Traumnovelle

Traumnovelle  Die Handlung spielt in Wien zu Beginn dieses Jahrhunderts, die Hauptpersonen sind Fridolin, 35, von Beruf Arzt, sowohl in eigener Praxis als auch im Krankenhaus tätig, und seine etwas jüngere Frau Albertine, Hausfrau und Mutter. Sie haben eine kleine Tochter und führen einen gut ausgestatteten Haushalt mit Haus- und Kindermädchen.   1. Eines Abends unterhalten sich Fridolin und Albertine über den am Vortag besuchten Maskenball („Redoute“). Sie beginnen von jenen Verführungen zu erzählen, die aus unerwarteten Zusammentreffen und unverblümten Blicken hervorgehen und die Bereitschaft wecken, die Grenzen des bürgerlichen Anstandes zu überspringen, dann aber doch nur im Gedanken, im gegenseitigen Erkennen desselben Wollens stecken bleiben. Auch Albertine, zum Erstaunen ihres sich weitaus erfahrener glaubenden Mannes, weiß von einem solchen Augenblick zu berichten.

Sie beschließen daraus in Zukunft kein Geheimnis mehr zu machen. Da wird der Arzt in die Nacht hinaus zu einem Patienten gerufen, einem Hofrat, welcher wieder einen Herzanfall erlitten hat.   2. Fridolin kommt zu spät, er trifft den Hofrat tot an, bewacht von seiner Tochter Marianne, welcher in der Pflege des kranken Mannes die schönsten Jahre ihres Frauseins verbraucht zu haben scheint, so sieht es aus Fridolins Perspektive aus. Durch den Tod des Vaters nun innerlich befreit kommt es zu einem Liebesgeständnis Mariannes, das den Arzt jedoch nicht überrascht, dafür aber peinlich berührt. Ihr Verlobter, ein Universitätslehrer, kommt und auch andere Verwandte, Fridolin vollzieht die letzten ärztlichen Verrichtungen an dem Verstorbenen und verlässt das Haus, welches er - wie er meint - jetzt nicht mehr zu betreten Anlass haben wird.

  3. Durch das Erlebnis nachdenklich gestimmt, auch wohl durch das einsetzende milde Tauwetter, lässt Fridolin sich nun durch das als gespenstisch empfundene nächtliche Wien treiben. Er sieht Obdachlose, wird von einem betrunkenen Verbindungsstudenten herausfordernd angerempelt, gerät in eine Bordellgasse, schließlich sogar in das Zimmer einer 17-jährigen Prostituierten („Mizzi“), doch diese Begegnung nimmt nicht den zu erwartenden Verlauf, das Geschäft wird nicht vollzogen, er verspürt so etwas wie väterliche Fürsorge und nimmt sich vor, dem Mädchen bei nächster Gelegenheit etwas Gutes zu tun.   4. Es treibt ihn in ein Cafe, wo er in dem Klavierspieler den verkrachten Medizinstudenten und ehemaligen Kommilitonen Nachtigall wiedererkennt, der sich als Pianist mit allen Arten von Gelegenheitsarbeiten durchschlägt. Unter anderem soll er noch heute Nacht in einem Hause außerhalb der Stadt Wien spielen, er macht Andeutungen, dass es sich hierbei um eine Art Maskenball unter Beteiligung unbekleideter Frauen handelt, er selbst muss mit verbundenen Augen spielen und um eingelassen zu werden bedarf es eines Erkennungswortes.

Fridolin ergreift das Verlangen an dieser Gesellschaft teilzunehmen, er lässt sich die Parole geben und besorgt sich noch schnell mitten in der Nacht eine Verkleidung (Mönchskutte mit Hut) bei einem Maskenverleiher, den er aus seiner Wohnung herausläutet und dessen Tochter sie mit zwei Herren beim heimlichen Stelldichein in der Kleiderkammer überraschen. Dann fährt er mit einer Kutsche dem Pianisten hinterher. Es gelingt ihm, sich in das Haus bzw. in die Gesellschaft einzuschleichen und er erkennt, dass eine streng ritualisierte Orgie sich vorbereitet, wo Männer und Frauen durch Masken unerkannt erotische Spiele treiben. Fridolin wird von einer Unbekannten gewarnt, dass ihm Unheil drohe, wenn er nicht sofort gehe, aber er lässt sich nicht warnen. Zwei Vermummte treten auf ihn zu und verlangen ein weiteres Passwort, das er natürlich nicht kennt.

Plötzlich kehren sich alle Männer gegen ihn, man will ihm die Maske vom Gesicht reißen, er wehrt sich, da erscheint seine Warnerin und löst in dadurch aus, dass sie sich selbst „opfert“. Was dies bedeutet, bleibt ein Rätsel, Fridolin jedenfalls wird aus dem Haus gebracht, mit einer Kutsche ins freie Feld gefahren und dort ausgesetzt.   5. Um vier Uhr morgens gelangt er zu Hause an und findet Albertine schlafend vor. Er weckt sie und reißt sie dadurch aus einem wirren Traum, den sie ihm auf sein Drängen hin schildert: In verschwimmenden, sich überlagernden Traumbildern erlebt Albertine mit, wie ihr Gatte gefangengehalten und von einer orientalischen Fürstin zur Untreue aufgefordert wird. Er verweigert sich und wird dafür ausgepeitscht und zur Kreuzigung geführt.

All dies beobachtet Albertine ohne Reue oder Schuld, während sie selbst in den Armen eines namenlosen Traum Mannes liegt. Fridolin ist von dieser Traumschilderung sehr irritiert, ja gewillt, seine Frau dafür zu hassen: „Ein Schwert zwischen uns, dachte er wieder.“   6. Am Morgen geht Fridolin seinen Geschäften nach (Patientenbesuche), in der freien Zeit aber sucht er zunächst nach Nachtigall und erfährt in dessen Absteige, dass er von zwei unbekannten Herren abgeholt und auf den Bahnhof gebracht worden sei. Er habe sich in einem erregten Zustand befunden und es sei ihm nicht erlaubt worden, noch eine Nachricht zu hinterlassen. Dann bringt er die Mönchskutte zum Kostümverleih zurück und begreift, dass der Kostümverleiher seine minderjährige, wahrscheinlich nicht ganz zurechnungsfähige Tochter an Freier verschachert.

Anschließend muss Fridolin ins Krankenhaus und den plötzlich verreisten Chefarzt bei der Visite vertreten. Daraufhin fährt er mit einer Kutsche zu dem Haus, in welchem die nächtliche Gesellschaft stattgefunden hat, er findet es auch und erhält von einem alten Diener wortlos ein Schreiben, in welchem er aufgefordert wird seine Nachforschungen aufzugeben. Fridolin kehrt nach Hause zurück um seine Privatpraxis zu betreiben und Sprechstunde abzuhalten. Am Nachmittag setzt er seine Recherchen fort, mit dem klaren Hintergedanken, sich auch an Albertine zu rächen, denn ihm war zu Bewusstsein gekommen, „dass all diese Ordnung, als dies Gleichmaß, all diese Sicherheit seines Daseins nur Schein und Lüge zu bedeuten hatte.“ So besucht er Marianne, die Tochter des gestern verstorbenen Hofrates, welche sein Kommen herbeigesehnt hat, aber Fridolin bringt es nicht weiter als zu einem unpersönlichen Gespräch, während doch offensichtlich Marianne auf die Erwiderung ihrer Leidenschaft gehofft hatte. Er flüchtet sich in leere Floskeln und lässt sie „wie versteinert“ zurück.

Es ist jetzt halb acht und Fridolin spürt, wie ihm der feste Boden untern den Füßen verloren geht, „alles wurde unwirklich, sogar sein Heim, seine Frau, sein Kind, sein Beruf, ja, er selbst.“ In dieser Stimmung weitergetrieben erinnert er sich der „Mizzi“ vom Vorabend, kauft rasch in einem laden „allerlei Essbares“ und sucht ihr Haus auf um dann aber zu erfahren, dass die Mizzi für einige Wochen im Krankenhaus sei um sich auszukurieren. Fridolin, das „allmähliche Versagen seiner Nerven“ verspürend, will schon die Nachforschungen nach jener wunderbaren Frau, die sich für ihn „geopfert“ hat, aufschieben, da liest er in einem Cafe in der Zeitung von der Selbstvergiftung der überaus schönen Baronin D. heute Morgen in ihrem Hotel. Er folgt nun dieser Spur, findet auch das Hotel, erährt, dass sie ins Krankenhaus gebracht worden und dort gestorben sei und sucht nun - gegen Mitternacht - die Totenkammer des Pathologisch-anatomischen Institutes auf, wo der ihm gut bekannte Dr. Adler noch am Arbeiten ist.

Dieser führt ihn zu den Leichentischen und tatsächlich ist da auch der Körper einer Frau. Doch da Fridolin nie ihr Gesicht gesehen hat, kann er sich auch nicht sicher sein, zumal der Körper dieser Frau nun im kalten Licht der elektrischen Lampe seine Schönheit verloren und schon Spuren von Alter aufweist. Fridolin erkennt, gleich, ob es diese Frau war oder nicht, dass seine Suche zu Ende ist: Ergebnislos, sinnlos.   7. Gegen vier Uhr, wie in der Nacht zuvor, kehrt er heim und findet seine Frau schlafend vor. „Ein Gefühl von Zärtlichkeit, ja von Geborgenheit, wie er es nicht erwartet, durchdrang sein Herz.

“ Da sieht er neben Albertines Kopf auf seinem Kopfkissen die Maske liegen, welche er vergessen hatte dem Kostümverleiher zurückzugeben. Albertine hatte sie gefunden und dort hingelegt; Fridolin spürt, was sie dabei geahnt haben mag, und sinkt weinend neben dem Bette nieder. Albertine erwacht, streicht ihm über das Haar und die ganze Geschichte bricht aus ihm heraus. Nach stillem Zuhören und längerem Schweigen antwortet sie auf Fridolins bange Frage: „Was sollen wir tun, Albertine?“ „Dem Schicksal dankbar sein, glaube ich, dass wir aus allen Abenteuern heil davon gekommen sind – aus den wirklichen und aus den geträumten.“     Bühnenfassung   Regie: Die Bühne ist abgedunkelte und es stehen vier Tische aneinander, auf denen eine Decke und ein Kissen liegt. Verhalten der Personen im Raum: Albertine und Fridolin legen sich auf die   Eine Person steht auf der Bühne und spricht folgende Einleitung: Die Handlung spielt in Wien, die Hauptpersonen sind Fridolin von Beruf Arzt und seine etwas jüngere Frau Albertine.

  Verhalten der Personen im Raum: Man hört nur das Gespräch zwischen dem Ehepaar das im Bett liegt.   Albertine: Wie hat dir denn Maskenball gefallen? Fridolin: Abgesehen davon, dass die Musik überhaupt nicht zu diesem Anlass gepasst hat und somit die Tanzfläche komplett leer war? Albertine: Hast du mitbekommen, als wir den Raum für das Büfett betraten, was sich links neben uns abgespielt hat? Fridolin: Nein. Albertine: Herr Müller, du weißt schon der Rechtsanwalt Müller dem seine Frau vor einer Woche an Krebs gestorben ist, hat ein Mädchen, kaum älter als 19 Jahre, geküsst und mit ihr irgendwas in Ohr geflüsst worauf sie frech gekichert. Fridolin: Du übertreibst. Vielleicht war es seine Tochter die er geküsst hat. Als eine Art Begrüßungskuss.

Albertine: (sitzt aufrecht im Bett) Nein. Er hat sie als seine Begleitung vorgestellt! Fridolin: (nun setzt sich auch Fridolin auf) Lass ihn doch. Er ist schließlich ein erwachsener Mann und kann tun und lassen was er will! (Für einen Moment ist eine längere Pause) Fridolin: Hattest du eigentlich auch mal das Gefühl, dich in unserer Ehe nicht wohl zufühlen? Ist das vielleicht der Grund, warum du dich mehr und mehr nach jüngeren Männern umgeschaut hast? (Wieder einen Moment eine längere Pause) Albertine: Ich glaube, bei unserm letzten Urlaub war so eine Situation! Kannst du dich an den Mann am Pool erinnern. Der mich ständig so intensiv und voller Bewunderung angeschaut hat? Ich hatte das Gefühl, den will ich und sonst keinen! Und wenn du nicht dabei gewesen wärst, wer weißt was dann passiert wäre...

! (eine lange Pause) Albertine: Sag was dazu! Ich bin froh, dass ich es geschafft habe darüber zu reden. Fridolin: Mir ist so was ähnliches auch schon passiert. Albertine: Das glaub ich nicht! Fridolin: Es war auch in diesem besagten Urlaub. Als ich morgens wie üblich joggen war, ist mir an junges Mädchen entgegen gekommen. Ich sah sie schon von weitem. Sie gefiel mir und so habe ich ein Gespräch angefangen.

Während wir so ins Gespräch vertieft waren, frage ich mich, wie es wohl sei sie zu küssen.... Als ich versuchte ihr näher zu kommen wert sie ab und lief weiter. Ich kam mir so blöd vor.

(eine kurze Pause) Albertine: Ich kann mir gut vorstellen wie du dich gefühlt hast! Und für die Zukunft soll es so sein, dass wir uns solche Dinge gleich erzählen! Fridolin: Ich liebe dich sehr. Albertine: Ich dich auch. Fridolin: Ach ja, no etwas! Albertine: Wie noch etwas! Fridolin: Nein, nicht das was du denkst. Ich wollte dir nur sagen, dass ich morgen ein bisschen früher aufstehen muss, weil ich noch eine Patienten besuchen muss. Ich werden auch nicht Frühstücken können, sondern auf dem Weg zur Arbeit in mein Stamm-Cafe gehen. Albertine: Ich weiß bescheid, schlaf schön.

Fridolin: Du auch!   Regie: Das Licht wird angeschaltet Verhalten der Personen im Raum: Fridolin steht auf. Er streckt sich und vermittelt so den Eindruck sich noch im Halbschlaf zu befinden. Er geht hinter eine zuvor aufgestellte Wand, wo der Zuhörer nur „gurgel“ Geräusche vernimmt. Nach einiger Zeit geht Fridolin von der Bühne durch das Publikum hindurch. Regie: Daraufhin wird von oben eine Plane herunter geworfen. Auf der nun nicht mehr sichtbaren Bühne werden Umbauarbeiten getätigt.

Tische werden kreuz und quer auf die Bühne gestellt und auf diese werden Zeitungen gelegt. Das Klavier wird in eine Ecke geschoben und es spielt jemand darauf. Verhalten der Personen im Raum: Auf einem Tisch werden Gläser und Tassen gestellt. Hinter diesem Tisch steht eine Person mit einem Lappen und spült. An den Tischen sitzen Personen die sich am unterhalten sind oder Zeitung lesen. Verhalten der Personen im Raum: Die Plane wird nach oben gezogen und Fridolin, der in dieser Umbauzeit durch das Publikum gegangen ist, um so zu demonstrieren das er auf dem Weg zur Arbeit ist, kommt wieder auf die Bühne zurück, setzt sich an einen Tisch und beginnt die Zeitung zu lesen.

Man sieht einen Kellner zu Fridolin kommen. Regie: Klaviermusik im Hintergrund.   Kellner: Das übliche? Fridolin: Nein, diesmal den Kaffee ohne Milch.   Regie: Das Licht wird ausgeschaltet. Die Lichtanlage wird eingeschaltet. Verhalten der Personen im Raum: Die Personen erstarren („freez“).

Fridolin schaut mit einem nichtssagenden Ausdruck ins Publikum.   Monolog von Fridolin : Ich habe eine wunderschöne Frau und trotzdem bin ich nicht zufrieden. Ich brauche etwas neues, etwas aufregenderes, etwas wo ich mich noch mal richtig als Mann fühlen kann. Ich liebe meine Frau sehr, aber sie gibt mir einfach nicht mehr das, was ich brauche.   Regie: Das Licht geht an. Die Lichtanlage wird ausgeschaltet.

Verhalten der Personen im Raum: Die Personen „tauen auf“. Fridolin blättert in seiner Zeitung und legt sie plötzlich hin. Er steht auf und bewegt sich unsicher auf den Pianisten zu.   Fridolin: Nachtigall?   Verhalten der Personen im Raum: Der Pianist dreht sich mit einem erstaunten Gesichtsausdruck zu Fridolin um.   Nachtigall: Ich kann es kaum glauben. Mein aller Studienkollege Fridolin.

Wie geht es dir? Lange nicht mehr gesehen!? Fridolin: Nachtigal ich hab es gewusst, keiner spielt so wie du! Mir geht es ganz gut. Habe nur ein wenig Stress auf der Arbeit.   Verhalten der Personen im Raum: Beide setzten sich an eine Tisch und kommen ins Gespräch   Fridolin: Hast du dein Studium noch abgeschlossen? Nachtigall: Nein, nicht ganz. Das Vordiplomen hatte ich in der Tasche, danach war irgendwie die Luft draußen. Jetzt schlage ich mich mit allerlei Nebenjobs durch Leben. Heute Abend spiele ich wieder bei einem großen Ball.

Das sind die wirklich lookrahtiefen Auftritte. Leider bekomme ich von solchen Festbällen nie viel mit, da ich immer die Augen verbunden bekomme, aber was soll’s...?! Hauptsache das Geld stimmt. Fridolin: Wie die Augen verbunden? Nachtigall: Ja.

Ich konnte es beim ersten Mal auch nicht ganz verstehen. Sie glauben zwar, dass ich nichts sehen würde, aber über mir hängt ein großer Spiegel mit dem ich das Treiben hinter mir beobachten kann. Vorausgesetzt natürlich die Binde ist locker genug. Du kannst dir nicht vorstellen was dort hinter mir passiert. Maskierte, nackte Frauen treiben es mit maskierten Männern. Fridolin: Wie? Das glaube ich nicht? Nachtigall: Doch ich werde abgeholt und der Fahrer sagt mir ein Passwort, damit ich ins Haus komme.

Es ist niemals das gleiche Haus. Die Veranstaltungen finden immer an unterschiedlichen Orten statt. Fridolin: Wie kann ich dort hin gelangen? Du musst mich unbedingt mitnehmen? Nachtigall: (winkt ab ) Vergiss es! Sie finden es noch heraus und ich werde nicht mehr engagiert. Fridolin: (schlägt auf den Tisch) Doch du musst mich mitnehmen! Oder hast du schon vergessen wer dich durch deine Mathematikprüfung an der UNI gebracht hat?! (Für einen Moment ist eine längere Pause) Nachtigall: Okay! Ich riskiere es! Besorgt dir aber eine Maske! Sonst kommst du nicht herein. Das Passwort erfahre ich, wie gesagt, erst vom Fahrer. Ich schreibe es auf einen Zettel und werfe ihn, während der Fahrt aus dem Fenster! Heute Abend 20.

00 Uhr vor dem Cafe. Denk an die Maske! Fridolin: Ich danke dir!   Verhalten der Personen im Raum: Fridolin verlässt die Bühne. Nachtigal bleibt sitzen und die Plane wird wieder von oben herunter geworfen. Regie: Das Licht wird ausgeschaltet. Die Tische werden an die Seite gestellt. Verhalten der Personen im Raum: Zwei große Personen schauen böse ins Publikum.

Hinter diesen Personen ist reges Treiben. Es wird getanzt und gelacht. (Swingmusik) Regie: Die Plane wird hoch gezogen. Das Licht wird angemacht. Verhalten der Personen im Raum: Fridolin kommt langsam auf die Bühne und zieht sich währenddessen die Maske auf. Man sieht, wie er einen Zettel in der Hand hat, den er aber, sobald er ihn durch gelesen hat, zerknuttelt und wegwirft.

Fridolin steht eingeschüchtert vor den beiden Personen die ihm den Weg versperren.   Türsteher: (sehr laut) Passwort? Fridolin: Dänemark.   Verhalten der Personen im Raum: Sie treten zur Seite. Fridolin tritt ein. Die Türsteher verlassen die Bühne. Es wird wild getanzt.

Jeder hat ein Maske auf. Fridolin geht herum und schaut sich alles an. Einige Personen küssen und betatschen sich. Nachtigal spielt Klavier in einer Ecke. Nach einiger Zeit kommt eine Frau auf Fridolin zu.   Frau: (sie packt F.

am Arm) Verlassen Sie sofort die Veranstaltung oder sie bekommen großen Ärger! Sie gehören nicht hierher! Fridolin: (reißt sich los) Verschwind! Ich kann gehen wann immer ich will! Frau: Sie müssen hier verschwinden oder es wir ihnen schlecht ergehen!   Verhalten der Personen im Raum: Frau zieht Fridolin auf der Bühne von einer Ecke zur anderen. Die zwei Türsteher folgen ihnen auf Schritt und Tritt, aber in einem gewissen Abstand. Das Treiben um sie herum wird heftiger! Regie: Die Musik wird lauter! Plötzlich wird das Licht ausgeschaltet. Die Personen erstarren („freez“). Die Lichtanlage wird eingeschaltet. Verhalten der Personen im Raum: Fridolin sieht mit voller Freude ins Publikum.

  Monolog von Fridolin: Was für eine Frau! So müsste Albertine aussehen! Diese Augen, diese Haare, diese Stimme! Einmalig! Ich muss sie unbedingt näher kennen lernen.   Verhalten der Personen im Raum: Er geht wieder zu ihr hin! Regie: Das Licht geht an. Die Lichtanlage wird ausgeschaltet. Die Personen „tauen auf“.   Fridolin: Jetzt beruhigen sie sich erst einmal! Komm wir setzten uns hin! Frau: (wird energischer) Sie müssen augenblicklich den Saal verlassen!   Verhalten der Personen im Raum: Die zwei Türsteher die sie verfolgt hatten, treten zu Fridolin und der unbekannten Frau hin. Einer stellt sich zwischen Fridolin und der unbekannten Frau, der andere direkt neben Fridolin.

  Türsteher1: (sehr laut) Passwort? Fridolin: Dänemark Türsteher1: Das war das Passwort für den Eingang! Wie lautet das Passwort für den Ball?   Verhalten der Personen im Raum: Plötzlich stoppt das Treiben und die Personen verlassen nach und nach die Bühne. Regie: Die Musik wird immer leiser bis sie ganz aus geht.   Türsteher1: (zieht Messer) Ich denke, sie werden den Saal nicht lebend mehr verlassen. Frau: (springt zwischen Fridolin und Türsteher) Nehmt mich an seiner Stelle. Er wusste nicht welche Konsequenzen es für ihn hat! Lasst ihn gehen! Die beiden Türsteher schauen sich an.   Türsteher1: Du weißt welche Folgen, das haben kann?! Frau: (sieht auf den Boden und antwortet kleinlaut) Ja!   Verhalten der Personen im Raum: Türsteher 2 schlägt Fridolin stark auf den Hinterkopf.

Dieser bricht zusammen. Regie: Das Licht geht aus. Die Plane wird herunter geworfen. Tische werden kreuz und quer auf die Bühne gestellt und auf diese werden Zeitungen gelegt, um wieder das Cafe darzustellen. Verhalten der Personen im Raum: Auf einem Tisch werden Gläser und Tassen gestellt. Hinter diesem Tisch steht eine Person mit einem Lappen und spült.

An den Tischen sitzen Personen die sich am unterhalten sind oder Zeitung lesen. Fridolin legt den Kopf auf einen Tisch. Die Plane wird hoch gezogen. Klaviermusik. Verhalten der Personen im Raum: Fridolin steht auf und schaut sich erstaunt um. Er schwankt durch das Cafe und hält sich den Kopf.

Fridolin geht zum Kellner.  Fridolin: Wie bin ich hier her gekommen? Kellner: Zwei große Gestallten haben sie auf den Tisch gelegt und mir 50 Euro in die Hand gedrückt, damit ich sie schlafen lasse. Fridolin: Wann war das? Kellner: Vor gut drei Stunden. Fridolin: Bringen sie mir einen Tasse Kaffee! Kellner: Sofort!   Verhalten der Personen im Raum: Der Kellner geht von der Bühne ab. Fridolin setzt sich und blättert in einer Zeitung die auf dem Tisch liegt! Regie: Das Licht wird ausgeschaltet. Die Lichtanlage wird eingeschaltet.

Verhalten der Personen im Raum: Die Personen erstarren („freez“). Fridolin schaut mit einem nichtssagenden Ausdruck in die Zeitung.   Monolog von Fridolin: Wien, heute gegen 24.00 Uhr wurde eine nackte Frauenleiche, in einer Seitenstraße, gefunden. Im Rücken der Toten stach ein Messer.   Verhalten der Personen im Raum: Fridolin schaut mit weit aufgerissenen Augen ins Publikum.

  Monolog von Fridolin: Sie kann nur sein! Meine Retterin, die sich für mich geopfert hat. Ich muss wissen, ob sie es wirklich wist! Eigentlich kann sie sich nur im Leichenschauhaus befinden. Ich muss dort hin.   Verhalten der Personen im Raum: Fridolin läuft von der Bühne durch das Publikum. Die Plane wird herunter geworfen. Es werden vier Tische aneinander gestellt, auf denen eine Decke und ein Kissen liegt.

Verhalten der Personen im Raum: Albertine legt sich unter die Decke. Nach einiger Zeit geht Fridolin von hinten durch das Publikum auf die Bühne zu! Während er geht spricht er und schaut auf den Boden.   Monolog von Fridolin: Sie war es tatsächlich. Ich kann es nicht glauben. Für mich, nur für mich allein hat sie sich geopfert. Was für eine Frau.

(Schaut nach vorn) Ob Albertine das gleiche auch für mich machen würde?! Ich muss zu ihr. Muss ihr alles erzählen. Vielleicht werde ich die Schuldgefühle dann schneller los. Warum habe ich nicht auf sie gehört? Das hätte nicht passieren müssen. Ich habe ein Menschenleben auf dem Gewissen.   Verhalten der Personen im Raum: Fridolin, nun vor der Bühne angekommen, senkt den Kopf.

Die Plane wird hoch gezogen. Verhalten der Personen im Raum: Fridolin legt sich unter die Decke. Albertine schreit plötzlich auf. Beide sitzen nun aufrecht auf den Tischen (Bett).   Fridolin: Was ist passiert? Wie geht es dir? Albertine: Ich habe nur schlecht geträumt! Fridolin: was denn? Albertine: Ich habe geträumt, dass du auf einem Fest warst. Um dich herum waren viele Menschen, die Sex mit einander hatten.

Du warst alleine dort. Plötzlich ergriffen dich Menschen und du wurdest hinaus geworfen, wo sie dich töten wollten. Eine Frau kam. Sie war gekleidet wie eine Königin und hat dir geholfen, indem sie sich den Männern, als Ersatz für dich, angeboten hat. Die Männer willigten ein. Dann schrie ich.

Das war wohl der Schrei den du gehört hast. (lange Pause) Fridolin: Ob du es glaubst oder nicht es war so! Ich war auf einem Ball, wo eine solche Orgie war. Man bedrohte mich mit einem Messer und eine Frau blieb für mich dort. Ich wurde bewusstlos geschlagen und fand mich in einem Cafe wieder. Albertine: Das kann ich nicht glauben. Fridolin: Macht nichts (kurze Pause) ich kann es auch nicht glauben! (lange Pause) Fridolin: Was jetzt? Sag doch was? Albertine lächelt Fridolin an Albertine: Ich glaube, wir sollten dem Schicksal dankbar sein, dass wir aus allen Abenteuern heil davongekommen sind.

(kurze Pause) Aus den wirklichen und aus den geträumten.                                                                                            

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