Das fräulein von scuderi
E. T. A. Hoffmann
DAS FRÄULEIN VON SCUDERI
Erzählung aus dem Zeitalter Ludwigs des Vierzehnten
AUTOR
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, † 25. Juni. 1822
E.
T.A. Hoffmann wurde am 24.1.1776 in Königsberg, Ostpreußen geboren.
Nach erfolgreichem Jurastudium war er in Berlin, Posen und Glogau als Regierungsassessor tätig, wurde aber wegen einer kritischen Karikatur strafversetzt.
1808 bis 1813 war er in einem Theater in Bamber tätig, wo er als DFASFKomponist, Kapellmeister, Bühnenmaler und Dramaturg zugleich wirkte. 1813 übersiedelte er nach Dresden und später nach Leipzig. Am 25. 6. 1822 verstarb E.T.
A. Hoffmann.
HANDLUNG
Eines Nachts kommt ein Jüngling zu dem Haus des Fräulein von Scuderi, in der Absicht, ihr ein Kästchen zu überbringen. Doch ihre Martiniere hat Angst davor, den Mann zu der Scuderi zu lassen, da sehr viele Morde und Überfälle in dieser Zeit geschehen waren, und übernahm es selbst.
Als das Kästchen am nächsten Tag von der Scuderi geöffnet wird, befinden sich darin wertvolle Geschmeide, die nur von Cadillac, dem berühmtesten Goldschmied, stammen konnten. Die Scuderi denkt, daß die Schmuckstücke Cadillac gestohlen wurden, und will sie ihm zurückgeben, dieser jedoch schenkt sie ihr, da er sie schon immer verehrte.
Einige Zeit danach wird der Scuderi ein Zettel zugeworfen, auf dem steht, daß sie die Geschmeide zu Cadillac bringen soll. Der Jüngling der ihr den Zettel gibt, wird von der Martiniere erkannt - es ist der selbe, der ihr auch das Kästchen brachte. Tatsächlich bringt die Scuderi die Geschmeide Cadillac, doch als die dort ankommt, trifft sie eine große Menschenmenge, ein weinendes Mädchen und einen jungen Mann die die Polizei verhaftet hat vor dem Haus Cadillacs an.
Es ist der selbe, der ihr auch die Geschmeide brachte. Er ist der Lehrjunge des Cadillac und wird verdächtigt, seinen Meister ermordet zu haben. Alle Leute glauben, daß er der Mörder ist, doch er wird zuerst nur eingesperrt, anstatt hingerichtet.
Er und das junge Mädchen, seine Geliebte und gleichzeitig Cadillacs Tochter, beteuern, daß Oliver, der junge Mann, unschuldig ist.
Bei dem gewünschten Gespräch mit der Scuderi gibt sich Oliver als Sohn der Pflegetochter von der Scuderi bekannt, den sie liebt wie ihren eigenen. Oliver erzählt ihr die wahre Geschichte.
Cadillac liebte Gold. Jedesmal wenn er einen Auftrag erledigt hatte und das Schmuckstück dem Auftraggeber übergeben hatte, wollte er dieses wieder zurück. In nächtlicher Stiller lauerte er dann dem Manne mit dem Geschmeide auf und stach ihm einen Dolch mitten ins Herz.
Eines Tages schleicht ihm Oliver nach und sieht, wie er einen Mann ermorden will, dieser sich jedoch wehrt und schließlich Cadillac ermordete. Danach bringt Oliver seinen Meister nach Hause und erzählt Maldone, Cadillacs Tochter, von dem Mord. Eines erzählt er ihr nicht, und zwar, daß ihr Vater der Mörder war, der die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Deshalb erzählt er es auch nicht der Polizei, um Maldone den Kummer zu ersparen. Er bittet die Scuderi ihm zu helfen. Mit Hilfe des Mannes, der Scuderi den Mord an Cadillac gesteht und Maldone, die verzweifelt für den Freispruch von Oliver kämpft, gelingt es, Oliver zu retten.
Der König läßt ihr frei und segnet Oliver und Maldone, jedoch müssen sie die Stadt verlassen.
Die beiden heiraten und leben in Genf - auf Wunsch des Königs - und um die schrecklichen dinge zu vergessen, die geschehen waren.
Ein Jahr danach wird dem Erzbischof von Paris von einem reuigen Sünder unter dem Sigel der Beichte ein Schatz übergeben. Alle, denen durch nächtlichen Überfall ein Schmuckstück geraubt worden war, wollen sich melden, das geraubt Schmuckstück beschreiben und es auch, wenn die Beschreibung stimmt zurückerhalten.
EPOCHE
Die Romantik 1795 - 1830
Die Romantik war jene Literaturepoche, die sich von 1795 bis 1830 erstreckte und als Gegenbewegung zur Aufklärung und zur Klassik auftrat. Sie kritisierte einerseits die nüchterne Form der Aufklärung, andererseits die strengen Regeln der Klassik.
Sie versuchte, die Schwachpunkte dieser fehlerhaften Epochen zu beheben, indem man die Kluft zwischen Vernunft und Glauben, Religion und Naturwissenschaften zu verringern versuchte. Das Nationalbewußtsein stand im Vordergrund und man besann sich wieder auf die nord-germanische und altdeutsche Kultur zurück. In diesem Zeitalter gewannen die Kunstformen des Liedes und die des Volksmärchens eine völlig neue Bedeutung. Sie standen im Mittelpunkt romantischer Dichtung.
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