DAS FRÄULEIN VON SCUDERIE
Geschrieben von E.T.A. Hoffmann. Entstanden zwischen März 1818 und Oktober 1818.
Mischung zwischen einer Liebes-, Hofgeschichte und Kriminalgeschichte.
Inhalt dieser Erzählung regte einige Dramatiker an Hoffmanns Roman zu bearbeiten.
Einige Stücke:
>Der Diamantenraub zu Paris; 19.1.1824 in Wien uraufgeführt unter der Leitung von A. Lewald
>Cardillac, oder das Stadtviertel des Arsenals; 25.1.
1824 in Paris
>Das Fräulein von Scuderie. Schauspiel in 5 Aufzügen nach E.T.A. Hoffmanns Erzählung; von Otto Ludwig
>Cardillac; eine Oper von Ferdinand Lion 1926
Es gibt von Hoffmanns Roman auch Hörspiele und Verfilmungen.
Die Geschichte spielt sich in Paris zur Zeit des Königs Ludwig XIV ab.
Um Mitternacht, im Herbst des Jahres 1680, wird an das Haus der berühmten, älteren(73 Jahre um genau zu sein) Autorin Madeleine de Scudery heftig geklopft. In jener Nacht befindet sich nur das Fräulein und ihre Kammerfrau, die Martiniere, im Haus. Da ihr die schlimmsten Einbrüche, Morde und Diebstähle, die jemals in Paris verübt worden sind, in den Sinn kommen, öffnet sie nur sehr widerwillig die Tür. Als der Mann eintritt, entpuppt er sich als gefährlicher und skrupelloser Eindringling, trotz seiner Drohungen bleibt die Dienerin standhaft und weigert sich den Mann zum Fräulein zu bringen. Als die berittene Marechaussee an dem Haus vorbeikommt, flüchtet der Unbekannte, zuvor aber drückt er der Frau ein Kästchen in die Hand.
Die Diener überlegen ob sie das Kästchen in die Seine werfen sollen, da es möglicherweise mit Gift gefüllt sein könnte, da zur Zeit Paris Schauplatz der schlimmsten Greueltaten ist.
Nach unzähligen Giftmordserien, die durch die Alchimistenszene(alchemistische Versuche: Versuche, Gold aus unedlen Stoffen zu gewinnen) ausgelöst wurden, folgten viele Raubmorde, die angeblich auf die Rechnung einer Gaunerbande gehen. Jeder der zur Abendzeit mit Juwelen auf dem Weg zu seiner Geliebten ist, wird beraubt oder vielleicht sogar getötet. Bei den Opfer handelt es sich ausschließlich um Reiche und Adelige. Die Polizei versucht vergeblich mit allen möglichen Tricks die Raubmörder ausfindig zu machen
Doch letztlich übergeben sie es ihrer Herrin am nächsten Morgen und erzählen ihr die vorgefallenen Dinge der letzten Nacht.
Als das Fräulein das Kästchen öffnet, findet sie einen kostbaren, reichverzierten Schmuck und einen Zettel vor, auf diesem steht ein Spruch, denn sie kurze Zeit vorher einmal geäußert hat. Sie nimmt an, dass die Diebe diesen als Wahlspruch verwenden und das es sich bei dem Schmuck um Diebesgut handelt.
Daraufhin geht die Scuderie zu ihrer Vertrauten, der Maintenon (die Frau des Königs), diese ist Schmuckliebhaberin und erkennt deshalb sofort, dass es sich bei dem Schmuck um das Werk des berühmten René Cardillac handelt.
Dieser ist in ganz Paris als der kreativste Goldschmied und zugleich sonderbarste Mensch bekannt. Er wird als ein offener Ehrenmann geschätzt, der stets bereit ist einem zu helfen, doch anderseits hat er etwas Unberechenbares und Mysteriöses an sich. Dies zeigt sich in seinem Verhalten gegenüber kostbaren Schmuck. Er übernimmt alle Aufträge mit großer Begeisterung und meist auch zu einem günstigen Preis. Dann arbeitet er wie besessen an seinem Werk, und wenn er es dann als fertiges Stück abliefern soll, fleht und bettelt er es behalten zu dürfen.
Bringt irgendwelche Ausreden es nicht hergeben zu müssen oder weigert sich gar. Der Königsfamilie verweigert er sogar Aufträge.
Da die Maintenon einen Boten zu Cardillac schickt, erscheint er kurze Zeit später im Salon des Königs und identifiziert den Schmuck als sein Werk. Nachdem die Scuderie ihm schildert, wie sie zu dem Schmuck gekommen ist, läuft der Meister wie verrückt davon und hinterläßt dem Fräulein das Kästchen.
Einige Monate nach diesem Vorfall bekommt die Scuderie bei einer Kutschenfahrt über die Pontneuf einen Zettel von einem jungen Mann zugeworfen. Die Martiniere erkennt in diesem, jenen Eindringling der Nacht.
Der Inhalt des Zettels ist, dass das Fräulein den Schmuck so schnell wie möglich Cardillac zurückbringen soll. Sie will der Anweisung sofort nachkommen, doch ist es ihr erst nach weiteren Tagen möglich zu Cardillacs Werkstatt zu fahren.
Als sie bei seinem Haus ankommt, wird gerade ein junger Mann in Ketten abgeführt. Sie erfährt, dass es sich bei dem Jüngling um Cardillacs Gesellen Olivier Brusson handelt, dieser soll angeblich seinen Meister getötet haben. Der Scuderie fällt auch sofort ein junges Mädchen auf, welches weinend ihrem Geliebten Brusson hinterherläuft. Diese Mädchen heißt Madelon und ist die Tochter des getöteten Künstlers.
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