Traumnovelle
Traumnovelle
Fridolin und Albertine sind, allem Anschein nach, ein glückliches Ehepaar. Sie leben mit ihrer sechsjährigen Tochter
und deren Kindermädchen in einem großen Haus. Fridolin ist ein erfolgreicher und angesehener Arzt, was ihn zu einem
wohlhabenden Mann macht. Seine Frau Albertine verbringt die meiste Zeit zu Hause. Fridolin und Albertine
unternehmen viel miteinander. Sie besuchen Bälle, Feste und andere Veranstaltungen.
Eines Abends, zu einer Zeit wo ihre Tochter schon im Bett ist, beginnt das Paar eine Unterhaltung über ein Ballfest das
es kürzlich besucht hatte.
Beide hatten sich am besagten Abend anderen Partnern gewidmet. Sie tanzten und flirteten mit anderen Personen,
doch schließlich kehrten sie doch zu ihrem Ehepartner zurück. Die Versuchung fremdzugehen war zwar groß, doch sie
vermissten etwas und sie wussten genau, dass sie dieses etwas nur bei ihrem ursprünglichen Partner finden.
Fridolin und Albertine gestehen sich, dass es an jenem Abend fast zu einem Vertrauensbruch kam. Von nun an wollen
sie sich solche Vorfälle sofort erzählen.
Aber natürlich war dies nicht der erste Zwischenfall und Albertine nimmt all ihre Kraft zusammen und erzählt Fridolin von
einem anderen Abenteuer.
Es passierte in ihrem gemeinsamen Dänemarkaufenthalt, wo ihr ein Offizier aufgefallen war.
Sie sehnte sich nach diesem Mann und sie wäre dazu bereit gewesen ihre gesamte Vergangenheit, ihren Mann und
ihre Tochter hinter sich zu lassen. Sie sagt es zumindest, doch nachdem der Offizier abgereist war, war sie sehr
erleichtert. Fridolin ist gekränkt und mit etwas feindseliger Stimme beginnt er von seinem Erlebnis zu erzählen.
Es passierte auch in Dänemark.
Eines Morgens, machte er einen Spaziergang, wo er einem sehr jungen, nackten
Mädchen begegnete. Ihre Blicke trafen sich und Fridolin war von dem jungen und zarten Geschöpf sehr angetan. Das
Mädchen begann ihn zu sich zu locken, doch vielleicht war es nur Spott. Fridolin wandte sich ab und ging zurück zu
Albertine Das ganze trug sich am letzten Tag ihres Aufenthaltes zu. Es ist in diesem Moment kein Hass zwischen den
beiden zu spüren doch Fridolin wirkt sehr verwirrt.
Albertine sagt ihm, wie sehr sie in liebt doch dann lässt sie etwas anderes anklingen.
Sie fängt an über den Tag zu
sprechen an dem Fridolin ihr einen Heiratsantrag gemacht hat. Sie ging als Jungfrau in die Ehe, doch sie gesteht ihm,
dass das nicht an ihr lag. Fridolin ist jetzt völlig verwirrt, denn sie sagt ihm dass sie jeden anderen geheiratet hätte,
wäre nicht er zuerst da gewesen. Doch sie versichert ihm, dass es mit ihm schöner ist, als mit jedem anderen. Fridolin
will diese Unterhaltung gerne weiterführen, doch er wird zu einem Notfall gerufen.
Fridolin eilt davon.
Es ist ein ungewöhnlich warmer Wintertag. Er muss zum Hofrat, der schon seit langer Zeit schwer
krank ist. An diesem Abend kann er ihm nicht mehr helfen; als Fridolin ankommt ist der Hofrat schon tot. Die Tochter
des Hofrats, Marianne, hatte ihren Vater bis zum Tod gepflegt. Sie ist traurig und erleichtert zugleich, außerdem wirkt
sie sehr erschöpft.
Fridolin war schon bei anderen Besuchen aufgefallen, dass sie in seiner Gegenwart lebendiger wurde.
Marianne hat sich
in Fridolin verliebt, obwohl sie verlobt ist. Sie gesteht Fridolin ihre liebe, doch für Fridolin ist Marianne zwar eine junge
Frau, aber sie wirkt verblüht. Außerdem nimmt er sie nicht ernst. Fridolin war so oft in dem Haus des Hofrats und da
war er zwangsläufig auch Marianne begegnet. Da nun der Hofrat tot ist, wird Marianne Fridolin wohl nicht so bald
wiedersehen. Wenig später erscheint Mariannes Verlobter.
Sie unterhalten sich kurz und dann macht sich Fridolin
wieder auf den Weg.
Erleichtert verlässt er das Haus. Fridolin ist in Gedanken versunken. Vor wenigen Tagen hat ihn ein
diphtheriekrankes Kind angehustet und nun befürchtet er, dass es ihn angesteckt hat. Er weiß eigentlich nicht, wo er
hin will. Er will nicht nach Hause und weiß eigentlich nicht warum, denn Albertine hat ja nichts verbrochen.
Fridolin beschließt ein wenig durch die Wiener Innenstadt zu spazieren. Er begegnet der minderjährigen Prostituierten
Mizzi. Sie erkennt sofort, dass er wohlhabend ist. Sie reden kurz miteinander, dann folg Fridolin Mizzi in ihre Wohnung.
Er weiß in diesem Moment nicht was er tut. Sie sind in der Wohnung, Mizzi entkleidet sich.
In diesem Moment wird
ihm klar was er im Begriffe ist zu tun, nämlich seine Frau mit einer minderjährigen Prostituierten zu betrügen, und er
schwört sich sofort, sie nicht anzufassen. Mizzi erkennt Fridolins Gefühle und lässt ihn in ruhe. Beide bedauern es.
Fridolin verlässt das Gebäude, prägt sich aber die Adresse ein, um Mizzi eine kleine Aufmerksamkeit zu schicken.
Er geht weiter und ist fast noch mehr verwirrt. Die Versuchung war sehr groß, doch er liebt Albertine.
Trotzdem ist er
offensichtlich recht stolz darauf, dass ihn zwei junge Damen attraktiv finden, obwohl beide nicht ernst zunehmen sind.
Marianne war völlig verwirrt und Mizzi ist eine Prostituierte.
Fridolin betritt ein Cafehaus. Er will seine Gedanken frei bekommen. Er bestellt sich einen Cafe und liest in der
Zeitung. Alle Meldungen sind für ihn völlig belanglos, bis auf die einer Frau die Selbstmord begangen hat.
Sie tut ihm
leid, obwohl er sie nicht kennt. Plötzlich erblickt er ein bekanntes Gesicht. Es ist sein ehemalige Studienkollege
Nachtigal. Nachtigal hatte aber das Medizinstudium abgebrochen und ist Pianist geworden. Dann haben sie sich aus
den Augen verloren. Die beiden setzen sich zusammen und reden über ihre Familien.
Fridolin sagt, dass er glücklich
verheiratet ist und eine Tochter hat. Nachtigals Frau lebt mit den vier Kindern im Ausland. Er muss durch viele Städte
reisen um seine Familie ernähren zu können. Doch es geht ihm offensichtlich nicht so schlecht. Nachtigal hatte sich
einmal Geld von Fridolin geborgt und er besteht nun darauf, dass es Fridolin zurücknimmt. Als er die Brieftasche öffnet
sieht Fridolin, dass es reichlich gefüllt ist.
Nachtigal erzählt Fridolin von geheimnisvollen Veranstaltungen, auf denen er Klavier spielt. Er hat dabei die Augen
verbunden, aber nicht gut genug und so weiß er ganz genau, was dort vor sich geht. Was er sah waren nackte Frauen
und ganz offensichtlich befand er sich auf eine Sexorgie. Auch an diesen Abend soll er spielen. Er soll dann von eine
Kutsche abgeholt werden, die ihn zu dieser dubiosen Veranstaltung bringen wird. Fridolin wird neugierig und möchte
nun mit ihm mitkommen.
Nachtigal bedauert fast, dass er Fridolin davon erzählt hat. Doch Fridolin lässt sich nicht mehr
davon abbringen. Doch er braucht dazu eine Maske und die Parole, denn nur damit kann Fridolin in das Haus gelangen.
Die Parole erhält Nachtigal erst vom Kutscher. Sie machen sich aus, dass Nachtigal sagen soll, dass er noch etwas im
Cafehaus vergessen hat und Fridolin kommt dann noch einmal hinein und Nachtigal sagt ihm dann die Parole. Nachtigal
ist zwar nicht so begeistert, doch er kann Fridolin nicht mehr wiedersprechen.
Fridolin macht sich auf den Weg um eine Maske zu besorgen und er geht zum Kostümverleiher Gibiser. Er nimmt
an, nein er hofft fast, dass Gibiser nicht da ist doch er klopft an und die Tür wird ihm sofort geöffnet. Gibiser geht mit
Fridolin ins Lager und Fridolin nimmt sich eine schwarze Mönchskutte und eine Maske. Plötzlich klirrt etwas und die
beiden Männer entdecken zwei andere Männer, welche sich mit der Tochter von Gibiser vergnügen. Die Tochter will
davon laufen, doch sie läuft direkt in Fridolins Arme. Sie ist nur spärlich bekleidet und Fridolin nimmt einem
angenehmen Duft, welcher von ihr ausgeht, wahr.
Sie hat nicht wirklich Angst vor ihrem Vater, mit ihrem Verhalten
verspottet sie ihn fast. Gibiser muss Fridolin versprechen seine Tochter nichts zu tun und dann verlässt Fridolin das
Geschäft.
Fridolin kehrt zum Cafehaus zurück und Nachtigal sagt ihm die Parole. Sie lautet Dänemark, was Fridolin verwundert,
denn in Dänemark war er mit Albertine auf Urlaub und an diesem Abend hat ein Gespräch darüber zu einiger Verwirrung
bei Fridolin geführt.
Nachtigal steigt in die Kutsche die für ihn bestimmt ist, Fridolin steigt in eine andere und folgt ihm unauffällig.
Die Kutsche hält vor einem recht großen Haus.
Fridolin nennt die Parole und gelangt so in das Haus. Dort sieht er
lauter Menschen die alle wie Mönche und Nonnen aussehen. Kirchenmusik ist zu hören. Doch wenig später wird aus
der Kirchenmusik, eine verspielte Klaviermusik und es laufen nackte Frauen durchs Haus. Doch die Gesichter sind bei
allen verdeckt. Obwohl auch Fridolin eine Maske trägt, erkennen die anderen Menschen sofort dass er nicht dorthin
gehört.
Eine Frau spricht ihn an und warnt ihn. Sie fordert ihn auf zu verschwinden. Außerdem sagt sie, dass es ihm
schlecht ginge würde er entdeckt und dass es ihr leid um ihn täte. Doch er weigert sich das Gebäude zu verlassen.
Wenig später wird er aber tatsächlich enttarnt. Er wird nach der Parole des Hauses gefragt und Fridolin sagt, er habe
sie vergessen.
Das ist den anderen aber egal und sie verlangen, dass er die Maske abnimmt. Doch er will sich nicht
enttarnen. Die Frau von vorhin taucht wieder auf und will sich für Fridolin opfern. Darüber ist Fridolin überhaupt nicht
begeistert und will sich nun freiwillig enttarnen, doch das würde beiden nichts bringen. Fridolin wird aus dem Haus
geworfen, ohne zu wissen, was mit der Frau passiert.
Draußen wird er gezwungen in eine andere Kutsche zu steigen.
Er weiß nicht, wohin die Kutsche fährt, dann wird er
auf einem Acker ausgesetzt. An einer Ortstafel erkennt er, dass er gar nicht so weit von zu Hause weg ist. Kurz
überlegt er, ob er zu dem eigenartigen Haus zurückfahren soll, doch er entscheidet sich anders. Er steigt in eine
Kutsche und fährt nach Hause. Fridolin muss wieder an das diphtheriekranke Kind denken und glaubt nun, dass alles
nicht echt war und er im Bett liegt und fiebrige Träume hat. Doch er stellt fest, dass er hellwach ist.
Als er zu Hause ankommt versucht er Albertine nicht zu wecken. Doch sie hat einen Alptraum und so wacht sie auf.
Fridolin ist neugierig und will sofort wissen, wovon sie geträumt hat. Zuerst will sie es nicht sagen doch auf Fridolins
drängen gibt sie nach und erzählt ihm ihren Traum.
Sie sah sich und Fridolin in einem Zimmer, wo sie sich liebten. Plötzlich aber stellten sie fest, dass ihre Kleidung weg
war und Fridolin stürzte davon um Kleidung für sich und Albertine zu finden.
Dann sah sich Albertine nackt auf einer
Wiese liegen und der dänische Offizier kam vorbei. Er schien sie kaum zu beachten. Albertine sah auch Fridolin wie er
verzweifelt versucht Kleidung zu finden. Dann ist der Däne wieder bei Albertine und sie umarmten sich. Fridolin war
währenddessen bei einer Burg und eine Gräfin hielt sein Todesurteil hoch. Er hätte sich dem Urteil entziehen können,
wenn er der Geliebte der Gräfin geworden wäre.
Doch er verweigerte es und so wurde er ans Kreuz genagelt. Albertine
musste mitansehen, wie ihr Mann getötet wurde, doch anstatt ihm zu helfen, lachte sie ihn aus. Dann erwachte sie.
Fridolin stellt fest, dass er Albertine nicht hassen kann. Albertine war schon eingeschlafen und Fridolin legt sich nun zu
ihr um auch zu schlafen.
Am nächsten Morgen will Fridolin zu Nachtigal, doch der Portier des etwas schäbigen Hotels erzählt ihm, dass
Nachtigal von zwei Männern abgeholt wurde.
Danach macht sich Fridolin auf den Weg zu Gibiser um das Kostüm
zurückzubringen.
Fridolin überreich Gibiser das Kostüm, aber Fridolin möchte auch noch über Gibisers Tochter mit ihm reden. Gibiser
stellt sich dumm meint dann aber, dass er eine Einigung mit seiner Tochter gefunden hat. Dann tritt einer der Herren
von der vorherigen Nacht aus dem Zimmer des Mädchens und Fridolin versteht, worauf sie sich geeinigt haben.
Angewidert, verlässt er das Geschäft.
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