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  Katharina vargas-sotomonte

Katharina Vargas-Sotomonte Klasse 11a   Gymnasium Olching (Lehrer: Michael Wittmann)         Deutsche Hausaufgabe   Abgabetermin:11.02.1999             II) Ist die Figur der “Prinzessin von Eboli” dramentechnisch in Schillers “Don Carlos” notwendig?   Gliederung zu Schillers “Don Carlos”         Thema 2: Ist die Figur der Prinzessin Eboli in Schillers “Don Carlos” dramentechnisch notwendig?     A Entstehungsgeschichte des “Don Carlos, Infant von Spanien”     B Ist die Prinzessin Eboli im Drama wirklich notwendig?   I Prinzessin Ebolis Rolle im: a) I. Akt : Einführung der Person b) II. Akt : wichtiger Beitrag zur Verwickelung der Handlung c) III. Akt : kein Auftritt d) IV.

Akt :Entwirrung des Geschehens; Beginn der Auflösung e) V. Akt : kein Auftritt ( Verbannung)   II Prinzessin Ebolis Rolle... a) Im Freundschaftsdrama b) Im Politdrama c) Im Familiendrama d) In der Beziehung Eboli- Philipp   e) Ihre Eigenschaften   III Die Rolle der Prinzessin setzt einige wichtige Akzente zur Steigerung der Wirkung des Dramas.     C Frauengestalten im Drama & wahrscheinliches Vorbild war Charlotte von Kalb.

        Das dramatische Gedicht “Don Carlos” wurde von Friedrich Schiller innerhalb eines größeren Zeitraumes geschrieben. Er begann 1782 sich für den Stoff zu interessieren und kam dann sein ganzes Leben nicht mehr so richtig davon los, denn allein bis zu seinem Tod erschienen vier verschiedene Buchfassungen. Am Anfang der Arbeit hatte er noch den optimistischen Vorsatz, sein “bestes Stück” zu schaffen, aber 1794 schrieb er, als er gerade am “Wallenstein” arbeitete: (...) ein Machwerk wie der Carlos ekelte mich nunmehr an, (.

..) . Ein Jahr nach der Themenauswahl fertigte er den Bauerbacher Entwurf an (1783) , der sich eng an die historische Quelle der “Histoire de Dom Carlos” vom Abbé de St- Real anlehnt (1672). Desweiteren informierte sich Schiller auch über historische Texte, wie zum Beispiel “Portrait de Philippe II, roi d´Espagne” ( Amsterdam 1785; von Louis Sebastian Mercier) und “History of the Reign of PhilippII, King of Spain” ( von Robert Watson; 1777). Der Bauerbacher Entwurf enthielt eine sogenannte Skizze zum Drama, welche einige kleine Änderungen im Gegensatz zur endgültigen Fassung enthält.

Dies lässt sich wahrscheinlich auf die lange Schaffensperiode zurückführen, denn allgemein geht man davon aus, dass Schiller seine Absichten über das Stück im Laufe der Jahre geändert hat. Ausserdem ist nie so ganz klar geworden, ob er das Stück als Familien-, Freundschafts- oder politisches Drama geplant hat. Im Jahre 1787 erschien der Erstdruck bei Göschen ( Leipzig), und im selben Jahr fand auch die Uraufführung in Hamburg statt. Die heute erhältliche Fassung des Dramas wurde 1805 herausgegeben und ist im Gegensatz zur Erstausgabe um einiges gekürzt worden, in diesem Jahr fügte er ausserdem noch den Untertitel “ein dramatisches Gedicht” bei. Das Stück fand regen Anklang, wurde aber auch von vielen Kritikern als zu kompliziert, intrigenreich und undurchschaubar bezeichnet. Es stellt sich nun die Frage , ob beispielsweise die Figur der “Prinzessin von Eboli” in diesem Stück notwendig ist, oder ob man sie aus Gründen des leichteren Verständnisses weglassen könnte, ohne dass die dramatechnischen Kriterien dadurch verletzt würden.

  In der Exposition des Dramas ( I. Akt) spielt die Prinzessin keine wichtige Rolle, sie wird vielmehr als die Hofdame der Königin in das Geschehen eingeführt und nebenbei erfährt man, dass sie auf ihre ausgemachte Hochzeit mit einem unbekannten Grafen nicht sehr erpicht ist, da sie heimlich in den Prinzen “Don Carlos” verliebt ist. All dies steht aber im Hintergrund zur wichtigen Handlung zwischen Prinz Carlos, der Königin Elisabeth und Marquis Posas. Im zweiten Akt steigt die Spannung, und die Handlung führt geradewegs auf den Höhepunkt ( 3. Akt ) zu. Die Prinzessin spielt hierbei eine Schlüsselfigur, denn sie ist im Prinzip diejenige, die die ganzen verworrenen Intrigen in Gang bringt.


Dadurch, dass ihr Prinz Carlos einen Korb gibt, schwört die enttäuschte Eboli auf Rache. Sie war die ganze Zeit über in den Prinzen verliebt, und mißverstand seine Anbetung zur Königin, denn sie dachte diese galten ihr. Da sie der Prinz aber über das Gegenteil aufklärt( II; 8. Szene), und sie dafür auch noch um Verständnis bittet, ist sie bereit, mit der “bösen” Hofpartei ein Komplott zu begehen ( Herzog Alba & Domingo). Sie soll im Auftrag dieser beiden Intriganten der Königin Briefe entwenden und diese dem König bei einem Stelldichein zuspielen. Außerdem ist sie nun damit einverstanden eine Liaison mit dem König einzugehen, da ihre große Liebe sie doch nur verachtet.

Für den Zuschauer bzw. Leser enthüllen sich durch die Handlungen der Eboli einige bisher noch unbekannte Verhältnisse im Königshaus. Allerdings wird einem auch zu diesem Zeitpunkt erst so einigermaßen die Weite und Verstricktheit des Ganzen bewußt. Der dritte Akt des “Don Carlos” enthält die zu den berühmtesten der deutschsprachigen Dramenliteratur zählenden Szenen. ( III; 10) Auf der einen Seite König Philipp, der strenge Herrscher und auf der anderen der feurige Schwärmer Posa, der seine aufklärerischen Ideen über Freiheit, Gleichheit und Menschenglück offen zur Sprache bringt. Die im zweiten Akt so wichtige Intrigantin Eboli kommt am Höhepunkt des Dramas nicht vor, sie hat hier nicht einen einzigen Auftritt, was betont, dass sie für die wirklichen Urheber der Intrige keine große Rolle spielt, sondern vielmehr nur ein Mittel zum Zweck ist.

Beim Umschwung des Dramas ist sie nun wieder eine tragende Person, denn sie ist es, die den Leser aufklärt. Ihre Geständnisse gegenüber der Königin entwirren etwas des allgemeine Chaos, wobei sie damit allerdings auch neuere verworrene Handlungen in Gang bringt. Zu alledem kommt es aber überhaupt erst dadurch, dass Carlos sich an die Prinzessin wendet, damit sie ihm ein Gespräch mit der Königin ermöglicht. Der Prinz hat Vertrauen zu ihr, denn er geht davon aus, dass sie ihm die Liebe zu einer anderen verzeiht, er hält sie für vertrauenswürdig (Z.2384; “stolz und edel”) und bezeichnet sie bei der Bitte um die Ermöglichung des Gesprächs als eine “gute, schöne Seele” ( IV; Z:4078) Er bittet sie zusätzlich auch noch um Verzeihung für alles, was er ihr angetan hat. Sie bereut daraufhin all ihre Taten und die Hilfestellung, die sie Alba und Domingo gab.

Eigentlich könnte sie aber gerade zu diesem Zeitpunkt ihren Triumph auskosten, denn die durch sie ausgelöste Intrige erreicht nun den Höhepunkt und entwickelt sich für Carlos und Posa immer mehr zum Verhängnis. Da ihr aber das Ausmaß ihrer Taten bewußt wird, bereut sie alles, und rennt deswegen zur Königin, um ihr alles zu beichten. Durch Ebolis Schuld ist Carlos vom Marquis Posa verhaftet worden, und dies stiftet unter dem Leser gründliche Verwirrung, denn man geht davon aus, dass Posa ein Freund Carlos` ist und bleibt. Dieser mißversteht allerdings die Unterredung zwischen Prinz und Prinzessin und dachte, sie wisse nun zuviel über sein eigentliches vorhaben. Der Marquis von Posa bezeichnet die Prinzessin nach Bekanntwerden der Rolle, die sie bei der Intrige gegen den Prinzen gespielt hat, sogar als “Teufel” (v.4662).

Beinahe hätte er sie, um der Sache willen umbringen lassen, aber er wird sich rechtzeitig bewußt, das dies gegen seine Botschaft, die Idee der Freiheit, des Menschenglücks und der Gleichheit wäre. Das Chaos ist nun vollkommen, und keiner weiß mehr, wer zu wem gehört oder wer zueinander hält. Selbst Carlos sieht sich betrogen, da Posa ihn nicht über die wirklich Situation aufklärt, und seine “einzige Freundin” von der Königin ins Kloster geschickt wird. Da Eboli voller Reue ist, beichtet sie alles der Königin: ihre unerwiderte Liebe zu Carlos, den Raub der Liebesbriefe aus Elisabeths Schatulle, und zuletzt berichtet sie auch von ihrem Verhältniss zum König. Dies ist auch der Grund, weshalb sie ins Kloster geschickt wird, denn die anderen Sachen geschahen aus Liebe bzw. dem Schmerz über unerwiderte Liebe, und dies versteht sogar die Königin.

In diesem Akt entwirrt die Prinzessin so gut wie den ganzen Knoten, den sie im zweiten Akt in mühevoller Arbeit geschürzt und verwickelt hat. Nach ihrer Verbannung hat sie logischerweise keinen Auftritt mehr im Drama und spielt daher keine Rolle mehr im V. Akt, der Katastrophe.   Die Kritiker und Kenner deutscher Literatur wurden sich nie so ganz einig, ob es sich bei dem vorliegenden Stück um ein Freundschafts-, Familien- oder Politdrama handelt. Davon ausgehend, dass von allem etwas in diesem dramatischen Gedicht enthalten ist, wird nun die Eminenz der Figur Eboli in den einzelnen Teildramen untersucht: Im Freundschaftsdrama würde es nichts ausmachen, wenn Schiller die vom Abbé de Saint-Réal hinzugefügte Prinzessin weglassen würde. Allerdings ist die Prinzessin keine erfundene Person, denn sie existierte wirklich, unter dem Namen “Anna de Mendoza”( 1540-1592).

Einige wichtige Aussagen des Stückes, wie zum Beispiel die Eminenz der Freundschaft zu dieser Zeit, welche sich auf die Entwicklung des Erziehungswesen im 18. Jahrhundert zurückführen läßt, beinhaltet dieser Teil des Dramas. Gewiß ist Schillers schwere Zeit an der herzoglichen Militärschule mit ausschlaggebend gewesen Freundschaft zu Altersgenossen als lebenswichtig zu empfinden. Die Durchsetzung des Gleichheitsprinzips ist auch eine Aussage des Stückes, die in diesem Akt herausgehoben wird. Die Hofdame Eboli hat allerdings keinen einzigen Auftritt in diesem Part , woraus man folgern kann, daß sie für die Verbreitung dieser Ziele nicht von Bedeutung ist. Dies wollte Schiller wohl lieber von Männern kundgeben lassen.

Ähnlich sieht es auch im politischen Drama aus, denn hierbei geht es um die Idee der Aufklärung, die Schiller in seinem Stück zur Geltung kommen lassen wollte: “das kühnste Ideal einer Menschenrepublik, allgemeiner Duldung und Gewissensfreiheit, wo konnte es besser und wo natürlicher zur Welt geboren werden als in der Nähe Philipps II. und seiner Inquisition” . Außerdem unterstützte Schiller die “Revolution von oben”, welche die Umgestaltung des Staates als ein Anliegen einzelner Adliger für das Wohl des gesamten Volkes ansieht. Den Vorstellungen der Klassik entspricht auch die Souveränität, sowie das Glück des einzelnen. Dies repräsentiert allerdings auch die Prinzessin, denn sie handelt anders, wie beispielsweise Posa nur aus Eigeninteresse und um ihr persönliches Glücksgefühl zu steigern. Bei der Verwirklichung der aufklärerischen Ziele Posas oder bei den Versuchen Domingos und Albas den König von diesen Ideen fernzuhalten spielt Eboli keine Rolle.

Sie trägt allerdings dazu bei, dass auch der König sein persönliches Glücksgefühl steigern kann, denn sie geht nach dem Korb von Carlos eine Affäre mit ihm ein. Somit wird auch Philipp zu einem gemischten Charakter, denn bis dort kennt man ihn nur als strengen Despot, welcher kaum eine menschliche Seite zeigt. Der wohl wichtigste Part der Eboli ist im Familiendrama, denn sie trägt dazu bei, dass Spannungsfeld um Liebe und Haß, Mißtrauen und Eifersucht zu intensivieren. Als direkte Kontrahentin sieht sie die Königin, denn diese nimmt ihr quasi den Geliebten weg. Zu Philipp unterhält sie eine sexuelle Beziehung, zwischen Posa und ihr herrscht gegenseitiges Mißtrauen und Carlos enttäuscht ihre heimliche Liebe. Sie ist es auch, die die heimliche und unterdrückte Liebe von Carlos zur Königin verrät und somit das Vater- Sohn- Verhältnis noch verschlechtert .

Außerdem schürt sie auch noch das Mißtrauen Philipps gegenüber seiner Gattin, denn er zweifelt zwischenzeitlich sogar, ob die Infantin seine oder Carlos Tochter ist, nachdem er die gestohlenen Briefe gelesen hatte. Diese Briefe sind Liebesbriefe zwischen Carlos und Elisabeth, die sie sich schrieben, als sie noch einander versprochen waren, also bevor Philipp seinem Sohn die Frau vor der Nase wegheiratete. Die Basis des Familiendramas wäre wohl auch ohne die Rolle der Prinzessin vorhanden, aber dann würde es ein recht langweiliges Drama sein und die richtigen Kriterien eines Dramas, also die Akteinteilung, sowie die Spannungssteigerung, die Verwickelungen und persönlichen Tragödien würden in weit geringerem Ausmasse vorkommen. Sie ist auch diejenige, die die ganze Intrige gegen Carlos in Gang bringt, denn sie klaut die geheimen Liebesbriefe und übergibt sie dem König. Um diese Affäre zu ermöglichen, muß sie sogar die Königin belügen, denn sie gibt vor, krank zu sein, damit sie sich ungestört mit Philipp treffen kann. Dies alles macht sie auch nur, um womöglich mehr Macht zu erreichen und ihre Stellung zu verbessern.

Denn den Mätressen des Königs ging es bekanntlich nie schlecht. König Philipp fühlt sich von ihr angezogen, da sie Sinnlichkeit und Erotik verkörpert, und diese weiblichen Vorzüge auch geschickt einsetzt. Mit diesen Mitteln versucht sie es auch bei Don Carlos, vor allem in zweiten Akt, 8. Szene. Der sinnlich- erotische Zauber, der von ihrer Person ausgeht, wird dabei auch noch extra von der Regieanweisung betont: “Die Prinzessin, in einem idealischen Geschmack, schön, aber einfach gekleidet, spielt die Laute und singt” ( II;7) In einem seiner Briefe über Don Carlos an Schröder schreibt Schiller: “Ob die Schauspielerin, der sie die Prinzessin Eboli zutheilen, eine leidliche Arie singen kann? Es ist im Stükke darauf gerechnet und wenn es also nicht so wäre so müßte ich damit eine Änderung treffen.” Schiller hat hier die Musik als stimmungssteigernd verwenden wollen, und in einem früher herausgegebenen Teil des Stückes ( Thalia- Fragment) hatte er sogar den Text einer Ballade beigefügt, in dem die eigentümliche Mischung von Erotik und Empfindsamkeit ihrer Figur zum Ausdruck kommt.

Der Monolog der Prinzessin (II;9) zeigt all ihre diversen Charakterseiten auf, vor allem ihre Leidenschaft und Rachsucht. Da sie wegen der verschmähten Liebe so geblendet vor Rache ist, benutzt sie sogar ihren Körper als Werkzeug der Rache (siehe Affäre mit Philipp) wofür sie später die schweigende Verachtung Elisabeths hinnehmen muß . Allerdings ist die Prinzessin keine böse Kokette und bloße Intrigantin wie beispielsweise die Julia im “Fiesco”, sondern eine leidenschaftliche Spanierin mit “heißem Blut”. Sie will Carlos ihre, durch harte Erziehung erworbene Unschuld als hohen Einsatz für ein echtes Liebesglück opfern. Posas Menschenerfahrung durchschaut den bloßen Schein dieser “erworbenen Tugend”, der Carlos` Augen blendet. So kann es auch zu jener Fülle von Mißdeutungen zwischen Eboli und dem Infanten kommen, die die Beziehung zwischen den beiden kennzeichnet.

  Die Szenen um die Eboli gehören zu den wirkungsvollsten Theaterszenen des Dramas, denn sie sind gespickt von Mißverständen, falschen Andeutungen etc, in welchen auch meistens die Anfänge der Intrigen gesponnen werden. Schiller setzt mit der Figur der Prinzessin Eboli einen äußerst wirkungsvollen Akzent zum Drama. Die dramentechnischen Kriterien wären ohne die königliche Hofdame zwar auch vorhanden, aber die typischen Merkmale des Dramas kämen ohne sie nicht so gut zur Geltung. Es würde zudem das “i-Düpferl” fehlen, das dem Drama die letzte Würze gibt Die Prinzessin leitet einige wichtige Szenen im Geschehen ein, und trägt dazu bei ein geklärteres Bild der einzelnen Hauptfiguren zu bekommen. Der “Don Carlos” wird heutzutage auch zum festen deutschen Theaterrepertoire gezählt, obwohl früher einige Kritiker bemängelt hatten, dass es wie schon genannt zu “intrigenreich, kompliziert und undurchschaubar” wäre. Da Schiller es aber gegenüber früheren Fassungen auch noch gekürzt hatte, ist es für den Zuschauer nicht unbedingt schwer die Handlung nachzuvollziehen.

Als Leser ist es vielleicht etwas einfacher, alle gesetzten Nuancen zu erfassen, aber Schiller hatte das Stück eigentlich schon für Theatervorstellungen geplant.   Es gibt eigentlich recht wenige Frauenrollen in “Don Carlos”, aber diese haben dafür eine große Bedeutung. Die größte Frauenrolle im Stück ist zweifelsohne die der Königin, denn sie ist auch das Sinnbild der reinen Tugend, ehrlich und von allen bewundert. Schiller hat somit eine Frau als die Verkörperung der Freiheitsidee benutzt, die sich außerdem noch am meisten vom Eigeninteresse differenziert . Elisabeth handelt selbstlos, um das Beste für alle Beteiligten zu erreichen. Allerdings ist die Königin auch als Gegenspielerin der Prinzessin Eboli zu sehen, da sich ihre Interessen in die Quere kommen.

Für die Figur der Frauen, Eboli sowie Elisabeth, wurde Schiller höchstwahrscheinlich von Charlotte von Kalb inspiriert, seine Begegnungen mit ihr, haben in seinem Leben eine erotische Krise ausgelöst, die noch in die Entstehungszeit des “Don Carlos” nachwirkt. Vielleicht war die Prinzessin Eboli auch die Art von Frau, die sich Schiller insgeheim gewünscht hat und der er sich, im Gegensatz zu Don Carlos hingegeben hätte ?!      

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