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  Wilhelm raabe

"Thomas N." <buchgeher@eunet.at>Wilhelm Raabe   Die schwarze Galeere      Thomas Neumayer Facharbeit aus Deutsch Dachsberg, am 15. Juni 1998      Inhaltsverzeichnis:               Autor...

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3 Entstehungsgeschichte......

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.... 4 historischer Hintergrund..

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..... 4 Inhaltsangabe.

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5 Werkanalyse......

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.. 7 sprachliche Aspekte....

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.... 7 Personencharakterisierung. .

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7 Erzählperspektive......

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7 Aufbau......

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..... 8 Grafik zum Aufbau.

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.... 9 Motive und Symbole..

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10 Interpretationsversuch......

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11 persönliche Stellungnahme......

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.... 11 Verweise..

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12 Thesenblatt......

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.... 13                       Der Autor:   Wilhelm Raabe Wilhelm Raabe wurde am 8.9.

1831in Braunschweig geboren. Von 1849 – 1853 arbeitete er als Buchhändler, studierte 1855 in Berlin und wohnte dann als Schriftsteller in Wolfenbüttel, Stuttgart und ab 1870 in Braunschweig. Am Anfang hing er in seinen Büchern auf melancholische Weise der vergangenen Zeit nach, zum Beispiel in "Chronik der Sperlingsgasse", die er 1857, im Alter von 26 Jahren schrieb. Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen, daß er das Scheitern der deutschen Freiheitsbewegung 1848, die Flucht in den Biedermeier und die Anfänge der Industrialisierung miterlebte. Unter dem Einfluß von Schopenhauer begann er später pessimistische Romane wie “Der Hungerpastor” (1864) oder “Der Schüdderrump” (1870), in denen der Pestkarren Sinnbild des Schicksals wird, zu schreiben. Der Höhepunkt seiner oft subjektiven und psychologisch meisterhaften Erzählkunst, in der die Charakterschilderungen gegenüber der Handlung Vorrang besitzen, liegen im Spätwerk, der Kriminalerzählung.

Das beweist, daß Raabe nicht nun mehr oder weniger depressive Geschichten schrieb. Einige Beispiele hierfür sind “Stopfkuchen" (1891) und “Hastenbeck” (1899). In seinen Büchern trifft man immer wieder auf historische Begebenheiten, die er in seine Geschichten verpackte. Raabe starb am 15.11.1910 in Braunschweig.

Seine Werke: 1857 Die Chronik der Sperlingsgasse 1861 Nach dem großen Kriege 1863 Die Leute aus dem Walde 1864 Der Hungerpastor 1865 Die schwarze Galeere 1868 Abu Telfan oder die Heimkehr vom Mondgebirge 1870 Der Schüdderump 1872 Der Dräumling     1876 Horacker 1881 Alte Nester 1881 Das Horn von Wanza 1884 Pfisters Mühle 1889 Das Odenfeld 1889 Der Lar 1891 Stopfkuchen 1892 Gutmanns Reisen 1894 Kloster Lugau 1896 Die Akte des Vogelgesangs     Entstehungsgeschichte:     Raabe nahm den Niederländischen Revolutionskrieg als Hauptthema für seine Erzählung “Die schwarze Galeere”. Anlaß war vielleicht das Scheitern der deutschen Revolution 1848, jedoch mit dem Unterschied, daß die niederländische Revolution ein Erfolg war und sich dadurch die Niederlanden von Spanien lösten. Die Idee selbst hatte Raabe aus der Carl Curths Fortsetzung von Schillers “Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlanden”.         Zur Geschichte des Niederländischen Revolutionskrieges:   1567 schickte Philipp II. Herzog Alba zur Bekämpfung der Ketzerei in die Niederlande. Wilhelm von Oranien organisierte hingegen mit deutschen Söldnern den Widerstand gegen die Spanier.


England unterstützte die Niederländer mit einer Seemacht vom Meer aus. (Matrosen/Bettler = Geusen) 1575 sagten sich Holland von Spanien los, aber das aufständische Heer wird unter Don Juan d`Austria besiegt: Alexander von Parma wird Statthalter. 1584 erliegt Wilhelm von Oranien einem Attentat. Im selben Jahr werden Gent, Brüssel, Mechelen und Nymwegen erobert und nach 13 monatiger Belagerung ,1585, auch Antwerpen. Schließlich kommt es zur Trennung der “Spanischen Niederlande” ( Flandern bis Luxemburg) von den "Vereinigten Niederlanden" (heutiges Holland). 1598 stirbt Philipp II.

und sein Nachfolger Philipp III anerkannte 1609 die Unabhängigkeit der Niederlande.       Inhaltsangabe:   I. AUF DEN WÄLLEN VON FORT LIEFKENHOEK November 1599 vor Antwerpen: Der Krieg dauert schon 32 Jahre und ein Ende ist nicht abzusehen, weil die “Wassergeusen” (verbündete Engländer) unvermindert Widerstand leisten. Die spanische Besatzung des Forts Liefkenhoek, so auch der erfahrene Hauptmann Jeronimo, lauscht in den nächtlichen Sturm auf dem Meer, wo eine Explosion den Verdacht nahelegt, daß die “schwarze Galeere” wieder ein Schiff der spanischen Flotte versenkt hat. Der kriegsmüde spanische Hauptmann Jeronimo erzählt die Geschichte seines Aufstiegs zum Oberst und seinen tragischen Fall zum normalen Soldaten. Das erste Kapitel enthält eine kurze Zusammenfassung des spanisch- niederländischen Krieges.

  II. AN BORD DES ANDREA DORIA (italienische Galeere) Die Nachricht von der Versenkung des Schiffes “Immacolata” durch die Schwarze Galeere löst in Antwerpen heftige Reaktionen auf beiden Seiten aus. Der Kapitän der italienischen Galeere Andrea Doria und sein Leutnant Antonio Valani und Leone della Rota besprechen die Lage und erhalten von ihrem Admiral Spinola den Auftrag, im Hafen die Stellung zu halten, während andere Schiffe Jagd auf die “Schwarzen Galeere” machen. Der Kapitän Valani hat Liebeskummer, denn eine Holländerin hat sein Herz erobert, und auch der leichtlebige della Rota vermag ihn nicht in einem Wirtshaus aufzuheitern.   III. JAN UND MYGA In der Stadt Antwerpen sitzt spät abends die schöne Myga van Bergen in ihrem Kammer.

Vor zwei Wochen ist ihr Vater verstorben. Ein ehemals reicher Handelsherr, der zusammen mit seinem Kompagnon J.G.Norris eine große Firma führte. Als aber 1585 die Stadt wieder katholisch wurde, verließ Norris Antwerpen, und van Bergen konnte den Verfall der Firma nicht aufhalten. Deren beiden Kinder aber, Jan und Myga, sind seitdem einander versprochen, und gerade in dieser Nacht klopft Jan an ihre Tür.

Er ist zweiter Steuermann auf der Schwarzen Galeere und kundschaftet nun in spanischer Uniform den Auftrag der Andrea Doria aus. In der Kneipe kann er dessen Kapitän und Leutnant belauschen und hört, daß sie seine Myga in der nächsten Nacht entführen wollen. Gleich darauf wird er in der Kneipe erkannt und kann sich nur mit Mühe in Mygas Kammer retten. Doch man folgt ihm bis zu Mygas Haus, so daß sich eine Menschenmenge vor dem Haus bildet.   IV. DER ÜBERFALL Aus Übermut und Sehnsucht gehen Valani und della Rota auch zum Haus des Mädchens und der leichtsinnige Rota überredet seinen Kapitän zu einem kleinen “Überfall”.

Zu ihrer Überraschung aber sehen sie dort den “Geusen” Jan, welcher den Kapitän ersticht und den Leutnant im Kampf verwundet. Doch schlußendlich wird er von den nachdrängenden Spaniern und Italienern überwältigt. Nach dem Kampf werden Jan und Myga auf das Schiff "Andrea Doria" gebracht. Jan wird an den Mast gebunden, Myga in der Kajüte eingesperrt. Jan kann aber noch vor Anbruch des Tages fliehen. Della Rota hingegen sieht sich schon als neuer Kapitän des Andrea Doria mit der Frau seiner Träume, Myga.

  V. FIEBERTRÄUME In der darauffolgenden Nacht auf dem Schiff: Der sterbende Valani wälzt sich im Fieberwahn, während della Rota verzweifelt Myga den Hof macht. Doch diese verabscheut della Rota und lehnt seine Liebe ab.   VI. DIE SCHWARZE GALEERE Es ist wieder Nacht, und in vollkommener Dunkelheit schiebt sich die schwarze Galeere an Fort Liefkenhoek und den anderen spanischen Festungen stromaufwärts vorbei in den Hafen von Antwerpen. Dort wird die Andrea Doria gekapert, die schöne Myga von ihrem Jan gerettet, della Rota erstochen und noch weitere Schiffe erobert.

Dann geht es im Kugelhagel wieder aufs offene Meer zurück, noch einmal vorbei an Fort Liefkenhoek, wo der alte Hautmann Jeronimo tödlich verwundet wird und ein letztes Mal die Sinnlosigkeit dieses Krieges anprangert.         Werkanalyse   Sprachliche Aspekte: Die Sprache, in der die Erzählung geschrieben ist, ist der Zeit des Krieges entsprechend. Es gibt viele Beschreibungen (Fort Liefkenhoek, schwarze Galeere, Antwerpen) und viele Spezialausdrücke der Schiffsfahrt und der damaligen Zeit (Wassergeusen, Pfaffen ). Außerdem wird die Erzählung durch viele kleiner Dialoge (direkte Rede) aufgelockert, so daß man glaubt, mitten im Geschehen zu stehen (Aufruhr vor dem Gemach Mygas).   Erzählperspektive: Der Erzähler schildert diese Kriegsvorkommnisse von Anfang bis zum Ende objektiv. Kein einziges Mal ergreift der Erzähler Partei, so daß es dem Leser selbst sehr schwer fällt, sich einer Seite des Krieges anzuschließen.

Beide Hauptfiguren werden durchaus positiv und sympathisch geschildert, was die Entscheidung noch einmal erschwert wird.   Personencharakterisierung: Hautmann Jeronimo: Er ist ein alter, mit Narben übersäter Soldat, der durch mißliche Umstände (Überbringung einer schlechten Nachricht) seinen einst hohen Rang als Oberst wieder verlor und den nun schon 32 Jahre andauernden Krieg satt hat. Für ihn ist der Krieg eine so gleichgültige Sache wie das Atmen geworden und er glaubt nicht mehr an eine friedliche Lösung des Konflikts. Jan: Jan ist ein junger, aufstrebender Steuermann der schwarzen Galeere. Er stellt das krasse Gegenteil zu Hautmann Jeronimo dar. Er glaubt noch an die Sinnhaftigkeit des Krieges und kämpft daher unvermindert weiter.

Außerdem hängt er sehr an seiner großen Liebe Myga und würde für sie sogar sterben.     Myga: Jans Geliebte, ein junges, wunderschönes Mädchen, das sich sogar vor Della Rota fast in den Tod geworfen hätte, nur um die Liebe zu Jan zu beweisen. Della Rota: Ein skrupelloser Leutnant, der für seinen sozialen Aufstieg sogar über Leichen geht, denn er läßt seinen Kapitän einfach in seiner Kajüte sterben. Doch trotz seines Aufstieges ist es ihm nicht möglich, die Liebe Mygas zu erlangen, da ihm die Menschlichkeit fehlt. Am Ende bezahlt er für seine Taten mit dem Tod.   Aufbau: Der Roman "Die schwarze Galeere" gliedert sich in 6 Kapitel, die jedoch nicht chronologisch aneinandergereiht sind.

Es gibt zwei Hauptstränge, die getrennt voneinander bis zum letzten Kapitel existieren, wo sie sich dann schlußendlich miteinander vermischen:   Die 2 Hauptstränge: Der alte Hautmann Jeronimo, der auf seinem Fort Liefkenhoek gegen die Engländer kämpft. Diese Erzählung bildet mit den Kapiteln "Auf den Wällen von Fort Liefkenhoek" "Die schwarze Galeere" eine Art Rahmenhandlung. Jan, der als Wassergeuse gegen die Spanier und für seine große Liebe Myga kämpft. Dieser Strang umfaßt die Kapitel: “Am Bord der Andrea Doria” “Jan und Myga” “Der Überfall” “Fieberträume” Die Kapitel überlappen sich jedesmal gegenseitig, wenn auch manchmal nur für einige Stunden. Die Grafik zeigt diese Überschneidungen. Außerdem kann man einen Parallelismus zwischen der Befreiung Mygas und der Antwerpens erkennen.

                                                        Motive und Symbole:     Motiv des Generationskonflikts: “Es gab eine junge Generation, welche sich schon deshalb nicht nach dem Frieden sehnte, weil sie ihn gar nicht kannte." ² Der alte Hauptmann Jeronimo und der junge Jan bilden einen krassen Gegensatz. Der alte erfahrene Soldat hat den Krieg satt. Er hat schon zu viele Grausamkeiten des Krieges gesehen und glaubt daher, daß man den Konflikt auf eine unblutige Weise lösen könnte. Jan hingegen kämpft unvermindert weiter, da er von der Sinnhaftigkeit des Krieges nach wie vor überzeugt ist. Er kennt die Grausamkeiten des Krieges nur vom Hörensagen, da die Schwarze Galeere als unverwundbar gilt.

  Motiv der Sinnlosigkeit: Im letzten Kapitel, "Die Schwarze Galeere", prangert der alte Hauptmann Jeronimo noch ein letztes Mal die Sinnlosigkeit des Krieges an und wünscht seinen Kameraden mehr Glück und ein friedliches Leben. “Lebt- wohl, Kameraden, - das alte - Heer geht zu Grabe! Lebt wohl und Spanien für immer, das arme Spanien!... Der Hauptmann Jeronimo war tot,..

..." ³   Das Symbol "Die Schwarze Galeere": Die Schwarze Galeere steht für das Grauen eines jeden Krieges. Überall wo diese Galeere auftaucht, wird die Umgebung verwüstet und zerstört. Sie ist die mächtigste Waffe in diesem Krieg und wird von jedem gefürchtet.

Wo sie auftaucht herrscht Angst und Schrecken.   Parallelismus, Myga Antwerpen: Die Befreiung Mygas, Jans große Liebe, steht für die Befreiung Antwerpens und somit der Niederlanden.         Interpretationsversuch:   Eingebettet in einen Revolutionskrieg ist "Die Schwarze Galeere" eine ideale Erzählung, um den Leser selbst über "Gut" und "Böse" entscheiden zu lassen. Denn sobald man die zwei Hauptcharaktere mit Hilfe des objektiven Erzählers näher kennenlernt, wird es sehr schwer, sich für eine bestimmte Kriegspartei zu entscheiden. Man wird nicht durch subjektive Kriegserzählungen in eine bestimmte Richtung gelenkt, wie es sooft der Fall ist. Dem unvoreingenommenen Leser wird dies durch die beiden positiv charakterisierten Hauptfiguren noch zusätzlich erschwert.

Somit wird einem auch klar gemacht, daß hinter den Kriegsparteien nicht nur Könige und Feldherren stehen, sondern vor allem das gemeine Volk, das sich gegenseitig auf oft grausamste Weise bekämpfen muß und durch den Krieg leidet.     Persönliche Stellungnahme:   Vor allem durch die ineinander verschachtelten Kapitel wurde das Lesen zu einem richtigen Abenteuer. Am Beginn eines jeden neuen Kapitels muß man überlegen, wo im letzten Kapitel das jetzige beginnt. Auch die zwei sehr unterschiedlichen Hauptfiguren machen die Erzählung noch spannender, da man sich schlußendlich für eine der Personen entscheiden muß. Einzig und allein die vielen Ortsnamen, die eine gute Ortskenntnis voraussetzen, trübten etwas den Lesespaß. Doch es ist sehr interessant selbst zwischen "Gut" und "Böse" entscheiden zu müssen, da dies nicht vom Autor durch eine subjektive Erzählweise vorweggenommen wird.

Ich selbst tendiere dazu, den Hautmann als "guten Menschen" zu sehen, da er eine kritische Meinung zum Krieg vertritt.             Verweise:             Biographie:.....

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Internetadresse: www.gutenberg.de Bilder1und 2 (Deckblatt)....

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.... Internetadresse: www.gutenberg.

de Grafik (Seite 9)......

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.....Ó Thomas Neumayer Zitat 2:.

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.....“Die schwarze Galeere” Seite 2 Zitat 3:.

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.....“Die schwarze Galeere” Seite 41                                                                Die Schwarze Galeere von Wilhelm Raabe  I.

Biographie: Wilhelm Raabe wurde am 8.9.1831 Braunschweig geboren. Von 1849 – 1853 arbeitete er als Buchhändler ,studierte 1855 in Berlin und wohnte dann als Schriftsteller in Wolfenbüttel, Stuttgart und ab 1870 in Braunschweig. Am Anfang hing er in seinen Büchern auf melancholische Weise der vergangenen Zeit nach, zum Beispiel in "Chronik der Sperlingsgasse", die er 1857, im Alter von 26 Jahren schrieb. Später begann er, pessimistische Romane wie “Der Hungerpastor (1864) oder “Der Schüdderrump” (1870) zu schreiben.

Der Höhepunkt seiner oft psychologisch meisterhaften Erzählkunst, in der die Charakterschilderungen gegenüber der Handlung Vorrang besitzen, liegen im Spätwerk, der Kriminalerzählung, was beweist, daß Raabe nicht nur langwierige Romane schrieb. Einige Beispiele hierfür sind “Stopfkuchen" (1891) und “Hastenbeck”. Raabe starb am 15.11.1910 in Braunschweig.   Seine wichtigsten Werke: Die Chronik der 1857 Sperlingsgasse Der Hungerpastor 1864 Die schwarze Galeere1865 Stopfkuchen1891 Die Akte des Vogelgesangs 1896   II.

Entstehungsgeschichte: Den historische Hintergrund bildet der Niederländische Revolutionskrieg 1567 als Hintergrund seiner Erzählung. Diese Idee hingegen hatte Raabe aus der Carl Curth Fortsetzung Schillers “Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlanden”. Die Triebfeder für “Die Schwarze Galeere” war vielleicht die deutsche Revolution 1848.   Zur Geschichte des Niederländischen Revolutionskrieges: 1567 schickte Philipp II. Herzog Alba zur Bekämpfung der Ketzerei in die Niederlande. Wilhelm von Oranien organisierte hingegen mit deutschen Söldnern den Widerstand gegen die Spanier.

England unterstützte die Niederländer mit einer Seemacht vom Meer aus. (Matrosen/Bettler = Geusen) 1575 sagten sich Holland von Spanien los, aber das aufständische Heer wird unter 1585 wird nach 13 monatiger Belagerung auch Antwerpen eingenommen. Schließlich kommt es zur Trennung der “Spanischen Niederlande” ( Flandern bis Luxemburg) von den "Vereinigten Niederlanden" (heutiges Holland). 1598 stirbt Philipp II. und sein Nachfolger Philipp III anerkannte 1609 die Unabhängigkeit der Niederlande.   III.

Inhaltsangabe: Auf dem spanischen Fort Liefkenhoek lauscht die Besatzung und der alte Hauptmann einer Explosion, wie einen verlorenen Kampf mit der schwarzen Galeere gleichkommt. Daraufhin erzählt der Hauptmann Jeronimo seinen Lebensweg und die Geschichte des spanisch- niederländischen Krieges. Kurze Zeit später wird die Versenkung der italienischen Schiffes bekannt und die Galeere von Kapitän Valani und seinem Leutnant Della Rota muß zum Schutz im Hafen bleiben. Am Abend begeben sich beide in ein Wirtshaus, wo auch Jan, der zweite Steuermann der schwarzen Galeere den Auftrag der beiden auszuspionieren versucht. Er wird jedoch erkannt und flüchtet daher in das Gemach seiner Geliebten, Myga. Dort aber wird er, nachdem er den Kapitän Valani tötlich und Della Rotta verwundet hat, überwältigt.

Noch vor Tagesanbruch kann er von der Andrea Doria, Valanis Schiff, fliehen. In der Zwischenzeit läßt Della Rota seinen Kapitän sterben und wirbt vergeblich um die Liebe Mygas. In der nächsten Nacht befreit Jan mit Hilfe der schwarzen Galeere seine Myga und tötet während der Flucht den Hauptmann Jeronimo, der den Krieg verflucht , bevor er stirbt.   IV. Werkanalyse:   Aufbau: Die Erzählung ist in 6 Kapitel gegliedert die sich fast immer überschneiden. Dennoch gibt es zwei bis zuletzt getrennte Handlungsstränge.

Den des Hauptmannes und den Jans. Diese berühren sich im letzten Kapitel. Außerdem kann man noch einen Parallelismus zwischen der Befreiung Mygas und der Antwerpens erkennen.   Sprachliche Aspekte: Die Sprache, in der die Erzählung geschrieben ist, ist eine der Zeit des Krieges entsprechende. Es gibt viele Beschreibungen (Fort Liefkenhoek, schwarze Galeere, Antwerpen) und viele Spezialausdrücke der Schiffsfahrt und der damaligen Zeit (Wassergeusen, Pfaffen, ). Außerdem wird die Erzählung durch viele kleiner Dialoge (direkte Rede) aufgelockert, so daß man glaubt, mitten im Geschehen zu stehen (Aufruhr vor dem Gemach Mygas).

  Ort und Zeit: Die Erzählung spielt sich in Antwerpen und Umgebung (Fort Liefkenhoek, Meer) ab. Der zeitliche Rahmen bewegt sich gegen Mitte des Revolutionskrieges um 1585, vor der Eroberung Antwerpens.   Personencharakterisierung: Hautmann Jeronimo: Er ist ein alter, mit Narben übersäter Soldat, der durch mißliche Umstände (Überbringung einer schlechten Nachricht) seinen einst hohen Rang als Oberst wieder verlor und den nun schon 32 Jahre andauernden Krieg satt hat. Für ihn ist der Krieg eine so gleichgültige Sache geworden wie das Atmen und er glaubt nicht mehr an eine friedliche Lösung des Konflikts. Jan: Jan ist ein junger, aufstrebender Steuermann der schwarzen Galeere. Er stellt das krasse Gegenteil zu Hautmann Jeronimo dar.

Er glaubt noch an die Sinnhaftigkeit des Krieges und kämpft daher unvermindert weiter. Außerdem hängt er sehr an seiner großen Liebe Myga und würde für sie sogar sterben. Myga: Jans Geliebte, ein junges, wunderschönes Mädchen, das sich sogar vor Della Rota fast in den Tod geworfen hätte, nur um die Liebe zu Jan zu beweisen. Della Rota: Ein skrupelloser Leutnant, der für seinen sozialen Aufstieg sogar über Leichen geht, denn er läßt seinen Kapitän einfach in seiner Kajüte sterben. Doch trotz seines Aufstieges ist es ihm nicht möglich, die Liebe Mygas zu erlangen, da ihm die Menschlichkeit fehlt. Am Ende bezahlt er für seine Taten mit dem Tod.

  V. Motive und Symbole:   Motiv des Generationskonflikts: “Es gab eine junge Generation, welche sich schon deshalb nicht nach dem Frieden sehnte, weil sie ihn gar nicht kannte." Der alte Hauptmann Jeronimo und der junge Jan bilden einen krassen Gegensatz. Der alte erfahrene Soldat hat den Krieg satt. Er hat schon zu viele Grausamkeiten des Krieges gesehen und glaubt daher, daß man den Konflikt auf eine unblutige Weise lösen könnte. Jan hingegen kämpft unvermindert weiter, da er von der Sinnhaftigkeit des Krieges nach wie vor überzeugt ist.

Er dagegen kennt die Grausamkeiten des Krieges nur vom Hörensagen und die Schwarze Galeere als unverwundbar gilt.   Motiv der Sinnlosigkeit: Im letzten Kapitel, "Die Schwarze Galeere", prangert der alte Hauptmann Jeronimo noch ein letztes Mal die Sinnlosigkeit des Krieges an und wünscht seinen Kameraden mehr Glück und ein friedliches Leben. “Lebt- wohl, Kameraden, - das alte - Heer geht zu Grabe! Lebt wohl und Spanien für immer, das arme Spanien!... Der Hauptmann Jeronimo war tot,.

...."   Parallelismus, Myga Antwerpen: Die Befreiung Mygas, Jans große Liebe, steht für die Befreiung Antwerpens und somit der Niederlanden.   Das Symbol "Die Schwarze Galeere": Die Schwarze Galeere steht für das Grauen eines jeden Krieges.

Überall, wo diese Galeere auftaucht, wird die Umgebung verwüstet und zerstört. Sie ist die mächtigste Waffe in diesem Krieg und wird von jedem gefürchtet. Wo, sie auftaucht herrscht Angst und Schrecken.   VI. Interpretationsversuch: Eingebettet in einen Revolutionskrieg ist "Die Schwarze Galeere" eine ideale Erzählung, um den Leser selbst über "Gut" und "Böse" entscheiden zu lassen. Denn sobald man die zwei Hauptcharaktere mit Hilfe des objektiven Erzählers näher kennenlernt, wird es sehr schwer, sich für eine bestimmte Kriegspartei zu entscheiden.

Man wird nicht durch subjektive Kriegserzählungen in eine bestimmte Richtung gelenkt, wie es sooft der Fall ist. Dem unvoreingenommenen Leser wird dies durch die beiden positiv charakterisierten Hauptfiguren noch zusätzlich erschwert. Somit wird einem auch klar gemacht, daß hinter den Kriegsparteien nicht nur Könige und Feldherren stehen, sondern vor allem das gemeine Volk, das sich gegenseitig auf oft grausamste Weise bekämpfen muß und durch den Krieg leidet.

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