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  Einleitung

Inhalt   Seite:   Die Epoche der Klassik 1 Klassik allgemein 1 Grundlagen der Klassik 1 Bereiche der Klassik neben der Literatur 2 Philosophische Strömungen der Klassik 2 Immanuel Kant als wichtiger Vertreter der klassischen Philosophie 2 Die Musikrichtung Klassik 3 Künstler der Klassik 3 Der Kunsttheoretiker Johann Joachim Winckelmann 3 Claude - Nicolas Ledoux 4 Jean Auguste Dominique Ingres 5 Antonio Canova 5 Die Weimarer Klassik 6 Ziele der Klassik und Einflüsse auf sie 6 Verhältnis zur Antike und das Humanitätsideal der Klassik 6 Idealvorstellung und Menschenbild der Klassik 6 Lyrik, Epik und Dramatik 7 Bedeutende Vertreter 8 Friedrich Schiller 8 Johann Wolfgang von Goethe 9 Literarische Analyse anhand eines Textbeispieles 10 Weimar und das gesellschaftliche Leben 12 Die Zeit vor und nach der Klassik 13 Sturm und Drang 13 Romantik 14 Die „Klassik“ – Legende 15 Anhang 16 Quellenangabe 16 Bildmaterial ab 17 Die Epoche der Klassik     Klassik allgemein   Klassik ist ein Begriff, der in mehreren Gebieten Anwendung findet. Einerseits bezeichnet er eine zeitlich und räumlich festlegbare Epoche. „Klassik“ lässt sich auf „classicus“ zurückführen. Der Begriff wurde schon im alten Rom von Cicero als Qualitätsbegriff verwendet. Im 18. Jh.

bürgerte sich der Klassikbegriff, von Frankreich kommend, auch im deutschsprachigem Raum ein. Er bezog sich auf die großen Dichter der Antike und auf den Höhepunkt einer Nationalliteratur. „Klassik“ wird in der deutschen Literatur praktisch nur auf das Schaffen Goethes und Schillers bezogen. Bei der zeitlichen Fixierung dieser Epoche gibt es unterschiedliche Ansätze: 1770 – 1832: „Geist der Goethezeit“ gelangt zur Darstellung 1795 – 1805: „Weimarer Hofklassik“ (Zeit des Goethe – Schiller – Bundes) 1786 – 1805: Von Goethes Italienreise bis Schillers Tod   Der Begriff „Klassik“ darf aber nicht mit der im 17. Jh. von Frankreich ausgehenden Zielrichtung des „Klassizismus“ verwechselt werden.

Der Klassizismus ahmte vorallem antike Muster nach. Auch in der bildenden Kunst wird die Zeit der „Klassik“ „Klassizismus“ genannt.   Andererseits bezeichnet es auch die „absolut vollkommene“ Kultur und Literatur eines Staates. z.B. römische Klassik (Zeitalter des Augustus) griechische Klassik (Zeitalter des Perikles) englische Klassik (Zeitalter der Königin Elisabeth I.

)   Ich werde mich in dieser Arbeit hauptsächlich auf die deutsche Klassik mit ihren Hauptvertretern Goethe und Schiller beziehen.     Grundlagen der Klassik   Durch Ludwig XIV. war Frankreich die Vormacht in Europa. Doch durch die vielen Kriege und die verschwenderische Hofhaltung Ludwigs war die wirtschaftliche Situation des Landes katastrophal. Adel und Kirch hatten die Vorherrschaft und beuteten das Bürgertum restlos aus. Da die Gefahr bestand, dass der König die Nationalversammlung, zu der sich der 3.

Stand erklärt hatte, auflösen könnte, stürmte das Pariser Volk die Bastille. Im September 1791 erhielt Frankreich eine Verfassung. Nachdem Frankreich 1792 Republik wurde, verurteilte man Ludwig XVI. wegen Hochverrates zum Tode. Napoleon, der gewählt worden war, um in Frankreich für Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu sorgen, ordnete den Staat neu. Seine Pläne, ganz Europa seiner Herrschaft zu unterwerfen, scheiterten am Widerstandswillen der Völker und der gegen ihn verbündeten Mächte.

Napoleon machte nach der Niederlage gegen die Verbündeten Russen, Preußen und Österreicher den Thron für Ludwig XVII., den Bruder des in der Revolution hingerichteten Königs, frei. Die Weimarer Klassik wird durch die Französische Revolution mit ihren Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit geprägt. Der Kampf um eine Verfassung, die revolutionäre Diktatur unter Robespierre und der, darauffolgende, Bonarpartismus führten zu den Grundstrukturen des 19. Jahrhunderts. Die Französische Revolution hatte die alte Gesellschaft zerstört und erlaubte damit, das „ganz andere“ zu denken: die Idee von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

Das Interesse der deutschen Bevölkerung an den Vorgängen in Frankreich war groß. Früher oder später musste sich auch die Dichtung damit auseinandersetzen, inwieweit eine Revolution dafür geeignet war, eine Verbesserung der herrschenden Zustände herbeizuführen. Zunächst erteilten Goethe und Schiller der Revolution eine klare Absage und handelten sich damit den Ruf ein, unpolitisch und kurzsichtig zu denken. In Wirklichkeit glaubten sie aber an die Möglichkeit die Gesellschaft in kleinen Schritten zu reformieren, so dass eine Revolution gänzlich unnötig währe. Mit Kunst und Literatur wollten sie einen Prozess in Gang setzen, in dem sich die Gesellschaft zu einem harmonischen Zusammenleben von gleichberechtigten Weltbürgern entwickelt. Die Idee der Aufklärung entfaltete ihre volle Wirkung.


Eine weitere Grundlage ist das Verhältnis zur Antike. Winkelmann, ein deutscher Archäologe und Kunstwissenschaftler sieht die „Antike [als] das Wahre und Schöne, dem es nachzueifern gilt“. In der griechischen Antike schien es als lebten die Menschen glücklich und zufrieden. Auf Grund der herrschenden Verhältnisse galt diese Zeit als Vorbild.     Bereiche der Klassik neben der Literatur   Philosophische Strömungen der Klassik Immanuel Kant als wichtiger Vertreter der klassischen Philosophie: Immanuel Kant (1724 – 1804) war das 4. Kind eines Sattlers in Königsberg.

Er wurde im pietistischen Christentum erzogen. Kant lernte im Cellegium Fridericianum von 1732 – 1740 die alten Sprachen. Seit 1740 studierte er in Königsberg Philosophie, Mathematik und Theologie. Von 1747 bis 1755 war er Hauslehrer in verschiedenen adligen Familien. Danach hielt er bis 1796 an der Universität Vorlesungen. 1770 wurde er Professor für Logik und Metaphysik in Königsberg.

Kant war der Vollender und Überwinder der Aufklärung und legte die philosophische Grundlage der klassischen Dichtung. In „Kritik der reinen Vernunft“, seinem Hauptwerk, stellte Kant klar, dass die menschliche Einsicht, die von der besonderen Struktur des Bewußtseins abhängig ist, ausschließlich in der Kategorie Raum und Zeit möglich ist. Aus der Erkenntnis, dass der Mensch nicht die Dinge an sich erkennen kann, obwohl die menschliche Vernunft die Welt der Erscheinungen ordnet, zog er die Schlussfolgerung, dass die Frage nach Gott, Freiheit, Unsterblichkeit wissenschaftlich nicht zu lösen ist. In seiner „Kritik der praktischen Vernunft“ (1788) erklärt Kant, dass der Mensch seiner Ansicht nach jederzeit aufgrund seines guten Willens fähig ist sittlich zu handeln. Der gute Wille, würde jedoch nicht von der Neigung bestimmt, sondern von der Pflicht. Nach Kant entzieht sich ein Kunstwerk der Beurteilung nach dem Nützlichkeitsstandpunkt, und unterwirft sich allein ästhetischen Kategorien.

Auf Schiller hatte die Philosophie des Königsberger Philosophen großen Einfluss. Er entwickelte die Ideen Kants nach seinen eigenen Anschauungen weiter.   Werke: „Kritik der reinen Vernunft“ „Kritik der praktischen Vernunft“ „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ „Metaphysik der Sitten“ „Der Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“     Die Musikrichtung Klassik   In der Musikgeschichte wird um 1730 die Barockmusik von der Klassik abgelöst. Sie endet mit dem Tod Beethovens im Jahr 1827. Die klassische Musik ist gefühlsbetonter als die Barockmusik. Ein wesentliches Merkmal ist die Ausgewogenheit zwischen Inhalt und Form.

Im formalen Bereich schloss die Klassik die Entwicklung der zyklischen Sonatenform (Sonate, Symphonie, Kammerorchester) ab. Höhepunkte erreichte die klassische Musik unter Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven. Die Musikepoche der Klassik hat jedoch wenig mit der Klassik in Literatur und bildender Kunst zu tun. In der Literatur und Kunst ist ein eindeutiges Streben nach den Idealen der Antike zu erkennen, was in der Musik nicht der Fall ist. Ihre Hauptvertreter sind Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791), der Werke, wie „die Zauberflöte“, „Entführung aus dem Serail“, „Don Giovanni“ oder „Figaros Hochzeit“ schrieb, Joseph Haydn (1732 – 1809), der über 100 Sinfonien, Opern und geistliche Chorwerke (z.B.

„Die Schöpfung“) schrieb und Ludwig van Beethoven, dessen 5. und 9. Sinfonie die bekanntesten sind.     Künstler der Klassik Der Kunsttheoretiker Johann Joachim Winckelmann Winckelmann wurde am 9.12.1717 in Stendal geboren.

Er war Schüler der Lateinschule in Stendal, des Köllnischen Gymnasiums zu Berlin und der Altstädtischen Schule in Salzwedel. Nach dieser Zeit studierte von 1738 – 1740 Theologie in Halle. Nachdem er ein Jahr Hauslehrer war, besuchte er 1741 die Jenaer Universität um Medizin zu studieren. 1742 wurde Winckelmann Hauslehrer in Hadmersleben bei Magdeburg. Von April 1743 bis Sep. 1748 arbeitete er als Korrektor an der Seehausener Lateinschule.

Bis Okt. 1754 war Winckelmann Bibliothekar des Reichsgrafen Heinrich von Bünau, der in Nöthnitz bei Dresden residierte. Im Juni 1754 trat der frühere Evangelist zum Katholizismus über um nach Italien reisen zu können. Das Jahr vor seiner Abreise verbrachte er in Dresden mit Studien zur bildenden Kunst. Zu dieser Zeit stand er unter starken Einfluss des Malers Adam Friedrich Oeser. Ab 1755 lebte Winckelmann in Rom, wo ihm durch ein Stipendium des Kurprinzen ein unabhängiges Gelehrtenleben ermöglicht wurde.

Neben seinem Antikenstudium verfolgte er verschiedene Arbeiten: unter anderen eine Beschreibung der Statuen im Belvedere und eine Abhandlung „vom Geschmack der griechischen Künstler“. 1756 verband er diese Arbeiten in der „Geschichte der Kunst des Altertums“. An dieser wissenschaftlichen Arbeit arbeitete Winckelmann weiter, bis zu seinem Tod. Als der siebenjährige Krieg begann wurde er Bibliothekar des Kardinals Archinto, wodurch er engen Kontakt zu römischen Gelehrten pflegte. In der Zeit von Sep. 1758 bis April 1759 arbeitete er am „beschreibenden Katalog der Gemensammlung“ des 1757 verstorbenen Barons Philipp von Stosch, das für das weitere wissenschaftliche Werk Winckelmanns von großer Bedeutung sein würde.

Im Juni 1759 wurde er von dem größten Antikensammler in Rom und Erbauer der Villa Albani, Kardinal Alessandro Albani, als Bibliothekar angestellt. Dort blieb er bis zu seinem Tod. Im April 1763 wurde ihm die Verantwortung über alle Altertümer in und um Rom übertragen. Als er einen Monat danach zum Scriptor linguae teutonicae an der Vaticana ernannt wurde, war ihm der Ruhm in Deutschland sicher. Winckelmann schrieb eine Reihe von Aufsätzen, die 1759 in der „Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste“ erschienen. Die darauf folgenden Anmerkungen über die Baukunst der Alten und das Sendschreiben von den Herculanischen Entdeckungen, die das Resultat seiner 1762 angetretener zweiter Neapelreise waren, riefen eine heftige Verstimmungen Am Hof zu Neapel hervor, da dieser sämtliche Veröffentlichungen über die Ausgrabungen in den wiederentdecken Vesuv - Städten verboten hatte.

Winckelmann reiste später noch drei mal nach Neapel. Im späten 1763 erschien sein „Programm einer ästhetischen Erziehung“, was die „Abhandlung von der Fähigkeit der Empfindung des Schönen in der Kunst, und dem Unterrichte in derselben“ beinhaltete. Als 1764 die „Geschichte der Kunst des Altertums“ erschien wurde Winckelmann zu einer Europas meist Geschätzter Personen. 1767 erschien neugewonnenes Material unter dem Titel „Anmerkungen über die Geschichte der Kunst des Altertums“ und ein weiteres großes Werk „Monumenti antichi inedite spiegati ed illustrati“, das aus zwei Bänden bestand. Am 8.6.

1768 wurde Winckelmann in Triest ermordet.  Claude Nicolas Ledoux: (Baumeister) Ledoux wurde im Jahre 1736 in Dormans bei Marne in Frankreich geboren. 1773 wurde er in die Akademie „Salines de Franche – Comté“ aufgenommen und somit zum „Architecte du Roi“. Ledoux ist einer der Hauptvertreter der sogenannten Revolutionärsarchitektur. Da er Royalist war kerkerte man ihn 1793 ein. Die demokratische, an der Aufklärung orientierte Geisteshaltung Ledouxs spiegelte sich an den geometrischen Formen seiner Gebäude wieder.

In seiner letzten Schaffensperiode, nacht 1785, er sich ganz und gar an die Geometrischen Formen. Seine Bauwerke haben in Grund- und Aufriss vorwiegend Formen des Würfels, der Kugel oder der Pyramide. Ledoux starb am 19.6.1806 in Paris. Arbeiten: Schloss von Eaubonne Schloss von Bènouville bei Cain Haus „Hosten“ in Paris Pläne für eine Bibliothek des Landgrafen Friedrich II.

von Hessen. Architekturentwürfe für den russischen Großfürsten Paul von Petersburg „Architecture“ für Zar Alexander I.   Jean August Dominique Ingres: (Maler) Ingres wurde am 29.8.1780 in Mantauban, Frankreich, geboren. Von 1791 studierte er in der Akademie von Toulouse.

Er schuf Werke literarischen Genres, historischer und religiöser Thematik und Aktdarstellungen. Im Jahre 1835 wurde Ingres Direktor der französischen Akademie in Rom. Seine Bildnisse besitzen einen leuchtenden, altmeisterlichen Farbton und eine präzise Darstellung. Werke: „Paolo“ „Francesca“ „Gelübde Ludwigs XIII“ „Liegende Odaliske“ „Die Apotheose Homers“ „Mme. Devansay“ „Der Maler Granet“ „Mme. De Senonnes“ „Fam.

Riviére“ „Louis François Bertin“   Antonio Canova: (Bildhauer) Canova wurde am 1.11.1757 in Possagno, Italien, geboren. Im Jahre 1779 zog er nach Rom um. In den Jahren 1802, 1810 und 1815 reiste er nach Paris, um dort Arbeiten für Napoleon und dessen Familie anzufertigen. Canova schuf Personen in Ruhe oder mäßiger Bewegung, da ihm stark bewegte Figuren nicht gelangen.

Der Grundsatz seines Schaffens war „das Studium der auf Grund der Antike zur Schönheit geläuterten Natur“. Werke: „Herkules und Lichas“ „Amor und Psyche“ „Hebe“ „Perseus“ „Paolina Borghese“ „Reigen der Grazien“       Die Weimarer Klassik     Ziele der Klassik und Einflüsse auf sie   Verhältnis zur Antike und das Humanitätsideal der Klassik   Die Klassik nimmt die Forderung des „Sturm und Drang“, dass jeder sich zu einer harmonischen Individualität entfalten muss, auf, erkennt dabei aber auch eine gesellschaftliche Ordnung an. Sie versucht harmonische Individualität und harmonisches Zusammenleben miteinander zu verbinden. Um dieses Ziel zu erreichen darf der Mensch aber nicht unterdrückt werden, sondern er muss das Maß und die Grenzen freiwillig anerkennen. Diese „doppelte Harmonie“, ein Zustand, in dem die Idee des Menschen Gestalt annimmt, ist ein Ideal dem die Klassik entgegenstrebt. Die griechische Antike hatte das Leitbild der „doppelten Harmonie“ schon in Kunst und Leben veranschaulicht.

Deshalb ist das Studium der Griechen ein unverzichtbarer Teil der Bildung. Jedoch war die doppelte Harmonie bei den Griechen noch Naturgabe, „(...) keine Frucht ethischer individueller Leistung.“ Der Mensch ist in der Lage diese Harmonie, nachdem sie verlorenging, durch Selbstbildung und Selbstzucht wiederzuerlangen.

„Die Geschichte verläuft also im Dreischnitt: von naturgegebener Harmonie über ihren Verlust zu ihrer Neuerwerbung [...].“ „[Um diese Aufgabe zu lösen muss man] sich soweit überwinden, dass [sich Neigung und Pflicht, Triebstruktur und Vernunft nicht mehr widersprechen]. Dies alles bezeichnet der Vertreter der Klassik als Humanität.

Der Humanitätsgedanke verbindet das Schöne (doppelte Harmonie) mit dem Guten (moralische Leistung) und dem Wahren (die Idee des Menschen). Winkelmann drückt in der von ihm geprägten Formel in seinem Aufsatz „Laokoon“ „Edle Einfalt, Stille Größe“ seine Überzeugung vom rechten Maß zwischen Körper und Geist, Physis und Psyche aus. „[Das] Idealbild ist also der in Harmonie von Körper und Geist, Denken und Fühlen ausgeglichene, innerlich freie Mensch, der in der Versöhnung zwischen Sinnlichkeit und Vernunft, Pflicht und Neigung in der „schönen Seele“ seine Gestalt findet.   Idealvorstellung und Menschenbild der Klassik   Die Klassiker wollten den Menschen und die Aufgabe der Kunst neubestimmen, Sodas sie mit den neuen Idealen der Zeit, Ausgleich der Gegensätze, Ganzheit, Humanität und dem Streben nach Vollkommenheit, übereinstimmten. Man übertrug die von Winckelmann als „edle Einfallt, stille Größe“ charakterisierte griechische Plastik einfach auf den Menschen. Die Vertreter der Klassik versuchten die Harmonie von Sein und Sollen, Natur und Kunst und die von Sinnlichkeit und Verstandeskräften, wie sie in der Antike, wie man zu dieser Zeit glaubte, gelebt wurde, wieder herzustellen.

Die Idee der Klassik war von der Hoffnung geprägt, dass die Zukunft die ideale Harmonie wiederherstellen werde und dass der freie, gebildete, humane Mensch erzogen werden könne. Doch das willkürliche Morden und das gesellschaftliche Chaos der französischen Revolution zeigte, dass der Mensch der Freiheit, für die sie kämpften, noch nicht würdig sei. Die neuen „Menschheitsentwürfe“ setzten auf eine Revolution im Geist und auf eine ästhetische und moralische Erneuerung desselben. Um dieses Ziel zu erreichen bedarf es der Erziehung. In ihr erhielten Kunst und Dichtung eine zentrale Aufgabe. Diese Aufgabe bestand darin, durch ihre schöne, harmonische Form, nicht etwa durch ihren wirkungsvoll vorgetragenen Inhalt zu beeinflussen.

In Folge dessen bekamen Kunst und Dichtung geradezu eine religiöse Funktion. Die Menschen brauchten sie für die Humanität.   Lyrik, Epik und Dramatik   Da die Klassik zum zu Ordnung und Maß tendierte, löste sich die Lyrik der Epoche von ihren volkstümlichen Wurzeln und kehrte sich von der Formfreiheit des "Sturm und Drang" ab. Jetzt treten hauptsächlich antikisierte Formen der Lyrik auf, keine gefühlsstarken und freien Rhythmen, wie in der „Geniezeit“. Themen sind nun die menschliche Gesellschaft, die Gesetzlichkeit des Lebens, die sittliche und moralische Verpflichtung des Menschen, sich selbst gegenüber und geschichts- und kulturphilosophische Betrachtungen. Richtungsweisend für die deutsche Epik ist das antike Versepos, da man danach strebte, eine Angleichung an klassische Prinzipien zu erreichen.

Ausschlaggebend für die Wesensbestimmung des Epischen, im besonderen für die Mustergültigkeit des Versepos, war die hohe Auffassung von Homer und die Tendenz des Zeitalters zur Entwicklung jeder Gattung nach ihren eigenen Charakteristika. Auch das Drama wurde vom Mythos der Zeitlosigkeit der Antiken Kunst und ihrer absoluten Vorbildhaftigkeit bestimmt. In der Dramatik wurde nach wenigen, klaren Regeln geschrieben. So treten in den Dramen nur wenige Personen auf, der Schauplatz wird so gut es geht beibehalten und der Zeitablauf bildet eine Einheit. Die klassischen Dramen bestehen aus stilisierenden, gleichzeitig jedoch lockeren jambischen Versen.     Bedeutende Vertreter   Friedrich Schiller   Johann Christoph Friedrich von Schiller wurde am 10.

11.1759 in Marbach am Neckar geboren. Er war der Sohn des Militärarztes Johann Caspar Schiller. Auf Befehl des Herzogs Karl Eugen musste er ab 1773 die Militärakademie besuchen. Dort studierte er die Rechte und seit 1775 Medizin. Schiller trat 1780 den Dienst als Regimentsmedikus in Stuttgart an.

Von 1777 – 1780 arbeitete er an seinem Drama „Die Räuber“, welches 1781 gedruckt wurde. Der einzigartige Erfolg führte zum Konflikt mit Karl Eugen, der ihm neben einer Arreststrafe unter Androhung auf Festungshaft Schreibverbot erteilte, weil er unter anderem zu dessen Uraufführung gefahren war. Nachdem er im September 1782 mit Hilfe eines Freundes und Musikers geflüchtet war, vollendete er in Oggersheim bei Ludwigshafen sein Trauerspiel „Die Verschwörung des Fiesko zu Genua“. In Bauerbach in Thüringen, wo er sich von Nov. 1782 – Juli 1783 aufhielt, schrieb er an seinem bürgerlichen Trauerspiel „Luise Millerin“, das am 13.4.

1784 unter dem von W. A. Iffland umbenannten Titel „Kabale und Liebe“ Uraufführung hatte. 1783/1784 war Schiller ein erfolgloser Theaterdichter am Mannheimer Theater. Er versuchte, indem er die Zeitung „Rheinische Thalia“ gründete, vergeblich seine finanzielle Lage zu verbessern. Im April 1785 besuchte er, auf Anregung Christian Gottfried Körner und anderen sächsischen Freunden, Leipzig.

Noch im gleichen Jahr folgte er Körner nach Dresden. Mit dem Werk „Don Carlos“ ging er in die klassische Periode seines Schaffens über (Entwurf siehe Anhang). 1787 besuchte Schiller Weimar, wo er herzlich willkommen war. Als er 1788 und 1791 – 1793 die „Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande“ und die „Geschichte des Dreißigjährigen Krieges“ schrieb trat er als Geschichtsschreiber hervor. 1789 begann er mit der Vorlesung „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?“ seine Arbeit als unbesoldeter Professor der Geschichte und Philosophie in Jena. 1791 beendete er diese von Goethe vermittelte Stellung.

Im Jahre 1790 heiratete Schiller die 7 Jahre jüngere Charlotte von Lengefeld. In der Zeit von 1791 – 1794 wurden ihm auf Grund eines dänischen Stipendiums philosophische Arbeiten ermöglicht. Am 10.10.1792 wurde Schiller zum französischen Ehrenbürger ernannt (Urkunde siehe Anhang). 1793 verfasste er dort auch „Über Armut und Würde“.

Eine Auseinandersetzung über die von Goethe naturwissenschaftlich begründete „Urpflanze“ führte 1794 zur Annäherung zwischen Goethe und Schiller, die zu einem intensiven geistigen Austausch wurde. Diese Zusammenarbeit war für die Entwicklung der modernen deutschen und europäischen Literatur entscheidend. 1795 – 1797 gab Schiller die Zeitschrift „Horen“ heraus, welche die bedeutendste seiner Zeit werden sollte. Während er seine Schriften „Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen“ und „Über naive und sentimentalische Dichtung“, die 1795 und 1795/96 entstanden, verfasste, schrieb er die philosophischen Gedichte „Das Ideal und das Leben“ und „Der Spaziergang“. Bei „Xenien“ arbeitete er mit Goethe zusammen. Im Jahr 1797 schufen Goethe und Schiller „Der Taucher“ und „Die Kraniche des Ibykus“.

1798 entstanden „Der Kampf mit dem Drachen“ und „Die Bürgschaft“, 1799 „Das Lied von der Glocke“. 1799 zieht Schiller nach Weimar um. Nachdem er die Wallensteintrilogie, zu der „Wallensteins Lager“, „Die Piccolomini“ und „Wallensteins Tod“ gehören, beendet hatte, vollendetet der bereits schwer kranke Schiller fast jedes Jahr ein neues Drama. 1800 erschien „Maria Stuart“, 1801 „Die Jungfrau von Orléans“, 1803 „Die Braut von Messina“ und 1804 „Wilhelm Tell“. Parallel zu diesen Arbeiten übersetzte er unter anderem „Macbeth“ von Shakespeare und Racines „Phädra“. Sein Werk „Demetrius“ stellte er nie fertig.

In seinem sogenannten Ideendrama behandelt Schiller die moralische Freiheit. Die Schriften Immanuel Kants bewirkten in Schillers Denken eine entscheidende Wende. Ab jetzt hielt er eine Vereinigung von Pflicht und Neigung für möglich. Am 9.5.1805 starb Schiller in Weimar an seiner schweren Krankheit im Alter von 45 Jahren.

    Johann Wolfgang von Goethe   Goethe wurde am 28.8.1749 in Frankfurt am Main in eine reiche Bürgerfamilie hinein geboren. Durch die finanziell relativ gute Situation seiner Familie wurde ihm schon früh eine sehr gute Ausbildung zu Teil. Er wurde von Privatlehrern seiner Familie in alten und neuen Sprachen, Musik und Tanz, Fechten und Reiten unterrichtet. 1765 ging er auf Wunsch seines Vaters nach Leipzig um dort Jura zu studieren.

Während der Genesungsphase von einem 1770 erlittenem Blutsturz, die er in seiner Heimatstadt verbrachte, beschäftigte er sich mit den Schriften der Mystiker und Alchimisten Paracelsus und Emanuel Swedenborg, die ihn später zur Gestaltung des „Faust“ - Stoffes anregte. Bald darauf schloss er in Straßburg sein Jurastudium ab. 1771 kehrte Goethe nach Frankfurt zurück und widmete sich dort der Dichtung. Nebenbei arbeitete er als Praktikant an Kammergerichten. In dieser Zeit entstanden neben den Gedichten „Prometheus“ und „Ganymed“ und den Dramen „Götz von Berlichingen“ und „Clavigo“, die der 1773 und 1774 schrieb, 1774 auch der Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“, der ihn schlagartig sehr bekannt machte. 1775 lud ihn Herzog Karl August nach Weimar ein.

In den folgenden Jahren war Goethe in politischen Geschäften, wie die Betreuung der Erschließung von Verkehrswegen, der Verwaltung des Ilmenauer Bergwerkes oder der Beaufsichtigung des Finanzbudgets des Heeres des Herzoges tätig. Da die Dichtung diesen Tätigkeiten weichen musste beschloss Goethe eine Bildungsreise nach Italien zu unternehmen, zu der ihm von Charlotte von Stein, einer gebildeten Dame des Weimarer Hofs riet. Dort wandte sich Goethe von seinem übersteigerten Gefühlskult seiner früheren Werke zu ungezügelter Subjektivität. Als er 1788 nach Weimar zurückkehrte begann seine zweite Schaffensperiode. Nun gelang es ihm, neben seiner politischen Tätigkeit auch dichterisch tätig zu sein. 1791 wurde ihm die Leitung des Weimarer Hoftheaters übertragen und ab 1797 kümmerte er sich um den Bestand der Hofbibliotheken des Herzogs.

1794 begann eine äußerst produktive Freundschaft zwischen Goethe und Schiller. Schiller war für Goethe eine wichtige Quelle für neue Ideen und außerdem als Freund ein vertrauensvoller Ratgeber. Neben dem „Faust“ schrieb Goethe in dieser Zeit die „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“, „Reineke Fuchs“ und „Wilhelm Meisters Lehrjahre" Als Schiller 1805 starb geriet Goethe in eine schwere Krise in der er keinerlei schriftstellerische Produktivität zeigte. In der 1808 – 1810 erschienenen „Geschichte der Farbenlehre“ in der Goethe Isaac Newton kritisierte. 1804 erschien sein Roman „Die Wahlverwandtschaften“, in dem er Überlegungen zur Naturwissenschaft aufgreift. 1814 – 1719 arbeitete Goethe an „Der Westöstliche Divan“, in der er die abendländischen Kultur die Kultur des Orients entgegensetzt.

1829 schrieb Goethe die Fortsetzung des „Wilhelm Meister“ - Romans „Wilhelm Meisters Wanderjahre“ und 1832 stellte er den zweiten Teil des „Faust“ fertig. In der letzten Phase seines Lebens widmete er sich seiner Autobiographie „Dichtung und Wahrheit“, in der er seinen Werdegang als Dichter bis zu der Zeit in Weimar schilderte. Am 22.3.1832 starb Goethe im Alter von 82 Jahren in Weimar.     Literarische Analyse anhand eines Textbeispiels  „Die Worte des Glaubens“   Drei Worte nenn ich euch, inhaltsschwer, Sie gehen von Munde zu Munde, Doch stammen sie nicht von außen her, Das Herz gibt davon Kunde; Dem Menschen ist aller Wert geraubt, Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

  Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei, Und würd er in Ketten geboren, Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrei, Nicht den Mißbrauch rasender Toren. Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht, Vor dem freien Mensch erzittert nicht.   Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall, Der Mensch kann sie üben im Leben, Und sollt er auch staucheln überall, Er kann nach dem göttlichen streben; Und was kein Verstand der Verständigen sieht, Das übet in Einfallt ein kindlich Gemüt.   Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt, Wie auch der menschliche wanke, Hoch über der Zeit und dem Raume webt Lebendig der höchste Gedanke. Und ob alles in ewigem Wechsel kreist, Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.   Die drei Worte bewahret euch, inhaltsschwer, Sie pflanzet von Munde zu Munde, Und stammen sie gleich nicht von außen her, Euer Inneres gibt davon Kunde; Dem Menschen ist nimmer sein Wert geraubt, Solange er noch an die drei Worte glaubt.

   Der Autor dieses Werkes ist Friedrich Schiller. Das Gedicht besteht aus vier Strophen zu je sechs Zeilen. Jede Strophe ist in zwei Teile unterteilt. Die ersten vier Zeilen bilden den ersten und die restlichen Beiden den zweiten Teil. Das Gedicht besitzt einen unregelmäßigen Takt. Der Endreim der ersten und der letzten sowie der zweiten bis vierten Strophe sind jeweils gleich.

Die erste und die letzte Strophe besitzen in den ersten vier Zeilen ausschließlich einen weichen und in der fünften und sechsten Zeile einen harten Endreim. In der zweiten bis vierten Strophe überkreuzt sich der Endreim im ersten Teil, in der Form hart, weich, hart und weich. Im zweiten Teil gibt es wider nur harten Endreim. Der Reim an sich ist in jeder Strophe gleich. Im ersten Teil ein Kreuzreim und im zweiten ein Paarreim. In diesem Gedicht ist Schiller wahrscheinlich der lyrische Sprecher.

Er spricht aus der Ich – Perspektive. Im Inhalt ähneln sich die erste und letzte Strophe sehr. In ihnen gibt Schiller eine allgemeine Erklärung der „Worte des Glaubens“ ab und sagt, was passiert, wenn der Mensch nicht an sie glaubt. In den anderen drei Strophen nennt und erläutert er in jeder Strophe eines dieser Worte. In der zweiten die Freiheit, in der dritten die Tugend und in der vierten Gott. In diesem Gedicht sind einige Personifizierungen zu finden.

Es werden zum Beispiel den „Worten“ in der ersten und fünften Strophe Tätigkeiten, wie gehen und pflanzen und dem Herzen beziehungsweise dem Inneren die des „kundgeben“ angedichtet. In der vierten Strophe wird der Wille mit dem Verb wanken oder der Gedanke mit der Eigenschaft des Lebens und dem Verb „weben“ kombiniert. Der Titel „Die Worte des Glaubens“ trifft exakt den Inhalt des Werkes. In der ersten Strophe schreibt Schiller „sie gehen von Munde zu Munde,“, womit er meint, dass die Menschen ihren Kindern den Glauben an diese Worte anerziehen. Diese Worte, so schreibt Schiller, werden den Menschen jedoch nicht gesagt, wie in der dritten Zeile gesagt wird, sonder „das Herz nur gibt davon Kunde“, was soviel heißt, das die Menschen aus ihrer innersten Seele an diese Worte glauben. Für die Menschen damals gab es nicht viel anderes außer dem Glauben, deshalb schrieb Schiller „Dem Menschen ist aller Wert geraubt, wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt.

“ In Strophe II erklärt Schiller das erste der drei Worte: Die Freiheit. Er schrieb, dass der Mensch in seinem Geist frei von Gott erschaffen wurde, auch wenn er körperlich unfrei ist. Er glaubt, dass jeder Mensch, unabhängig von den Meinungen anderer, daran glauben müsse. Dies drückt er mit „laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrei, nicht den Mißbrauch rasender Toren“, in Zeile drei und vier, aus. In den letzten beiden Strophen schreibt Schiller, dass man sich vor einem Entflohenen Sklaven nicht fürchten soll, da er im Geiste ein freier Mensch sei. Die dritte Strophe beschreibt die Tugend.

Die zweite Zeile sagt aus, dass der Mensch fähig sei sie zu erlernen. Und wenn der Mensch einmal Probleme hat, so soll er, nach der dritten und vierten Zeile nach „der göttlichen [Tugend] streben“. In der fünften und sechsten Zeile wird Schillers Meinung ausgedrückt, das der Mensch tugendhaft geboren wird, obwohl das viele anders sehen – „Und was kein Verstand eines Verständigen sieht, das übet in Einfallt ein kindlich Gemüt.“ In der vorletzten Strophe geht es um Gott. Zuerst wird gesagt, das Gott existiert, egal in welcher geistlichen Lage sich die Menschheit befindet – „Wie auch immer der menschliche [Wille] wankt“ Unabhängig von Zeit und Raum zieht Gott „die Fäden der Weltordnung“, egal wie groß das Chaos auf der Erde ist, Gott behält immer den Überblick – „Und ob alles in ewigem Wechsel kreist, es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.“ Die letzte Strophe ist eine Rückbesinnung auf die erste.

Doch nun appelliert Schiller an die Menschheit, die Worte, Freiheit, Tugend und Gott nie zu vergessen. Schiller achtete in diesem Gedicht auf die Rechtschreibung und Interpunktion. Obwohl jede Zeile groß anfängt endet fast jede Zeile, ordnungsgemäß, mit einem Satzzeichen. Schiller schrieb neben „den Worten des Glaubens“ noch ein ähnliches Gedicht mit dem Titel „Die Worte des Wahns“. Auch in diesem Gedicht geht es um drei Worte und auch diese werden in der zweiten bis vierten Strophe, in je sechs Zeilen, des insgesamt fünfstrophigen Werkes beschrieben. Ich persönlich finde jedoch, dass das erste einfacher zu verstehen ist.

    Weimar und das gesellschaftliche Leben   Herzog Karl Augusts gemäßigt aufgeklärte Erziehung war der Anlass, dass Weimar so eng an die deutsche Klassik gebunden war. In Weimar herrschte damals ein unbürokratisches, persönliches, relativ freiheitliches aber doch traditionelles Klima. Die perfekte Atmosphäre für eine kultivierte, aristokratisch – bürgerliche Gemeinschaft. In diesem Personenkreis war Traditionsbewusstsein und das Streben nach Bildung direkt miteinander verbunden. Durch die Nähe der Jenaer Universität, die der Herzog mitverwaltete, wurde das Interesse an der Wissenschaft geschürt. Zu Gesprächs- und Leseabenden, Theatervorführungen und Musikveranstaltungen traf sich das gebildete Weimar in den Salons edler Damen oder in Goethes Haus.

Auch wissenschaftliche Gesellschaften, wie die „Weimarer Kunstfreunde“, bildeten sich. Unter der Leitung von Goethe entwickelte sich das Weimarer Theater von einem unbekannten Provinztheater zu einem berühmten Hoftheater. Durch den Goethe – Schillerbund wurde neben dem Weimarer Leben die gesamte literarische Epoche geprägt. Diesem Dichterbündnis gehörten neben Goethe und Schiller auch Wieland und Herder an. Da Herder extrem mit der französischen Revolution sympathisierte relativierte sich dieses Verhältnis bald. Auch Wilhelm von Humboldt prägte die klassische Bildungsidee entscheidend.

Er versuchte als Kulturpolitiker eine allgemeine, an der Antike orientierte Bildung einzuführen.    Die Zeit vor und nach der Klassik   Sturm und Drang   Der 1770 beginnende Sturm und Drang wird 1789 von der Klassik abgelöst. In ihm wurde sich mit den geistigen Auseinandersetzungen der Aufklärung beschäftigt. Man wandte sich in der Politik gegen die Einteilung in verschiedene Stände und es wurde in literarischer Form gegen Heuchelei, soziale Ungerechtigkeit Habgier und Machtbesessenheit protestiert. Die Verfasser solcher Werke stießen bei Kirche und Adel auf heftigen Widerstand. Einer der wichtigsten Vertreter des Sturm und Drang war Gotthold Ephraim Lessing.

Er versuchte bei den Leser seiner Werke Furcht und Mittleid zu erregen, damit diese über die Zustände ihrer Zeit selbständig nachdenken würden. Lessing meinte, dass erst so vernunftgemäßes Handeln möglich würde. Weitere Vertreter des "Sturm und Drang" waren Klinger, der junge Johann Wolfgang von Goethe, der junge Friedrich Schiller und Jakob Michael Reinhold Lenz. Sie verschärften die Mittel Lessings in ihren Werken erheblich. Der Geniekult rückte in dieser Zeit in den Mittelpunkt, dessen Vorbild William Shakespeare war. Er verkörperte all die Qualitäten, an denen es einem Genie nicht fehlen sollte.

Solche Eigenschaften waren Spontaneität, Individualität, Empfindung, Natürlichkeit und Originalität auf vollendete Weise. Durch diesen Geniekult wollte man den Konflikt zwischen Individuum und herrschender Ordnung in der spätfeudalen Gesellschaft in zugespitzter Form darstellen. Die Vertreter dieser Epoche kämpften für die politische Freiheit, wie Schillers es in seinem "Fiesko" beschrieb, für die Freiheit des Einzelnen wie es Goethe in "Götz von Berlichingen", Schiller in "Die Räuber" oder Klinger in "Die Zwillinge" darstellte. Es wurde sich für die Befreiung von Standesgrenzen in der Liebe wie in Schillers "Kabale und Liebe" oder Lenz' "Soldaten" und für die Freiheit der Gefühle wie es Goethes "Clavigo" verdeutlicht. Da in Deutschland nach der Französischen Revolution 1789 gesellschaftliche Reformen ausblieben verlor der Sturm und Drang schließlich an Bedeutung. Der Sturm und Drang war jedoch für die folgenden Literaturepochen ein wichtiges Vorbild, da er den Grundstein eines revolutionären Verständnisses von Dichtung legte.

  Romantik   Der Übergang zwischen Klassik und der darauf folgenden Epoche der Romantik ist nicht als eigenständige Epoche zu betrachten. Beim Übergang von der Klassik zur Romantik vermischen sich die Stilelemente, vor allem die der Literatur, beider Epochen, es wird an die Grundzüge beider Zeitperioden angeknüpft. Die Klassik versuchte eine Harmonie zwischen Verstand und Sinnlichkeit, von Genialität und Kritik, sowie Poesie und Prosa herzustellen. Jedoch im Gegensatz zur Romantik suchte man diesen Ausgleich nicht im Unbewußten Mythischen, sondern im Leben. In der Romantik erinnerte man sich an das Mittelalter, an die „Kindheit“ des Menschen, um sich von der Gegenwart abzulenken. Man wandte sich von der Realität ab, da diese als schrecklich empfunden wurde.

Diese Einstellung spiegelt sich in der Literatur wieder. Mit Hilfe des Harmoniegedanken will die Klassik die wirren, politischen Geschehnisse ordnen. Sie versucht durch ihn die Realität zu vereinfachen und die Allgemeinbildung zu fördern. Die literarischen Werke bezwecken das Erreichen eines Idealzustandes der Gesellschaft. Die Literatur der Romantik hat hingegen vorrangig einen unterhaltenden Charakter, da sie die Menschen nur vom Alltagsgeschehen ablenken soll. Im Jahre 1795 beginnt die Epoche der Romantik und läuft bis 1805 zeitlich parallel zur Klassik.

Sie endet 1840, obwohl es später immer mal wieder eine zeitweilige Renaissance der Romantik gab. Die Ursprünge dieser Literaturepoche liegen in Deutschland, als die Brüder Friedrich und August Wilhelm Schlegel 1798 in der von ihnen gegründeten Zeitschrift „Athenäeum“, die Positionen einer romantischen Kunstauffassung darlegten. Dort heißt es im 116. Fragment: "Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie. Ihre Bestimmung ist nicht bloß, alle getrennten Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen und die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen. Sie soll auch Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald vermischen, bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen.

Die romantische Dichtart ist noch im Werden, ja das ist ihr eigentliches Wesen, daß sie ewig nur werden, nie vollendet sein kann.". In diesen Sätzen sind die Stilmerkmale und inhaltlichen Akzente der Romantik dargestellt. Aber auch politische Aussagen sind in den Werken der Romantiker vorhanden. Diese meinen, das sie ihre Arbeiten nie würden abschließen können, da sie sich in einem „beständigen Werden“ befänden. Man wollte im Gegensatz zur Klassik, die ideale Gegenwelten entfernte, die reale Welt mit der Phantasiewelt in praktische Verbindung bringen.

Da die Romantiker nicht nur über ihre Überzeugungen schrieben, sondern auch nach ihnen lebten, schlug sich das praktisch Denken und Handeln auch in der Lebensform nieder. Da es sich zu dieser Zeit schwer realisieren ließ das gesellschaftliche Leben mit einer Phantasiewelt zu verbinden, flüchteten viele Menschen in den Glauben oder führten, wie es später viele Spätromantiker taten, ein Doppelleben als Künstler und Bürger. Einige wichtige Vertreter waren Novalis, Friedrich Schlegel, Clemens Brenteno, Ludwig Tieck, E. T. A. Hoffmann und Joseph von Eichendorff.

Zu den bekanntesten lyrischen Werken, die in der Zeit der Romantik entstanden, zählen Novalis‘ „Hymnen an die Nacht“, das 1799 entstand, sowie Eichendorffs Liebes- und Brentanos Naturlyrik. In der Prosa Novalis' "Heinrich von Ofterdingen" von 1802, Tiecks 1796 geschriebener "William Lovell", Hoffmanns "Kater Murr" an dem er von 1820-22 arbeitete, Brentanos 1801 entstandenes Werk "Godwi" und Eichendorffs "Taugenichts" von 1826. Ein wichtiges Drama war das 1804 von Brentano geschriebene: "Ponce de Leon". Einige Romantiker, wie August Wilhelm Schlegel überzeugten aber auch als Übersetzer. Er übersetzte zum Beispiel William Shakespeare. Die Blütezeit der deutschen Romantik war von 1820 – 1830.

Bedingt durch den Einfluss deutscher Romantiker setzte außerhalb Deutschlands erst nach 1805 eine Blütezeit dieser Literaturströmung ein, die sich schrittweise bis 1848 steigerte. So finden sich in Frankreich romantische Einflüsse bei Francois Chateaubriand, Senancour, Alfred Musset und George Sand, in Italien bei Giacomo Leopardi und Alessandro Manzoni, in Dänemark bei Hans Christian Andersen, in Russland bei Alexander Puschkin, Nikolai Wassiljewitsch Gogol und dem jungen Fjodor Dostojewski, in Polen bei Adam Mickiewicz, und in England bei Walter Scott, John Keats, Mary Shelley und Samuel Taylor Coleridge.       Die „Klassik“ – Legende   Wegen ihrer hohen Ideale in Kunst und Erziehung wurde die Klassik bald verherrlicht. Jedoch wurde gerade diese Epoche oft für ideologische Zwecke missbraucht. Für Nietzsche sind die Philologen des 19. Jahrhunderts schuld am Mythos „Deutsche Klassik“.

Sie wollten damit die kulturpolitische Einigung Deutschlands vorbereiten. Auswirkungen des Mythos sind im Heroenkult der Klassiker im Wilhelminismus und in der Ideologie des, den anderen Menschenrassen überlegenen, deutschen Geistes des Germanismus. Auch im Nationalsozialismus sind Folgen des Mythos „Deutsche Klassik“ zu sehen. So sagte der Reichsjugendführer Baldur von Schirach 1937 in einer Rede „von Schirach, Baldur: Goethe an uns.“, zur Eröffnung der Weimarer – Festspiele der deutschen Jugend: „Jugend Adolf Hitlers! Auch für dich gilt heute und immerdar das Wort, dass du dir erwerben musst, was du dereinst besitzen willst. Das Deutsche Reich hat dich hierher gerufen, damit auch an dieser Stätte sich die Größe, Weite und Tiefe Deutschlands offenbare.

Du handelst im Sinne des Mannes, dem du dienst, wenn du den Inhalt alles dessen, was der Begriff Weimar und Goethe umschließt, in dich aufnimmst und in deinem treuen und tapferen Herzen einschließt, damit du immer weißt, worum es geht, wenn du für Deutschland kämpfen musst.“ Ein Beispiel für die Auswirkungen des Mythos im DDR – Sozialismus steht im „Kollektiv für Literaturgeschichte im Volkseigenen Verlag Volk und Wissen“: „Die Darstellung des Lebens und die Bedeutung der Werke der großen Dichter und Schriftsteller der klassischen Zeit sind ein wichtiger Beitrag sowohl für die literaturkundliche Bildung als auch für die sozialistische Erziehung unserer Jugend, unseres Volkes.“     Anhang     Quellenangabe   „Die Weimarer Klassik – Goethes Spätwerk (deutsche Literaturgeschichte, Bd.3, Auflage 2)“ Autor: Ernst u. Erika von Borries Verlag: deutscher Taschenbuchverlag München, Mai 1992   „Schillers Werke in fünf Bänden – Gedichte und Prosaschriften (Bd.1, Auflage 13)“ Ausgewählt und eingeleitet von Joachim Müller Verlag: Aufbau – Verlag Berlin und Weimar 1974   „Literatur Lexikon – Autoren und Werke deutscher Sprache“ Bertelsmannlexikonverlag (digitale Bibliothek) Verlag: Direkt Media Publishing GmbH Berlin, 1998   Internet: Vorwiegend: www.

fundus.org www.gutenberg.aol.de   Deutschhefter der 9. Klasse

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