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  Im ersten teil dieser szene begegnen sich der doktor und der hauptmann

Gliederung   Zusammenfassung des Inhalts der Szene Doktor und Hauptmann begegnen sich, wobei beide versuchen des anderen Stand zu attackieren. Der Hauptmann greift Woyzeck verbal an und macht ihn auf die Untreue seiner Geliebten Marie aufmerksam. Der Doktor benutzt Woyzeck als Versuchsobjekt.   Analyse des Dialogs äußeres Kommunikationssystem Beziehungsstruktur zwischen den Dialogpartnern Sprache der Dialogpartner Funktion der Regieanweisungen Bedeutung der Szene im Kontext   Allgemeine Charakterisierung von Doktor und Hauptmann und deren Funktion im Drama Charakterisierung und Funktion des Doktors Charakterisierung und Funktion des Hauptmanns     Aufsatz   Der Hauptmann und der Doktor begegnen sich, wobei jeder versucht des anderen Stand zu attackieren. Da das Wortgefecht aber in einer Pattsituation endet, stürzen sie sich auf den vorbeieilenden Woyzeck. Der Hauptmann ermahnt Woyzeck, nicht so zu hetzen, hebt dessen Untergebenenrolle, die er als sein Barbier einnimmt hervor und informiert ihn genüsslich über die Untreue seiner Geliebten Marie.

Woyzeck, der nun einer enormen Stresssituation ausgeliefert ist, flüchtet sich in seine verworrene Phantasiewelt. Der Doktor nutzt diese Gelegenheit, um Woyzeck als Versuchsobjekt der Wissenschaft zu mißbrauchen.   Bis zu dieser Szene sind dem Zuschauer bereits wichtige Bezugspersonen und Lebensumstände Woyzecks bekannt. Er kennt den Hauptmann, der vom einfachen Soldaten Woyzeck rasiert wird, Andres, seinen sozial gleichgestellten Kameraden, den Doktor, von dem Woyzeck sich (aufgrund seines psychischen Leidens) gegen einen geringen Lohn als Versuchsobjekt benutzen läßt, Marie, mit der Woyzeck ein Kind hat und die er finanziell unterstützt, sowie den Tambourmajor, einen eingebildeten Militärangehörigen, der mit Marie ein Verhältnis hat. Es ist ebenso bekannt, dass Woyzeck von der Untreue Marie etwas ahnt, sogar nach Indizien des Betrugs sucht, sich dies jedoch nicht eingestehen will. Begünstigt wird seine Hoffnung auf die Treue Maries durch den Umstand, dass sie selbst die Untreue leugnet.

Des weiteren weiß der Leser, dass Woyzeck ein einfacher Soldat ist, der an einem psychischen Leiden erkrankt ist und vom Hauptmann sowie vom Doktor finanziell abhängig ist.   Sehr interessant ist es, sich die Beziehungsstruktur zwischen den Dialogpartnern anzusehen. Der Hauptmann und der Doktor sind sozial völlig gleichgestellt, was schon durch die Symmetrie der Dialogführung der beiden in dieser Szene ersichtlich wird, und sie sprechen sich respektvoll mit „Herr“ an: „... Herr Hauptmann.

..“ (Zeile 1-2), „...Herr Doktor.

..“ (Zeile 4-5). Sehr deutlich wird die soziale Gleichrangigkeit aber in dem Wortgefecht, das sie sich am Anfang der Szene liefern. Beide versuchen des anderen Stand zu attackieren: „Was ist das, Herr Hauptmann? - Das ist ein Hohlkopf, geehrtester Herr Exerzierzagel! „ (Zeile 1-3), woraufhin der Hauptmann erwidert „..

.-Das ist Einfalt, bester Herr Sargnagel!...“ (Zeile 5). Dieses Gespräch endet aber in einer Pattsituation, und weil keiner sich vom anderen - in seiner eigenen sozialen Überlegenheit unbestätigt - trennen will, stürzen sie sich auf Woyzeck, der gerade vorbeieilt.

Woyzeck ist, schon an der asymmetrischen Dialogführung des hier beginnenden Teils der Szene zu erkennen, dem Doktor und auch dem Hauptmann sozial unterlegen. Er ist den Demütigungen der Vertreter der Oberschicht ausgeliefert, die ihn als Versuchsobjekt missbrauchen und ihn unmenschlich behandeln. Gleich zu Beginn des Zusammentreffens mit dem Hauptmann und dem Doktor wird Woyzeck vom Hauptmann ermahnt und erniedrigt, indem er in der Öffentlichkeit Woyzecks Untergebenenrolle als Barbier hervorhebt. Die Schmach wird für Woyzeck noch schlimmer, als der Hauptmann ihn genüsslich, fast schon auf sadistische Weise, auf die Untreue seiner Geliebten Marie aufmerksam macht. Woyzeck, der die Untreue ahnte, sieht diese nun bestätigt, und in dieser Stresssituation flüchtet er in seine verworrene Phantasiewelt. Der Doktor erfreut sich in diesem Moment an Woyzecks „Philosophieren“.

Er missbraucht Woyzeck in dieser Szene, wie auch in Szenen zuvor, als wissenschaftliches Versuchsobjekt. Ohne auf Woyzecks menschliches Bedürfnis nach Hilfe einzugehen, analysiert er lediglich, völlig unmenschlich, die Symptome seiner Krankheit und gibt schließlich eine Gehaltszulage, weil er von der starken Ausprägung der Erscheinung höchst erfreut ist.   Natürlich ist auch die Sprache der Dialogpartner äußerst interessant. Der Hauptmann spricht in rohem, anmaßendem Ton mit Woyzeck: „...


He, Woyzeck...Bleib Er doch, Woyzeck!...

“ (Zeile 8-11). Der Doktor sieht Woyzeck nur unter dem Aspekt der Wissenschaft, was sich auch sprachlich äußert: „...Puls! Klein, hart..

.“ (Zeile 37-38), „Gesichtsmuskeln starr,...zuweilen hüpfend..

.“ (Zeile 46-47). Woyzeck selbst, der psychisch stark erkrankt ist, spricht abgehackt, syntaktisch fehlerhaft und unlogisch: „...die Erd is höllenheiß - mir eiskalt.

..die Hölle is kalt...“ (Zeile 39-41).

Die vielen Ausrufezeichen an den Enden der Sätze des Hauptmanns und des Doktors, die Befehle und Anmaßungen ausdrücken sollen, verdeutlichen die menschenverachtende Haltung ihm gegenüber. . Selbstverständlich muß diese Szene als absoluter Wendepunkt und wichtige Stelle des Dramas angesehen werden. Woyzeck glaubt nicht an ein glückliches Leben nach dem Tod. Dies erwähnt er schon in der ersten Szene des Fragments, denn er meint, dass seinesgleichen „..

.in dieser wie auch in der anderen Welt unselig...“ seien, und dass er, wenn er doch in den Himmel kommen sollte, dort auch noch arbeiten müßte. Woyzeck bemüht sich also, sein irdisches Dasein so glücklich wie möglich zu machen.

Dieses Streben findet er erfüllt in seiner Beziehung zu Marie und seinem Kind. Er umsorgt sie liebevoll, obwohl er das gar nicht müßte, denn er hätte Marie, wie viele andere Väter das damals gemacht haben, mit dem unehelichen Kind einfach sitzen lassen können, um selbst besser leben zu können. Doch er unterstützt Marie und sein Kind finanziell und opfert sich dafür bereitwillig auf. Maries Untreue jedoch zerstört Woyzecks Traum von einem einigermaßen erfüllten Leben und er gibt alle Hoffnung auf. So nimmt die Tragödie, die mit dem Mord an Marie endet, ihren Lauf.   Die Figuren in diesem Fragment stellen bestimmte Typen dar.

Vor allem der Doktor, in dem die Wissenschaft karikiert und der Hauptmann, in dem das Militär karikiert werden, sind äußerst betrachtenswert. Büchner übt gerade durch ihr Verhalten in diesem Drama heftige Kritik an der damals bestehenden Ständegesellschaft. Die adelige Militärkaste und die überhebliche Wissenschaft werden als Unterdrücker des in ärmlichen Verhältnissen lebenden Proletariats dargestellt. Der Hauptmann, der nur gegenüber Schwächeren nicht ängstlich ist, symbolisiert auch gekonnt das Schmarotzertum des damaligen Militärs, das sich auf Kosten der Armen ein schönes Leben machte. Das Menschenverachtende der Oberschicht wird durch den Arzt widergespiegelt, der ohne Rücksicht und Mitleid den einfachen Soldaten Woyzeck für seine Versuche missbraucht. Auch Büchners Glaube, dass das Schicksal des Menschen vorherbestimmt ist, wird durch den Hauptmann und den Doktor dargestellt, denn sie sind es, die Woyzeck letztendlich in völlige Verzweiflung treiben und damit den Anlass für den Mord an Marie liefern.

  Anmerkung vom Lehrer: Ein wenig deutlicher hätte man noch auf das Verhalten Woyzecks eingehen können, der kurzzeitig versucht, die sozialen Schranken zu überschreiten, indem er gegenüber dem Hauptmann nachgefragt und diesen geradezu attackiert, dann aber in gewohntes Untergebenenmuster zurückfällt.   Note: 11 Punkte (= Note 2)   Szene: „Auf der Straße“ Auszug von: Doktor (hält ihm den Hut hin). Was ist das, Herr Hauptmann?....

. bis: zum Ende Hauptmann. Mir wird ganz schwindlig vor den Menschen...

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