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  Vorwort

Vorwort    „Skurriles und Übersinnliches bei Edgar Allan Poe“ ist eine weitläufige Themenstellung, die sowohl eine genaue Textkenntnis der beiden Novellen „Der Untergang des Hauses Usher“ und „Die Maske des Roten Todes“, als auch die Kenntnis der Biographie Poes voraussetzt. Zuerst werde ich die Begriffe „skurril“ und „übersinnlich“ klären, um auf das Thema letztendlich eingehen zu können. Auch werde ich eine Kurzbiographie von Edgar Allan Poe anfertigen, da seine Geschichten teilweise direkte Bezüge auf seine Biographie aufweisen. Des weiteren spielt der Tod eine bedeutende Rolle in seinen Kurzgeschichten, als auch in seinem Leben. Wie sich hier bereits schon ablesen läßt, hat seine Biographie wirklich eine große Bedeutung für seine Kurzgeschichten. Zwei weitere Unterthemen werden demnach den Tod und seine biographische Schreibweise sein.

Über eine seiner berühmten Kurzgeschichten , „William Wilson“, werde ich kurz eine Inhaltsangabe verfassen, um diese später zu Interpretieren. Das Informationsmaterial, das die beiden oben genannten Novellen und eine Biographie, sowie Klappentexte und Nachworte beinhaltet (vgl. Literatur-verzeichnis im Anhang), sagen viel über Poes Schreibweise und sein Leben (Biographie) aus.    Kurzbiographie von Edgar Allan Poe     Als zweites von drei Kindern wurde E.A. Poe am 19.

Januar 1809 in Boston geboren. Bei seinen Eltern, zwei mittellosen Schauspielern, führte Edgar ein unruhiges Leben. Sein Vater David sprach immer mehr dem Alkohol zu, letztendlich aber starben beide Eltern früh an Tuberkulose, dem „Roten Tod“. Mrs. Frances Keeling Allan, die zum wohltätigen Publikum Mrs. Poes gehörte, nahm sich ohne Einwilligung ihres Mannes John des kleinen Edgars an.

Die Allans waren wohlhabende Geschäftsleute, jedoch war Mrs. Allan kinderlos, wahrscheinlich einer der Gründe, das Kind der Poes aufzunehmen. Von nun an war das Umherreisen von Theater zu Theater für Edgar vorbei und er zog zu den Allans nach Richmond. Edgar wurde von Mr. Allan wie sein eigener Sohn behandelt, er bekam den Zweitnamen „Allan“, welcher ihm das Zugehörigkeitsgefühl zur Familie deutlich machen sollte, trotzdem wurde er nie urkundlich adoptiert. 1815 reiste die Familie für fünf Jahre nach England, da Mr.

Allan in London eine Zweigstelle seines Geschäftes gründen wollte. Den jungen Poe schickte er nach Schottland zur Schule. Doch der Verlust seiner Bezugsperson, Mrs. Allan, machte im schwer zu schaffen. Er begann zu rebellieren und drohte, auszureißen und nach London oder Amerika zu gehen. Mr.

Allan holte ihn also zurück nach London. Dort besuchte er eine weitere Schule, bis er 1817 auf die Manor House School in Stoke Newington wechselte. Die Gegend von Stoke Newington beeinflußte ihn offenbar mit seinen „verschlungenen Pfaden, uralten Bäumen und nebelverhangenen Alleen“ (vgl. Frank T. Zumbach 1999, S.29) so sehr, dass wir diese Gegend häufig in seinen Kurzgeschichten beschrieben finden.

Edgar Allan Poe (1895, S. 84) führt hierzu in seiner Kurzgeschichte „Der Untergang des Hauses Usher“ aus:   Ich hatte so auf meine Einbildungskraft eingewirkt, dass ich tatsächlich glaubte, das Haus und seine Umgebung seine von einer nur ihm eigentümlichen Atmosphäre umflutet – einer Atmosphäre, die zu der Himmelsluft keinerlei Zugehörigkeit hatte, sondern die emporge-dunstet war aus den vermorschten Bäumen, den grauen Mauern und dem stummen Pfuhl – ein giftiger, geheimnisvoller, trüber, träger, kaum wahrnehmbarer bleifarbener Dunst.   Die Finanzkrise 1819 führte dazu, dass Mr. Allan gezwungen war in seiner Londoner Filiale den Konkurs zu eröffnen. Daraufhin reiste die Familie wieder zurück nach Amerika und zog in ihre alte Heimatstadt Richmond. Im Alter von 14 Jahren schrieb Poe sein erstes Gedicht.

Sein Pflegevater hielt ihn für talen-tiert und legte einige Gedichte einem Lehrer vor. Dieser zeigte sich jedoch nicht sehr beeindruckt, so dass Mr. Allan Zweifel kamen. Während seiner Schulzeit freundete Edgar sich mit Robert Craig Stanard an. Dessen Mutter, Helen, faszinierte Poe so, dass sich zwischen ihnen eine platonische Freundschaft ent- wickelte. Ihr widmete er das Gedicht „To Helen“ und die Kurzgeschichte „Ligeia“, deren Titelheldin verblüffende Ähnlichkeit zu Helen Stanard aufweist.

Ihr Tod traf ihn so, dass er sie noch Monate später nachts auf dem Friedhof besuchte. Je älter Edgar wurde, desto schwieriger wurde die Beziehung zu John Allan. Dessen zahlreiche Affären und seine Trinkerei vernichteten Poe´s Respekt vor seinem Pflegevater. Auf seinen Wunsch jedoch, besuchte Poe die Universität von Virgina, um eine juristische Laufbahn einzuschlagen. 1827 mußte er die Universität aber schon wieder wegen „ungebührlichem Verhalten“, womit wohl eher seine vielen Spielschulden und sein überhöhter Alkoholkonsum gemeint war, verlassen. Durch seine Schulden schuf Poe sich damals schon einige Feinde, die im Laufe seines Lebens noch zahlreicher werden sollten.


Sein Pflegevater, der über den Abbruch des Studiums und der Spielschulden, ziemlich erbost war, zwang Poe zu einer kaufmännischen Lehre im eigenen Geschäft. Poe versuchte sich gegen diese Lehre zu wehren, es kam zum Streit und er fasste den Entschluß „in Philadelphia eine literarische Karriere zu starten“ (vgl. Frank T. Zumbach 1999, S.45). Da Edgar jedoch kein Geld hatte und sein Pflegevater ihm auf Bitten und Drängen keines gab, verpflichtete er sich unter dem falschen Namen Edgar A.

Perry der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika. Sein Regiment wurde nach Fort Moultrie auf Sullivan´s Island verlegt. In seiner Freizeit ging Poe dort viel spazieren und beobachtete die Tier- und Pflanzenwelt. Frank T. Zumbach (1999, S. 49)führt hierzu weiter aus: Die buntschillernden Käferarten, die er bei diesen Streifzügen beobachtete, inspirierten ihn offenbar zu den Schilderungen seltsamer Insekten in ‚Der Goldkäfer‘, ‚Die Sphinx‘ oder ‚Die Tausendzweite Erzählung der Schehrezad‘, und die besonders an wolkenverhangenen Tagen recht unheimliche und trostlose Stimmung der Insel mit ihren bizarren Pflanzen, spinnenhaften Krüppelweiden und Sumpfgebieten erinnert an die Atmosphäre von ‚Der Fall des Hauses Asher‘.

  Später besuchte er die Kadettenschule in Westpoint, aus der er aber schon bald unehrenhaft entlassen wurde wegen Befehlsverweigerungen und grober Pflichtvernachlässigung. Nach vergeblichem Versuch, seinen Pflegevater um Geld zu bitten, zog er zu seiner Tante Maria und seinem Bruder William nach Baltimore. Erfolglos nahm er an einigen Preisausschreiben für Kurzgeschichten teil, bis er das Preisausschreiben im „Baltimore Saturday Visitor“ mit seiner Erzählung „Manuskriptfund in der Flasche“ gewann.   1835 bekam Poe seine erste Anstellung als Redakteur beim „Southern Literary Messenger“. Dort schrieb er viele Kritiken, er nahm kein Blatt vor den Mund und beschönigte nichts. Dadurch machte sich Poe erneut viele Feinde, die nur auf eine Gelegenheit warteten, um ihn und sein Werk praktisch in der Luft zerreißen zu können.

Ein Jahr später heiratete er die Tochter seiner Tante Maria, seine Cousine Virginia. Zusammen mit seiner Frau und dessen Mutter zog er wieder zurück nach Richmond. Poe erschien des öfteren angetrunken oder verkatert im Büro, so dass er nach einiger Zeit wieder auf der Straße stand. Solche Exzesse wiederholten sich häufig. In Philadelphia machte Poe einen Neuanfang und versuchte vergeblich ein eigenes Magazin zu gründen. 1841 bekam Poe eine Anstellung als Chefredakteur beim „Graham´s Magazine“.

Poe übte dort einen gemäßigten Kritikstil aus. „Wie schon in früheren Rezensionen ging er von der Methode aus, ‚sich nur an die reinen Gesetze der Kunst zu halten, Gesetze, die, während sie Anwendung finden, zugleich analysiert und erläutert werden‘(vgl. Frank T.Zumbach 1999,S.92). Im „Graham`s Magazine“ veröffentlichte er dann seine berühmten short stories „Die Morde in der Rue Morgue“ und „William Wilson“, die im Amerika und auch in Europa sehr populär wurden, weil sie eine neue Gattung der Kurzgeschichte ihren Weg bahnten: der Detektiv-geschichte.

Das Jahr 1841 galt als Poe´s produktivstes Jahr, es war weder gekennzeichnet durch Alkoholexzesse noch durch irgendwelche Affären. Insgesamt veröffentlichte er sechs neue Erzählungen. Im gleichen Jahr erkrankte Poe´s Frau Virginia an Tuberkulose. Das führte dazu, dass Poe seine Pflichten vernachlässigte, er trank wieder und wurde letztendlich gefeuert. Poe setzte nun alles an die Gründung eines eigenen Magazins. Alles war bereit, das Layout und das Konzept, doch es fehlte wie immer an Geld.

Es gelang Poe einen Finanzier zu finden, den er aber bald darauf schon wieder verlor. Der Grund dafür war ein Skandal, den Poe selbst durch seine Trunkenheit auf einer Dinnerparty verursachte. Und schon wieder stand Edgar vor dem Nichts. „Poe schwankte, zwiegespalten, wie seine Helden, zwischen Disziplin und Exzessen hin und her: Dr.Jekyll und Mr. Hyde“ (vgl.

Frank T. Zumbach 1999, S. 107). Poe wurde 1844 fester Mitarbeiter und Kolumnist beim „Evenning Miorror“ und bereitet dort sein „Comeback“ langsam und mit großer Sorgfalt vor. Am 29. Januar 1845 erschien sein Gedicht „Der Rabe“ im „Evenning Mirror“ und wurde zu einer literarischen Sensation.

Nun stand Poe wieder im Rampenlicht, was er zusehends genoß. Von den Kritikern gefeiert übernahm er das Magazin „Broadway Journal“, das er jedoch 1846 aufgab, da er keinerlei Aussichten auf einen Erfolg hatte. Bereits ein Jahr später verschlechterte sich der Zustand Virginias und Poe begann wieder zu trinken. Am 29. Januar 1847 starb seine Frau, dies führte zu einem Zusammenbruch Poe`s „ ‚Seine Augen waren schwer und sein Gang war schwankend, obwohl er keinen Tropfen getrunken hatte‘ “(vgl. Frank T.

Zumbach 1999, S.136). Doch schon ein Jahr später verlobte sich Poe mit Helen Whitman, er war auf der verzweifelten Suche nach Liebe. Diese Verlobung hielt jedoch dem Druck von Mrs. Whitmans Freunden nicht Stand, die Poe als „amoralisches Subjekt“ darstellten. Letztendlich trennte sie sich von ihm.

Poe war von der Trennung so stark getroffen, dass er einen Selbstmordversuch unternahm, der jedoch scheiterte. „Gegen den Ausgang seines Lebens beschloß er, Vorlesungen zu halten, d.h. im amerikanischen Sinne: Er trug eine und dieselbe Abhandlung ‚Über das Prinzip der Poesie‘ in verschiedenen Städten vor“(vgl. E.A.

Poe, „Die Maske des Roten Todes“, Nachwort von Karl Frenzel 1999,S.272). Am 3. Oktober fand man Poe bewußtlos in einer Kneipe in Baltimore. Vier Tage später verstarb er im Washington Memorial Hospital. Seine Feinde vermuteten, sein Tod wäre die Folge seiner Alkoholexzesse.

Poe litt jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach an einer Gehirnentzündung. Seine letzte Ruhe fand Poe am Eingang des Westminster Friedhofs in Baltimore. In Amerika geriet Poe fast inVergessenheit, ganz im Gegensatz zu Europa. „Edgar Allan Poe ist zu einem Mythos geworden“ (vgl. Frank T. Zumbach 1999,S.

153).       Begriffserläuterung der Wörter „Skurril“ und „Übersinnlich“     Um genau auf das Thema „Skurriles und Übersinnliches bei Edgar Allan Poe“ eingehen zu können, bedarf es einer Erklärung der beiden Begriffe. Im Folgenden werde ich versuchen „Skurril“ zu erläutern: Hierbei stelle ich mir die Frage:„In welchen Zusammenhang wird dieses Wort benutzt?“, um seiner Bedeutung auf den Grund zu kommen. Man verwendet dieses Fremdwort in bezug auf das bizarre Aussehen oder den bizarren Charakter eines Lebewesen oder Gegenstandes. Das Fremdwörterbuch (Duden 1997, S.752) führt hierzu aus: „(In Aussehen und Wesen) sonderbar, auf lächerliche oder befremdende Weise eigenwillig“.

Das Wort „skurril“ bei einer Beschreibung eines Menschen z.B. beschreibt hier nicht den „Otto Normalverbraucher“ sondern einen höchst eigenwilligen, außergewöhnlichen und dadurch möglicherweise interessanten Menschen, der mit seinem Charakter oder Aussehen „nicht mit dem Strom schwimmt“ sondern durch seine „Skurrilität“ von dem „normalen“ Menschen abweicht. Vielleicht wäre „skurril“ deshalb besser mit „außergewöhnlich“ zu übersetzten.   Bei dem Wort „übersinnlich“, fällt es schwerer eine (genaue) Definition zu geben. Über unserer Sinnen hinaus, mit unseren geistigen Fähigkeiten nicht zu beschreiben oder zu erfassen „so, dass man es mit den normalen Sinnen nicht verstehen kann[Kräfte]“ (vgl.

Encarta 1997, Stichwort „übersinnlich“). Wenn etwas „übersinnlich“ ist, dann ist es auf logischer Basis oder genauer gesagt nicht mit unserem eigenen Verstand zu erklären. Dieses enthält dann zumeist auch etwas mysteriöses, etwas Geheimnisvolles. Zu meist verwenden wir dieses Adjektiv im Zusammenhang mit etwas spirituellem, etwas was nicht von dieser Welt ist, wie z.B. der Glaube an Geister oder an die Wiedergeburt.

      Biographische Züge in Edgar Allan Poe´s Kurzgeschichten     In Edgar Allan Poe´s Kurzgeschichten findet man häufig biographische Züge. Personen, Landschaftsbilder oder Häuser haben ihn anscheinend so geprägt, dass er diese in vielen seiner Kurzgeschichten erwähnt. Früh prägte ihn schon sein Aufenthalt in England (vgl. Biographie), dessen Land-schaftsbild sich immer wieder in Erzählungen wie z.B. in „Der Fall des Hauses Usher“(vgl.

Edgar Allen Poe 1999,S. 81). Auch sein Aufenthalt auf Sullivan´s Island, auf der er Insekten und Tiere beobachtete, findet man eindrucksvoll beschrieben in Geschichten wie „Die Tausendzweite Nacht der Sheherazade“ und „Die Sphinx“ wieder. Durch seine Beobachtungen der verschiedenen Insekten, schuf er durch ihr Aussehen und ihre Eigenarten, überdimensionale Fabelwesen. Hierzu führt Poe (Edgar Allen Poe „Die Tausendzweite Nacht der Shherazade“1999, S.203) selbst aus: Eilends kehrten wir diesem Land den Rücken und nahten uns nach einigen Tagen einer anderen Küste, wo wir zu unserem Staunen viele gewaltige Raubtiere erblickten, die sichelförmige Hörner auf dem Kopf trugen.

Jedes dieser häßlichen Tiere wühlte sich eine ungeheure, trichterartige Höhle in das Erdreich und überkleidete die Böschung mit lose aufgetürmten Felsblöcken.   Mit diesen „Raubtieren“ meinte Poe die Ameisen, die er auf Sullivan´s Island beobachtet hatte (vgl. Edgar Allan Poe „Die Maske des Roten Todes“ 1999, S. 212).   Auch die Mutter eines Schulfreundes, Mrs. Helen Stanard(vgl.

Kurzbiographie), beeinflußte Poe`s Geschichten. Ihr widmete er das Gedicht „An Helen“ und die Kurz-geschichte „Ligeia“. „Die Beschreibung der Titelheldin seiner Erzählung ‚Ligeia‘ weist eine auffällige Ähnlichkeit zu ihr auf“ (vgl. Frank T. Zumbach 1999, S.34).

Aus seinem Gedicht „An Helen“ wird ersichtlich, dass Mrs. Helen Stanard offenbar Edgars „erste große“ Liebe war und dazu führt Poe(Frank T. Zumbach, E.A. Poe „An Helen“ 1999, S.34) aus Deine Schönheit, Helen, sie gleicht für mich der nikäischen Barke mit stolzem Bug, die einst sanft über duftende Seen strich und den weg-wunden Wanderer gleichwie im Flug aus Heimgestade trug.

  Von lange durchirrte Meere Gefahr dein klassisches Antlitz mich heimwärts wies, Najade, dein hyazinthenes Haar, zu der Glorie, die Hellas hieß, und der Größe, die Rom einst war.   Sieh! auf der prächtigen Galerie Stehst du, wie je nur ein Standbild stand, die achatene Lampe in marmorner Hand! Ah, Psyche, aus Regionen, die sind heiliges Land! Der Tod Poe´s Frau Virginia machte ihm damals schwer zu schaffen. Er machte sich viele Vorwürfe, die er in der Kurzgeschichte „Das ovale Portrait“ benennt.   Hierbei geht es um einen Künstler, der seien Frau porträtiert. Er ist so mit seiner Arbeit beschäftigt, dass er gar nicht wahrnimmt, wie krank seine Frau auf einmal ist. In dem Moment, als das Portrait fertig ist, stirbt seine Frau.

„Im Augenblick ihres Todes ist das Bild vollendet: der Künstler hat der Geliebten das Leben entzogen und in sein Bild hineinübertragen; sie stirbt, damit das Gemälde lebe“(vgl. Karl Frenzel Nachwort zu „Die Maske des Roten Todes“ 1999, S. 278) Poe machte sich zeitlebens Vorwürfe. Wahrscheinlich hatte man (er) die Krankheit seiner Frau zu spät erkannt. Ohne den Aufenthalt in England und auf Sullivan`s Island, sowie die Bekanntschaft von Mrs. Stanard und seiner Frau Virginia hätte Poe nie Landschaften und Personen in seinen Kurzgeschichten eindrucksvoller und präziser in ihrem Charakter beschreiben können.

Die Rolle des Todes in Edgar Allan Poe´s Kurzgeschichte    In vielen von Edgar Allan Poe´s Werken geht es um den Tod, wie z.B. in „Das Zwiegespräch zwischen Monos und Una“, „Das Gespräch zwischen Eiros und Charmion“ und „Die Tatsachen im Falle Waldemar“(vgl. Edgar Allan Poe „Der Untergang des Hauses Usher“1999, S.147f., S.

132f., S.208f.). Zu Poe´s Grundthematik führt Frank T. Zumbach (1999, S.

113) weiter aus:   Auch die Erzählungen, die in diesem Jahr entstanden sind umkreisen sie Grundthematik des Todes, des ‚letzten Geheimnisses‘: Was erwartet der Mensch nach der Katharsis des Sterbens? Ist der Tod wirklich nur die‚schmerzvolle Metamorphose‘? Und können wir dieses endgültige Schicksal beeinflussen? Wenn es möglich wäre, durch welche Verdienste, welche Eigenschaften? Durch Erkenntnis, durch Imagination und die Fähigkeit zu träumen oder durch bloße Willenskraft? Das sind die drängenden Fragen, die Poe beschäftigen.   Poe ist sehr daran interessiert, das Geheimnis des Todes zu lüften. In der Kurzgeschichte „Die Tatsachen im Falle Waldemar“, versucht er heraus zu finden, was ein Sterbender fühlt. Ein Sterbender wird in Hypnose versetzt und berichtet seinem Hypnotiseur und seinen Helfern, das er stirbt. „ ‚Fühlen sie noch Schmerzen in der Brust, Herr Waldemar?‘ ‚Keine Schmerzen – ich sterbe‘ (vgl. Edgar Allan Poe „Der Untergang des Hauses Usher“ 1999, S.

214). Im Sterben scheint es, nach Poe, keine Schmerzen zu geben. Poe erwähnt den Tod häufig in seinen Kurzgeschichten, das liegt wahrscheinlich daran, dass viele seiner Verwandten sehr früh gestorben sind (vgl. Kurzbiographie). Auch die Tatsache, dass sie zum großen Teil alle an Tuberkulose, dem „Roten Tod“ gestorben sind, verarbeitet er in Geschichten wie „Die Maske des Roten Todes“, in der diese Krankheit als langsam, schleichend und für jedermann als eine Gefahr dargestellt wird. Der Tod, meint man aber auch, fasziniert Poe.

Er sucht in seinen Short Stories, wie „Das Zwiegespräch zwischen Monos und Una“, immer wieder Antworten, was nach dem Tod mit uns geschieht, ob wir noch einmal wiedergeboren werden oder ob mit unserem Tod alles, unsere ganzes Dasein, vorbei ist. „Ja, der Tod, der als gespenstischer Gast an jeder festlichen Tafel saß. Wie oft, Monos, verloren wir uns in grüblerische Betrachtungen über sein Wesen! Wie stellte er sich mit seiner geheimnisvollen Macht allem menschlichen Glück in den Weg und gebot sein ‚Bis hierher und nicht weiter‘!“(vgl. Edgar Allan Poe „Das Zwiegespräch zwischen Monos und Una 1999, S.256) Edgar Allan Poe stellt sich Fragen, die jeder von uns schon vergeblich zu beantworten versuchte, allerdings viel intensiver. Hierzu führt Charles Baudelaire (Edgar Allan Poe „Der Untergang des Hauses Usher“, Anhang 1999, S.

256) aus: Als ich zum erstenmal ein Buch von ihm aufschlug, fand ich bei ihm Gedichte und Novellen, wie sie mir bereits durch den Kopf gegangen waren, undeutlich und wirr jedoch, ungeordnet – Poe aber hat es verstanden, sie zu verbinden und zur Vollendung zu führen.   Das ist nun wahrhaftig das skurrile. Jeder hat sich schon mit diesen Fragen beschäftigt. Poe schreibt sie nieder und versucht sie noch , auf seine Weise, zu beantworten. Die Rolle des Todes hat somit eine große Bedeutung für Poe, nicht nur in seinen Kurzgeschichten, als auch in seinem eigenen Leben, begegnet er dem „Gespenst Tod“ und muß feststellen, dass noch nicht all seine Geheimnisse gelüftet sind.    Inhaltsangabe der Kurzgeschichte „William Wilson“     In „William Wilson“, einer der wohl berühmtesten Geschichten Poes, geht es um den gleichnamigen Titelhelden, der von einem Doppelgänger verfolgt wird.

William Wilson stammt aus einer wohlhabenden Familie. Den Namen, William Wilson, benutzt er als Pseudonym, da er seinen ursprünglichen Namen aus Scham vor seiner Familie nicht verwenden möchte. Der Titelheld, gleichzeitig der Erzähler dieser Kurzgeschichte, berichtet von seinem Leben. Er wird eingeschult und mit ihm ein Namensvetter, dessen Nachname sonderlicherweise Wilson lautet. Nur sein Doppelgänger leistet wagt es als einziger mit ihm in allen Dingen zu wetteifern und sich des Titelheldens Herrschsucht zu widersetzen. Der Erzähler, William Wilson, stellt immer mehr Ähnlichkeiten zu seinem gleich-namigen Schulkameraden fest: Sie haben nicht nur den gleichen Namen, sondern auch das gleiche Geburtsdatum.

Der Namensvetter beginnt ihn immer mehr nachzuahmen, in seiner Sprache, Gestik, Aussehen und Kleidung. So wird er praktisch zu Williams Doppelgänger. Dieses stellt jedoch nur der Titelheld selbst fest. William geht nach seiner Schulzeit in Eton studieren und vergißt diesen Doppelgänger fast gänzlich. Hierzu führt Edgar Allan Poe (Edgar Allan Poe„William Wilson“ aus„Der Untergang des Hauses Usher“ 1999,S.120) aus: Während seines Studiums führt William ein ausgelassenes Studentenleben.

“Drei Jahre waren ohne geistigen Gewinn verpraßt und hatten mir nichts gebracht als lasterhafte Gewohnheiten, die meine körperlichen Entwicklung allerdings sonderbarerweise vorteilhaft gewesen waren.“   Als sein Titelheld zu einem „geheimen Zechgelage“ (vgl. Edgar Allan Poe „William Wilson“ aus „Der Untergang des Hauses Usher“ 1999, S.121) auf sein Zimmer lädt, werden er und seine Gäste durch das Eintreten eines Fremden gestört, der William in den Arm nimmt und ihm „William Wilson“ ins Ohr flüstert. In dem Tonfall dieser Worte erkennt er seinen Doppelgänger wieder, der aber schon wieder auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Der Erzähler wechselt daraufhin seinen Studienort nach Oxford.

Seine reichen Eltern machen ihm dieses und seine Verschwendungssucht möglich. In Oxford versucht er durch Kartenspielen sein hohes Einkommen noch zu erhöhen. Wieder erscheint ein Fremder und sorgt für großes Aufsehen, als er den William als Betrüger entlarvt. William Wilson beginnt vergebens vor seinem Doppelgänger zu fliehen. Als sie sich auf einem Maskenball, natürlich sind sie gleich gekleidet, begegnen, flüstert sein Doppelgänger ihm wieder die vermeintlichen Worte „William Wilson“ ins Ohr. Dieser gerät in Wut.

Er packt ihn beim Kragen und fordert ihn heraus. Es kommt zu einem Zweikampf, den der Doppelgänger verliert und letztendlich sterben beiden.  Interpretation der Kurzgeschichte „William Wilson“    In der Kurzgeschichte „William Wilson“ von Edgar Allan Poe geht es um das menschliche Gewissen, das uns in der Gestalt des Doppelgängers des Titelheldens begegnet. Es versucht, mit Erfolg, alle Sünden Wilsons zu Nichte zu machen. Das Gewissen, in der Gestalt des Doppelgängers, zwingt den Titelhelden nach einer Sünde durch das Flüstern seines Namens „William Wilson“ ihn immer wieder auf den „Boden der Tatsachen und versucht ihn des weiteren daran zu erinnern, wer er ist. Die Sünden die Wilson begeht, sind die biblischen Todsünden: Wollust, Maßlosigkeit, Trägheit, Völlerei, Neid, Habgier und Rache.

Hierzu führt Poe (Edgar Allan Poe „William Wilson“ aus „Der Untergang des Hauses Usher“ 1999, S. 128) „Konnte er nur einen Augenblick annehmen, daß in dem Warner aus Eton – in dem Zerstörer meiner Ehre zu Oxford – in ihm, der in Rom meine hochfliegenden Pläne, in Paris meine Rachegelüste, in Neapel meine leidenschaftliche Liebe vereitelte und in Ägypten ein Vorhaben störte, daß er fälschlicherweise meiner Habgier zuschrieb - , daß ich in diesem Erbfeind und bösen Geist dem William Wilson meiner Schuljahre nicht wiedererkennen würde – [...].   Edgar Allan Poe erwähnt hier schon vier der sieben Todsünden.

Die „Zerstörung der Ehre“ oder besser gesagt sein Kartenspiel, mit dem er seine Einnahmen noch erhöhen will, sind eindeutig, in Zusammenhang mit seiner Trunkenheit zu Oxford, seiner Maßlosigkeit zu zuordnen. Eine weitere Sünde ist die Wollust, die sein Doppelgänger in Neapel verhindert.   Das nur William Wilson selbst diese Ähnlichkeit zwischen ihm und seinem Doppelgänger auffällt, läßt nur den Schluß zu, daß der Doppelgänger eine Art Gewissen sein muß. In gleicher Gestalt versucht er William den richtigen Lebensweg zu offenbaren. Man kann auch davon ausgehen, dass andere Menschen Wilsons Doppelgänger wahrscheinlich gar nicht sehen können und Wilson selber eine zwiegespaltene Persönlichkeit ist. Hierzu führt Poe (Edgar Allan Poe „William Wilson“ aus „Der Untergang des Hauses Usher“ 1999, S.

130f) aus: Es war Wilson; aber seine Sprache war kein Flüstern mehr, und ich hätte mir einbilden können, ich selber sei es, der da sagte: ‚Du hast gesiegt, und ich unterliege. Dennoch, von nun an bist auch du tot – tot für die Welt, den Himmel und die Hoffnung! In mir lebst du – und nun ich sterbe, sieh hier im Bilde, das dein eigens ist, wie du dich selbst ermordet hast.‘   William Wilson ist also eine zwiegespaltene Persönlichkeit „In mir lebst du – [...]“ sagt diese ganz deutlich aus.

William hat eine zweite Identität, den moralistischen William, der versucht den sündhaften vor der Sünde zu bewahren. Edgar Allan Poe wollte uns mit seiner Kurzgeschichte „William Wilson“ aufzeigen, dass wir sowohl gute als auch böse Seite haben. Dabei „[...] verwandte [sie!]das Thema des Doppel-Ich, bevor der Terminus Persönlichkeitsspaltung erfunden wurde" (vgl.

Edgar Allan Poe „Die Maske des Roten Todes“ Klappentext von Philip Van Doren Stern 1999). Auch, behauptet Poe (vgl. „William Wilson“ aus „Der Untergang des Hauses Usher“ 1999, S.131), gehören das Gute und das Böse unweigerlich zusammen: Stirbt das Gute, so stirbt zwangsläufig auch das Böse, weil sie nur zusammen existieren können. Das eine nährt sich vom anderen und umgekehrt.        Zusammenfassung und Schlußfolgerung     Edgar Allan Poe war schon selbst ein außergewöhnlicher bzw.

skurriler Mensch (vgl. Kurzbiographie). Diese Skurrilität breitet sich auch auf seine Kurzgeschichten aus. Seine Schreibweise ist sonderlich. Er schafft es immer wieder ohne irgendwelche Gruselgestalten, nur durch seine exakten Beschreibungen von Orten, Räumen, Menschen und sogar Gedankengängen (vgl. Edgar Allan Poe „Bernice“ aus „Der Untergang des Hauses Usher“ 1999, S.

7f) Spannung zu erzeugen. Frank T. Zumbach (1999, S.103) führt weiter aus: Der Leser wird zum Mitwisser, zum Komplizen, der die Schuldgefühle des Mörders und seine Angst vor Entdeckung teil; was heute in der Kriminalliteratur und im Film ein durchaus gängiges Mittel zur Erzeugung von suspense ist, war 1843 etwas völlig Neuartiges – [...

].   Mit dieser Schreibweise bahnte Poe einer neuen Gattung der Kurzgeschichte ihren Weg: Der Detektivgeschichte (vgl. Kurzbiographie). In sämtlichen Kurzgeschichten stellt sich Edgar Allan Poe Fragen, die man sich damals und auch teilweise heute noch stellt, und versucht diese noch zu beantworten: Was passiert nach dem Tod? Gibt es eine Art Wiedergeburt? Was ist Vollkommenheit?   Mit seinen Short Stories über „phantastische Fahrten“ gibt er praktisch ein Art von Tatsachenberichten wieder. Diese sind jedoch frei von ihm erfunden. Trotzdem fielen viele seiner Leser auf Geschichten wie „Der Lügenballon“ oder auf seinen Roman „Die denkwürdigen Erlebnisse des Arthur Gordon Pym“ herein.

Sie schenkten wirklich der Geschichte „Der Lügenballon“, bei der ein gewisser Mr. Monck Manson in seinem Ballon „Viktoria“ den Atlantik überquert(Vgl. Edgar Allan Poe „Der Lügenballon“ aus „Die Maske des Roten Todes“ 1999, S. 130f), glauben. An Geschichten wie eben dieser oder „Die unvergleichlichen Abenteuer eines gewissen Hans Pfaal“ konnte man nun zu damaligen Zeit, bei einem solch dürftigen Stand der Wissenschaft, nicht von Wahrheit oder Lüge unterscheiden, was den Bereich des Machbaren betraf oder nicht. Gerade dort fruchteten Poes geradezu detailgetreuen Beschreibungen von irgendwelchen Gerätschaften ließen seine Leser wirklich glauben, es seien Tatsachenberichte, die ihnen Poe lieferte.

Die Beschäftigung mit dem Tod zeigt auch immer wieder auf, dass er ernsthaft versuchte, Antworten zu finden. Er gab sich mit der Tatsache, dass wir irgendwann irgendwie sterben müssen, nicht zufrieden und wollte klären, was nach dem Tod geschieht. Diese versuchte er immer wider selbst in seinen Kurzgeschichten, nach seinem Ermessen, zu beantworten.   Das Skurrile in seinen Kurzgeschichten war mitunter die biographischen Einschläge, als auch sein nicht endender Wissensdurst, der den Tod, die Wiedergeburt und die Auferstehung betraf. Er beantwortet zum Teil gleichgestellte Fragen in zwei verschiedenen Geschichten unterschiedlich. Dies läßt die Vermutung zu, dass er sich anscheinend nie Hundertprozentig sicher war, ob seine Beantwortung, der ihm immer wieder selbstgestellten Fragen, überhaupt realistisch wären.

  Das Übersinnliche ist eine Art Mitläufer in Poes Kurzgeschichten. Es kommt in Zusammenhang mit Poes skurrilen Fragen erst in der Beantwortung zum Vorschein, weil Poe sich z.B. den Tod, die Wiedergeburt und die Auferstehung nur zusammen mit einer übersinnlichen Kraft, die doch da sein müsse, damit solche Ereignisse überhaupt geschehen können. Letztendlich kann man aus seinen ganzen skurrilen Fragen eine bilden: Gibt es Gott?

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