Biographie
Lebenslauf
geboren am 21.3.1685 in Eisenach
nach dem Tod seiner Eltern Ambrosius und
Elisabeth Bach wird er Schüler seines Bruders Johann Christoph in Ohrdruf
bildet sich darauf in Lüneburg weiter
Reise nach Lübeck; lernt dort die Orgelwerke
Buxtehudes kennen
1707 geht er als Organist nach Mühlhausen
heiratet dort seine Großcousine Maria
Barbara Bach
1708 tritt er in den Dienst von Herzog
Wilhelm Ernst in Weimar ein
1714 wird er dort Hofkonzertmeister
1717 geht er als Hofkapellmeister nach
Köthen
1721 heiratet er nach dem Tod seiner Frau
Anna Magdalena Wilcken
1723 wird er Thomaskantor in Leipzig und übt
dieses Amt bis zu seinem Tod aus
gestorben am 28.7.1750 in Leipzig
Musik
Bis auf die Oper betätigt sich der
vielseitige Bach in allen musikalischen Richtungen. Ihm gelingt mit seinem Werk eine Synthese von
verschiedenen musikalischen Erscheinungsformen seiner Zeit.
So pflegt er die Tradition des
protestantischen Chorals und der norddeutschen Orgelmusik fort, aber läßt sich auch von
zeitgenössischer italienischer Instrumentalmusik sowie von Opern und Oratorien
inspirieren, was sich vor allem auf die Kantaten und Passionen auswirkt.
Kennzeichen seiner Musik
schwer und anspruchsvoll (entgegen dem
Zeitgeist Lebegesellschaft)
an den Kenner gerichtet und zum Nachdenken
auffordernd
sprechende Expressivität (äußert sich in
den zahlr. ausdeutenden Tonsymbolen und rhetorischen Figuren)
eine vom Instrumentalen bestimmte Setzweise
häufige Verwendung von Affekten
(hintergründige Beziehungen zu außermusikalischem); Beispiele: Zahlenallegorie (10
Gebote - 10 Einsätze) oder Gleichsetzung von Buchstaben des Alphabets mit den Zahlen 1-24
(Bach=14)
Wichtigste Werke (viele seiner Werke sind
verschollen)
über 200 Kantaten (jede Woche eine neue für
die Sonntagsmesse)
Johannes- und Matthäuspassion
die große h-Moll-Messe und vier kleinere
weitere Messen sowie einzelne Messensätze
Magnificat
Weihnachts- und Osteroratorium
Motetten, Choräle, Arien und Lieder
Orgel- und Cembalowerke (z.B. Das
wohltemperierte Klavier I und II" mit 24 Präluden und Fugen oder das Italienische
Konzert"), Invetionen und Sinfonien, Goldberg-Variationen
Kammermusik (auch Sonaten und Partiten für
Violine solo und Cello solo)
vier Orchestersuiten
sechs Brandenburgische Konzerte sowie einige
Konzerte für Soloinstrument und Orchester
die Werke Musikalisches Opfer" und
Kunst der Fuge"
Seine musikalische Bedeutung
Bach besaß offenbar eine solche
schöpferische Kraft, daß sie seinen Zeitgenossen unbegreiflich, wenn nicht sogar lästig
war. (Meisterwerke in kürzester Zeit, mehrere Funktionen gleichzeitig)
Deshalb schrieb er sowohl Amts- und
Auftragswerke (z.
B. Orgelwerke als Organist, Konzerte und Kammermusik als
Hofkapellmeister, Kantaten als Thomaskantor) aber auch Werke aus innerem Antrieb (vor
allem seine späteren Werke) .
Dabei benutzte er unzeitgemäße Mittel,
indem er sich überkommenen Formen bediente ohne restaurativ zu sein, und moderne
Stilmittel und Kompositionspraktiken aufgreift, ohne selbst modern zu wirken.
Somit ist das Hauptmerkmal seiner Musik, dass
sie - schwer und anspruchsvoll - an den Kenner gewandt ist und zum Nachdenken anregen
soll. Vielleicht war er auch deswegen bei seinen Zeitgenossen, die leichtere Unterhaltung
vorzogen, als Komponist nicht so geschätzt.
Neuzeit
In Bachs Werk wird der Formenreichtum und die
Ausdruckskraft der Barockmusik vollendet.
Deshalb hat er wie kein anderer Musiker in
unsere Zeit hineingewirkt.
Des weiteren ist er der erste deutsche
Komponist, der internationale Bedeutung erlangte. Diese Bedeutung trat jedoch erst
Jahrzehnte nach seinem Tod ein (z.B. durch den jungen F. Mendelssohn Bartholdy)
Zu seiner Lebzeit
Zu seiner Zeit war er kaum über Deutschland
hinaus bekannt.
Interessant ist auch, dass er viel mehr wegen
seines Orgelspiels und seiner Improvisationskunst bewundert wurde, als ob seiner Werke
(s.o.). Diese Wendung trat erst im 19. Jahrhundert (s.o.
) ein.
Quellen
Der Knaur, Lexikographisches Institut
München, 1990, Band 2, S. 418f
Das Große Lexikon der Musik, Herder, 1978
Freiburg, S. 144ff
Brockhaus Riemann Musiklexikon, 1978
Wiesbaden, Band 1, S. 80ff
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