Sturm und drang
-1-Sturm und Drang
(1767-1789)
Begriff:
- Geniezeit, die nach dem Drama „Sturm und Drang von F. M. Klinger (1766) benannte _Epoche
- beschränkte Bewegung junger deutscher Schriftsteller, die sich in Straßburg & _Frankfurt um Goethe sammelten, & in Schwaben um Schiller
Lebensumstände und Gedankengut:
Die Menschen lebten im ständigen Konflikt mit der absolutistischen Obrigkeit
schwere Unterdrückung der Untertanen durch Steuern & Soldatenhandel
Forderungen nach Menschenrechten wurden gestellt
Die Standesgrenzen sollten aufgehoben werden
- Entstehung von Phantasie & Gefühl
Dramatiker des S. u. D. sind Goethe u.
Schiller
Schriftsteller lehnten kirchliche und absolutistische Normen ab
Natürliche Empfindungen (Leidenschaft) standen im Gegensatz zu moralisch-geistiger Enge (Vernunft)
Überblick:
politisch-geschichtlich
1764 wird Joseph II in Frankfurt am Main zum deutschen Kaiser gekrönt
1768-74 Russisch – Türkischer Krieg
1772 Ende der Inquisition in Frankreich
Cook entdeckt die Antarktis
- 1776 Erklärung der Menschenrechte
1781 Abschaffung der Leibeigenschaft und Folter in Österreich
1786 stirbt Joseph II
1786-97 regiert Friedrich Wilhelm II in Preußen
1787-92 zweiter Russisch - Türkischer Krieg
philosophisch
1764 Voltaire: „Philosophisches Wörterbuch
1774-86 Deutsches Wörterbuch wird verfaßt
1776 Adam Smith: „Natur und Ursachen des Volkswohlstandes“
1781 Kant: „Kritik der reinen Vernunft“
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1784 Herder: „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“
- künstlerisch-wissenschaftlich
1765 Watt erfindet die Dampfmaschine (Beginn der industriellen Revolution)
1766 Entdeckung des Wasserstoffs durch Cavendish
1771 Entdeckung des Sauerstoffgases durch Scheele
1776 Eröffnung des Burgtheaters in Wien
1781 Entdeckung des Planeten Uranus durch Herschel
1783 erster Heißluftballonaufstieg durch die Gebrüder Montgolfier
Literaturgeschichtlicher Hintergrund
Gattungen:
Epik:
Der Roman war zu der Zeit nicht so beliebt
Diese Art Literatur wurde meist in Form eines Tagebuchs oder Briefes verfaßt (Briefroman), weil die Gefühle in dieser persönlichen Form des Schreibens sehr gut zum Ausdruck kamen
Briefromane waren häufig Erzählungen von selbst erlebten Ereignissen
Beispiel: Goethes „Die Leiden des jungen Werther“
Lyrik:
Es gab zwei verschiedene Formen der Lyrik: „Erlebnislyrik“ und „hymnische Gedichte“
Die Erlebnislyrik war im Stil einfacher Volkslieder
Die Natur sollte real erscheinen und stellte oft den Gemütszustand der Hauptperson dar
In den hymnischen Gedichten wurden meist Helden der Antike beschrieben
Die Form war an keine Reimschemata und –strukturen gebunden.
- Beispiel für ein hymnisches Gedicht: Goethes „Prometheus“ (1771)
Drama:
Das Drama war die Lieblingsform der Schriftsteller
Die Themen in den Dramen waren hauptsächlich der Konflikt zwischen Bürgertum und Despotismus
Shakespeare war ein Vorbild für die meisten Dramatiker dieser Zeit
Anprangerung der Standesgrenzen
Beispiel: Schiller: „Die Räuber“ und „Kabale und Liebe“
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Vertreter der Epoche:
- Johann Wolfgang v. Goethe (1749-1832), studierte Jura
“Götz von Berlingen”, “Urfaust”, “Die Leider des jungen Werthers”
- Friedrich Schiller (1759-1805), studierte Medizin
“Die Räuber”, “Kabale & Liebe”
- Gottfried August Bürger (1747-1794)
volkstümliche Kunstballaden und Münchhausengeschichten
- Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792)
„Der Hofmeister“ (1774) ,“Die Soldaten“ (1776)
Das Durchschnittsalter der Schriftsteller betrug 54 Jahre, wobei Goethe mit 83 Jahren überdurchschnittlich alt wurde.
In der Kunst begann die Epoche des Klassizismus (ca. 1770-1830),
in der Musik flossen Barock (bis ca. 1750) und die Klassik (ab ca.
1780) ineinander.
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