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J.W. von Goethe Torquato Tasso  Autor: Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren. Mit 18 Jahren beginnt er in Leipzig ein Rechtswissenschafts- Studium, dass er aber wegen einer schweren Krankheit unterbricht und 1771 in Straßburg fortsetzt. Auf Einladung von Herzog Carl August zieht er nach Weimar, wo er ab 1776 im Staatsdienst arbeitet.

Später unternimmt Goethe auch noch zwei Italienreisen. Auf der zweiten Reise hat er auch an seinem Werk Torquato Tasso gearbeitet. Goethe stirbt am 22. März 1832 in Weimar.   Werke: Berühmte Werke Goethes sind: Die Leiden des jungen Werthers, mit dem er den Durchbruch schaffte, Iphigenie auf Tauris, Egmont und Faust Teil 1 und 2. 1790 erschien das Drama Torquato Tasso.

Tasso ist keine fiktive sondern eine historische Figur: Das Vorbild des Helden dieses klassisch-streng gebauten Versdramas ist der italienische Renaissancedichter Torquato Tasso, der von 1544 - 1595 lebte. Das Hauptwerk Tassos nennt sich das „Das befreite Jerusalem“ und handelt vom 1. Kreuzzug. Das Werk kommt auch in Goethes Drama vor. Goethe hat an Torquato Tasso acht Jahre lang gearbeitet, zwischen 1780 und 1788, in der klassischen Periode seines Schaffens. Das Drama weist auch sehr autobiographische Züge auf, und zwar den Widerspruch zwischen Staatsmann und Dichter, mit dem Goethe sich auseinanderzusetzen hatte.

Torquato Tasso ist in 5 Akte unterteilt, die jeweils in 5 Szenen unterteilt sind. Es ist ein typisches Werk der Klassik, da die Einheit des Ortes und der Zeit gewahrt bleibt.   Personen: Die Hauptfigur ist der Dichter Tasso, der am Hof von Herzog Alfons dem Zweiten lebt. Alfons der Zweite: Herzog von Ferrara. Leonore von Este: Schwester des Herzogs, sie wird im Stück nur Prinzessin genannt. Leonore Sanvitale: Gräfin von Scandiano und Freundin von Leonore von Este.

Antonio: Staatssekretär des Herzogs   Handlung: Der Schauplatz der äußerst knappen Handlung ist Belriguardo, ein Lustschloss des Herzog von Ferrara. Geht man von der historischen Figur des Tasso aus, so muss die Geschichte im Jahr 1575 spielen, in der der Dichter sein Werk „Das befreite Jerusalem“ vollendet hatte. Nur zögernd überreicht Tasso seinem Gönner sein Gedicht, das für ihn noch unvollendet ist, weil er als Künstler nach Vollkommenheit trachtet, die er als Mensch nie erreichen kann. Daraufhin wird er von der Prinzessin auf Wunsch ihres Bruders mit einem Lorbeerkranz ausgezeichnet. Die Idylle wird jedoch durch die Ankunft Antonios gestört, der von einer einer Reise aus Rom zurückkehrt. Tasso und Antonio haben kein sehr gutes Verhältnis zueinander.

Antonio besitzt alle Eigenschaften, die dem Dichter fehlen: Entschlossenheit, Weltgewandheit, Selbstbewußtsein und Selbstbeherrschung. Die beiden vereint würden den Idealmenschen ergeben: Künstler und Tatmensch in einer Person. Antonio äußert sich gezielt skeptisch der Kunst und Wissenschaft gegenüber nur um Tasso zu kränken. In einem Gespräch mit der Prinzessin, versucht diese, Tasso dazu zu überreden sich mit Antonio zu versöhnen. Auch macht sie ihm ein paar Sympathieerklärungen, die sie jedoch rein freundschaftlich meint, doch Tasso, der in die Prinzessin verliebt ist, fasst diese falsch auf und glaubt, dass die ihn liebt. Trotz seiner Vorbehalte versucht Tasso dann mit Antonio Frieden zu schließen.

Aber Antonios Eifersucht auf Tassos Kranz den er auf dem Kopf trägt ist so groß, dass er den Dichter aufs schärfste verspottet und ihn durch seine Mißachtung der Kunst aus der Fassung bringt. Tasso zieht daraufhin seinen Degen und fordert Antonio zu einem Kampf auf. So trifft Alfons die beiden vor und fordert eine Erklärung. Tasso ist sich keiner Schuld bewusst, wird aber vom Herzog mit Zimmerhaft bestraft. Eine sehr milde Strafe, doch Tasso fühlt sich ungerecht behandelt und ist gekränkt. Der Herzog fordert Antonio auf, sich mit Tasso zu versöhnen und mit ihm zu reden.

Dieser sieht sein Unrecht ein und er verspricht mit ihm zu reden. Man zieht auch die Gräfin Leonore als Vermittlerin heran, deren Absichten und Pläne aber denen der Prinzessin entgegen arbeiten. Durch sie wird Tassos fixe Idee nur noch verstärkt, dass er von Feinden umgeben ist. Er beschließt, vom Hofe des Fürsten wegzugehen und in Rom noch einmal sein Gedicht „Das freie Jerusalem „ zu überarbeiten. Der Herzog und Antonio sind darüber sehr erstaunt und wollen ihn davon abhalten. Doch Tasso ist fest von seiner Entscheidung entschlossen.

Bei der Verabschiedung mit der Prinzessin gesteht sie ihm ihre liebe, die allerdings rein platonisch gemeint ist. Im Überschwang seiner Gefühle umarmt er die Prinzessin, die ihn daraufhin entsetzt abweist. Tasso wird dann auf Befehl des Herzogs festgehalten. Nun glaubt er endgültig, dass sich alle gegen ihn verschworen haben. Er verliert völlig die Nerven und bittet Antonio ihn gehen zu lassen. Doch dieser antwortet Tasso, dass er diesen auf keinen Fall sich selbst überlassen wolle.


Auf die Aufforderung Antonios hin zu erkennen, was er sei, wird ihm klar, dass er als Mensch versagt hat aber dass ihm die Gabe der Dichtung geblieben ist und dass diese ihn aufrechterhalten muss. Das Stück endet damit, dass Tasso Antonios Seelengröße erkennt und er sich an dessen Brust beruhigt. Leseprobe   In dem Buch sind alle drei frühklassischen Dramen Goethes zusammen gefasst. Torquato Tasso erstreckt sich über knapp 90 Seiten. Die sind normalerweise schnell zu lesen aber durch die blumige und für uns ungewohnte Ausdrucksweise braucht man dann doch ein bisschen länger. Meine Angaben habe ich aus dem Erläuterungsheft zu Goethes Torquato Tasso und aus dem Internet.

 

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