In einer amerikanischen Studie haben 58% der befragten Studenten zugegeben, „eine Frau zu Sex zu zwingen“, wenn sie keine Strafe fürchten müßten. In 82% der Erde ist es den Männern gestattet, mehrere Frauen zu haben, Frauen nicht.   Nun das literarische Beispiel: Max Frisch, Homo Faber und die Frauen   Faber kann seine Mitmenschen nicht ertragen und will sie nicht verstehen. In seiner Ichbezogenheit kann er sich weder auf sie einstellen, noch ihnen emotionale Zuwendung geben. Dies gilt insbesonders für die Frauen. Frauen sind für Homo Faber das absolute Gegenteil von ihm.

Während er logisch und realitätsbezogen denkt, beschreibt er die Frauen als irrational und mystisch. Es fällt auf, daß Faber wenn er sich über eine Frau konkret äußert, von ihrer Individualität schnell absieht und sich pauschal über sie als Gruppe äußert. So ist ihm bewußt, daß Ivy, wie jede Frau, eigentlich nur wissen möchte, was er fühlt und was er denkt. Oder er urteilt pauschal: „Alle Frauen haben einen Hang zum Aberglauben. Durch dieses Klischeedenken befreit er sich von der Notwendigkeit, der jeweiligen Notwendigkeit gerecht zu werden. Belastend und lästig für den „wirklichen Mann“ Walter Faber ist das Gefühls- und Anlehnungsbedürftig der Frauen, die Sachlichkeit bei Männern „nicht vertragen“ und kein Verständnis für den Wunsch des Mannes haben, um seiner Freiheit und Selbständigkeit willen allein zu sein: „Wo ist die Frau, die das begreift?“ fragt er und klagt über die weibliche Aufdringlichkeit.

Noch unangenehmer ist Faber die fordernde weibliche Sexualität. Ohne innere Beteiligung wurde er in seine erste sexuelle Begegnung hineingezogen: „Das war absurd“. Sexuelle Kontakte gehen deshalb in der Regel – nach Fabers Darstellung – von der Frau aus, und zwar gegen seinen Willen. Das ist bei Ivy und bei Sabeth in Avignon (Awinjo) der Fall. Bei dieser Sehweise ist es verständlich, daß Faber die Geschlechterbeziehung in erster Linie als Kampf um die Überlegenheit sieht. Ivy verkörpert einmal die Welt und die Lebensweise, die zu Faber gehört und die er verlassen will, da sie für ihn offensichtlich einen Riß bekommen hat.

Faber formt sie außerdem nach dem Bildnis, das er sich zum Selbstschutz von Frauen allgemein gemacht hat: „Ivy heißt Efeu, und so heißen für mich eigentlich alle Frauen“. Er haßt die „klammernde“ Art der Frauen. Die relativ ausführliche Art, mit der Faber den letzten Abend in New York schildert, läßt das für ihn typische Denken in Gegensätzen erkennen: Auf Fabers Seite stehen Gefühlsarmut, Freundschaft, Statistik und Wahrscheinlichkeit, auf Ivys Seite Gefühle, Tränen, Zärtlichkeit und „Wahrsagerei“. Die Begegnung mit Sabeth: Obwohl Sich Faber für einen „Homo Faber“ hält und in Caracas einen solchen darstellen will, geht aus seinen Aufzeichnungen, wenn auch gegen seinen Willen, deutlich hervor, daß diese Bezeichnung für ihn unzureichend und irreführend ist. Er muß im Verlaufe des Buches erst zu seiner wahren Identität finden. Einen entscheidenden Faktor in diesem Prozeß spielt sein Verhältnis zu Sabeth.

Die Entwicklung dieser Beziehung ist es, welche die Technikerrolle Fabers zum Verhängnis wird und welche Faber zwischen Rollenfixiertheit und Rollendistanz schwanken läßt. Zwar will der Leser sich selbst und den Leser glauben lassen, es habe sich nicht um eine ernsthafte Beziehung gehandelt und ihm sei das Verhältnis mehr oder weniger gleichgültig gewesen, doch läßt er, ohne es zu wollen, durch die Art der Darstellung seine wachsende Zuneigung zu dem Mädchen erkennen, was eigentlich nicht in sein bisherige Frauenbild paßt: Noch in Paris hätte es „auch ganz anders kommen können“. Faber hätte wieder zu seiner Rolle finden und sich den Bereich des üblichen einordnen können. Aber sein Selbstbild hat Risse: Faber geht in den Louvre, den er noch nie besucht hatte, um Sabeth wiederzusehen. Als er sie nach mehrmaligen Besuchen tatsächlich trifft, faßt er den folgenreichen Entschluß, „ein bißchen Ferien zu machen“, und fährt mit Sabeth durch Frankreich und Italien nach Griechenland. Auf dieser Reise in Glück und Tod zerbröckelt Fabers Technikerrolle noch stärker als bei der Schiffsreise.

Einerseits versucht er wieder, sein Selbstkonzept beizubehalten, andererseits öffnet er sich immer mehr den Eindrücken und Gefühlen, die auf ihn einwirken. Im weiteren Verlauf der Beziehung und unter dem Eindruck der Zuneigung des Mädchens gibt Faber die Rolle des Technikers weitgehend auf.   Kein Sexist   Bugs Bunny ist kein Frauenhasser. Zu dieser Entscheidung kam eine kanadische Rundfunkkommission. [20.8.

99]     Eine Fernsehzuschauerin hatte den Zeichentrick-Hasen des Sexismus beschuldigt. Nach Angaben der Tageszeitung "Ottawa Citizen" vom Donnerstag hatte die Kanadierin sich über eine Bugs-Bunny-Episode geärgert, in der das Grimmsche Märchen "Hänsel und Gretel" parodiert wurde.   Zum Schluss der Episode des Jahrzehnte alten Zeichentrick-Klassikers juxt Bugs Bunny nach erfolgreicher Verwandlung der hässlichen Kinderfresserin in eine wunderschöne Häsin: "Aber sind sie nicht alle ganz tief drin Hexen?" Diesen Satz fand die Zuschauerin so empörend, dass sie sich zunächst beim Fernsehsender beschwerte, der den Zeichentrickfilm ausgestrahlt hatte.   Die Entschuldigung des Senders akzeptierte die Frau nicht. Sie wandte sich dann an die Regierungsbehörde Canadian Broadcast Standards Council. Diese Kommission kommt in ihrer jetzt veröffentlichten Entscheidung zu dem Schluss, dass die kritisierte Zeile zwar eine "unbestreitbare Andeutung" enthalte, aber der Film als Ganzes keinen negativen Kommentar über die Rolle von Frauen darstelle

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