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  Elisabeth langgässer, die von 1899 bis 1950 lebte gilt als wohl eine der bedeutendsten der deutschen autorinnen der nachkriegs

Deutsch – Interpretation 22.09.2002 Thomas Micek Elisabeth Langgässer: Saisonbeginn (1947) Elisabeth Langgässer, die von 1899 bis 1950 lebte gilt als wohl eine der bedeutendsten der deutschen Autorinnen der Nachkriegszeit. Romane, Kurzgeschichten, wie ,,Saisonbeginn", Erzählungen und Lyrik gehören zu ihrem Repertoire. Sie wurde 1950 nach ihrem Tod mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Die Kurzgeschichte ,,Saisonbeginn" von Elisabeth Langgässer handelt von drei Arbeitern, die ein Schild zur Urlaubssaison anbringen sollen.

Am Eingang einer Ortschaft, hoch in den Bergen machen sich drei Arbeiter mit dem Schild, Pfosten und Schaufel auf die Suche nach einer geeigneten Stelle um den Pfosten aufzustellen. Dabei treffen sie auf einige Schwierigkeiten, zum Beispiel auf einen Pflasterbelag, eine Stelle war wiederum zu weit vom Ortseingang entfernt und eine andere Stelle wurde von einer Buche durch ihre Äste überragt. Die geeignete Stelle fanden sie gegenüber dem Holzkreuz mit dem gekreuzigten Jesus. Als die Männer den Pfosten mit dem Schild eingraben, kommen einige Bewohner des Dorfes vorbei und geben ihre Meinungen durch verschiedene Gesten, wie zum Beispiel lachen, Kopf schütteln oder Gleichgültigkeit kund. Das Haupt des sterbenden Jesus neigt nach rechts, wo ihm dauerhaft das Schild mit der Inschrift ,,In diesem Kurort sind Juden unerwünscht" gegenüber steht. Die Autorin steigt direkt und mit einer sehr genauen Beschreibung der Natur, die den Handlungsort umgibt, in die Geschichte ein ,,Die Arbeiter kamen mit ihrem Schild und einem hölzernen Pfosten, auf den es genagelt werden sollte, zu dem Eingang einer Ortschaft, .

.." (Zeile 1/2) und endet mit einen offenen Schluss, der noch viele Fragen offen lässt. Dem Leser wird eine friedliche und sehr idyllische Gegend irgendwo in den Bergen geschildert. Diese wird auch als ,,glücklich" beschrieben (,,Trollblumen [..

.] platzten vor Glück", Z.9). Auch die Ortschaft an sich wird als ,,wie neu" bezeichnet. Jeder hat sich darauf vorbereitet, dass bald die Saison beginnen wird (,,ein Atemzug noch", Z.14).

Der Ort hat sich sozusagen für diejenigen Touristen herausgeputzt, die sich einen Urlaub leisten können. Die Besonderheit, sich zu dieser Zeit einen Urlaub leisten zu können, ergibt sich aus den politischen Umständen in der Handlungszeit. Da die Geschichte wohl zu Zeiten des zweiten Weltkrieges spielt. Da es sich bei den Touristen daher wahrscheinlich um finanziell gut situierte Personen handelt, bemühen sich die Menschen in dem Ort, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Auch die Abneigung gegenüber Juden weist auf die Handlungszeit während oder vor dem zweiten Weltkrieg hin. Ein Kontrast ergibt sich in der Geschichte durch das Aufstellen des Schildes mit der judenfeindlichen Aufschrift in direkter Nähe einer Jesusstatue.

Während die Statue daraus hinweist, dass es sich bei der Gemeinde wohl um einen christlichen Ort handelt. Im Widerspruch dazu steht das Schild, das ein Gegenstand der Geschichte ist. Zwar wird am Anfang des Textes die Auffassung der Arbeiter in Bezug auf Jesus geschildert (vgl. Z.24), jedoch gibt dies wohl nicht die Ansichten des gesamten Ortes wieder. Darauf weisen z.

B. die Nonnen hin, ,,welche die Blumenvase zu Füßen des Kreuzes aufs Neue füllten" (Z.69). Diese hätten einer Aufstellung des Schildes wohl nie zugestimmt. In direktem Gegensatz zur Schildaufschrift steht auch die Inschrift der Jesusstatue, die darauf hinweist, dass Jesus Jude war (,,J.N.

R.J.", Z.23). So ergibt sich für den Leser die Frage, wer nun eigentlich der Auftraggeber für die Aufstellung dieses Schildes war, das den ganzen Ort repräsentiert. Aus den Reaktionen der Passanten ergibt sich keine klare Meinung über die Aufstellung, da sie ,,gleichgültig reagieren".

Bei der Betrachtung des Satzbaus ist auffällig, dass der Text viele lange Sätze enthält. Diese Sätze sind oft sehr unübersichtlich, aber durch diese Sätze wird der Text sachlicher. Elisabeth. Langgässer verwendet hauptsächlich Aussagesätze, ,,Dieser Vorschlag, von dem Mann mit den Nägeln und dem Hammer gemacht, fand Beifall." (Zeile 34). Dadurch werden besonders Sachverhalte näher erörtert.

Dieser Schreibstil ist sehr sachlich und präzise. Was die Wortwahl betrifft, so unterscheidet sich der 1. Abschnitt deutlich vom Rest des Textes. Metaphern wie ,, ...

die Wiesen standen in Saft und Kraft" (Zeile 7/8), ,, ..., der Löwenzahn strotzte und blähte sein Haupt...

(Zeile 8), ,, ... Trollblumen, welche wie eingefettet mit gelber Sahne waren, platzten vor Glück, ...


" (Zeile 9) sollen die Naturbeschreibung ausmalen. Die Autorin will mit der ausführlichen Naturbeschreibung auf die falsche Fährte führen, damit der Leser am Schluss umso überraschter ist. Elisabeth Langgässer verwendet viele Adjektive wie ,,milchig" (Zeile 9), ,,strahlend" (Zeile 10), ,,kleinblütiger" (Zeile 10), diese sollen die Geschichte ausmalen und genauer beschreiben. Weiterhin verwendet sie viele Verben, wie ,,graben" (Zeile 21) und ,,schleppen" (Zeile 28/35) was die Handlung lebendig wieder gibt. Leitwörter sind in dieser Kurzgeschichte das Schild und die Männer. Sie ziehen sich ab dem 2.

Abschnitt durch den ganzen Text. Die Autorin möchte mit dieser Erzählung ausdrücken, dass sich andere Menschen für das Unrecht, dass manche Menschen angetan wird, einsetzen und nicht einfach wegschauen sollten. E. Langgässer wollte uns mit dieser Geschichte auch warnen, damit so etwas wie im 2. Weltkrieg nicht mehr passiert. Ich finde diese Kurzgeschichte sehr gut, denn sie regt zum Nachdenken an, besonders über diese Epoche.

Ich glaube, dass vielen durch diese Geschichte klar wird, dass sie nicht einfach weggucken können, wenn sie der Meinung sind, dass irgendetwas ungerechtes geschieht. Vielleicht werden durch diese Geschichte auch einige handeln, anstatt nur ihre Meinung zu äußern.  

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