Einleitung
Einleitung
Es gehört zum Wesen der Romantik, daß keine der damals gebräuchlichen Arten der Romantik als Allgemein anerkannt wurde.
Zitat von Goethe:” Klassik sei das Gesunde, die Romantik dagegen das Kranke”.
Doch das wurde als ebenso übertrieben wie die Ansicht, daß die Romantik Formlosigkeit und Auflösung an die Stelle von Gesetz und Ordnung setzte angesehen.
Die Geistige Voraussetzung für das Entstehen der Romantik war das Unbehagen an der überlieferten Ordnung, die nicht imstande war, den Auswirkungen der Französischen Revolution mit Erfolg entgegenzutreten.
Sozusagen entstand die Romantik als Gegenbewegung zur Klassik.
Das Wort “Romantik” leitete sich von “romantisch” ab.
Was früher soviel wie romanhaft, dann erst poetisch, phantastisch und stimmungsvoll bedeutete.
Die Romantik läßt sich in verschiedene Gruppen unterteilen:
Frühromantik (1795 - 1804)
Hochromantik (1805 - 1814)
Spätromantik (1815 - 1835)
Im Gegensatz zur Klassik, die auf Reinheit der Ordnung als “Naturformen der Poesie” größten Wert gelegt hatte, war das Ziel der Romantik, die Grenzen der Gattungen zu verwischen.
So wird zum Beispiel zwischen Prosa(Schrift) und Vers(Zeile) gewechselt. In Romanen werden dramatische Teile eingebaut und in Erzählungen Gedichte.
Die Romantik hatte auch Nachwirkungen auf die Dichter der nachfolgenden Epochen. Da sich die Dichter nur schwer von den Gedanken der Romantik lösen konnten.
Vieles wirkt bis in die Literatur der heutigen Zeit.
Auf dem Ideengut der Romantiker bauen zum Beispiel die französischen Dichter des 19. Jahrhunderts auf, besonders die Symbolisten(Menschen die im Symbolismus lebten).
Literatur der Spät-Romantik
Die Spätromantik (1815 - 1835)
Die “Spätromantik” war auch bekannt als “Berliner - Romantik”, da ihr Ursprung und Mittelpunkt in Berlin war. Doch der eigentliche Mittelpunkt der “Berliner - Romantik” war der >Salon von Rahel Varnhagen von Ense<. Da sich dort >Adelbert von Chamisso<, >Friedrich de la Motte Fouqué<, und aus Heidelberg >Achim von Arnim< und >Clemens Brentano< regelmäßig trafen.
Zu ihrer Runde gehörte aber auch der Dichter, Musiker und Maler >Ernst Theodor Amadeus Hoffmann<. An Seinen Werken nahmen sich Dichter und Schriftsteller auch in anderen Ländern wie z.B. Amerika,
Frankreich und Rußland ein Beispiel. Nun spielten zum ersten Mal auch Frauen eine anerkannte Rolle in dem literarischen Leben, wie z.B.
Rahel Varnhagen, Caroline Schlegel - Schelling, Bettina von Arnim und Caroline von Günderode. Es gab auch eine Art der Romantik, die man die “Schwäbische Romantik” nennt. Das wohl größte
Erzählertalent seiner Zeit war Wilhelm Hauff mit seinem Ritterroman Lichtenstein, den Phantasien im Bremer Ratskeller und den sagenhaften Märchen wie Kalif Storch, Der kleine Muck, Zwerg Nase und das kalte Herz. Zu diesem Abschnitt gehört auch Ludwig Uhland mit seinen volkstümlichen Liedern, Gedichten und Balladen. Aber auch >Gustav Schwab< mit seinen Sammlungen von deutschen Volksbüchern und den schönsten Sagen des klassischen Altertums die bis Heute lebendig geblieben sind, gehört dazu.Philosophischer Hintergrund der Romantik
Die Romantiker suchten in der Welt Schöpfung ihrer Seelen, eine Sehnsucht zu sich selbst und ein Weg nach innen.
Sie waren der Meinung, daß sie nur in sich selbst die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und die Zukunft finden können.
Die Romantik ist die völlige Poetisierung des Lebens, zugleich aber auch eine ungeahnte Erweiterung der Einfühlungs- und Erlebniskraft, die alle erstarrten Überlieferungen zu neuem Leben erweckt.
Indem die Gesetze und Grenzen der gegenständlichen Erfahrung aufgehoben wurden und man Geist und Phantasie einen unendlichen Spielraum gab, erhielt die Kunst die Fähigkeit zum unbegrenzten Spiel mit Stoffen, Stimmungen und Gefühlen. Der Dichter konnte eine Welt der Illusion bauen, die er dann wieder in Frage stellt. Diese romantische Ironie wird zum Kennzeichen der Darstellungsweise.
Johann Gottlieb Fichte war der Begründer der sogenannten “Ich - Philosophie”.
Sie besagt, daß nicht die Dinge den menschlichen Willen bestimmen, sondern umgekehrt.
Man nennt diese Philosophie auch Idealismus. Fichte war von der Freiheit des menschlichen Willens überzeugt.
Die Naturphilosophie von Friedrich Wilhelm Schelling bestimmte die Weltsicht in der Romantik. Das Ziel der Stufenentwicklung der Natur, von den Pflanzen bis zum Menschen ist laut Schelling die Entwicklung des menschlichen Geistes.
Schelling war auch der Meinung, daß die Kunst der höchste Ausdruck des menschlichen Geistes war.
Kennzeichen der Spät-Romantik
Das “Kunstwerk” der Dichter wurde zum Mittel um zu den geheimen Kräften der Natur hinunterzusteigen. Durch dieses Hinuntersteigen wurden die Grenzen zwischen Bewußtsein und Unbewußtsein verwischt. Das Interesse an Dunklen, Unheimlichen und Unbekannten Dingen “stieg” sehr stark an.
Für die Dichter der Romantik war es sehr typisch, daß sie ihre Geschichten Individuell(vereinzelt) und Charakteristisch gestalteten.
Die Spätromantik wurde überwiegend von Ernst Theodor Amadeus Hoffmann geprägt.
In der Spätromantik wurden überwiegend Novellen(Schrifterzählung) und Erzählungen verfaßt.
Bei Hoffmann konnte man sogar die Vorform der Kurzgeschichte erkennen.
Die romantische Lyrik ist in allen drei Bereichen gleich stark vorhanden. Die Dichter sahen sich aber nicht direkt als Lyriker.
Historischer Hintergrund
Im Verlauf der Koalitionskriege (1804 - 1815) versuchte Napoleon I, Europa unter Frankreichs Herrschaft zu bringen. Darauf hin schlug eine große Koalition mit Großbritannien, Rußland, Preußen, Österreich, Spanien und Schweden gegen Napoleon zurück.
Im Wiener Kongreß (1814 - 1815) schlossen die europäischen Länder Frieden und achteten auf ein ausgeglichenes Verhältnis zueinander.
Aber es gab nicht nur unangenehmes in der Zeit von 1795 - 1835. Es wurden auch eine Menge an Verbesserungen durchgeführt. Ob im Industriellen, als auch im “Menschlichen” Bereich.
Im 19. Jahrhundert ging es mit den Technischen Errungenschaften ziemlich schnell bergauf. Man entwickelte die Dampfeisenbahn, Dampfschiffe, die Schiffsschraube und noch vieles mehr.
Und im Jahre 1834 wurde die Sklaverei in den britischen Kolonien abgeschafft.
Autoren und ihre Werke
In der Spät-Romantik gab es Viele wichtige Autoren, Schriftsteller, Erzähler und Dichter. Doch der wohl bekannteste seiner Zeit war Ernst Theodor Amadeus Hoffmann.
Wichtige Autoren, der Spät-Romantik:
- Clements Brentano
- Achim von Arnim
- Joseph von Eichendorf
- Ernst Theodor Amadeus Hoffmann
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann wurde am 24.01.1776 in Königsberg geboren.
Er absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften.
Hoffmann hatte eine universelle Begabung. Er konnte gut zeichnen, erzählen und er war ein hervorragender Musiker.
In erster Linie fühlte er sich als Komponist berufen, aus diesem Grund arbeitete er auch eine Zeit lang im Stadttheater der nordbayrischen Stadt Bamberg.
Nach einigen Mißerfolgen mit seinen Kompositionen, entschloß sich Hoffmann den Richterposten am Kammergericht in Berlin anzunehmen.
Einige Jahre führte er ein Doppelleben.
Am Tag war er der brave Beamte, in der Nacht der Künstler. Dies ging aber nicht sehr lange, da er schon bald unter einem schweren Rückenmarksleiden lit.
Er zeichnete skurrile(possenhafte) Karikaturen, komponierte Musikstücke und schrieb Geschichten in denen “Dämonen” vorkamen.
Am 25. Juni 1822 starb er dann in Berlin.
Hoffmann verhalf der deutschen Literatur zu Weltrum.
Einige wichtige Werke:
Undine (1812)
Fantasiestücke in Callots Manier (1814 - 1815)
Die Elixiere des Teufels (1815 - 1816)
Nachtstücke (1817) Die Serapionsbrüder (1818 - 1821)
Lebens-Ansichten des Karter Murr (1820-1822)
Meister Floh (1822)
Prinzessin Brambilla (1821)
Clements Brentano
Clements erblickte am 8. September 1778 in Ehrenbreitstein bei Koblenz das Licht der Welt. Nach einer Lehre begann er zu studieren, zuerst in Bonn, dann in Halle und zu guter letzt in Jena.
Arnim und Brentano waren die treibenden Kräfte der Heidelberger Romantik.
Weiters zogen beide am Rein entlang und schrieben alle Lieder auf die sie hörten. 1806 wurde die Liedersammlung von den beiden veröffentlicht.
Im gesamten wurden zu Clements Lebzeiten nur sehr wenig seiner Werke veröffentlicht.
Am 28. Juli 1842 Starb er in Aschaffenburg.
Einige seiner Werke:
Godwi (1801)
Ponce de Leon (1804
Des Knaben Wunderhorn (1806 - 1808)
Gockel, Hinkel und Gackeleia (1838)
Romanzen vom Rosenkranz (1852 - 1855)
Achim von Arnim
Achim wurde 1781 geboren und starb 1831 im Alter von 50 Jahren.
Im Jahre 1801 begann eine Lebenslange Freundschaft mit Clements Brentano.
Achims erste Veröffentlichung war “Versuch einer Theorie der elektrische Erscheinungen”.
Zusammen mit Clements Veröffentlicht er eine Liedersammlung, welche auch sein berühmtestes Werk ist.
Wichtige Werke:
Des Knaben Wunderhorn (1806 - 1808)
Der Wintergarten (1809)
Die Gleichen (1819)
Landhausleben (1826)
Halle und Jerusalem (1811)
Joseph von Eichendorf
Joseph wurde 1788 auf Schloß Lubowitz bei Ratibor geboren. Er absolvierte ein Studium der Rechte in Halle.
1813 - 1815 nahm er an den Befreiungskämpfen teil bis er endlich 1821 Regierungsrat in Westpreußen wird.
Ab 1831 ist Eichendorf am Kulturministerium in Berlin beschäftigt bis er dann 1857 in Neiß stirbt.
Joseph ist der Sohn einer oberschlesischen Landadels Familie.
Durch den Krieg haben sie alles verloren, und so war er gezwungen in den preußischen Staats- dienst zu treten.
In seinen Gedichten beschreibt er das Leben eines Adelmannes, so wie er es als Kind erlebt hatte.
Eichendorf ist einer der volkstümlichen Lyriker, in seinen Erzählungen steht das Lyrische im Vordergrund. In seine Gedichten ist immer das eigene Erlebnis die Grundlage.
Seine berühmteste Novelle ist "Aus dem Leben eines Taugenichts".
In dieser romantische Geschichte wird ein Müllersohn, der wie Hans im Glück in die Welt hinausläuft und nach allerlei phantastischen Abenteuer das Mädchen, daß er liebt, zur Frau bekommt.
Es ist eine rein ironische Erzählung. Die Novelle hat weiters keinen rechten Aufbau, die einzelnen Episoden überwuchern sehr oft die eigentliche Handlung.
Dieses Stück muß genommen werden als das, was es ist, als Traum, Musik und poetische Stimmung des Dichters.
Wichtige Werke:
Aus dem Leben eines Taugenichts (1826)
Ahnung und Gegenwart (1815)
Krieg den Philistern (1824)
Das Marmorbild (1826)
Der letzte Held von Marienburg (1830)
Die Freier (1833)
Quellenverzeichnis
Killinger (1990): Literaturkunde Verlag Hölder-Pichler-Tempsky, Wien
Hans-Jürgen Schmitt (1993): Die deutsche Literatur in Text und Darstellung Romantik I Philipp Reclam jun. Stuttgart
Hans-Jürgen Schmitt (1995): Die deutsche Literatur in Text und Darstellung Romantik II Philipp Reclam jun. Stuttgart
Harenberg Lexikon-Verlag (1989): Harenbergs Lexikon der Weltliteratur Band 4
Karl Propst (1972): GESCHICHTE DER DEUTSCHEN LITERATUR Hölder-Pichler-Tempsky, Wien
6.
Heinrich Pleticha (1986): dtv-junior Literatur-Lexikon
Zusammenfassung Spät-Romantik
Die Spätromantik ging von 1815-1835. Sie wurde von einigen als Krank, von anderen als Formlos und Ungesetzlich bezeichnet. Von vielen wurde sie aber auch als poetisch, phantastisch und stimmungsvoll beschrieben. Doch das eigentliche Ziel der Romantik, war das durchbrechen der Grenzen, die durch die Klassik gesetzt waren. auch in den nachfolgenden Epochen erschienen immer wieder Teile der Romantik, da die Autoren, Schriftsteller und Dichter diese Art zu schreiben nur schwer wieder aus ihren Köpfen verbannen konnten. Einige Teile kann man sogar haut zu Tage noch wieder finden.
Der eigentliche Ursprung und Mittelpunkt der Spät-Romantik war Berlin. Dort lief auch der größte Teil aller literarischen und kultureller Geschehnisse ab. Dort trafen sich unter anderem auch die großen Dichter, Erzähler und Autoren, wie z.B. Adelbert von Chamisso, Clemens Brentano, Joseph Freiherr von Eichendorf und natürlich Ernst Theodor Amadeus Hoffmann.
An Hoffmanns ungewöhnlicher Art zu schreiben nahmen sich sogar andere Länder, wie z.
B. Amerika, Frankreich und Rußland ein Beispiel. Nach diesen Ereignissen spielten zum ersten Mal Frauen eine anerkannte Rolle in dem literarischen Leben.
Die Romantik wird auch gerne als völlige Poetisierung des Lebens gesehen. In dieser Zeit entwickelte Friedrich Wilhelm Schelling eine vollkommend neue Weltansicht, nach der die Stufenentwicklung der Natur, von den Pflanzen bis zum Menschen in Wirklichkeit die Entwicklung des menschlichen Geistes. Und der seiner Meinung nach höchste Ausdruck menschlichen Geistes sei die Kunst.
Für die Dichter in der Romantik war es sehr typisch, daß sie ihre Gedichte individuell und Charakteristisch gestalteten. Die Spät-Romantik wurde fast ausschließlich von Ernst Theodor Amadeus Hoffmann geprägt. Bei ihm konnte man sogar zum ersten Mal eine Vorform von der Kurzgeschichte erkennen. Die romantische Lyrik ist in den drei Bereichen (Früh-. Hoch-. und Spät-Romantik) gleich stark vertreten und doch haben sich die Dichter nie richtig als Lyriker gesehen.
Im Verlaufe der Spät-Romantik gab es aber auch Koalitionskriege von Napoleon I aus. Doch bald schlugen seine Gegenländer zurück, und besiegten ihn.
Die wichtigsten Autoren in der Spät-Romantik waren:
- Ernst Theodor Amadeus Hoffmann
- Clements Brentano
- Achim von Arnim
- Joseph von Eichendorf
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