7.01.1999
Buddenbrooks. Der Verfall einer Familie
von
Thomas Mann
Autor:
geb. 1875, gest. 1955; Sohn eines Senators, Besitzers einer Getreidefirma; nach frühem Tod Vaters: Umsiedlung nach München, Arbeit
bei einer Feuerversicherungsbank, Besuch historischer und volkswirtschaftlicher Vorlesungen; mit seinem Bruder Heinrich Mann Umzug
nach Italien; zurück in München: vorübergehend Lektor, feiert Erfolge mit "Buddenbrooks"; Vortragsreisen in viele europäische Länder,
als repräsentativster Vertreter des deutschen Schrifttums; 1929 Nobelpreis für Literatur; 1933 nach Beschlagnahmung seines Besitzes
(Stefan Zweig); Rundfunk- und Presseaktionen gegen ihn: keine Rückkehr von seinen Reisen aus Frankreich und Belgien nach
Deutschland; Ausbürgerung, Aberkennung der Ehrendoktorwürde der Universität Bonn, dafür Verleihung der Ehrendoktor der
Universitäten von Harvard, Oxford, Cambridge und Lund; lebt in Schweiz; erhält amerikanische Staatsbürgerschaft; Goethe-Preis der
Stadt Frankfurt, weitere Auszeichnungen folgen (z.
B.: Kreuz eines Offiziers der Ehrenlegion von Frankreich, Deutscher Ritter des Pour le
merite); Feindschaft zu Nationalsozialismus sympathisiert zeitweise auch mit dem Kommunismus (sowie B. Brecht);
Werke:
"Der kleine Herr Friedemann",
"Tonio Kröger",
"Königliche Hoheit",
"Der Tod in Venedig",
"Der Zauberberg",
"Lotte in Weimar",
"Doktor Faustus. Das Leben des Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von seinem Freunde",
"Der Erwählte",
"Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull", außerdem zahlreiche politische und literarische Essays
Der Abstieg dieser Familie, wie der Untertitel: "Der Verfall einer Familie" schon andeutet, ist typisch für die Auflösung einer ganzen
politischen Gesellschaftsordnung, einer europäischen Ära, die politisch und kulturell im Zeichen des Bürgers stand, des vor - industriellen
Bourgeois.
Das im Untertitel genannte Thema des Romans wird an vier Generationen einer Lübecker Kaufmannsfamilie dargestellt. Die Handlung
erstreckt sich jedoch nur über rund vierzig Jahre (1835 bis 1877).
Personen:
Johann Buddenbrook - Großvater von Thomas, Konsul Johann Buddenbrook - Vater von Thomas, Senator Thomas Buddenbrook,
Christian Buddenbrook - Bruder von Thomas, Tony (Antonie) Buddenbrook - Schwester von Thomas, Clara Buddenbrook - Schwester
von Thomas, Gerda Buddenbrook - Gattin von Thomas, Hanno (Johann) Buddenbrook - Sohn von Thomas
Inhalt:
Die Geschäfte der Getreidefirma Johann Buddenbrook gehen glänzend. Im kleinen Kreise feiert Johann Buddenbrook die Einweihung des
neuerworbenen staatlichen Hauses in der Mengstraße; nach dessen Tode übernimmt sein Sohn, Konsul Johann Buddenbrook, das
Geschäft, während sein Halbbruder aus erster Ehe nach unstandesgemäßer Ehe in Hamburg lebt. Dessen drei nicht besonders schönen
Töchter begleiten die Entwicklung des Hauses Buddenbrook mit neidischen Betrachtungen. Konsul Johann nimmt den ältesten Sohn, den
klugen, gesundheitlich zarten Thomas, sehr bald in das Geschäft auf, während der zweite Sohn, der unbeständige Christian, ebenso wie
die Tochter Tony mit ihrer Prunksucht und ihrem Hang zur Vornehmheit dem Vater beträchtliche Sorgen bereiten. Die jüngste Tochter
Clara ist ernst, still und brav. Als der Geschäftsmann Herr Grünlich um die Hand von Tony anhält, kommt dies dem Vater recht, da seine
Firma Verluste erlitten hat.
Während eines Erholungsurlaubes verliebt sich Tony in Morten, den Sohn eines Lotsenkommandeurs.
Schließlich aber willigt sie, teils aus Verzweiflung, Morten standesgemäß nicht heiraten zu können, teils aus Familienbewusstsein, in eine
Ehe mit Grünlich. Doch bald erweist sich Grünlich als Betrüger. Nach seinem völligen Bankrott kommt Tony mit ihrer Tochter Erika in
die Mengstraße zurück; die Ehe wird geschieden. Als der Vater einem Schlaganfall erliegt, übernimmt der fleißige, korrekte Thomas die
Firma. Christian hingegen wird immer unbeherrschter und unbeständiger.
Die fromme Clara wird Gattin des Pastors Tiburtius. Thomas
hingegen heiratet Gerda Arnoldsen, eine vornehme Künstlernatur. Tony geht eine neue Ehe mit dem Münchener Geschäftsmann
Permaneder ein; sein Bedürfnis nach Ruhe und Gemütlichkeit zerstört alle hochfliegenden Pläne Tonys, wieder kehrt sie ins Elternhaus
zurück. Das Kind von Thomas und Gerda, Hanno, ist zart und sehr kränklich. Thomas ist inzwischen Senator geworden und lässt sich ein
prachtvolles neues Haus errichten; die Hundertjahrfeier der Firma wird mit allen Ehren begangen.
Auch die Ehe Tonys Tochter, Erika, scheitert, da ihr Mann als Betrüger im Gefängnis endet und später verschwindet.
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