Das fräulein von scuderi
Das Fräulein von Scuderi
(E.T.A. Hoffmann)
Der Roman spielt im Paris des Jahres 1680, und beginnt damit, das jemand in das Haus des Fräuleins von Scuderi will, einer alten Frau, die für Adelige Geschichten schreibt, in denen diese die Helden sind. Die Zofe, Mariniere, hat Angst, weil es schon spät ist, und weil der Diener, Bapiste, bei seiner Schwester auf Hochzeit ist. Die Angst besteht nicht zu Unrecht, denn zu jener Zeit gab es in Paris viele Heimtückische Giftmorde, und die Kriminalität in den Straßen war sehr Hoch.
Besonders auf wertvolle Schmuckstücke haben es die Diebe abgesehen, und Ihre Opfer sind meist Liebhaber die zu Ihren Damen wollen. Obwohl alles versucht wurde, ist es den Behörden nie gelungen die Verbrecher zu fassen, die Ihre Opfer nicht nur ausrauben, sondern sogar niederstechen.
Die Gestalt vor der Tür verlangt Einlaß, nach längerem Zögern gibt Mariniere nach, und sie läßt den Mann ins Haus. Die Sorgen waren unbegründet, er überreicht er nur ein Kästchen für Ihre Herrin und verschwindet wieder.
Als das Fräulein aufwacht, überreicht Ihr ihre Zofe das Kästchen. Im Kästchen befindet sich ein sehr wertvolles Schmuckstück.
Das Fräulein vermutet sofort das das Schmuckstück etwas mit den Verbrechen, die zu dieser Zeit in Paris geschahen, zu tun hat und befiehld Ihren Untergebenen sie zur Marquise de Maintenon zu bringen, die viel von Schmuck versteht.
Als die Marquise den Schmuck sieht, merkt sie sofort, das er nur vom besten Goldschmied in Paris, Réne Cardillac, stammen kann.Cardillac ist ein sonderbarer Mann, er ist zwar der beste Goldschmied von Paris, er nimmt auch gerne Aufträge an, und es gibt keinen anderen der genauer arbeitet als er, aber er gibt nicht gern, er weigert sich beinahe ein vertiggestelltes Schmuckstück dem Auftraggeber zu geben, selbst wenn dieser ihm ein vielfaches des ursprünglich ausgemachten Lohnes anbiet. Die Marquis schickt nach dem Schmied, und nach kurzer Zeit tritt er ein. Als er das Schmuckstück sieht, gibt er sofort zu er gemacht zu haben, nicht jedoch für einen Edelmann, oder für einen Auftraggeber, sondern nur für sich selbst, rein aus Freude an der Arbeit. Er erzählt der Damen, das Schmuckstück sei vor einiger Zeit aus seier Werkstatt verschwunden.
Die Scuderi erzählt daraufhin, wie sie in Besitz des Geschmeides gelangt ist. Als sie damit fertig ist, will der Goldschmied Ihr den Schmuck schenken, weil seiner Meinung nach das Schicksal es so wollte und auch wegen seiner tiefen Verehrung zu Ihr. Nach einigem Zögern nimmt sie den Schmuck an, den sie aber nie tragen will.
Als sie mehrere Monate später mit einer Glaskutsche durch Paris fährt, wirft ein jüngling Ihr einen Zettel in den Schoß. Martiniere, die mitfährt, fällt in Unmacht, und als sie wider zu sich kommt, teilt sie ihrer Herrin mit, das dies der selbe Mann sein, der Monate zu von den Schmuck gebracht hätte. Auf dem Zettel steht, das Sie den Schmuck unter irgend einme Vorwand bis übermorgen zu Cadillac schaffen soll, und daß es eine Sache um Leben und Tod sein.
Wenn nicht wolle er sich vor ihren Augen ermorden.
Als sie zwei Tage später zum Goldschmied fährt, sieht sie wie der Geselle von Cadillac, Oliver Brusson, abgeführt wird, weil er angeblich seinen Meiser ermordet hat. Madelon, Cadillacs Tochter, die Geliebte von Oliver beteuert aber seine Unschuld. Da nimmt das Fräulein das junge Mädchen mit. Madelon erzählt ihr, das ihr Vater, bei einem Gang mit Oliver niedergestochen wurde, dieser Ihn nach Hause getragen hat, und ihn mit ihrer Hilfe am Leben zu erhalten, doch er starb, und als die Marechaussee sie fanden sie Oliver für den Mörder gehalten hätten, obwohl dieser ein guter Mensch ist. Auch Olivers Aussage stimmt mit der von Madelon überein, und von den Hausleuten wird bestätigt, daß Oliver ein guter Mensch ist.
Die Scuderi will Oliver Helfen.
Sie geht am nächsten Morgen zum Richter um ihn von der Unschuld Olivers zu überzeugen, doch dieser glaubt nicht daran. Er denkt sogar, daß Oliver zu der Bande von Mördern gehört, die Ihr Unwesen treibt. Außerdem will der Hausmeister gehört haben, wie Cadillac die Tür schloß und sich nicht mit Oliver aus dem Haus begab. Außerdem hat man bei Oliver einen blutverschmierten Dolch, der in die Wunde des Goldschmieds paßt gefunden.
Sie ging daraufhin zu Oliver ins Gefängnis, doch als er kommt, in Ketten, erkennt sie in ihm den Jüngling, der ihr den Schmuck gebracht hat.
Sofort verläßt sie das Gefängnis, mit der Absicht Madelon hinauszuwerfen. Später teilt man Ihr mit, daß Oliver sie am Abend sprechen will, und so bringt man ihn am Abend, bewacht zu Ihr. Oliver gibt sich dem Fräulein als des Sohn ihrer Ziehtochter zu erkennen, und die Scuderi erkennt ihn. Und erzählt Ihr, das er von Cadillac wegen seiner Liebe zu Madelon hinausgeworfen wurde, es ihn aber immer wieder zu Ihr trieb, und er dabei gesehen habe, wie der Goldschmied jemanden niederstoch, der jedoch entkam. Am Morgen danach sei der Schmied zu ihm gekommen, und hätte ihm angeboten, wieder bei ihm zu arbeiten, und er habe angedeutet wenn er zur Polizei ginge, es ein schlechtes Ende mit ihm nehmen würde, und so sei er wieder in die Dienste von Cadillac getretn der nun auch seine Liebe zu Madelon duldete. Eines Tages erzählte er ihm, das er schon seit seiner Kinheit Schmuck stehle, und als er sein Haus gekauft hat, erfur er, daß es einen Geheimgang zur Straße gibt.
Durch den er des Nachts verschwindet und seine Verbrechen begeht. Er zeigte mir den Geheimgang, mit einem Gewölbe, in dem der ganze geraubte Schmuck war. Eines Tages schickte er mich mit dem Schmuck zu euch, weil er euch hoch verehrt. Ich wollte zu euch treten als der Sohn eurer Ziehtochter, und euch um Hilfe bitten, doch es kam nicht dazu. Nach Monaten brach der Irrsinn in Cadillac wieder durch, und ich hatte Angst um euch, da warf ich den Zettel zu euch in die Kutsche. Doch Cadillac sprach den ganzen Tag nur von seinem Schmuck, und ich vermutete zurecht, daß er den Mordanschlag schon diese Nacht plante.
Ich stieg durch ein Fenster auf die Straße und ging zu eurem Haus, wo ich mich in einer finsteren Nische verbarg. Da kam ein Offizier vorbei, und ich sah wie Cadillac ihn angriff, doch nicht der Offizier, sondern Cadillac fiel. Ich eilet zu Cadillac, der Offizier ging weiter seines Weges, und brachte ihn zu seinem Haus. Er wollte aber nicht sagen, weil er seiner Geliebten nicht die Wahrheit über ihren Vater zumuten wollte.
Die Scuderi versuchte alles, um ihn frei zu bekommen, ohne sein Geheimnis zu verraten, doch es nützte nichts. Bis ein Offizier kommt, und ihr mitteilte es habe den Schmied getötet.
Er habe Verdacht gehegt, und deswegen einen Panzer unter dem Hemd getragen als er mit einme Werk von Cadillac zu seiner Geliebten wollte. Als Der Schmied zustieß, glitt die Klinge am Eisen ab, und er konnte den Schmied erdolchen.
Da geht sie zum König, erzählt ihm die Geschichte und bittet um Gnade für Oliver. Nach einem Monat teilt Ihr der König mit, daß er ihn begnadigt, wenn er mit seiner Madeoln Paris verlässt. Dieser zieht mit seiner Braut nach Genf, wo er ein glückliches Leben als Goldschmied führt.
Dichter:
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann kam am 24.
1. 1776 in Königsberg, Ostpreußen zur Welt. Nach erfolgreich abgeschlossenem Jurastudieum war er in Berlin, Glogau und Posen als Regierungsassessor tätig, wurde aber wegen einer kritischen Karikatur strafversetzt. 1808 bis 1813 setzte er seine künstlerische Ader im Theater in Bamberg ein, wo er als Komponist, Kapellmeister, Bühnenmaler, Dramaturg zugleich wirkte. 1813 übersiedelte er nach Dresden und später nach Leipzig. Am 25.
6. 1822 verstarb Hoffmann.
Hoffmann hatte eine vielseitige künstlerische Begabung. Er selbst sah sich in erster Linie als Musiker, was er zum Beispiel mit seiner Oper “Undine” unter Beweis stellte, für die Nachwelt ist er aber vor allem als Schriftsteller der Romantik in Erinnerung geblieben. Auch auf zeichnerischer Ebene vollbrachte Hoffmann Meisterleistungen. Als Musikschriftsteller befaßte er sich vor allem mit Beethoven und Mozart.
Aus Verehrung für Mozart nahm er dessen Vornamen Amadeus an. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Schriftsteller versuchte er, das Überirdische, Phantastische und Unheimliche mit der Realität zu verknüpfen, wodurch er vielfach auch als “Gespenster Hoffmann” bekannt ist.
Durch den Hang zur Musik beeinflußt, schrieb er zunächst musikalische Texte wie “Ritter Gluck” und “Don Juan” und auch Märchen, in welchen er die Gesellschaft kritisierte, zählten zu seinem Repertoire. Folgende Werke sine unter seinem Namen erschienen: “Der goldne Topf”, “Die Elixiere des Teufels”, “Nachtstücke”, “Klein Zaches, genannt Zinnober”, “Das Fräulein von Scuderi”, “Meister Martin der Küfner”, “Nußknacker und Mausekönig”, “Die Bergwerke zu Falun”; “Lebensansichten des Kater Murr”, “Meister Floh”, “Die Prinzessin Brambilla” und “Des Vetters Eckfenster” (eine Art Autobiographie Hoffmanns).
Textform:
Beim “Fräulein von Scuderi” handelt es sich um eine Erzählung. Erzählungen sind der literarischen Gattung der Epik zuzuordenen.
In solchen werden reale oder fiktive Ereignisfolgen dargestellt. Meist sind sie Prosa geschrieben, manchmal aber auch in Versform. Gegenüber dem Roman ist die Erzählung kürzer und es kommen weniger Personen vor, Erzählungen sind aber Umfangreicher als Skizzen oder Anekdoten.
Epoche:
Die Romatik war jene Literaturepoche, die sich von 1795 bis 1830 erstreckte und als Gegenbewegung zur Aufklärung und zur Klassik auftrat. Sie kritisierte einerseits die nüchterne Form der Aufklärung, andererseits die strengen Regeln der Klassik. Sie versuchte, die Schwachpunkte dieser fehlerhaften Epochen zu beheben, indem man die Kluft zwischen Vernunft und Glauben, Religion und Naturwissenschaften zu verrintgern versuchte.
Das Nationalbewußtsein stand im Vordergrund und man besann sich wieer auf die nord-germanische und altdeutsche Kultur zurück. Dennoch versuchte man, auch für andere Kunsepochen Verständnis aufzubringen. In diesem Zeitalter gewannen die Kunstformen des Liedes und die des Volkmärchens eine völlig neue Bedeutung. Sie standen im Mittelpunkt romantischer Dichtung.
Hauptpersonen vieler romantischer Texte waren die Künstler selbst, wie dies auch in Hoffmanns “Das Fräulein von Scuderi” der Fall ist. Die Romantiker waren sehr intellektuelle Personen, wodurch ein Großteil ihrer Werke, ohne die theoretischen Überlegungen zu kennen, aus denen heraus sie entstanden sind, kaum verstanden werden können.
die gedanklichen Ausgangspunkte setzten die Philosophen Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Wilhelm Schelling und Friedrich Schleiermacher. Diese bauten ihrerseits auf die Aussagen Immanuel Kants, einem Aufklärungsphilosophen, auf. Einer seiner berühmten Aussprüche war, daß alle Dinge nur erkennbar sind, sofern man Sinnesorgane und Verstandskategorien dafür hat, und daß man nicht mehr von der Welt erkennen kann, als wozu der menschliche Geist befähigt ist. Fichte führte diesen Gedanken weiter aus, indem er meinte: “Das NIcht-Ich ist eine Schöpfung des Ichs. Das Subjekt (Ich) bestimmt nicht nur die Wirklichkeit, sondern ist sie auch. “ Fichte vertrat auch dei Ansicht, daß nur das schaffende Ich absolut sei, und desgalb die Illusionen, die der Dichter in seinem Werk aufbaut, am Ende wieder von ihm selbst zerstört werden müssen.
er nannte die die romantische Ironie.
Die französiche Revolution, Fichtes Wissenschaftslehre und Goethes Meister waren laut Schlegel, einm Schriftsteller der Frühromantik, die großen Tendenzen dieses Zeitalters. Die Dichter der Frühromantik gingen hauptsächlich aus dem Freundeskreis der Brüder Friedrich und August Wilhelm Schlegel und des Philosophen Schellings hervor. Die bekanntesten Autoren unter ihnen waren Ludwig Tieck und Friedrich von Hardenburg, der unter dem Pseudonym Novalis bekannt ist.
Später trat dann eine merkliche Desillusionierung der Romantiker hinsichtlich der Funktion und Wirkungweise ihres Schreibens auf. Gründe dafür waren die Eroberungszüge Napoleons, der Ansätze einer Revolution bereits im Keim erstickte und, als Napoleon schließlich starb und man beinahe schon an eine Verbesserung des politischen Klimas zu denken wagte, Fürst Metternichs Herrschaft, der den neuen Absolutismus verbreitete und strenge Zensuren erwirkte.
Die bekanntesten Dichter der Spätromantik waren E. T. A. Hofmannm, Joseph von Eichendorff, Clemens von Brentano, Friedrich Rückert, Friedrich de la Motte Fouqué und auch die Gebrüder Grimm.
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