Die gruppe 47
Hans Werner Richter und
„Die Gruppe 47“
Mein Referat handelt von einer, eigentlich der literarischen Institution der deutschen Nachkriegsgeschichte, nämlich der Gruppe 47.
Wie man aus dem Namen schon schließen kann wurde sie 1947 gegründet und zwar von Schriftsteller und Redakteur Hans Werner Richter.
[Bild: Hans Werner Richter]
Die Gruppe 47 wollte Deutschland eine neue Orientierung geben, indem sie die junge deutsche Nachkriegsliteratur förderte.
Bis 1945 gab Richter in amerikanische Gefangenschaft mit anderen Häftlingen die Zeitschrift „Der Ruf“, ein Blatt von Kriegsgefangene für Kriegsgefangene heraus, das die Soldaten über die Verbrechen des NS-Regimes aufklären sollte.
Nach seiner Entlassung reiste Richter von Amerika zurück nach Deutschland und gründete mit Alfred Andersch und einigen anderen Mitgefangenen die Zeitschrift „Der Ruf – Die unabhängigen Blätter der jungen Generation“.
Die Zeitschrift sollte einen demokratischen und sozialen Neuanfang schaffen.
Man bot jungen Schriftstellern die Möglichkeit ihre Werke zu veröffentlichen und ihre Meinung kund zu tun.
Mit ihrer überaus aggressiven Kritik an den Besatzungsmächten hatten sie sich aber zu weit aus dem Fenster gelehnt, was zur Folge hatte, dass der Zeitung die Lizenz entzogen wurde.
„Der Ruf“ mußte eingestellt werden, und so hatten Jungschriftsteller keine Möglichkeit mehr ihr Publikum zu erreichen.
Es folgte ein weiterer Versuch eine Zeitung auf die Beine zu stellen, und zwar
„Den Skorpion“.
Dies wurde aber ebenfalls durch die Besatzer vereitelt.
Im September fand schließlich unter der Leitung Richters die erste Versammlung der Gruppe 47 statt.
Es wurden junge Schriftsteller eingeladen, die ihre unveröffentlichten Werke vorlesen sollten.
Man legte großen Wert auf Ästhetik und Offenheit; die Texte sollten keinerlei Verzierungen, sondern wirklich aussagekräftige Sätze beinhalten.
Wer die Gruppe 47 war bestimmte von Anfang bis Ende Hans Werner Richter.
Was er für eine Stellung inne hatte, zeigt ein Zitat von ihm recht deutlich:
„Viele bilden sich ein, zur Gruppe 47 zu gehören. Aber wer wirklich dazugehört, weiß nur ich; und ich werde es nicht sagen.“
Richter war derjenige, der bestimmte welche Autoren eingeladen wurden und welche es nicht wert waren teil zu nehmen.
Die eingeladenen Schriftsteller mußten auf dem sogenannten „elektrischen Stuhl“ Platz nehmen und ihr Werk vortragen.
Was dann meist folgte war eine sehr harsche Kritik; man verhielt sich überaus pedantisch und kritisierte jedes falsch gewählte Wort.
Dem Autor war es außerdem untersagt sein Werk zu verteidigen, denn die Kritik sollte seine Methoden verbessern und ihn schließlich weiterbringen.
Von 1950 bis 1967 wurden auch Literaturpreise durch die Gruppe verliehen.
Hier ist die Aufstellung der Preisträger:
[Folie: Preisträger]
An der Liste sieht man, dass heute sehr bekannte Schriftsteller mit der Gruppe zu tun hatten.
Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann und Günter Grass sind heutzutage wohl so ziemlich jedem ein Begriff.
Das Interesse an ihren Treffen wuchs weiter an und wurden zu regelrechten Medienereignissen; die Tagungen wurden durch Radio und Fernsehen übertragen und Verlage suchten dort nach neuen Talenten.
Mit dem Jahr 1964 kündigte sich aber der Verfall der Gruppe 47 an.
Ein Grund war wohl die zunehmende Kommerzialisierung und Qualität der Sitzungen, die Richters Meinung nach immer weiter zurückging.
Auch wurde immer wieder versucht politische Themen einzubringen, was Richter von Anfang an immer verhindert hatte; denn allein die Literatur sollte im Vordergrund stehen.
Es hielt eine weitere Politisierung Einzug, als 1967 der „Sozialistische Deutsche Studentenbund“ in eine Versammlung in der Erlanger „Pulvermühle“ eindrang und die Autoren aufforderte politisch Stellung zu beziehen.
Die 29.
Tagung im Salgau sollte die letzte sein.
Da die Gruppe 47 in verschiedene politische Lager zerfallen war und nur noch „elendes Zeug“ vorgelesen wurde, beschloß man, sich aufzulösen.
Andere behaupteten hingegen, dass die Gruppe 47 einfach in der Form nicht mehr gebraucht würde, da sich die Literatur in den 20 Jahren zu sehr verändert hätte.
Von September 67 an hörte die Gruppe auf zu existieren.
Sie hatte jedoch vielen jetzt bekannten Schriftstellern geholfen ihre Kariere zu starten und sie gab Deutschland die Möglichkeit zu einem literarischen Neuanfang nach dem Krieg.
Anmerkungen zu dem im Internet veröffentlichten Referat:
Ich habe dieses Kurzreferat im April 1999 für das Fach Deutsch geschrieben (11.
Klasse).
Thema war: Die Geschichte der Gruppe 47.
Der Inhalt entspricht den Tatsachen, doch musste ich mich aus Zeitgründen auf das Wesentliche beschränken.
Dieses Referat umreißt nur die wichtigsten Aspekte die Gruppe 47 und Hans Werner Richter betreffend.
Falls Du das Referat verwendet hast, dann schreib mir doch bitte:
ThorstenWenke@t-online.de
Hans Werner Richter und
„die Gruppe 47“
1946 wurde „Der Ruf – Die unabhängigen Blätter für die junge Generation“ (eine sozialistisch und demokratisch orientierte Zeitschrift) von Hans Werner Richter und Alfred Andersch gegründet.
1947 wegen „Nihilismus“ (völlige Verneinung aller Normen und Werte) durch die amerikanische Besatzungsmacht verboten (Lizenzentzug). Die Redakteure erkannten die These der deutschen Kollektivschuld nicht an.
Ende 1947 erneuter Versuch eine Zeitung zu gründen („Der Skorpion“). Im Gegensatz zum „Ruf“ sollte sich diese der Literatur verschreiben. Wegen erneuter Probleme mit den Amerikanern entstand nur ein Probeexemplar.
Da es dadurch für Jungschriftsteller keine Möglichkeit gab ihre Arbeiten zu veröffentlichen suchte man Kommunikation im kleinen Kreis è Gründung der „Gruppe 47“
Die Gruppe 47 war kein Verein mit Satzung oder Vorstand, sondern vielmehr ein „Freundeskreis“.
Sie bestand des weiteren nur ein- bzw. zweimal ihm Jahr und kritisierte möglichst unveröffentlichte Manuskripte junger Schriftsteller; manchmal auf überaus verletzende Weise („Die Gruppe 47 ist eine Sadistenvereinigung, an der ich nicht einmal unter Todesandrohung teilgenommen hätte“).
Primärziel: Förderung der jungen deutschen Nachkriegsliteratur
Phaseneinteilung:
Vor-öffentliche Phase (1947-1949): „kollegiale Arbeitskritik“ (Kritik im kleinen Kreis)
Aufstiegsperiode (1950-1957): öffentliche Tagungen; professionelle Kritiker (Reich-Ranicki; Kaiser)
Hochperiode (1958-63): Großveranstaltungen; Rundfunkübertragungen;
Verfallphase (1964-1967): steigende Mitgliederzahlen; Politisierung; Kommerzialisierung
Auflösung:
20 Jahre lang organisierte Hans Werner Richter die Gruppe 47, bis sich die Mitglieder schließlich 1967 trennten.
Politische Differenzen innerhalb der Gruppe sollen das Ende herbeigeführt haben.
Hans Werner Richter
(Gründer und Leiter der Gruppe 47)
..
.weiter bekannte Mitglieder:
Wolfdietrich Schnurre
Joachim Kaiser
Hans Mayer
Walter Jens
Walter Höllerer
Marcel Reich Ranicki
(Kritiker)
Referat: „Die Geschichte der Gruppe 47“
Autor: Thorsten Wenke
Quellen: Hans Werner Richter und die Gruppe 47 – Nymphenburger Verlagshandlung / München - 1979
Hans Werner Richter und
„die Gruppe 47“
Hans Werner Richter
(Gründer und Leiter)
Eine der 29 Versammlungen (von 1947 – 1967).
...weiter bekannte Mitglieder:
Wolfdietrich Schnurre
Joachim Kaiser
Hans Mayer
Walter Jens
Walter Höllerer
Marcel Reich Ranicki
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