Romantik/impressionismus - unterrichtsmitschrift
Romantische Klaviermusik
Entwicklungen im Klavierbau gegen Ende des 18. Jh. bzw. erstes Viertel des 19. Jahrhunderts in Serie:
- Vergrößerung des Tonraumes und des Klangvolumens
- Anschlag verfeinert
- Verbesserung der Spielmechanik
- Höhere Beweglichkeit der Instrumente
- Differenziertere Klanggestaltung
Entstehung des romantischen Klaviersatzes, mit differenzierterem, feinerem Charakter
Nachahmer produzieren seichte Salonstücke, die in dicken Sammelbänden veröffentlicht werden, z.B.
"Goldene Leyer", "Gebete einer Jungfrau"
Große Pianisten und Virtuosen sind: Chopin (1810- 1849), Liszt (1811- 1888), Clara Schumann
Kleine Klavierstücke werden in Zyklen zusammengefaßt. Beispiele:
- Mendelsohn: "Lieder ohne Worte"
- Schumann: "Papillons", "Kinderszenen"
- Chopin: "Preludes", "Nocturnes"
- Grieg: "Lyrische Stücke"
Trotz der Überschriften handelt es sich nicht um Programmusik im engeren Sinne. Das Programm ist das romantische Erleben der verschiedenen Inhalte (Phantasie, Nacht, Sehnsucht, Traum, Intimität, Erinnerung, Ironie, Unendlichkeit).
Das romantische Empfinden ist fein, tiefgründig, subtil und es läßt sich nicht einschränken, es ist "intime Biographie"
Wesentliche Merkmale des zeitgenössischen Klaviersatzes:
- Verlagerung der Melodien in die Mittelstimme
- Nutzung mehrerer Oktavbereiche
- Harfenartige Spielfiguren
- Sechzehntelfiguren
- Polymetrik (zwei oder mehrere Metren gleichzeitig meist in einer Taktart notiert)
Schumanns Aufschwung: symmetrisches Rondo: A B A C A B A
Schumann:
- Herausgeber der "Neuen Musikzeitschrift" = Förderung unbekannter Komponisten
- Komponist
- Pianist
- Dirigent
- Chorleiter
- Lehrer am Konservatorium in Leipzig
Buch mit 68 musikalischen Haus- und Lebensregeln, hier einige Beispiele:
- Höre fleißig auf alle Volkslieder, sie sind eine Fundgrube der schönsten Melodien
- Singe fleißig im Chor mit, namentlich Mittelstimmen. Dies macht musikalisch.
- Bemüh dich, leichte Stücke gut und schön zu spielen, es ist besser als schwere mittelmäßig vorzutragen.
RUBATO
Halten der Noten über ihren Wert = Tempowechsel
Impressionismus (1875 - 1930)
Fast zeitgleich mit der Spätromantik läuft der Impressionismus. Die Strömung geht von der Kunst aus. Die Malereien zeigten nicht mehr nur die Realität. Sie verzerrten diese zur Betonung des Spiels zwischen Licht und Schatten, des Eindrucks von Stimmung und Atmosphäre. Statt Linienzeichnung werden nun zerfließende, ungemein differenzierte Farbtöne bevorzugt.
Die Motive sind gewählt aus der freien Natur (Landschaft, Licht und Farbreflexe an der Seine), dem Stadtleben (Gewimmel auf den Boulevards, Tänzerinnen bei der Probe) und Stilleben.
Ziel ist dabei nicht die naturgetreue Wiedergabe der Wirklichkeit, sondern der Versuch, einen Eindruck einzufangen, dessen Empfinder der Künstler ist. Außerdem ist kein Eindringen in das Innere des Dargestellten mehr gefordert, es geht mehr um die oberflächliche Darstellung von Licht und Schatten und welchen Eindruck sie auf das Objekt machen.
Vertreter der Strömung sind Monet, Degas, VanGogh, und Debussy (1862 - 1918)
Musikalische Mittel des Impressionismus:
Melodik:
- engräumig, wellen- und kreisförmig geführte Themen
- chromatische Skala
- pentatonische Skala
- ganztönige Skala
- Þ keine Halbtöne, dadurch keine Spannungselemente, kein Auflösungsbedürfnis, jeder Ton kann Anfangs- oder Endpunkt einer Melodie sein
- kirchentonartliche Skala:
- Dorisch (2/3 , 6/7 )
- Phrygisch (1/2 , 5/6 )
- Lydisch (4/5 , 7/8 )
Harmonik
- zunehmende Dissonanzanreicherung, Dissonanz als Farbe
- Sept- Non- Sekundklänge
- Werden nicht mehr aufgelöst
- Häufiges Aneinanderreihen und paralleles Verschieben von Akkorden ohne Rücksicht auf funktionale Verwandtschaft
- Übermäßige Dreiklänge
Rhythmus
- löst sich von Taktschema
- rhythmische Schwerpunkte werden verschleiert (erstes Viertel oft eingespart)
Klangfarbe
- Sensibilität für Farbigkeit des Orchester- und Klavierklanges
- Durchsichtig helle, aber auch satte Klangfarben
- Orchester der Spätromantik (große Besetzung) aber Auflösung des kompakten Klanges zugunsten differenzierter und feinster, filigraner Farbnuancen
Claude Debussy (1862 - 1918)
Beeinflußt durch:
- Javanische Gamelanmusik (Orchester mit zahlreichen Metallstabspielen, Bongos, Trommel)
- Musik des mächtigen Häufleins (Rußland)
Themen werden im Impressionismus nicht entwickelt, sondern stehen untereinander unbeeinflußt nebeneinander
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