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1. Einleitung   1.1. Ziel der Arbeit Die romantische Literatur ist in drei große Bereiche aufzuteilen: Volkslieder, Romane und Märchen. Alle diese Formen beschäftigen sich mit der Abwendung von den nüchternen Realitäten der Alltagswelt und dem Betonen von Gefühl und Phantasie. Schwärmerisch und phantasievoll soll die Welt poetisiert werden.

In dieser Facharbeit soll herausgearbeitet werden, ob E.T.A. Hoffmanns „Der Goldne Topf“ ein Märchen der Romantik ist.   1.2.

Kurzbiographie des Autors und Entstehungssituation des „Goldnen Topfes“ Am 24. Januar 1776 wird Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann (1809 ändert Hoffmann seinen dritten Vornamen in Amadeus, zu Ehren Mozarts) als dritter Sohn des Anwalts am preußischen Hofgericht, Christoph Ludwig Hoffmann, und seiner Frau Luise Albertine, geb. Doerffer, in Königsberg geboren. 1778 nach Scheidung der Eltern wird Hoffmann der Mutter zugesprochen. Diese zieht mit Hoffmann zu ihrer eigenen Mutter, Sophie Luise Doerffer. Hoffmann wird von seinem Onkel, Otto Wilhelm Doerffer, sehr streng erzogen.

Einzig seine Tante, Johanna Sophie Doerffer, ist freundlich zu ihm. Bis 1792 besucht der Dichter die reformierte Burgschule in Königsberg. Die Freundschaft mit seinem Mitschüler Theodor Gottlieb von Hippel währt bis zum Tode Hoffmanns. Im gleichen Jahr beginnt Hoffmann ein Studium der Rechte an der Universität Königsberg und wird 1794 Protokollführer bei Schlichtungen juristischer Angelegenheiten in den Adelsschlössern. 1795 beginnt Hoffmann mit dem Nachdenken und Niederschreiben. Es entsteht das Gedicht „Masquerade“ und die Arbeit an den verschollenen Romanen „Cornaro“, „Memoiren des Grafen Julius S“.

sowie „Das Geheimnisvolle“. Hoffmann schließt das erste Staatsexamen ab und tritt ein Amt in Königsberg an. Nach dem Tod der Mutter im März 1796 siedelt Hoffmann nach Glogau über. 1798 Verlobung mit seiner Cousine, Sophie Wilhelmine Constantine Doerffer und zweites juristisches Staatsexamen, danach Versetzung nach Berlin an das Kammergericht. Hoffmann beginnt mit der klassischen Malerei. 1800, nach dem dritten Staatsexamen, wird er zum Assessor beim Obergericht in Posen ernannt, dann jedoch wegen staatsfeindlicher Karikaturen nach Polen strafversetzt.

Dort heiratet er die Polin Michaelina Rohrer. Als Warschau von den Franzosen besetzt wird, kehrt er nach Berlin zurück. Dort bestreitet er seinen Lebensunterhalt als Musiker, Zeichner und Literat sowie Musikkritiker. 1803 wird die Welt zum ersten Mal auf den Schreiber Hoffmann aufmerksam. Sein Essay „Schreiben eines Klosterschülers an seinem Freund in der Hauptstadt“ wird in der Berlinischen Zeitung veröffentlicht. Erst 1813 gelingt ihm der endgültige Durchbruch als Schriftsteller, trotz seiner unglücklichen Liebe zu einem sechzehnjährigen Mädchen.

Hoffmann konzentriert sich stärker auf das Schreiben. 1814 beginnt Hoffmann mit der Arbeit an dem Roman „Die Elixiere des Teufels“ und die ersten beiden Bände der „Fantasiestücke in Callots Manier „erscheinen. Darin enthalten sind u. a. „Der goldene Topf“, die Dialogerzählung „Nachricht von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganza“ und „Ritter Gluck. Don Juan.

Eine fabelhafte Begebenheit, die sich mit einem reisenden Enthusiasten zugetragen.“ wird in der "Allgemeinen Musikalischen Zeitung" gedruckt. Nach dem Krieg kehrt er nach Berlin zurück und wird dort Richter bei den Demagogenprozessen. Hier entsteht sein dritter und vierter Band der „Fantasiestücke in Callots Manier“. Unter dem Titel „Nachtstücke“ erscheint eine zweibändige Sammlung von Prosatexten, darin enthalten die Novelle „Das Majorat“ und die Erzählung „Der Sandmann“. In Berlin ist Hoffmann führende Persönlichkeit in der Tafelrunde der Serapionsbrüder in der Gastwirtschaft 'Luther und Wegener'.

An dieser Tafelrunde nehmen bekannte Literaten wie Brentano, Hitzig und Chamisso teil. Seine Erfahrungswerte und Gedanken aus dieser Tafelrunde schreibt Hoffmann in seinem Werk „Serapionsbrüder“ nieder, dessen Bände 1819 bis 1921 erscheinen. Während seiner schweren Krankheit schreibt Hoffmann die Erzählung „Meister Floh“ und diktiert nach vollkörperlicher Lähmung „Des Vetters Eckfenster“. Am 25. Juni 1822 stirbt Hoffmann. Er wird auf dem Jerusalemer Kirchhof in Berlin bestattet.

Das Märchen aus der neuen Zeit “Der goldne Topf” wurde zum ersten Mal 1814 als dritter Band der Sammlung “Fantasiestücke in Callots Manier. Blätter aus dem Tagebuch eines reichen Enthusiasten. Mit einer Vorrede von Jean Paul” von E.T.A. Hoffmanns Verleger C.


F. Kunz veröffentlicht. Der Text fällt in eine für die Familie Hoffmann sehr schwere Zeit. Da Hoffmann 1812 seine Stelle als Direktionsgehilfe unter Franz von Holbein am Bamberger Theater verliert, nimmt er 1813 ein Angebot des Dresdner Theaterdirektors Seconda an und wird somit Kapellmeister in Dresden. Auf der Reise nach Dresden kommt es zu einem Unfall, bei dem Hoffmanns Frau Maria Thekla Michaelina schwer verletzt wird. Als er in Dresden ankommt, findet er eine von den Franzosen nach der Völkerschlacht in Leipzig besetzte Stadt vor.

Den folgenden Winter verbringen Hoffmann und seine schwerkranke Frau in großer finanzieller Not und unter ärmlichsten Bedingungen. So thematisiert das 1813-1814 entstandene "Märchen aus der neuen Zeit", "Der goldne Topf", den inneren Zwiespalt Hoffmanns bezüglich des Gegensatzes zwischen der banalen (und brutalen) Wirklichkeit und einer märchenhaften Welt der Schönheit und der Poesie.       2. Hauptteil 2.1. Inhalt Der Held der Geschichte, der Student Anselmus, ist ein Pechvogel, wie er im Buche steht.

Zu Beginn der Handlung befindet er sich gerade an einer wichtigen Stelle seines Lebens. Er muss sich nun, am Ende seines Studiums stehend, für einen Beruf entscheiden, und es ist auch an der Zeit, eine Frau zu finden. Am Himmelfahrtstag am Schwarzen Tor in Dresden stößt er den Korb eines alten Apfelweibes um, so dass er den Schaden zu bezahlen hat. Dazu verwendet er das Geld, das eigentlich für ein Mahl im Linkischen Bade gedacht war. Statt sich der bürgerlichen Lustbarkeit widmen zu können, verbringt er den Nachmittag unter einem Holunderbusch am Elbufer, wo ihm drei singende goldgrüne Schlangen begegnen, die in Wirklichkeit die Töchter des Archivarius Lindhorst sind, der ein verstoßener Salamanderfürst aus dem sagenumwobenen Atlantis ist. Durch Vermittlung des Registrators Heerbrand erhält Anselmus eine Anstellung bei Lindhorst, wo er für einen hohen Lohn Schriften aus dessen Bibliothek zu kopieren hat.

Dort malt er mit Hilfe von Lindhorsts Tochter Serpentina fremdartige Schriften ab, die ihm zunehmend einfacher erscheinen. Im Verlauf der Arbeit beginnt er diese zu verstehen. Die Texte zeigen Anselmus eine ihm unbekannte mythische Welt, die ihn in ihren Bann schlägt und zu einem Wandel bewegt. Er orientiert sich weg von der spießigen Mentalität des Kleinbürgertums hin in die phantastische Welt der Schriften des Archivarius. Als Gegenstück zu dem leitenden Archivarius taucht die Hexe vom Schwarzen Tor in der Gestalt des Apfelweibs Liese Rauerin immer wieder auf und behindert die poetische Erziehung des Studenten. Durch den Blick in einen von der Hexe angefertigten zauberhaften Metallspiegel wird Anselmus in die Kleinbürgermentalität zurückgeworfen.

Durch die magischen Kräfte des Spiegels verliebt sich Anselmus in die Konrektorstochter Veronika Paulmann, die zusammen mit der Hexe den Spiegel in einer Nacht erstellt hat. Als nun der durch diese Verzauberung verstörte Anselmus bei Lindhorst eine wertvolle Schrift mit Tinte verschmiert, da ihm die nötigen mythischen Voraussetzungen fehlen, wird der von der Hexe am Schwarzen Tor ausgesprochene Fluch wahr, und der Kopist stürzt in einen Kristall. Anselmus findet sich in einer Flasche auf einem Regal in der Bibliothek des Archivarius wieder. In einem Gespräch mit Kreuzschülern, die sich ebenfalls in Flaschen befinden, wird er sich der ihm unerträglich schmerzhaften Enge des bürgerlichen Lebens bewusst. Während eines Kampfes zwischen Hexe und Lindhorst um den goldenen Topf zerbricht die Flasche, Anselmus ist befreit und wird mit seiner Liebe Serpentina auf ein Rittergut nach Atlantis geschickt. Dort lebt er, von der Feuerlilie des goldnen Topfs beschützt, als Dichter.

Veronika ehelicht den zum Hofrat ernannten Registrator Heerbrand, wodurch sich all ihre Wünsche erfüllen. In einem abschließenden Gespräch tröstet der Salamanderfürst den Autor, der über sein “Dachstübchen” klagt und die “Armseligkeiten des bedürftigen Lebens” beweint und erklärt ihm, dass des Studenten Seligkeit nur “das Leben in der Poesie”sei. 2.2. Figuren   2.2.

1. Anselmus Anselmus ist der Protagonist. Allerdings wird er als völlig lebensuntüchtig beschrieben. Er hat die Begabung, von einem Unglück ins nächste zu geraten. Zu Beginn ist er in Bezug auf seine Wünsche nicht von den anderen Bürgern in Dresden zu unterscheiden. Seine erste Begegnung mit Serpentina ändert dies.

Sie begegnet ihm als Schlange und er verliebt sich sofort in sie. Durch seinen Freund, Konrektor Paulmann, bekommt er eine Stelle als Kopierer bei Lindhorst. Dort erfährt er die wahre Herkunft des Archivarius und dass Serpentina seine Tochter ist. Die Tochter des Konrektors Paulmann, Veronika, ist in Anselmus verliebt. Da er sich aber nur für Serpentina interessiert, sucht sie Hilfe bei Liese. Liese und Veronika auf der einen Seite und Lindhorst und Serpentin auf der anderen Seite machen es Anselmus schwer, sich zurechtzufinden.

Am Ende zieht Anselmus mit Serpentina nach Atlantis und sie heiraten. Anselmus macht eine Entwicklung durch. Er erkennt, dass es mehr gibt, als den bürgerlichen Horizont. Er entwickelt sich weiter, von einem Schriftkopierer zu einem Dichter, er verlässt das Gefängnis des Bürgertums und geht nach Atlantis, um sich dort frei zu entfalten.   2.2.

2. Archivarius Lindhorst Der Archivarius ist ein Eigenbrödler. In der bürgerlichen Welt heißt es, er beschäftige sich mit geheimen Wissenschaften und er sei ein experimentierender Chemiker. In der mythischen Welt ist er ein Elementargeist, ein Salamander im Dienst des Geisterfürsten Phosphorus von Atlantis. Durch seine Liebe zu einer grünen Schlange ist er zu einem Leben unter Menschen gezwungen, bis seine drei Töchter einen Mann gefunden haben. Seine Feindin, die alte Liese, ist ebenfalls dort.

Eine seiner Töchter heißt Serpentina, die anderen werden nicht weiter erwähnt. In der Figur des Lindhorst verschmilzt der Mythos vom Reich Atlantis mit der Dresdner Realität. Trotz Lindhorsts bürgerlicher Tarnkappe ist er ein Sonderling. Schon in seiner Einführung durch Heerbrand wird sein außergewöhnliches Wesen betont. Lindhorst wird hier deutlich von den anderen Personen abgegrenzt, zum einen durch die räumliche Entfernung seines Wohnortes, zum anderen durch seine außergewöhnlichen Hobbys. Seine ungewöhnliche Kleidung unterstreicht das Märchenhafte und hebt ihn von der Alltagswelt ab.

  2.2.3. Serpentina Serpentina hat keinen ausgesprochen bürgerlichen Wesensteil, ist für Lindhorst allerdings heiratsfähige Tochter, die es unter die Haube zu bringen gilt. Sie wird auch standesgemäß als höhere Tochter erzogen. Zunächst erscheint sie Anselmus als geheimnisvolles Schlänglein.

Sie verliebt sich in ihn und hilft ihm bei seiner Arbeit. Später heiraten sie und ziehen auf ein Rittergut in Atlantis.   2.2.4. Veronika Veronika ist die Tochter des Konrektors Paulmann.

Sie verliebt sich in Anselmus und versucht mit Hilfe der alten Liese, Anselmus für sich zu gewinnen. Sie trifft aber nur eine indirekte Schuld an den Geschehnissen, denn eigentlich benutzt die alte Liese Veronika nur, um an Lindhorst heranzukommen. Veronika heiratet später den Hofrat Heerbrand.   2.2.5.

Die alte Liese Phosphorus, der Geisterfürst von Atlantis, hatte einen Drachen eingesperrt, durch Lindhorst wurde dieser zufällig befreit. Er konnte zwar wieder eingefangen werden, aber einige seiner Federn sind in die Menschenwelt gelangt. Eine dieser Federn verliebte sich in eine Runkelrübe. Aus dieser Liebe ist Liese entstanden. Sie ist der Feind Lindhorsts und hat es auf seinen goldenen Topf abgesehen. Um ihn zu erreichen, bedient sie sich Veronika und auch Anselmus.

  2.3. Die Ebenen von Mythos und Realität   2.3.1. Die reale Welt Als Handlungsort in der realen Welt wählte Hoffmann Dresden.

Bezüge zur Wirklichkeit lassen sich unter anderem anhand von detailgetreuen Ortsangaben herstellen, wie z.B. Kreuzkirche, Elbbrücke, Koselscher Garten oder Pirnaer Tor - Orten, die tatsächlich existieren. Die reale Welt zeichnet sich durch eine Endlichkeit von Raum und Zeit aus. So treten präzise Angaben der Zeit und des Ortes nur innerhalb der bürgerlichen Welt auf. Jedoch lassen sich die Orte der realen Welt nicht exakt von der Welt des Wunderbaren abgrenzen, weil es immer wieder zu Überschneidungen kommt, indem das Mythische Einfluss auf die Realität nimmt.

Die Wohnung Paulmanns wird beispielsweise zur Einflusssphäre des Mythischen während der Punschgesellschaft, bei der durch die bewusstseinsverändernde Wirkung des Alkohols die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verwischt werden. Die reale Zeit im "Goldnen Topf" richtet sich nach Uhr und Kalender, an der sich auch die magisch-bürgerlichen Grenzfiguren, der Archivarius Lindhorst und die alte Liese, orientieren. Täglich um Punkt zwölf Uhr beginnt der Schreiberdienst des Anselmus bei Lindhorst und endet, wenn die Glocke sechs Uhr schlägt. Auch das böse Prinzip in Gestalt der alten Liese ist "durchaus nur dienstags, mittwochs und freitags von sieben Uhr abends, dann aber die ganze Nacht zu treffen". Das Märchen beginnt am "Himmelfahrtstage, nachmittags um drei Uhr", das Äquinoktium zählt den "dreiundzwanzigsten September", und Veronika verlobt sich am vierten Februar, ihrem Namenstage, mit dem Registrator Heerbrand.   2.

3.2. Die Welt des Mythos Wie sich die Handlungsorte innerhalb der realen Welt durch den ständigen Einfluss des Mythischen nicht klar von einander abgrenzen lassen, so ist die Welt des Wunderbaren ebenfalls nicht als in sich geschlossene Einheit abgegrenzt von der Wirklichkeit, sondern es kommt auch hier zu Überschneidungen beider Sphären. So dienen Ortsbenennungen wie das "Schwarze Tor" als Schnittpunkte wechselnder Perspektiven, indem an ihnen die Schwelle zum Wunderbaren überschritten wird. Zum Schauplatz des Wunderbaren innerhalb der realen Welt wird der Palast des Archivarius Lindhorst. Durch seine Abgeschiedenheit und seine zauberhafte Atmosphäre hebt er sich vom Alltag ab.

Im Bereich des Phantastischen werden die sonst präzisen Zeitangaben durch magische Zeitangaben wie Sonnenaufgang, Dämmerung, Mitternacht oder Tag- und Nachtgleiche ersetzt.   2.4. Symbolsprache   2.4.1.

Spiegelmotiv Als erstes taucht das Spiegelmotiv im Smaragdring des Archivarius Lindhorst auf. Vor den Augen des erstaunten Anselmus wirft “der Stein […] wie aus einem brennenden Fokus Strahlen ringsherum, und die Strahlen versp[i]nnen sich zum hellen leuchtenden Kristallspiegel”, in dem Anselmus bald darauf Serpentina sieht. Ebenfalls sehr deutlich tritt das Spiegelmotiv in der Siebenten Vigilie auf, wenn die Hexe Liese zusammen mit Veronika in der Äquinoktialnacht einen Zauberspiegel erstellt. Auch er hat die Eigenschaft, dem Betrachter, in diesem Fall Veronika, den Geliebten zu zeigen, indem “es war, als schössen feurige Strahlen aus dem Spiegel [...

] - An den Anselmus musste sie denken, und als sie immer fester und fester den Gedanken auf ihn richtete, da lächelte er ihr freundlich aus dem Spiegel entgegen wie ein lebhaftes Miniatur-Porträt. Aber bald war es ihr, als sähe sie nicht mehr das Bild – nein! – sondern den Studenten Anselmus selbst leibhaftig.” 2.4.2. Der goldne Topf Auch der goldne Topf, der als Mitgift für Anselmus und Serpentina gedacht ist, beinhaltet einen Spiegel, der vom Erdgeist “mit Strahlen, die [er] dem Diamanten entnommen”, poliert ist.

In diesem Metall spiegelt sich das wundervolle Reich Atlantis. Damit wird der goldene Topf zum Symbol der romantischen Poesie, die die banale Wirklichkeit zurückführt auf ihre golden glänzende Urwirklichkeit. Der Spiegel des goldenen Topfs strahlt eine poetisierte Wirklichkeit wider, die Farbigkeit, Bewegung und Klänge enthält, die kein alltäglicher Spiegel zeigen könnte, der in realistischer Art und Weise nur eine nachahmende Funktion erfüllt. Gemeinsam ist allen diesen Spiegeln, dass sie einen Blick in andere Ebenen zulassen. Der Spiegel bildet somit ein Tor, das beide Welten miteinander verbindet.   2.

4.3. Kristallmotiv Eng zusammenhängend mit dem Spiegelmotiv ist das ebenfalls häufig wiederkehrende Bild des Kristalls. Vor allem Stimmen, wie die der Schlangen und die Veronikas, werden mit dem Attribut des Kristallenen versehen. Auch die Lichtstrahlen in Lindhorsts Garten sind als kristallen beschrieben. Die Verwendung des glasklaren Kristalls vereinigt die Eigenschaften des Hellen, Klaren, Klingenden und Glitzernden, aber auch die Kälte, das Schneidende und Scharfe.

      2.5. „Der Goldne Topf“ – ein Märchen der Romantik?   2.5.1. Kennzeichen der Romantik Die Epoche der Romantik ist eine vielschichtige geistige und künstlerische, insbesondere literarische Strömung in Europa zwischen 1790 und 1830.

Sie symbolisierte den geistigen Umbruch in Europa um 1800 und fungierte als Gegenbewegung zum Rationalismus der Aufklärung. Die Romantik versuchte, die Kräfte des Gefühls, der Phantasie und des Unbewussten zu wecken. Der Begriff "romantisch" stammt aus dem altfranzösischen und ist seit 1650 als englisch "romantic" nachgewiesen. Es bedeutete ursprünglich "übertrieben zügellos, phantastisch", im Sprachgebrauch der Romantik selbst jedoch "nicht klassisch, romanhaft, modern, interessant". Die Romantik versuchte, alle geistig-literarischen Strömungen aufzunehmen, die im 18. Jahrhundert in Widerspruch zum absolutistischen Staat und zum Rationalismus der Aufklärung gestanden haben.

  Die Romantik versuchte, Einheit zwischen Bewusstem und Unterbewusstem, von Geist und Natur, Religion und Kunst zu erreichen. Der zentrale Begriff, mit dem sich das romantische Denken beschäftigte, war das Unendliche, die Auflösung der Grenzen des Irdisch-Bedingten in Raum und Zeit. Favorisierte Themen waren z.B. die Nachtseite des Lebens, das Unergründliche und Geheimnisvolle der Natur, der Ausbruch aus der bürgerlichen Gesellschaft und die Sehnsucht in die Ferne. Die Romantik spiegelt den Zerfall der alten Verhältnisse und die Herausbildung neuer Verhältnisse wieder.

Vor allem die deutsche Romantik ist stark durch Komplexität und Widersprüchlichkeit gekennzeichnet.   Die kulturhistorische Bedeutung der Romantik besteht vor allem darin, dass sie den Verlust der Ideale und Illusionen der bürgerlichen Aufstiegsepoche und die mit der Entwicklung bürgerlich-kapitalistischer Verhältnisse sich zuspitzenden Widersprüche reflektiert und bewusst machte.       2.5.2. „Der Goldne Topf“ – ein Märchen der Romantik! Wenn man den „Goldne[n] Topf – Ein Märchen aus der neuen Zeit“ anhand der oben genannten Kennzeichen der Romantik als ein romantisches Märchen beschreiben möchte, fällt dies nicht weiter schwer.

Schon im Titel „Ein Märchen aus der neuen Zeit“ weist es auf die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „romantisch“ hin: nicht klassisch, sondern modern. Ebenfalls ein deutliches Kennzeichen ist der Unergründlichkeitscharakter, die Ebenen des Mythos und der Realität, die nebeneinander existieren und in einander übergehen, sowie das Märchen im Märchen, Atlantis. Die am häufigsten behandelten Themen, wie das Geheimnisvolle der Natur und der Ausbruch aus der Gesellschaft, werden deutlich dargestellt. Anselmus, der anfangs ein normaler Dresdener Bürger ist und durch die Schlangen im Holunderbusch in die phantastische Welt eingeführt wird, wird sich im Laufe seiner Arbeit immer deutlicher bewusst, wie beengt das Leben als Spießbürger ist. Diese wissen nämlich nicht, „was Freiheit und Leben in Glaube und Liebe ist, deshalb spüren sie nicht den Druck des Gefängnisses“. Anselmus erkennt, dass es wegen „ihrer Torheit, ihres gemeinen Sinnes“ ist.

Anselmus’ Sehnsucht nach Serpentina ist mit der Sehnsucht nach Atlantis verknüpft. Er wünscht sich aus dem banalen Alltag heraus, ein weiteres Kennzeichen der romantischen Literatur. Mit dem abrupten Wechseln zwischen den Vigilien verdeutlicht Hoffmann die Widersprüchlichkeit der Romantik. Besonders deutlich wird dies bei dem Wechsel von der Ersten zur Zweiten Vigilie. Während Anselmus am Ende der Ersten Vigilie noch im Reich des Phantastischen ist, in dem die drei Schlagen sind und „ein grünes Feuer“ brennt, wird er in der Zweiten Vigilie mit den Worten „Der Herr ist wohl nicht recht bei Troste!“ abrupt in die Wirklichkeit zurück gerissen. Diese abrupten Wechsel sind in dem Märchen häufiger zu finden.

Darin wird er Zwiespalt, in dem die Romantiker oft steckten, sehr deutlich. Die Alltagswelt war hart, und die Sehnsucht nach freier Entfaltung schlug sich in den Werken nieder, Harmonie in der beschriebenen Welt als Gegenbild zur realen Welt. Die Entwicklung, die Anselmus durchmacht, kennzeichnet ihn als einen romantischen Helden. Die romantischen Helden waren ohne feste gesellschaftliche Bindungen, und immer auf Reisen oder Wanderschaft. Anselmus hat in der realen Welt keine Bindungen, er ist für dieses Leben untauglich. Er befindet sich auf Wanderschaft, auch wenn es erst hinterher klar wird, dass er sich auf dem Weg nach Atlantis befunden hat.

In der Romantik sollte man sein Bewusstsein durch Lernen und gemeinsames Schöpfen erweitern, Anselmus hat dieses getan.                                       Literaturverzeichnis Steinbach, Dietrich (Hrsg): E.T.A. Hoffmann „Der Goldne Topf – Ein Märchen aus der neuen Zeit“ Klett, 1. Auflage 2002 Analysen und Reflexionen, Bd.

57, Ernst Th. A. Hoffmann 'Das Fräulein von Scuderi'; 'Der goldne Topf' Internet: https://home.bn-ulm.de/~ulschrey/goldtopf/ (goldtopf.zip) https://www.

fundus.org/referat.asp?ID=4245 https://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&query=romantik https://www-public.

rz.uni-duesseldorf.de/~daffert/hypertext/mythos/ index.htm https://www.pausenhof.de/referate/list.

asp?job=search https://www.ub.fu-berlin.de/internetquellen/fachinformation/germanistik/ autoren/multi_fgh/etahoff.html https://www.hamburger-bildungsserver.

de/welcome.phtml?unten=/ faecher/deutsch/autoren/hoffmann/ https://www.krref.krefeld.schulen.net/referate/deutsch/r0747t00.

htm https://www.fundus.org/referat.asp?ID=4245 https://www.gym-friederiken.bildung-lsa.

de/cheat/deutsch/romantik.htm                             Inhaltsverzeichnis     Seite 1. Einleitung   1.1. Ziel der Arbeit   1.2.

Kurzbiographie & Entstehungssituation des „Goldnen Topfes“   1   1   1   2. Hauptteil   2.1. Inhalt   2.2. Figuren 2.

2.1. Anselmus 2.2.2. Archivarius Lindhorst 2.

2.3. Sepentina 2.2.4. Veronika 2.

2.5. Die alte Liese   2.3. Die Ebenen von Mythos und Realität 2.3.

1. Die reale Welt 2.3.2. Die Welt des Mythos   2.4.

Symbolsprache 2.4.1. Spiegelmotiv 2.4.2.

Der Goldne Topf 2.4.3. Kristallmotiv   2.5. „Der Goldne Topf“ – ein Märchen der Romantik? 2.

5.1. Kennzeichen der Romantik 2.5.2. „Der Goldne Topf „ – ein Märchen der Romantik!   4   4   5 5 6 6 6 7   7 7 8   8 8 9 9   10   10 11     3.

Literaturverzeichnis   13   4. Eigenständigkeitserklärung 14    

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