Die jüdin von toledo
Die Jüdin von Toledo
Biographie
Inhalt
Wort-undSatzanalyse
Format
Personen
Interpretation
Eigene Meinung
Biographie:
Lion Feuchtwanger Schriftsteller
1884:7. Juli: Lion Feuchtwanger wird als Sohn des jüdischen Fabrikanten Sigmund Feuchtwanger und dessen Frau (geb. Bodenheimer) in München geboren.
Ab 1903 : Er studiert Germanistik und Geschichte in München. In dieser Zeit verkehrt er in den Kreisen der Münchener Bohème und verfasst seine ersten Dramen, Erzählungen und Theaterkritiken
1907 Dissertation über Heinrich Heines(1797-1856) "Rabbi von Bacharach".
Ab 1907 Arbeit als Dramaturg am Theater in München.
1912:Heirat mit Marta Loeffler, die ein Kind von ihm erwartet. Seine Tochter stirbt kurz nach der Geburt.
1914 : Feuchtwanger wird auf einer Tunesien-Reise mit seiner Frau vom Beginn des Ersten Weltkriegs überrascht. Mit Mühe entgeht er einer französischen Internierung.
Ab 1914 Militärdienst in München, aus dem er krankheitshalber vorzeitig entlassen wird. Feuchtwangers Theaterstücke bekommen in dieser Zeit einen mehr politischen Inhalt: Er wird einer der frühen Kriegsgegner.
1918 : Arbeit an dem dramatischen Roman "Thomas Wendt". Veröffentlichung des Dramas "Jud Süß", das er kurze Zeit später trotz großen Erfolges zurücknimmt und zum Roman erweitert, den zunächst niemand verlegen will.
1923 Publikation des historischen Romans "Die hässliche Herzogin Margarete Maultasch" über jene Tiroler Gräfin, die sich vergeblich bemühte, das Handicap ihrer Hässlichkeit und ihre Außenseiterrolle zu überwinden.
1924 Zusammen mit seinem Freund Bertolt Brecht Bearbeitung des Stückes "Leben Eduards des Zweiten von England".
1925 Herausgabe des Romans "Jud Süß". Feuchtwanger erzählt darin den Fall des Joseph Süß Oppenheimer, des Finanzberaters eines württembergischen Herzogs, der 1738 in einem aufsehenerregenden Prozess zum Tode verurteilt und grausam hingerichtet wurde.
Für Feuchtwanger zeigen sich in dieser Geschichte Parallelen zum Leben Walther Rathenaus und zur Frage nach der Möglichkeit einer Assimilierung der Juden in Deutschland. Übersiedlung nach Berlin. Er zieht sich aus dem Theaterleben zurück.
1927 Uraufführung des Stückes "Die Petroleuminsel".
1930 Sein erster zeitgeschichtlicher Roman " Erfolg. Drei Jahre Geschichte einer Provinz" erscheint.
Er schildert die Geschichte Bayerns von 1921 bis 1924 und geht auch auf den Putsch Adolf Hitlers vom 9. November1923 ein.
1932 : Publikation des ersten Bandes der Trilogie "Josephus" unter dem Titel "Der jüdische Krieg".
1933 : Während der nationalsozialistischen Machtübernahme hält sich Feuchtwanger aufgrund einer Vortragsreise in den USA auf. Er kehrt nicht mehr nach Deutschland zurück, sondern lässt sich in Sanary-sur-mer(Frankreich) nieder. Sein Haus in Berlin wird von den Nationalsozialisten durchsucht, geplündert und beschlagnahmt.
Zahlreiche Manuskripte gehen dabei verloren. Feuchtwanger wird als Schriftsteller politisch tätig: Sein Roman "Die Geschwister Oppenheim" schildert das Schicksal einer deutsch-jüdischen Familie in Berlin zur Zeit des NS-Regimes.
1935 : Der zweite Band der Trilogie "Josephus" erscheint unter dem Titel "Die Söhne“
1936 Die Hitler-Satire "Der falsche Nero" erscheint.
1940 : Feuchtwangers Hinwendung zum Sozialismus manifestiert sich in dem Roman "Exil". Während des Zweiten Weltkriegs wird er in dem Lager Les Milles bei Aix-en-provence interniert, aus dem er mit Hilfe seiner Frau nach kurzer Zeit entkommt. Er lebt versteckt in Marseille.
September Feuchtwanger flieht über Spanien und Portugal nach Los Angeles.
1942 : In dem Bericht "Unholdes Frankreich" hält er seine Lagererfahrungen fest.
1943:Übersiedlung nach Pacific Palisades.
1945 : Zusammenarbeit mit Brecht an "Die Geschichte der Simone Machard".
ab 1945 Nach dem Krieg wendet er sich wieder dem historischen Roman zu.
1948 : Im Zuge der Verfolgung von Sozialisten und Kommunisten unter Joseph Raymond McCarthy wird Feuchtwanger des Kommunismus verdächtigt.
Da die USA ihm die Staatsbürgerschaft verweigern, verlässt er das Land nicht mehr. Seine politischen Schwierigkeiten bilden den Anstoß zu dem Theaterstück "Wahn oder Der Teufel in Boston" über die Hexenverfolgung in Massachusetts.
1954 Der letzte Band der Trilogie "Josephus" wird unter dem Titel "Der Tag wird kommen" auf deutsch veröffentlicht.
1955-1957 Feuchtwanger wendet sich mit "Die Jüdin von Toledo" und "Jefta und seine Tochter" wieder verstärkt der jüdischen Tradition zu.
1958:21. Dezember: Lion Feuchtwanger stirbt in Los Angeles.
Inhalt :
Kontext : Spanien des 12 Jhdt. , auf der spanischen Halbinsel treffen Moslems und Christen aufeinander.
Es ist die Zeit der Kreuzzüge.
Auf der spanischen Halbinsel gibt es noch ein drittes Volk: die Juden.
Diese sind in keinem der Länder wirklich willkommen, doch werden oft wider Willen um politischen Rat gefragt.
In den meisten Ländern sind Juden die Ratgeber der Könige, trotzdem werden sie verachtet und verfolgt.
Der Jude Jehuda Ibn Esra ist in Sevilla als Moslem aufgewachsen, und hat dort ein großes Vermögen gemacht.
Doch beschließt er ins christliche, weniger blühende Toledo zu ziehen, weil man dort Juden gegenüber noch nicht so feindlich gegenübersteht.
Er wird Escrivano des Königs Alfonso VIII von Kastilien und verspricht diesem, sein Land zum Blühen zu bringen.
Außerdem erringt er eine Macht, die noch nie zuvor ein Jude besaß. Sein großes Ziel ist es, für den Frieden zu kämpfen.
„Streite für den Frieden!“ (S.
17)
Papst fordert kurz danach einen Kreuzzug, den Jehuda auf alle Fälle verhindern möchte.
Kastilien und Aragon können sich nicht dazu einigen gemeinsam in den Krieg gegen die Araber zu ziehen, die Kriegsgefahr scheint für einige Zeit gebannt.
Außerdem macht Jehuda dem König klar, dass die wirtschaftliche Situation einen Krieg im Moment nicht zulässt.
In dieser Zeit lernt Alfonso auch die schöne, selbstbewusste Tochter Jehudas, Raquel, kennen.
Alfonso verliebt sich in sie, und lässt für sie das Lustschloss La Galiana nach ihren Wünschen herrichten. Jehuda gibt seine Tochter nur ungern in die Hände dieses Christen doch hofft er dadurch den König besser beeinflussen zu können und den Juden Toledos so helfen zu können, FRIEDEN
Raquel erreicht durch ihre Stellung beim König die Erlaubnis verfolgte Juden einreisen zu lassen.
Zwischen Raquel und Alfonso entwickelt sich eine echte Liebe, und sie verbringen eine wundervolle Zeit in La Galiana, in die sich der König für eine lange Zeit zurückzieht.
„Und er schloss sich mit der Jüdin fast volle sieben Jahre ein und gedachte nicht seiner selbst, noch seines Reiches, noch kümmerte er sich um sonst etwas.“
Leonores Sohn stirbt, und Alfonso glaubt, dies sei die Strafe für seine Liebe zu Raquel. Doch diese gebärt ihm kurz danach einen Sohn, und er glaubt dass dies ein positives Zeichen ist.
Doch die kastilischen Adeligen, Alfonsos Frau und dessen Mutter Ellinor de Guienne tun alles um eine Einigung zwischen Kastilien und Aragon zu erzielen.
Während Alfonso mit seinen Rittern gegen die Araber kämpfen, lässt Leonor ihre Rivalin und ihren Vater umbringen.
Doch Jehuda hat dafür gesorgt, dass Raquels Sohn vor Alfonso und der Taufe sicher ist.
Alfonso ist nun unglücklich und erkennt wie viel Gutes Jehuda seinem Land getan hat und wie unüberlegt er gehandelt hat als er sich vom Fieber der Kreuzzüge mitreißen ließ.
Er ernennt den Juden Don Ephraim, den Vorsitzenden der Aljama, zum neuen Escrivano und handelt mit dessen Hilfe einen Friedensvertrag mit dem Kalifen aus.
Er erfährt nie was aus seinem Sohn geworden ist, dieser bleibt ein Jude.
Wort- und Satzanalyse
Das Buch ist relativ einfach geschrieben, es benutzt die Sprache des historischen Romans des 20. Jhdt.
Es ist eine sehr einfühlsame Sprache in der der Autor schreibt, denn obwohl er eine einfache Sprache benutzt, wirkt es nicht trocken.
Format
Es handelt sich bei diesem Werk um einen Roman des 20. Jhdt. Das Buch ist in drei Abschnitte geteilt, diese wiederum in Kapitel. Der Anfang eines Abschnitts nimmt dessen Handlung vorweg, indem Feuchtwanger am Anfang je zwei Zitate platziert, eines von der Cronika General, und einen aus der Romanze des Lorenzo de Sepulveda aus dem 16. Jhdt.
Bsp. : 1)„Der König verliebte sich heftig in eine Jüdin, die den Namen Fermosa, die Schöne, trug, und er vergaß sein Weib.“
2)„Und er schloss sich mit der Jüdin fast volle sieben Jahre ein, und gedachte nicht seiner selbst, noch seines Reiches, noch kümmerte er sich um sonst etwas“
3)„Es beschlossen nun die Seinen,
Dieses Treiben zu beenden,
Das dem König Schande machte.
Sie begaben sich zum Orte,
Wo die Jüdin war, und fanden
Sie auf prächtiger Estrade,
Und sie töteten die Jüdin
Und die um sie waren, alle.“Die drei Abschnitte beschreiben den Aufstieg, den Höhepunkt und den Fall von Jehuda und den Seinigen.
Der Roman wird von einem auktorialen Erzähler geschildert, dies ermöglicht sich wirklich in die Personen einfühlen zu können, und ihre Handlungen zu verstehen.
5)Charakteristik
Jehuda:
Er ist ein Mann in den Fünfzigern.
Er denkt selber über sich: „Er hatte erreicht was immer er sich wünschte“ (S.13.
Er ist im Islam aufgewachsen, und praktiziert bis zu seinem Umzug nach Toledo diese Religion auch, doch tief in seinem Herzen ist er ein Jude. Er kehrt nach Toledo zurück und somit auch zum Judentum, denn seine Familie kommt von dort. Deshalb liegt ihm auch soviel daran das Castilio Ibn Esra, früher Besitztum seiner Familie, zurückzuerlangen.
Ein guter Geschäftsmann, besitzt ein Vermögen und könnte sich eigentlich schon zurückziehen.
Er ist ein Humanist, ein Mann des Friedens. Aus diesem Grund will er auch diese einflussreiche Stellung beim König von Kastilien erringen. Er möchte Frieden auf die iberische Halbinsel bringen.
Feuchtwanger sagt selbst über Jehuda:
„ Dem Ritter entgegenstellen wollte ich den Mann des Friedens. Der freilich wird nicht gefeiert in den Chroniken und Balladen der Zeit, aber vorhanden ist er.
“
Er erkennt, dass die einzige Möglichkeit die Juden zu retten ist, den Frieden zu wahren.
Er ist ein guter Diplomat.
Er benutzt seine Macht um die Seinigen zu retten, er gibt sogar seine Tochter für diesen höheren Zweck dem König als Geliebte her.
Er glaubt, durch seine Stellung sicher vor jeglichem Judenhass zu sein, doch er erkennt schließlich, dass dies nicht so ist.
Er führt seinen Sohn in die Welt des Rittertums, und entfernt ihn so von seinen Wurzeln, diesen Fehler will er nicht nochmals begehen und rettet deshalb seinen Enkel vor der Zwangstaufe.
Er entspricht nicht wirklich dem antisemitischen Bild eines Juden, denn er ist durchaus mutig und nicht geldgierig.
Indem er sein Geld dazu benutzt mit hohem Risiko Frieden auf der iberischen Halbinsel zu schaffen, beweist er uns das.
Raquel:
Sie ist Jehudas Tochter, und noch sehr jung und versprüht einen gewissen Charme, obwohl der König anfangs von ihr denkt: „Dabei gefiel sie ihm nicht einmal, sie hatte nichts Mildes, Damenhaftes an sich, sie war vorwitzig und maßte sich Urteile an, wiewohl sie doch eigentlich noch ein Kind war.“ La Fermosa
Sie ist aufgewachsen im blühenden Spanien der Mauren und empfindet die christliche Welt als roh und unterentwickelt.
Sie ist gebildet und ist auch im Islam groß geworden. Für sie ist der Umzug nach Toledo gleichzeitig ein Wechsel der Religion.
Anfangs versteht sie nicht, als noch in Sevilla ihre Freundin ihr sagt, welch schlimmes Schicksal sie als Jüdin erwartet, doch nach und nach wird ihr bewusst wie gefährlich das sein kann.
Sie ist sehr tolerant und befindet sich auch oft mit in der Runde mit dem arabischen Philosophen Musa, dem Juden Benjamin und dem christlichen Domherrn Rodrigue.
Sie ist unbefangen und sagt immer was sie denkt.
Sie verliebt sich wirklich in Alfonso von Kastilien, denn sie ist trotz ihrem Unverständnis geblendet von seiner Heldenhaftigkeit.
Sie gehört nicht zu den Frauen die Sachen einfach so hinnehmen, sie versucht immer ihren Willen durchzusetzen.
Sie versucht aus Alfonso einen toleranten Humanisten zu machen, indem sie ihm jüdische und arabische Philosophien erklärt, doch dies misslingt ihr. Sie versucht „aus einem Ritter einen Menschen zu machen“.
Sie liebt ihn sosehr, dass sie naiv glaubt er könne sie vor allen beschützen und bleibt deshalb in La Galiana, wie er es ihr befohlen hat, doch ihr Kind bringt sie entgegen seines Willen in Sicherheit, denn sie will vermeiden, dass es getauft wird.
Deshalb kann man auch sagen, dass sie sehr mutig ist.
Alfonso
Er ist König von Kastilien, ein gutaussehender junger Mann in den besten Jahren.
Er entspricht dem Bild eines heldenhaften Ritters, deshalb steckt in ihm diese Lust immer Krieg zu führen.
Er wurde im katholischen Glauben erzogen und gerät deshalb in einen seelischen Konflikt, als er sich in die Jüdin verliebt.
Er hält eigentlich nichts von außerehelichen Beziehungen, denn er liebt seine Frau bis zu diesem Zeitpunkt wirklich.
Er ist sehr intolerant und mag Juden im Allgemeinen nicht, dies lässt er Jehuda auch spüren. Er ist der Inbegriff eines Monarchen, der sich seinen Hofjuden hält, um deine Finanzen zu verbessern.
Er ist die Personifizierung des Draufgängertums laut Feuchtwanger eines immer noch nicht gebändigten präzivilisatorischen bösen Trieb der Menschen, die jagen, schlagen und töten wollen.
Somit ist er das Gegenteil des humanistischen Ideals.
Er ist nicht nur selbst Schuld an seinem Schicksal, denn er ist unter dem Einfluss, oder Druck der Kirche und des Papstes, die ihn zu sinnlosen Kreuzzügen bewegen.
Letztendlich sieht er jedoch, wenn auch zu spät seine Fehler ein und bittet den Juden Don Ephraim das Amt Jehudas zu übernehmen.
6)Interpretation
a)Das Buch Ester:
Feuchtwanger schreibt selber : „Jahrzehntelang hat mich die Geschichte dieser Hadassa beschäftigt, die, von dem persischen Großkönig Ahasver zu seiner Königin erhöht, unter dem Namen Esther ihr Volk, die Juden, vom sicheren Untergang rettet“ Er will „die Geschichte der Esther neu erzählen“
Die Geschichte, Esther, die Frau des babylonische Königs Ahasver, eine Jüdin, kann geleitet von ihrem Onkel Mordechai ihr Volk retten in dem sie ihr eigenes gefährdet.
Man erkennt hier viele Gestalten wieder:
Raquel à Esther
Jehuda à Mordechai
Alfonso à Ahasver
Leonor+Volk à Haman
Auch in dieser Geschichte nützt Raquel ihre Stellung um Juden vor Pogromen in Frankreich zu bewahren.
Jehuda tut hier alles, um den Frieden zu bewahren und nutzt seine Stellung um Gutes zu tun, doch verschafft er sich viele Feinde die ihm nach dem Leben trachten.
Die Geschichte im Buch Esther ist wie ein Märchen, die Guten gewinnen und die Bösen werden bestraft, doch das was Feuchtwanger hier schildert ist die Realität, und deshalb gibt es hier kein Happy End, sondern den Tod der Protagonisten.
b) Assimilation
Feuchtwanger lässt seine Geschichte im Mittelalter spielen, doch tatsächlich erinnert uns die Situation an die Situation Europas vor dem zweiten Weltkrieg:
i)AUFSTIEG
Das Judentum assimiliert sich, so wie Jehuda, es versucht sich zu integrieren und vergisst zum Teil seine Religion.
à Alazar
Man kann Parallelen ziehen zum Berlin von dem viele dort ansässige Juden kurz vor 1933 noch meinten es sei das Jerusalem der Neuzeit.
Die Judenheit hält sich für unantastbar, fühlt sich sicher. Betrachtet Deutschland als die Heimat : Offiziere im ersten Weltkrieg.
Viele vergessen auch ihre Herkunft um so bessere Chancen zu haben (Alazar), das Bild des klassischen Ghettojuden fällt zum teil weg.
ii) FALL
Ob assimiliert oder nicht, für die Menschen bleibt ein Jude das was er ist. Diejenigen die sich sicher gefühlt haben werden auch umgebracht.
Feuchtwanger hat diese ganze Zeit erlebt, selbst am eigenen Leib erfahren können.
Aus dieser Sicht stellt er sich nun in den fünfziger Jahren die Frage ob Juden sich assimilieren sollen oder nicht.
In diesem Fall erkennt man, dass er diese Frage verneint.
Jehuda Ibn Esra bereut es zutiefst, seinen Sohn in die Welt des Christentums eingeführt zu haben und will diesen Fehler gutmachen, indem er seinen Enkel rettet. Man erkennt, dass Jehuda die Wichtigkeit der eigenen Herkunft erkannt hat.
Feuchtwanger schreibt in einer Zeit in der der Staat Israel bereits existiert, deshalb erkennt er, dass ohne die Bewahrung der eigenen Identität dieses Wunder nie hätte stattfinden können. Deshalb sagt er klar und deutlich durch dieses Buch, dass man zu seinen Wurzel stehen soll und er spricht sich gegen die Assimilation aus.
c) Humanismus:
Feuchtwanger stellt dem heldenhaften Ritter viele Humanistische Gestalten entgegen.
Jehuda
Raquel
Musa
Don Benjamin
Don Rodrigue
Oft in diesem Roman kommt eine humanistische Philosophenrunde zusammen, in der über Religion gesprochen werden kann mit gegenseitiger Toleranz. Jeder achtet die Religion des anderen und glaubt doch fest an die Eigene. Dies zeigt, dass dies kein Widerspruch sein muss.
Diese Szenen ähneln der Ringparabel in Lessings Nathan der Weise. Der Jude Benjamin wird in dem Roman der Sprecher des Autors über seine Auffassung der Funktion des Judentums : „Es sind nicht die Siege des Schwertes, welche unsere Propheten uns versprochen haben, und nicht solche Siege sehen wir herbei.
Wir halten nicht viel von Rittern und Kriegsknechten und Belagerungsmaschinen. Deren Erfolge haben keinen Bestand. Unser Erbteil ist das große Buch... Was es uns verheißt sind die Siege des Geistes.
..“
Feuchtwanger zeigt in diesem Roman das Streben nach Frieden des Juden Jehuda auf. In den Jahren 1950 befindet sich die Welt in einer schwierigen Lage, denn es ist noch wichtiger geworden den Frieden zu bewahren, da man nun die Macht hat, dank moderner Technik die ganze Welt zu vernichten.
d) Sündenbock
Es herrscht Krieg, das Volk braucht einen Sündenbock
- den Juden
Er zeigt auf wie primitiv ein Teil der Menschheit ist, da sie es für nötig hält Menschenopfer zu bringen.
Die Bevölkerung Toledos beruhigt sich nachdem die Castros die Galiana gestürmt haben und die Bewohner umgebracht haben.
+: Sehr ausführlich, mit exzellentert Biografie Feuchtwangers und guter Interpretation.
-: Die Gliederung der Inhaltszusammenfassung in Punkte ist etwas unglücklich. Kein Literaturverzeichnis.
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