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  Der verschwender

Der Verschwender – Raimund Ferdinand  Zaubermärchen in drei Aufzügen von Ferdinand Raimund (1790 – 1836)   In diesem Stück, das durch die Zaubermächte in Gang gebracht wird, agieren schließlich doch die Personen und der Held nach ihrer eigenen Willensentscheidung. In Cheristane verkörpert Raimund die Liebe, die sich zum Wohl ihres Geliebten selbst opfert. Wolf ist der skrupellose Kammerdiener, der an sich selbst zerbricht; in Amalie verfällt Flottwell der sinnlichen Liebe, die ihn nicht zu erlösen vermag und der Bettler stellt den Mahner zu guten Werken dar. Die Zentralfigur Valentin jedoch ist die von Raimund geschaffene Gestalt seiner Anschauungen: Güte, verbunden mit einer zarten Naivität, Redlichkeit und Treue, und in dem berühmten Hobellied drückt er die Einsicht in die Vergänglichkeit des Glücks aus, aber auch den aus eigener Redlichkeit resultierenden Wohlstand des Bürgers.     INHALT Der reiche Edelmann Julius von Flottwell gibt auf seinem prächtigen Schloss eine Jagdgesellschaft. Nach dem Ausritt trifft er sich mit seiner Geliebten, dem Bauernmädchen Minna, das in Wahrheit die in Menschengestalt auftretende Fee Cheristane ist.

Vor einundzwanzig Jahren war sie von der Feenkönigin Illmaha auf die Erde gesandt worden, um würdigen Menschen Wohlstand zu erweisen. Sie hatte sich aber in den siebzehnjährigen Julius verliebt und ihm in den folgenden Jahren zu seinem großen Reichtum verholfen. Nun erst enthüllt sie ihm ihre wahre Natur; sie muss ins Feenreich zurückkehren und der verzweifelte Flottwell schenkt ihr zum Abschied auf ihre Bitten hin ein Jahr seines Lebens. Drei Jahre später hat Flottwell ein neues Schloss gebaut und verschwendet mit immer glanzvolleren Festen seinen Reichtum. Er verliebt sich in Amalie, die Tochter des Präsidenten Klugheim, und will sie heiraten. Ihr Vater aber verurteilt Flottwells Verschwendungssucht und ahnt die nahende Katastrophe voraus.

Er möchte seine Tochter lieber mit dem soliden Baron Flitterstein vermählt sehen. Doch nach einem turbulenten Fest duelliert sich Flottwell mit dem Rivalen und flieht mit Amalie nach England, wo sich ihr Glück erfüllen soll. Zurück bleiben: der intrigante Kammerdiener Wolf, der Eigentümer des Schlosses seines Herrn wird; ein geheimnisvoller Bettler, der seit Cheristanes Verschwinden auftrat, nur für Flottwell sichtbar war und ihm mit einer unbeirrbaren Herausforderung Geld und wertvollen Schmuck entlockt hat; schließlich der treuherzige Valentin, der eigentlich ein Tischlergeselle ist, und mit dem Kammermädchen, das unter dem Verdacht stand, einen kostbaren Schmuck gestohlen zu haben, von Wolf fortgejagt worden ist. Zwanzig Jahre später kehrt Flottwell aus England zurück. Er ist ein mittelloser Bettler geworden. Frau und Kind sind tot, das Vermögen ist verschwendet, das Schloss seiner Väter zur Ruine verfallen.

Seinen früheren Kammerdiener „von Wolf“ findet er als Herrn des neuen Schlosses. Valentin, der nun zur Zentralfigur der Handlung wird, nimmt den Heimatlosen auf. Er betreibt mit Rosa und seinen vielen Kindern in zufriedener Bescheidenheit sein Tischlerhandwerk und empfindet noch immer, dass er seinem früheren wohltätigen Herrn Dank schuldet. Rosa hingegen ist ganz anderer Meinung. Man hat sie immerhin unter dem Verdacht des Diebstahls aus dem Schloss gejagt, und nun soll sie in ihren Familienstand mit den Kindern noch diesen Bettler aufnehmen. Sie weist daher Flottwell aus dem Haus.

Erst Valentins Drohung, sie samt den Kindern zu verlassen, bewirkt, dass sie ihre Meinung ändert. Flottwell ist mittlerweile zur Ruine seines Schlosses zurückgekehrt. Als er seine Verschwendungssucht erkennt, erscheint ihm wieder jener seltsame Bettler. Es ist Azur, den Cheristane als Schutzgeist ihres geliebten Flottwell entsandt hat. Er gibt ihm nun die Kostbarkeiten zurück, die er einst von ihm „erbettelt“ hatte. Während Valentin wieder in Flottwells Dienste tritt, verheißt ihm Cheristane ein Wiedersehen „in der Liebe grenzenlosem Reich“.

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