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  Referat lk deutsch

Referat LK Deutsch Gehalten am 11.04.2000 Von Hülya Akbulut    „Die Leute von Seldwyla“ von Gottfried Keller      Biographie: 1819 Geburt am 19. Juli als Sohn des Drechselmeisters Rudolf Keller und der Arzttochter Elisabeth, geb. Scheuchzer in Zürich 1822 Geburt der Schwester Regula Tod des Vaters Besuch der Armenschule in Zürich 1826 Wiederverheiratung der Mutter mit dem Gesellen Hans Heinrich Wild Besuch des Landknabeninstituts in Zürich Eintritt in die kantonale Industrieschule in Zürich Verweisung von der Schule; Scheidung der Mutter von ihrem zweiten Ehemann; Aufenthalt in Glattfelden bei Verwandten; Malunterricht bei diversen Künstlern Tod der Cousine und Jugendliebe Henriette Keller Beginn des Münchner Aufenthalts mit dem Ziel, sich zum Künstler Auszubilden 1842 Rückkehr nach Zürich; Verzicht auf Künstlerberuf und Hinwendung zur Dichtung; Beziehung zu deutschen politischen Flüchtlingen unglückliche Liebe zu Luise Rieter 1849 Unglückliche Liebe zu Johanna Kapp Beginn des Berliner Aufenthalts Unglückliche Liebe zu Betty Tendering; Rückkehr nach Zürich Die Leute von Seldwyla (1. Teil ) Anstellung als erster Staatsschreiber des Kantons Zürich Tod der Mutter 1866 Selbstmord seiner Verlobten Luise Scheidegger Neuausgabe der Leute von Seldwyla ( in 2 Bänden ) Ausscheiden aus dem Amt des ersten Staatsschreibers; Tätigkeit als freier Schriftsteller Tod der Schwester Regula Tod am 15.

Juli in Zürich Weitere Werke: Der grüne Heinrich, Sieben Legenden, Züricher Novellen, Martin Salander   Die Leute von Seldwyla 1. Band Entstehung Der Anstoß, die Seldwyler Geschichten zu schreiben, kam vom Verleger des Grünen Heinrich, Eduard Vieweg. 1853 schlug er Keller vor, einen Zyklus Schweizernovellen zu dichten und Keller begrüßte den Vorschlag, doch hielt ihn die Arbeit am Grünen Heinrich immer wieder ab. Ursprünglich wollte Keller mit dem Verleger Hugo Scheube zusammen arbeiten, aber dies scheiterte an der ungesicherten finanziellen Lage von Scheube. So musste Keller Die Leute von Seldwyla doch Vieweg anbieten. Es zeigte sich nun, dass nicht alle sieben Erzählungen in einem Band Platz fanden und so mussten Die missbrauchten Liebesbriefe und Der Schmied seines Glückes vorerst zurückgestellt werden.

Diese Novellen sind 1855 in Berlin geschrieben worden und erschienen letztendlich 1856 in Braunschweig. Ein Jahr später, 1856, schloss Keller einen Vertrag für ein zweites Band ab; dieses erschien 1874.   Aufbau und Inhalt Seldwyla ist das fiktive, titelgebende Zentrum für den gesamten Novellenzyklus Die Leute von Seldwyla.. In der Vorrede erläutert Keller den Ortsnamen, die Umgebung und die Eigenart dieser Bürger. Dieser erste Band setzt sich aus fünf Erzählungen zusammen: Pankraz, der Schmoller Romeo und Julia auf dem Dorfe Frau Regel Amrain und ihr Jüngster Die von ihrem Gatten verlassene Regula Amrain leitet ihren jüngsten Sohn Fritz durch alle jugendlichen Konfliktsituationen.

Im Vertrauen auf den guten Kern lässt sie ihrem Jüngsten viel Freiheit, aber wenn es nötig ist, greift sie ein. Ihr Ziel ist es einen charakterlich festen und politisch wachen Bürger aus ihrem Sohn zu machen. Die drei gerechten Kammacher Ein Kammacher in Seldwyla beschäftigte den äußerst fleißigen, ruhigen und sparsamen sächsischen Gesellen Jobst. Nun kommen aber zwei weitere Gesellen in den Betrieb hinzu. Der Bayer Fridolin, der die gleichen Eigenschaften aufweist wie der erste Geselle, so dass zwischen beiden ein zäher Wettbewerb entsteht, der sich durch das Erscheinen des sehr viel jüngeren Gesellen Dietrich daraufhin verschärft. Ihre Gier nach Geld weitet sich so aus, das alle drei sich um die Jungfer Züs Bünzlin bemühen.

Diese Jungfer, trachtet jedoch auch nur nach Geld. Es kommt zu einem Wettlauf der drei Gesellen, wobei der Sieger Züs Bünzlin zur Frau bekommen soll und das Geschäft des Meisters abkaufen kann. Die zwei älteren Gesellen rennen unter dem Höllengelächter der Seldwyler um ihr Geldheil, geraten in einen Kampf und sehen sich um ihr Glück betrogen. Jobst erhängt sich, Fridolin wird beim Anblick des Erhängten wahnsinnig und verkommt. Dietrich aber, der die beiden listig austrickst und die Jungfer erobert, gewinnt das Geschäft und endet in der Höllenehe mit Züs. Spiegel das Kätzchen.


Ein Märchen. Keller gestaltet in der Form des märchenhaften Erzählens die blinde Versklavung eines Hexenmeisters und einer Hexe durch das Streben nach Besitz und Reichtum, hereingelegt von sprechenden Tieren. Indem das Kätzchen Spiegel, das dem Hexenmeister Pineiß ausgeliefert ist, ihn auf die Spur von 10 000 Gulden bringt, gewinnt es seine eigene Freiheit, während jener in die Hände einer Hexe fällt, die ihn gleich am Hochzeitsabend auf die Folter spannt. Die Leute von Seldwyla 2. Band   Entstehung Als Keller 1855 nach Zürich zurückkehrte, musste er feststellen, dass sich seine Heimatstadt in den letzten sieben Jahren verändert hatte. Diese Erfahrung verarbeitet er in der zweiten Vorrede zu den Leuten von Seldwyla.

Kleider machen Leute Das Liebesverhältnis zwischen dem armen, durch Zufall in die Rolle einer hochgestellten Person geratenen Schneidergesellen Wenzel Strapinski und dem schönen wohlhabenden Nettchen entzündet sich an Strapinskis märchenhaft-exotischem Aufzug. Dieser bildet ein romantisches Trugbild, dem die Leute aus Goldach zu Opfer fallen. Erst in der Gefahr, in die die Liebenden durch ein satirisch inszenierten Enthüllungsmanöver der Seldwyler geraten, gewinnt diese Liebe ihre reale Grundlage. Der Schmied seines Glückes Die Komödie schildert Aufstieg und Sturz eines Seldwylers, der gut leben will, ohne zu arbeiten. Johannes Kabis, der seinen Namen in John Kabys verändern lässt ist ein Seldwyler Müßiggänger, der sich in mehreren Episoden in das scheinbar fein gesponnene Netz seines Kalküls, um schließlich, durch einen Fehlschlag von besonderen Ausmaß kuriert , sein Glück in einer bescheidenen Tätigkeit zu finden. Die missbrauchten Liebesbriefe Viktor Störtler, ein ordentlicher Seldwyler Kaufmann, der mit einer hübschen und gesunden Frau verheiratet ist, will nach oben hinaus und stürzt dabei ab.

Er ist mit seiner bürgerlichen Existenz nicht zufrieden, beginnt Essays zu schreiben und schöngeistige Geschichten und bald ist er auch in schriftstellerischen Kreisen anzutreffen. Er begründet mit dieser Gruppe als Kurt vom Walde eine „neue Sturm- und Drangepoche“ zu gründen. Viggi beschließt eines Tages, seine Frau Girtli zu seiner Muse zu machen, mit ihr einen Briefwechsel zwischen zwei schönen Seelen zu führen. Jedoch verfällt Girtli einer Frauenlist und somit geht die Ehe in Brüche. Die Kätter Ambach, nicht gerade ein Augenschmaus, schafft es den Unglücklichen zu heiraten und in armen Tagen zu fressen. Der Schulmeister Wilhelm, der Girtlis Opfer der List wurde, liebt sie trotzdem innigst und es kommt zu einer Wendung, da beide ein Paar werden.

Dietegen Der unschuldig verurteilte kleine Dietegen erwacht zu neuem Leben und wird von Küngolt, der Förstertochter ins Paradies geführt. Bilder sind der Wald, die freie Wildbahn, die im Wasser schwimmende Schlange, die Liebesehe zwischen Förster und Försterin, die Eintracht zwischen dem wehrhaften kleinen Parzival und der schön begrenzten Küngolt. Das Märchenhafte gipfelt sich im Maienfest, die Forstmeisterin erkältet sich in dieser Nacht und stirbt. Die unheimliche Violande kommt ins Haus und mit ihr die Unordnung. Während der Johannesnacht in der Ortschaft Ruechenstein, sagt Violande zu Küngolt sie könne Schultheissin werden. Diese entwickelt sich jedoch zu einer Kokette und glaubt an die Hilfe eines Liebestrankes, jedoch wird der Sohn des Schultheissen von dem Ratsschreiber erstochen.

Küngolt wird als Hexe angeklagt und die Seldwyler überlassen sie einem Totengräber. Dietegen kommt jede Nacht zu ihr und eines Abends sieht er sie mit dem Kaplan Hand in Hand sitzen und sein Blut erstarrt. Er zieht in den Gefechte und die alleingelassene Küngolt wird von den Ruechensteinern gefangen genommen und zum Tode verurteilt. Violande gesteht ihre Schuld und Dietegen rettet Küngolt durch die Heirat. Dietegen fällt jedoch bei einem Kampf und sie eilt hin um ihm ein Grab zu errichten, jedoch stirbt sie durch Fieber und findet an seiner Seite ihre Ruhestatt. Das verlorene Lachen Der Fahnenträger Jukundus Meyenthal heiratet die schöne Justine Glor, jedoch nicht ohne das Zutun der beiden Mütter.

Im Herzen stimmen die jungen Leute überein, im Besitz indessen nicht. Jukundus betreibt einen Holzhandel in Seldwyla, bringt sich aber um den Gewinn, da er keiner Lüge fähig ist. Jedoch muss er durch einige missliche Umstände mit seiner Frau auf das Gut ihrer Familie ziehen, wo er eine Beschäftigung als Seidenhändler erhält. Aber er versagt wieder und Justine verliert das Vertrauen auf ihren Mann, welcher dann mit seiner Mutter nach Schwanau zieht, um einen Beruf zu erwerben in dem er nicht lügen muss. Dort gerät er in die falschen Kreise und Justine wird von ihrem Pfarrer enttäuscht und die Familie verliert ihr ganzes Vermögen. Die Eheleute treffen sich durch Zufall im Haus von zwei frommen Frauen und einer Hexe, dem Ölweib, von denen sie Rat und Hilfe erwartet hatten.

Es kommt beim Bauernhaus von Justines Großeltern zur Aussprache und das Paar findet wieder zueinander. Das verlorene Lachen – und damit das Paradies- kehrt zurück. Bearbeitung zu Romeo und Julia auf dem Dorfe Inhalt Bereits das berühmte Eingangsbild typisiert die scheinbar unumstößliche, archaisch wirkende Ordnung des bäuerlichen Lebens: Zwei Bauern, Manz und Marti, Nachbarn aus einem Dorf bei Seldwyla, pflügen an einem Sommermorgen ruhevoll ihre Äcker. Getrennt werden die Äcker durch ein brachliegendes Feld, das mit Steinen und Unkraut bedeckt ist. Ohne das ein Wort fällt , schneiden die Bauern nach vollendeter Arbeit eine Furche in den Acker. Ihre beiden Kinder bringen ihnen den Mittagsimbiss und spielen dann in dieser grünen Wildnis, die sich inmitten der väterlichen Äcker befindet.

Eigentümer dieses Feldes ist vermutlich der vagabundierende schwarze Geiger, der aber durch die fehlenden Papiere kein Anspruch auf das Feld hat. Manz kann schließlich das Feld auf einer Versteigerung erwerben und somit beginnt die Feindschaft der beiden Bauern und beide verkommen. Manz übernimmt einen verkommenen Gasthof in Seldwyla, Marti bleibt mit wenig Hab und Gut auf dem Lande. Beide versuchen schließlich durch das Fischen ihre Familien zu ernähren. Sali und Vrenchen kennen sich von klein auf, mit dem Streit der Väter verlieren sie sich aus den Augen und begegnen sich erst wieder, als ihre Väter auf einer Brücke in wütenden Streit geraten. Die Liebe zwischen ihnen entfacht und Sali schleicht heimlich zu ihr.

Als sie aber eines Tages von Marti überrascht werden und dieser Vrenchen misshandelt schlägt Sali ihn mit einem Stein nieder. Marti wird schwachsinnig und von da an steht Salis Schuld zwischen den Liebenden. Martis Anwesen wird versteigert und Vrenchen muss das Haus räumen und zur Dienstmagd werden. Bevor dies jedoch eintritt, wollen sie noch einen Tag zusammen verbringen. Sali opfert seine Uhr und sein gespartes Geld und sie ziehen los um auf einer Kirchweih zu tanzen. Unterwegs werden sie für ein junges Brautpaar gehalten und schlüpfen sogar in die Rolle eines frisch vermählten Ehepaars , jedoch haben sie wegen ihrer Armut keine Möglichkeit zu heiraten.

Sie treffen auf den schwarzen Geiger im Paradiesgärtlein, ein Wirtshaus für die Heimatlosen, der ihnen vorschlägt ein Leben außerhalb der bürgerlichen Konventionen zu führen und sich ihrer Gruppe anzuschließen. Gerade dies aber ersehnen die beiden nicht und deshalb bleibt ihnen nur ein Weg um ihre Liebe zu erfüllen. Ein am Flussufer angebundenes Boot wird ihnen zum Brautbett als auch zum Todeslager. Als man ihre Leichen findet, steht in der Zeitung zu lesen, dass es sich bei den Toten um Kinder aus verarmten und verfeindeten Familien handelt, die das Schiff gestohlen hätten. Personen Marti: Vater von Vrenchen Manz: Vater von Sali Zu Beginn der Erzählung sind sie noch vorbildliche Vertreter der kleinbürgerlich-bäuerlichen Gesellschaft Anzeichen moralischer Verwilderung; können Recht von Unrecht nicht unterscheiden Misstrauen gegenüber Ungewohntem und Andersartigem Äußerliche Werthaltung ist, das beide Ehre mit Besitz gleichsetzen; öberflächliche Auffassung von Werten Fragwürdiges Rechtsbewusstsein Vernachlässigung der Arbeit; Bösartigkeit gegeneinander Blindheit gegenüber der Wirklichkeit; falsche Selbsteinschätzung Zerstörung der sozialen Bindungen, Zerfall der Familien Tragen typisierende Züge Schwarzer Geiger: Ausgestoßener der Gemeinde Seldwyla Da er keine Papiere besitzt, akzeptiert ihn niemand, obwohl es in Seldwyla bekannt ist, dass er in diesem Orte geboren ist Er ist das Haupt einer lebenslustigen Gruppe von solchen Heimatlosen Sali und Vrenchen Verlieben sich in einander, als der Konflikt zwischen Manz und Marti seinen Höhepunkt erreicht Werden durch die Leidenschaft erwachsen, körperliches Begehren Salis Charakter: ehrbar, treuherzig und sanftmütig; im Verhalten gegenüber Vrenchen zeigt er sich als zärtlich, liebevoll und selbstlos; realistische Figurenzeichnung Vrenchens Charakter: komplexe Persönlichkeit. Ist einerseits bescheiden, demütig und von natürlicher Sittsamkeit und andererseits sinnlich, leidenschaftlich und lebenslustig Liebe ohne Hoffnung und Erfüllung durch verschiedene Faktoren, wie Salis moralische Schuld, ihre soziale Lage und die Liebenden stehen außerhalb der Gesellschaft Eine auswegslose Situation, sie sich an die bürgerliche Weltordnung gebunden fühlen und die Lebensform der Heimatlosen ist keine Alternative für das Paar Bürgerliche Ehe ist für sie unerreichbar, jedoch bestimmt die Heiratsfrage ihre Träume Der Ehrbegriff; schließen sich vorerst der Gruppe der Heimatlosen an und die Rückkehr ins bürgerliche Leben bedeutet die Trennung des Paares Unterschiedliches Temperament; Vrenchen voller Energie und Tatendrang, Sali lässt sich mitreißen Entschluss zum gemeinsamen Sterben Die Ehefrau des Manz Macht ähnliche Entwicklung durch wie ihr Mann Aus ihren weiblichen Fehlern werden mit der Zeit Laster, ohne die Fähigkeit sie zu erkennen.

Sie hält sich für liebenswürdig und klug; in der Ehe ist sie der dominierende Teil - weitere Personen: Gruppe von Heimatlosen, Bäuerin, Wirtin Zur Thematik der Novelle Der Titel der Novelle verweist auf den alten Romeo und Julia-Stoffes, dessen bekannteste Bearbeitung die Tragödie des englischen Dramatikers William Shakespeare (1564-1616) ist. Keller hat lediglich die tragische Liebesgeschichte übernommen. Er stellte die Geschichte in einem „neuen Gewand“ dar, und setzt völlig neue Schwerpunkte: Bei Shakespeare dient die Stadt Verona lediglich als Kulisse, bei Keller jedoch spielt das soziale Milieu eine große Rolle. Handlung spielt sich in einem festen gesellschaftlichen Bezugsrahmen ab, wie der Titel „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ anzeigt. In der Dramenbearbeitung kommt der gesellschaftlichen Schicht, der die Familien abstammen, für den Ablauf des Geschehens keine Bedeutung zu. Handlung beruht vielmehr auf tragischen Zufällen.

In der Novelle ist jedoch die Tatsache, dass die Figuren einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe mit einem festen Wertsystem entstammen, für den tragischen Ablauf des Geschehens sehr wichtig. Die Tragödie entspinnt sich nicht aufgrund verhängnisvoller Zufälle, sondern weil die Figuren gegen die gesellschaftlich-sittlichen Normen der sozialen Gemeinschaft verstoßen. In der Novelle werden zwei Geschichten erzählt, die aufs engste miteinander verknüpft sind. Im Gegensatz zu Shakespeares Tragödie dient die Geschichte der beiden Familien bei Keller auch als Exempel für menschliches Fehlverhalten. Die Geschichte beruht, wie der Erzähler nachdrücklich betont, auf eine wahre Begebenheit. So konnte Keller in der Züricher Freitagszeitung vom 3.

September 1847 lesen, das in Sachsen ein 19jähriger und eine 17jährige, Kinder armer, verfeindeter Familien, nach einer durchtanzten Nacht Selbstmord durch Kopfschuss begangen. Man fand die Leichen auf einem Feld. Symbole und ihre Funktion In der Erzählung finden sich zahlreiche Symbole: Der wilde Acker, Stein, Geiger: Symbole für die Schuld, Zerstörung sozialer Bindungen Haus, Bett: Bürgerliches Lebensglück, Geborgenheit in einem gesicherten Zuhause, soziale Heimat Fluss, Schwarzer Geiger: Untergang und Tod Wiederaufnahme von Situationen und Handlungen Gegenläufige Entwicklung der Beziehungen zwischen den Figuren Symbolische Vorwegnahme einer Handlung Spiegelung innerer Vorgänge in der Außenwelt Symbolfigur des schwarzen Geigers: Sinnbild für Ungerechtigkeit der Bauern, Symbol des Todes, übernatürliche Züge, Züge des Dionysos Interpretation Keller verfolgt zwei Handlungsstränge: Verfall der Väter, die sich und die Familie ruinieren Liebesgeschichte der Kinder Nicht die Feindschaft der Väter vernichtet das Liebesglück, sondern das materielle Elend und die Erinnerung an die verlorene, scheinbar heile Welt ihrer Kinderzeit. Der Streit der Väter ist mehr ein psychologischer als wirtschaftlicher Konflikt. Manz und Marti sind Narren der Uneinsichtigkeit, verbohrt in die Auffassung, nur ihnen sei Unrecht widerfahren. Der Erzähler entlässt die Kinder der Väter nicht aus der Familiengeschichte, auch an ihnen wird der Zerfall des Hauses sichtbar.

Sali und Vrenchen geben sich ihren Illusionen hin und die Angst vor dem Alleinsein, verloren in der Welt, bestärkt ihre Liebe. Die Hochzeit der Liebenden wird immer mehr zur inneren Wahrheit, je weniger die äußere Wahrheit dem Wunschtraum entspricht. Sie werden ihre bäuerlich-bürgerliche Prägung nicht los. Die Entscheidung für den freiwilligen Tod lässt sie auf jede Rücksicht verzichten und ihr Besitzdenken können sie auch nicht überwinden. Sie erkennen, dass ihr Glück schon am nächsten Tag zerstört sein würde, wenn sie sich trennen müssten, um jeder für sich einem Beruf in der Fremde nachzugehen. Wenn sie aus dieser Welt gehen, kann sie dort drüben Niemand mehr scheiden.

Als habe das flüchtige Glück keinen dauerhaften Ort in dieser Welt, als sei es nur durch die Vermeidung der Wirklichkeit für eine kleine Weile zu bewahren, beschließen die beiden Menschen, es sich nicht wieder rauben zu lassen. Sie wollen es festhalten bis zum Ende; das ist der Besitz, auf den Sie Wert legen. Zur Novelle und dem bürgerlichen und poetischen Realismus Die Leute von Seldwyla handeln von Sonderlingen und Menschen mit charakterlichen Schwächen, die durch ihr Verhalten aus der Gemeinschaft herausfallen. Die „Charakter-Erzählungen“ , wie Keller sie nennt, werden in einem humorvollen und ironischen Ton erzählt. Lediglich in Romeo und Julia auf dem Dorfe tritt der Humor hinter dem ernsten Erzählton zurück und dient vor allem als „comic relief“: durch komische Einlagen wird die Spannung, die durch die Schilderung der dramatischen Ereignisse im Leser entstanden ist, auf kurze Zeit abgemildert. Der Novellenzyklus wird sowohl dem „bürgerlichen“ , als auch dem „politischen Realismus“ zugeordnet.

Mit dem ersten Begriff wird eine historische Einordnung vorgenommen. Er dient zur Beschreibung dessen, was erzählt wird. Der zweite Begriff wird zur Beschreibung von poetologischen Besonderheiten literarischer Werke verwendet. Romeo und Julia auf dem Dorfe , aber auch die anderen Novellen der Sammlung, sind soweit dem „bürgerlichen Realismus“ zuzuordnen, als in ihnen, im Gegensatz etwa zu Shakespeares Dramen, nicht das Schicksal gesellschaftlich hochrangiger Personen im Mittelpunkt steht. Nicht mehr von Adligen, Prinzen und Königen wird erzählt, sondern von Menschen aus dem bürgerlichen Milieu. Kellers Figuren entstammen dem ländlichen Bürgertum.

Er erzählt von einfachen , durchschnittlichen Menschen aus dem Volk, Menschen , die keine Machtposition innehaben. Behandelt werden in erster Linie allgemeine menschliche Probleme. In Kellers Die Leute von Seldwyla gibt es eine vermittelnde Instanz, die Welt wird in diese Novellen nicht aus der perspektivischen Sicht der Figuren beschrieben, sondern von einem allwissenden Erzähler, der das Geschilderte auch bewertet und kommentiert. 

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