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Vormärz
Der Begriff Vormärz wird neben den Bezeichnungen „Junges Deutschland“ und „Biedermaier“ recht häufig gebraucht. Seine Verwendung ist nicht unumstritten, da man den Beginn des Vormärzes nicht genau angeben kann. Es ist ein literaturgeschichtlicher Epochenbegriff für eine Phase in der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts. Wenn man den Historikern glaubt, datiert man den Epochenbeginn auf 1815. Häufiger wird der Beginn an der Julirevolution 1830 fest gemacht und das Ende mit der Märzrevolution 1848 in Deutschland.
Diese zweite Datierung schließt die politisch progressive Spielart des konservativen Biedermeier mit ein.
In der heutigen Zeit setzt sich ein neue Unterteilung des Vormärzes in „Junges Deutschland“, das von 1830 bis zu seinem Verbot 1835 datiert wird, durch. Seine Vertreter verstummten jedoch mit der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms von Preussen wieder (1840 politische Amnestie, 1841 Lockerung der Zensurbestimmungen), so daß man nur H. Heine im schärferen politischen Fahrwasser des Vormärzes wiederfindet.
Es ist bezeichnend für die Epoche des Vormärzes, daß fast alle seine Vertreter für kürzere oder längere Zeit ins Exil (Zürich, Brüssel, Paris und London) gehen mußten (Exil-Literatur). Nur von dort konnten sie mit ihren Veröffentlichungen wirken. Diese Situation führte neben den politischen Enttäuschungen mit zur Radikalisierung der Positionen.
Sie ist aber wohl auch dafür mit verantwortlich, daß die Dichter des Vormärzes nicht die Ruhe hatten, spezifische Gattungen aus – oder in ihrem Sinne weiterzubilden (hastige Gedichte und Revolutions-komödien), so daß ihre literarischen Arbeiten fast durchgehend Programm- Bekenntnis- Aufrufcharakter aufweisen.
Quellen: Bertelsmann Lexikothek
Metzler Literatur Lexikon
Internet
Die deutsche Literatur in Text und Darstellung: Restauration
Vormärz und 48er Revolution
Jörn Weber
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