Biographie
Wichtige Lebensdaten
1785 Schuberts Eltern: Franz Theodor Schubert aus Neudorf, Mähren, und Elisabeth
Vietz aus Zuckmantel, Schlesien, getraut am 17. Januar in der Pfarrkirche Zu den sieben
Nothelfern in Lichtenthal (Wien).
1797 Franz Peter Schubert geboten am 31.
Januar, Himmelpfortgrund Nr.72 in Lichtenthal.
1808 Franz Schubert tritt im Oktober als
Chorknabe in die Hofkapelle ein.
1810 Seine erste erhaltene Komposition, eine
Phantasie für Klavier zu vier Händen.
1811 Die ersten Lieder.
1812 Tod der Mutter (28. Mai); die ersten
größeren Kompositionen (Kirchenmusik, Ouvertüren).
1814 Schubert wird Hilfslehrer an der Schule
seines Vaters; die ersten Meisterheder; die erste Messe (F-Dur); die erste Oper, Des
Teufels Lustschloß,.
1815 Mehr als 150 Lieder, darunter
~Erlkönig~ und ,Rastlose Liebe,.
1816 Erfolglose Bewerbung um eine Lehrstelle
in Laibach; Schubert gibt den Schuldienst auf und zieht zu Schober (Freund Schuberts).
1818 Erste öffentliche Aufführung eines
Werks von Schubert (wahrscheinlich die Italienische Ouvertüre in C-Dur); Sommeraufenthalt
in Zseliz in Westungarn bei J. K. von Esterhazy.
1819 Das Forellem-Quintett; die verlorene
Kantate ,Prometheus~
1820 Das Oratorium ,Lazarus~; Aufführung der
Oper ,Die Zwillingsbrüder~ am Kämmertortheater (14. Juli); Aufführung der ,Zauberharfe,
im Theater an der Wien (19.
August).
1821 Skizze einer Symphonie in e-Moll E-Dur.
1822 Symphonie in h-Moll (~Die
Unvollendete~); ,Wanderer~-Phanrasie; die Oper Alfonso und Estrella~.
1823 Die Opern ,Die Verschworenen und
Fierabras,; ~Die schöne Müllerin,; Aufführung von ,Rosamunde (20. Dezember); schwere
Erkrankung.
1824 Zweiter Sommeraufenthalt in Zseliz;
Streichquartett in a-Moll; Divertissement ä l'Hongroise~.
1825 Sommerreise mit Vogl (Freund Schuberts)
nach Gmunden, Salzburg, Gastein; Klaviersonate in D-Dur; Divertissement in e-Moll für
Klavier zu vier Händen.
1826 Erfolglose Bewerbung um die Stelle eines
Vize-Hofkapellmeisters; Streichquartette in d-Moll (~Der Tod und das Mädchen~) und in
G-Dur.
1827 Die Winterreise~; Klaviertrios in B-Dur
und Es-Dur; Beethovens Leichenbegräbnis, an dem Schubert als Fackel
träger teilnimmt (28. März).
1828 Erstes und einziges öffentliches
Konzert von Schubert in Wien (26. März);
Große Symphonie in C-Dur (begonnen 1825);
Messe in Es-Dur; Streichquintett in C-Dur; Schwanengesang~; drei posthume Sonaten in
c-Moll, A-Dur, B-Dur; Schubert zieht zu seinem Bruder Ferdinand (1.
September); Anfang
November erkrankt er an Typhus; Tod am 19.
November.
Charakter und Schicksal
Den Mangel an Stoßkraft und die Passivität
jedem äußerlichem Druck gegenüber lag tief in Schuberts Charakter. Die Herrlichkeit
seiner Musik kam aus einer Fantasiewelt die jenseits der reellen liegt. Bei Werken, wie
Der Tod und das Mädchen" wird Schuberts Charakter besonders gut sichtbar, denn
die Idylle gewinnt immer wieder die Oberhand über den Tod, der nur als finstere Drohung
im Hintergrund bleibt.
Schuberts Schüchternheit kommt
wahrscheinlich nicht nur von seinem Elternhaus, sondern auch die vielen erfolglosen
Bewerbungen hatten ihre Spuren hinterlassen.
Er lebte für die Freude und seine Musik.
Dabei war er zu anspruchslos und gab sich mit dem zufrieden, was er hatte. Solange er
lebte gab es nur eine kleinere Gruppe Schubert-Fans erst nach seinem Tod begannen sich
seine Lieder zu verbreiten, und er gehört heute zu einem der berühmtesten Komponisten
aus der Romantik.
Die wichtigsten Leute in seinem Leben waren
neben seiner Familie mit Sicherheit die sogenannten Schubertiuden". Sie halfen
Schubert Kontakte zu knüpfen und manchmal boten sie ihm auch ein Platz in der Wohnung an,
wenn das Geld zu knapp wurde. Neben Schober, den Schubert am meisten mochte, gehören auch
Vogler, Dachner und ein paar andere zu seinem Freundeskreis.
Die Unvollendete
Schuberts Symphonie in h-Moll ist das Einzige
große Werk, das ohne sichtbaren äußerlichen Zwang (Tod, Erkrankung, ...) unvollendet
blieb. Mozarts Requiem" oder Bachs Kunst der Fuge" wurden durch den
Tod beendet, was aber hat Schubert dazu bewogen, nach zwei Sätzen seiner Symphonie
aufzuhören? Wahrscheinlich lag es an seiner hastigen Arbeitsweise, denn sobald er Mängel
bemerkte legte er das Stück weg und begann ein neues. So kommt es, daß es von Schubert
eine ganze Reihe unvollendeter Symphonien gibt, jedoch wurde keine andere so bekannt, wie
die h-Moll, die den Beinamen Die Unvollendete" trägt.
Manche Stücke wurden
auch später noch vollendet, aber jedoch nicht im geringsten so berühmt, wie Schuberts
Eigenkomposition.
Schuberts Stil
In Auseinandersetzung v.a. mit L. van
Beethoven gelangte er zur unverwechselbaren Authentizität seiner Musik. Im
Streichquintett C-Dur (1828), in den beiden letzten Sinfonien sowie in den späten
Streichquartetten (Der Tod und das Mädchen, 1824) und Klaviersonaten werden
klass.
Formprinzipien durch romant. Gehalte verändert. Im Zentrum seines Schaffens steht
die Liedkomposition. V.a. Goethes Gedichte (etwa 60 Vertonungen) inspirierten S.
zu ersten
Meisterwerken, u.a. Gretchen am Spinnrade (1814) und Erlkönig
(1815). Die Fülle von Formen und Gestaltungsweisen reicht vom stroph. bis zum
durchkomponierten, vom Volkslied bis zum deklamatorischen Lied. Wobei sich die tragende
Rolle des Klaviers zeigt, das malend und ausdeutend in immer neuen Veränderungen der
Singstimme gegenüber tritt.
Werke
8 Sinfonien, u.)a. 4. c-Moll (Tragische, 1816), 5. B-Dur (1816), 6. C-Dur
(1818), 7.
(früher 8.) h-Moll (Unvollendete, 1822), 8. (früher 7. oder 9.)
C-Dur (1826, revidiert 1828 ?); 6 Ouvertüren. - Oktett für Blas- und Streichinstrumente
F-Dur (1824); Klavier-(Forellen-)Quintett A-Dur (1819); 20 Streichquartette; 2
Streichtrios.
- 23 Klaviersonaten; Tänze; vierhändige Sonaten, Märsche u.)a. - Opern,
Singspiele. 6 Messen, Dt. Messe (1818); Kantaten; Chormusik; über 600
Klavierlieder, u.)a.
die Zyklen Die schöne Müllerin (1824), Winterreise
(1827), Schwanengesang (postum zusammengestellt, 1828).
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