Die geschichte des faust stoffes
DIE GESCHICHTE DES FAUST STOFFES
Der historische Faust
Johann Faust, geboren um 1480 in Knittlingen
Besaß bemerkenswerte naturwissenschaftliche, medizinische und theologische Kenntnisse
Zu Berühmtheit gelangte er durch sein Auftreten als Gaukler und Wahrsager
Er behauptete übernatürliche Fähigkeiten zu besitzen und Christis Wunder wiederholen zu können
Er wohnte in Kreuznach, Erfurt, Bamberg, Köln, Ingolstadt und Nürnberg
Um 1540 in Staufen gestorben
Es gab viele Legenden um ihn, in denen er als Rebell dargestellt wurde
Faust in der Literatur
Historia von D. Johann Fausten
auch ‚Volksbuch’ genannt
1587 von Johann Spieß herausgebracht
Das Volksbuch berichtet von Fausts Theologie- und Medizinstudium, der Beschäftigung mit der Zauberei und es erzählt die Geschichte eines Mannes, der einen Bund mit dem Teufel eingeht. Zu dem Teufelsbund-Motiv kommt im Volksbuch aber hinzu, dass Faust nicht von der Gier nach Reichtum getrieben wird, sondern von dem Drang nach Erkenntnis.
Das Volksbuch diente zur Abschreckung, denn am Schluss bereut Faust den Bund und wird vom Teufel geholt!
2. Volksbuch – Pfitzersche Ausgabe
gekürzte Form des Volksbuches von Nikolaus Pfitzer im Jahre 1725
Goethe hatte diese Ausgabe bereits als Junge gelesen.
Hier findet sich erstmalig das Motiv der Liebe in einem Faust-Stück und es enthält einen Hinweis auf das Buch Hiob.
3. The Tragical History of Doctor Faust
von Christopher Marlowes bereits Ende des 16. Jahrhundert geschrieben
Goethe lernte diesen Text erst 1818 kennen
4. Straßburger Puppenspiel
basiert auf Marlowes Faust Drama
mittels des Puppenspiels wurde Goethe der Faust-Stoff bereits in der Jugend nähergebracht
5. Lessings Faust Fragment
1759 veröffentlicht
1786 wurde aus Lessings Nachlass ein Entwurf zu einem Faustdrama publiziert.
Zu dieser Zeit beschäftigte sich Goethe intensiv mit Faust.
Lessings Idee, dass ein ‚denkender, einsamer Jüngling’ durch seinen Wissensdurst ein geeignetes Opfer für den Teufel sei, hat Goethe besonders beeindruckt.
6. Weitere Faust Werke
1570: Christoph Rosswirt, „Erzählungen vom Zauberer Faust“
1775: Paul Weidmann, „Johann Faust“
1778: Friedrich Müller, „Faust Drama“
1791: Friedrich Max Klinger, „Fausts Leben, Taten und Höllenfahrt“
1836: Nikolas Lenau, „Faust“
1829: Christian Dietrich Grabbes, „Don Juan und Faust“
Alle literarischen Faust Werke beschäftigen sich grundsätzlich mit dem wissensdurstigen und sehr belehrten Doktor Faust, der durch einen Pakt mit dem Teufel versucht, der Suche nach dem Sinn des Lebens ein Ende zu setzen. In den meisten Stücken bereut er diesen Pakt jedoch und stirbt letztendlich. Viele dieser Werke sollten der Abschreckung dienen. Das Thema Liebe wird nicht in allen Stücken behandelt.
Goethes Verarbeitung des Faust Stoffes
Das Volksbuch, das Puppenspiel und Lessings Faust gelten als die Quellen für Goethes Faust
Ein Prozess gegen die 1772 in Frankfurt hingerichtete Kindesmörderin Susanna Margarete Brand regte die Gretchen Handlung im ersten Teil an
Goethes erster, zwischen 1772 und 1775 entstandener Entwurf zu Faust, ist nur als Abschrift erhalten. (Sturm und Drang) Dieser sogenannte ‚Urfaust’ wurde aber erst 1887 entdeckt.
1790 erschien eine überarbeitete Fassung des Urfaust > Faust, Ein Fragment
Erst auf Schillers Drängen hin nahm Goethe 1797 die Arbeit wieder auf. (Klassik)
Der 1808 abgeschlossene erste Teil wurde 1829 erstmals vollständig aufgeführt.
Der zweite Teil (1825-1831) wurde 1833 veröffentlicht
1876: erste vollständige Aufführung beider Teile in Weimar
Quellenangabe:
Paul Requadt, „Goethes Faust I., Leitmotivik und Architektur”
Wilhelm Emrich, „Symbolik von Faust II.
“
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