D-lesetagebuch
“DER ABENTEUERLICHE SIMPLICISSIMUS”:
Der Roman Simplicissimus schildert die Abenteuer eines Hochadeligen, der alle Höhen und Tiefen des Lebens durchmacht.
Simplicissimus erlebt als zehnjähriger Knabe in der Zeit des Dreißigjährigen-Krieges den Überfall von Soldaten und flieht in den Wald, wo er Aufnahme bei einem alten Eremiter findet. Er lebt bei ihm zwei Jahre und wird gemäß der christlichen Lehre erzogen. Nach dessen Tod gelangt Simplicissimus nach Hanau, wo ihn der schwedische Stadtkommandant als Pagen aufnimmt. Da der Junge jedoch in seiner Unschuld "jeden die Wahrheit sagt" und die Verhältnisse unmittelbar an den christlichen Geboten mißt wird er in einer vorgegaukelten Höllenzeremonie zum Narren erkoren. Er kann sich aber den kaiserlichen Truppen anschließen.
Um seiner Narrenrolle zu entgehen, versucht Simplicissimus - mittlerweile ist der Hofmeister ermordet und die Truppen befinden sich vor Magdeburg - in Frauenkleidern zu entfliehen. Er verbringt den Winter als Reitjunge eines Dragoners in einem Nonnenkloster. Simplicissimus wird ein berühmter, wie auch reicher Dragoner, bis er in schwedische Gefangenschaft gerät. Als er in Köln seine dort hinterlegten Schätze abholen will, ist der Bankier bankrott. Darauf schließt er sich zwei Edelleuten, die auf den Weg nach Paris sind, an. Auf der Rückreise nach Deutschland erkrankt er an Pocken und schlägt sich mit Betrügereien durch und wir in Phillipsburg verhaftet.
Von seinem Freund Herzbruder wird er befreit, der später erkrankt. Simplicissimus reitet mit ihm zur Behandlung in den Schwarzwald, ohne dessen Leben retten zu können. Über seinen weiteren Lebensweg unschlüssig, geht er eine unglückliche Ehe ein. Er erfährt seinen Namen "Melchior Sternfels von Fuchshaim", der Einsiedler im Wald war sein Vater und der schwedische Stadtkommandant in Hanau war der Bruder seiner Mutter.
Während seine Frau dem Wein verfällt erkundet er das Geheimnis des Nummelsus, unter dem sich das unterirdische Wasserreich der Sylphen verbirgt. Das Schicksal greift ein und verschlägt ihn nach Rußland, Japan, Ostindien, Ägypten und führt ihn aus türkischen Galeerendienst nach Deutschland zurück.
Der Krieg war mittlerweile zu Ende und er widmet sich seinem Bauernhof und seinen Büchern, bis er, im Bewußtsein der Unbeständigkeit und Nichtigkeit des Irdischen sein Leben als Eremit beendet.
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