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  Der tolle invalide auf dem fort ratonneau

 DER TOLLE INVALIDE AUF DEM FORT RATONNEAU (Achim von Arnim)    Achim wurde 1781 geboren und starb 1831 im Alter von 50 Jahren. Im Jahre 1801 begann eine lebenslange Freundschaft mit Clemens Brentano. Achims erste Veröffentlichung war "Versuch einer Theorie der elektrischen Erscheinungen". Zusammen mit Clemens Brentano veröffentlicht er eine Liedersammlung, welche auch sein berühmtestes Werk ist.   Wichtige Werke: Des Knaben Wunderhorn (1806 - 1808) Der Wintergarten (1809) Die Gleichen (1819) Landhausleben (1826) Halle und Jerusalem (1811)   Graf Dürande, der gute alte Kommandant von Marseille, sitzt frierend in seiner Stube und denkt an seinen vergangenen Jugendglanz, von dem wenig übrig blieb. Er ist jetzt der Chef aller Invaliden und hat ein Holzbein.

Als dieses Holzbein plötzlich Feuer fängt, da er zu nah am Kamin sitzt, ruft er in höchster Not nach Hilfe. Sofort eilen sein Diener Bassett und eine junge Frau zur Hilfe herbei. Nach seiner Rettung stellt sich heraus, daß die junge Frau Rosalie heißt und eine geborene Demoiselle Lilie aus Leipzig ist, die den Sergeanten Francoeur geheiratet hat. Graf Dürande, der erfreut ist, Neuigkeiten von seinem Freund zu hören, bittet Rosalie ihm mehr über die Umstände ihrer Eheschließung zu erzählen. Da schüttet Rosalie, ihm ihr Herz aus und bittet ihn um Hilfe: Als sie sich mit Francoeur verlobte, verfluchte sie ihre Mutter und übergab sie dem Teufel - ängstlich und verstört über die Tatsache, daß sie durch den Fluch der Mutter vom Teufel besessen ist, erzählte sie ihrem Verlobten nichts. So schien es dann, als ob die Hälfte des Fluches nach der Hochzeit auf ihn übergegangen sei.

Nach der Entbindung ihres ersten Kindes wurde Francoeur immer heftiger und unkontrollierter und der Teufel sprach aus seinem Munde. Der Kommandant hört sich ihre Geschichte geduldig an und verspricht ihr zu helfen. Um Francoeur vor einem Aufenthalt bei den Invaliden zu schützen, schickt er ihn zu einem Fort, welches nur mit drei Mann besetzt ist. Dort bekommen auch Rosalie und ihr Kind eine Wohnung, und jene Torheiten, die Francoeur dort begehen würde, kämen nicht an die Öffentlichkeit. Basset, der ein Regimentskamerad war und alles heimlich verfolgt, beschließt einen Mönch ebenfalls zu dem Fort zu schicken, der sich mit Teufelsaustreibung beschäftigt. Im Fort angekommen überreicht der Kommandant Francoeur den Schlüssel für das Inventarium und er beschäftigt sich gleich mit der Arbeit an Feuerwerken.

Rosalie ist überglücklich und glaubt, daß ihr Gatte geheilt ist. Bei einem Mittagessen gemeinsam mit Basset erfährt Francoeur den wahren Grund, wieso er nun im Fort arbeitet und daß seine Frau glaubt, daß er vom Teufel besessen ist. Daraufhin springt er auf, verflucht seine Frau und sagt Bassett, daß sie zum Kommandanten ziehen soll und sperrt sich im Pulverturm ein. Darauf eröffnet er das Feuer, und schießt auf alles, was sich bewegt. Der Kommandant ist ratlos und sieht die einzige Möglichkeit darin, ihn aushungern zu lassen. Doch Rosalie sieht nur noch eine Hoffnung.

Sie muß hinauf zum Pulverturm und gemeinsam mit ihrem Mann sterben. Das Kind läßt sie bei dem Geistlichen, zusammen mit etwas Geld für die Erziehung. Mutig steigt sie zu ihrem unberechenbaren Mann hinauf, der auch sogleich das Feuer auf sie eröffnet. Wie durch ein Wunder öffnet sich die Wunde an seinem Kopf, die ihn seines Verstandes beraubt hat, und er wird wieder zu dem Menschen, der er vorhin war. Nach einigen Jahren kommt Rosalie die Nachricht zu, daß ihre Mutter den Fluch auf dem Totenbett heftig bereut hat.  "Gnade löst den Fluch der Sünde, Liebe treibt den Teufel aus.

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